Das Ende klassischer Führungshierarchien ist nah – bald brauchen wir keine Führungskräfte mehr, alles wird von autonomen agilen und selbstbestimmten Teams geregelt. Sieht so die Zukunft aus?
Eher nicht lässt sich vermuten, wenn man den diesjährigen Hernstein Management Report zu Grunde legt, den managerseminare in seiner aktuellen Ausgabe zitiert. Demnach gaben mehr als die Hälfte der 1500 befragten Führungskräfte an, dass Ihre Unternehmen noch klassisch hierarchisch organisiert sind. 82% der Befragten fühlen sich damit auch wohl und sind mit der herrschenden Hierarchie einverstanden. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten glaubt sogar, dass ihrer Mitarbeiter ohne diese Strukturen gar nicht richtig arbeiten und ihre Leistung nicht voll entfalten könnten.
Das alles scheint auch kein Widerspruch zu Agilität und Flexibilität zu sein, denn 75% der Führungskräfte halten ihr Unternehmen für anpassungsfähig und flexibel, das eigene Team wird sogar von 88% so eingestuft. Und auch sich selbst – wen wundert es – stellen die Führungskräfte ein sehr gutes Zeugnis aus: 91 % schätzen ihren Führungsstil als agil oder sehr agil ein. Was auch sonst könnte man fragen, denn agil ist das neue Zauberwort oder kennen Sie noch jemanden, der nicht agil ist?
Fazit: Solange eine klare Mehrheit von Hierarchien überzeugt ist und alles gut funktioniert, ist nicht damit zu rechnen, dass es sie kurzfristig nicht mehr geben wird. Bei aller Veränderung, die Selbsterhaltungskräfte der System sind ebenfalls sehr stark.