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Typisch Deutsch? Pessimistische Führungskräfte…

Was ist einer der größten Erfolgsfaktoren für das Gelingen von Veränderungsprojekten? Diskutiert man diese Frage wird man schnell an den Punkt kommen, dass dazu eine optimistische Zukunftseinstellung der Mitarbeiter sehr wichtig ist, allen voran der Führungskräfte. Denn nur wenn die Menschen ihre Angst vor der Transformation überwinden, die darin liegenden  Chancen erkennen und die erkannten Chancen auch für ihr Unternehmen nutzen, wird der Change gelingen. Und Change ist in vielen Unternehmen heute quasi immer – aber das ist ein anderes Thema.

Das in diesem Prozess den Führungskräften mit ihrer Vorbild- und Multiplikatorenfunktion eine besonders entscheidende Rolle zukommt, muss kaum betont werden.

Leider ist es einer aktuellen Studie der Korn Ferry Hay Group zu Folge, die managerseminare in seiner Aprilausgabe veröffentlicht, mit der optimistischen Zukunftseinstellung der deutschen Führungskräfte nicht allzu weit her. Trotz deutlich schwierigerer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen glauben z.B.  72% der spanischen Fach- und Führungskräfte an den Markterfolg ihres Unternehmens in den nächsten 2-3 Jahren. In Deutschland sind das gerade mal 63% oder anders ausgedrückt: Mehr als jede dritte Führungskraft in Deutschland glaubt nicht an den eigenen Markterfolg! Das sind verständlicher Weise keine guten Rahmenbedingungen, um die zahlreichen Changeprojekte, die überall im Gange sind, erfolgreich zu bestreiten.

aus managerseminare 04_2017

Noch pessimistischer sind übrigens nur die Belgier, die Franzosen und die Österreicher.

Auf die Einstellung kommt es an! Also arbeiten wir – am besten gemeinsam – daran.

Weiterbildungsbedarf durch Digitalisierung

Einer aktuellen Studie der Studiengemeinschaft Darmstadt zu Folge, die managerseminare in seiner April Ausgabe veröffentlicht, scheint der Weiterbildungsbedarf in nahezu allen größeren Unternehmen durch die Digitalisierung deutlich anzusteigen.

aus managerseminare 04_2017

Dabei sind gemäß den 300 befragten Personalverantwortlichen sowohl Sach- und Facharbeiter ebenso betroffen wie Führungskräfte und Spezialisten.  Die Studien betonen, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter gezielt fördern und auf die neuen digitalen Skills vorbereiten sollten. Aktuell werden vorrangig Softwareprogramme, Sicherheitsthemen sowie der Umgang mit Kommunikations- und Selbstorganisationstools geschult.

Besonders stark bewerten die großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern den Handlungsbedarf. Gleich 92% bejahen hier einen Weiterbildungsbedarf. Das deckt sich mit unseren aktuellen Erfahrungen z.B. in der Arbeit mit einem DAX-Unternehmen – Digitaliserung ist nicht nur in vollem Gange, sondern auch in unseren Veranstaltungen ein großes Thema, z.B. auch durch den Einsatz neuer Tools im Changemanagement.

Fazit: Es gibt viel zu tun in den nächsten Jahren, denn die Digitalisierung hat gerade erst begonnen.

 

Das Schuljahr geht zu Ende – TOP-Angebot zur Berufsorientierung

Wieder einmal geht ein Schuljahr mit großen Schritten seinem Ende entgegen. Ihr habt schon eine klare Vorstellung, was Ihr nach der Schule machen wollt? Ihr habt schon einen Studien- oder Ausbildungsplatz sicher? Super – Glückwunsch, Ihr braucht nicht weiterzulesen.
Für alle anderen, die noch nicht wissen, was Sie eigentlich nach der Schule machen wollen, möchten wir nochmal auf unser kompaktes und preisgünstiges Angebot zur Berufsorientierung (“Talentanalyse” inkl. Coaching) hinweisen.

Weitere Informationen findet Ihr hier:
https://www.marioporten.de/8/berufseinstieg-br-schulabgaenger

Dieses Angebot kann kurzfristig in Anspruch genommen werden – wir freuen und auf Euch!

Changemanagement vs. Tagesgeschäft

Die letzten vier Monate haben mich fast vollständig als Changebegleiter von Führungskräften eines ausgesprochen großen Projektes in einem DAX-Konzern gefordert. Eine der wesentlichen Fragen war stets die Ambivalenz der Manager zwischen Tagesgeschäft und Changeaufgabe. Genau diese Thema greift auch managerseminare in seiner Ausgabe 03/2017 auf und veröffentlicht eine Studie, die diese Ambivalenz ebenfalls zum Ausdruck bringt.

Die Führungskräfte, mit denen ich arbeiten durfte, hatten immer die Herausforderung zu bewältigen, dass die Ergebnisse des operativen Tagesgeschäftes nicht unter der aktuellen Unsicherheit der bevorstehenden Umorganisation leiden durften. Im Gegenteil, wie in den meisten Branchen galt es auch hier, im Jahresendgeschäft besonders gute Ergebnisse einzufahren. “Es hat bei uns in Veränderungen noch nie geschadet, gute operative Ergebnisse zu haben.” – so brachte es einer meiner Manager auf einen Punkt, was zusätzlich verdeutlicht, dass die Geschäftsergebnisse möglicher Weise zusätzlich ein Kernelement der neuen Personalauswahl im Rahmen der Umsetzung des Changeprojektes sein könnten.

Was also sollen die Führungskräfte des mittleren Managements tun? Allen Fokus auf Operative? Allen Fokus auf die Unsicherheit und die Gefühle ihrer Mitarbeiter? Oder gar erstmal die Fokus auf die eigene Betroffenheit – was wird aus mir? Dieses Spannungsfeld ist systemimmanent und kann kaum vermieden werden, damit umzugehen ist wesentlicher Teil einer jeden Führungsaufgabe in Veränderungsprojekten.

Interessant sind in diesem Zusammenhang nunmehr die Ergebnisse der von managerseminare 07/2017 veröffentlichten Befragungsergebnisse:

Demnach räumen 70% der befragten Unternehmen Veränderungsprojekten oberste Priorität ein. Aber nur etwa die Hälfte (38%) hält Change-Projekte für wichtiger als das Tagesgeschäft – das führt die klare Positionierung von Change wieder ad abdurdum.

Führungskräfte können sich also nicht darauf verlassen, dass ihnen die Unternehmensleitung die Priorisierung vorgeben wird – Change und Tagesgeschäft, dass ist wohl irgendwie gleich wichtig. Dass dies natürlich nicht funktionieren kann, wissen wir alle, denn ohne Zugeständnisse im operativen Geschäft wird Change nicht erfolgreich sein, wie wir aus der Change-Kurve wissen, deren Verlauf heute von niemandem mehr angezweifelt wird. Doch was nützt alle wissenschaftliche Erkenntnis, der Widerspruch in der Praxis bleibt und damit müssen Führungskräfte umgehen.

Aus Sicht des mittleren Managements wird es daher immer lauten: Change und Tagesgeschäft, niemals Change oder Tagesgeschäft.

Der Doppelbelastung müssen Führungskräfte sich zwangsläufig stellen. Dazu ist es hilfreich, sich zunächst über die eigene Positionierung klar zu werden. Weiß ich, was aus mir wird? Wenn nein, wie positioniere ich mich zur eigenen Unsicherheit? Was brauche ich jetzt, um meinen Job gut zu machen? Wer kann mir helfen, was sind meine Netzwerke? Und wenn ich mich mal wirklich zwischen beiden Positionen entscheiden muss – was sind meine Werte, was ist mir wichtiger? Dieser eigenen Positionierung haben wir in den Change-Workshops der vergangenen Monate viel Raum gegeben. Die anfänglich Überraschung der Führungskräfte darüber, wich im Feed-Back meist einer großen Dankbarkeit, diesen Raum gehabt zu haben. Ohne klare eigene Positionierung wird die Bewältigung der Doppelaufgabe aus Change und Tagesgeschäft nämlich noch viel schwerer und für viele Führungskräfte allzu schnell auch zur (gefühlten) Überforderung.