Vielleicht haben Sie schon mal von den Metaprogrammen gehört. Das sind Persönlichkeitseigenschaften, die sich bei uns Menschen gebildet haben und im Laufe des Lebens auch verändern können. Eines dieser Programme unterscheidet Navigatoren, Chiller und Surfer.

Navigatoren sind Menschen, die ihr Leben gerne planen und strukturieren. Sie haben beispielsweise einen klaren Plan, welches Studium oder welche Ausbildung sie nach der Schule machen wollen, wann sie die nächste Stufe der Karriereleiter erklimmen wollen und wissen schließlich ganz genau, wo sie im Leben einmal ankommen möchten. Chiller hingegen sind das genaue Gegenteil, leben in den Tag hinein, haben keine Pläne und lassen die Dinge gerne auf sich zukommen. Nach der Schule reisen sie z.B. erstmal zwei Jahre um die Welt und schauen danach mal, welcher berufliche Weg es vielleicht sein könnte. Surfer sind grundsätzlich auch Chiller, aber mit einem besonders geübten Blick für die Chancen im Leben. Im rechten Moment erkennen sie die Gelegenheit, greifen zu und gehen ab diesem Moment planvoll und zielstrebig die nächsten Schritte an.

Als Surfer muss man also sorgfältig auf die sich bieten Gelegenheiten achten, denn eine zweite Chance bietet sich manchmal nicht. Das setzt geschärfte Sinne voraus und erfordert eine hohe Flexibilität, denn wenn sich Chancen bieten, geht es i.d.R. auch kurzfristig los.

Surfer führen häufig ein angenehmes Leben, denn sie verbinden die entspannte Haltung der Chiller, mit der man viel Kraft sammeln kann, mit der Zielstrebigkeit und Strukturiertheit der Navigatoren, die für den Erfolg im rechten Moment auch erforderlich sind.

Nur verpassen sollten sie die Gelegenheiten halt nicht.

Wo würden Sie sich einsortieren? Navigator, Surfer oder Chiller?

Wie gut ist Ihr Gespür für Gelegenheiten, erkennen Sie diese, wenn sie sich bieten?

Wie entscheidungsfreudig sind Sie?
Greifen Sie entschlossen zu, wenn Sie eine Gelegenheit erkannt haben?

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!

#zufriedenheit

#erfolg

#coaching

Vor ein paar Tagen führte ich ein interessantes Gespräch mit einem Freund, der deutlich jünger ist als ich. Er hat Kinder, die in die Schule gehen und sich – so seine Beschreibung – gerade in einer „anstrengenden“ Phase befänden.

„Aber weißt Du Mario“, sagte er, „ was ich noch viel schwieriger finde als den Umgang mit den Kindern?“ Na, nun war ich natürlich gespannt. „Am schwierigsten finde ich, dass man all die Regeln, die man für die Kinder aufstellt, ja auch selbst einhalten muss.“

Das Thema „Vorbild sein“ lag plötzlich auf dem Tisch. Meinem Freund war offenbar klar geworden, wie sehr er vorleben musste, was er von seinen Kindern erwartete. Das war nicht einfach, denn er fühlte sich beobachtet und hatte offenbar das Gefühl, sich selbst ständig kontrollieren und beherrschen zu müssen.

„Übrigens ist es im Job genauso“, fuhr mein Freund, der ein Team von 10 Leuten in einem großen Konzern leitet, fort. „Alles, was ich von meinen Mitarbeitenden erwarte, muss ich vorleben, ständig werde ich beobachtet, ich fühle mich, als stünde ich dauerhaft im Scheinwerferlicht. Du, Mario, das ist mir viel zu warm!“ Da mussten wir beide lachen – zum Glück.

Mein Freund hatte seinen Humor noch und das ist gut so. Ich konnte ihm ein paar Denkanstöße mitgeben, wie und wo er Auszeiten und unbeobachtete Momente finden kann. Wir entwickelten so eine Art „On/Off-Modell – auf der Bühne und dahinter“. Das gefiel meinem Freund und er nahm sich vor, dieses für sich weiterzuentwickeln.

Der Kern dieser kleinen Geschichte aber bleibt: Vater und Führungskraft, das sind zwei Rollen, in denen er eine Vorbildfunktion hat, ob er will oder nicht. Daran führt kein Weg vorbei!

Ist Ihnen bewusst, in welchen Rollen Ihres Lebens, Sie eine Vorbildfunktion haben?

Wie geht es Ihnen damit – ist es eine tolle Chance, so ein Vorbild zu sein oder ist es eher eine Last?

Wo sind Ihre Nischen, in die Sie sich zurückziehen können, wenn Sie mal eine Auszeit von Ihrer Vorbildfunktion benötigen?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

#coaching

#selbstreflexion

#zufriedenheit

Unsere Welt ist heute oftmals laut und hektisch. Unsere Städte sind voller Lärm und auch der Arbeitsalltag vieler Menschen ist von Lärm geprägt, etwa durch laute Maschinen oder ähnliches. Zu viele und vor allem laute Geräusche sind allerdings ein Stressfaktor und permanenter Stress tut uns bekanntlich nicht gut.

Folgen wir den Ergebnissen aktueller Forschung, dann lernen wir schnell, dass uns Ruhe guttut. Auch in meiner Arbeit als Coach begegnen mir immer wieder Menschen, in deren Tagesbeschreibungen Ruhe nicht vorkommen. Morgens die Kinder, dann der Verkehr, ein hektischer Berufsalltag voller Telefonate, Büro- und Verkehrslärm und abends dann oftmals z.B. der Geräuschpegel des Fernsehers oder anderer Freizeitbeschäftigungen. Stille – Fehlanzeige.

Forschungsergebnisse aber zeigen uns deutlich, dass sich Menschen nach einer Phase der Stille besser fühlen, ganz gleich, ob diese in Räumen stattgefunden hat oder draußen in der Natur, was sicher das noch wertvollere Erlebnis ist.

„Aber mein Alltag bietet nun mal keine Momente der Stille!“, mögen Sie vielleicht einwenden. Ja, das kann natürlich sein, aber dann sollten Sie diese für sich kreieren. Schaffen Sie kleine Auszeiten, in denen Sie bewusst Momente der Stille genießen können. Sie müssen dafür ja nicht gleich eine Schweigewoche in einem Kloster absolvieren, was gelegentlich gehypt wird. Ich bin sicher, dass Sie Gelegenheiten finden werden, sich für ein paar Minuten oder vielleicht sogar eine halbe Stunde in die Stille zurückzuziehen, wenn Sie gezielt nach solchen Möglichkeiten suchen. Fangen Sie einfach an, es muss nicht gleich die vollkommene Lösung sein, die ab jetzt immer und regelmäßig stattfindet. Jeder Anfang lohnt sich.

Sie werden sehen, wie gut Ihnen das tut.

Wann haben Sie zuletzt die Stille genossen?

Wie haben Sie sich danach gefühlt?

Wo wäre für Sie ein guter Ort, Stille zu genießen?

Wann könnten Sie das nächste Mal eine kleine Auszeit in der Stille nehmen?

#selbstreflexion

#coaching

#stille

Scheitern möchten wir im Leben nicht oder ist Ihnen schon mal jemand begegnet, der vollmundig verkündet hat, er strebe an, zu scheitern? Fehler machen möchten wir meistens auch nicht und in vielen Unternehmen sind sie nicht erwünscht und der Umgang mit Fehlern ist meist von der Suche nach Schuldigen geprägt. Fehler als Lernchance und unvermeidlicher Teil des Optimierungsprozesses, wie z.B. in iterativen Vorgehensweisen, das ist auch heute noch eher die Ausnahme als die Regel.

Ich freue mich daher immer, wenn ich Beispiele finde, in denen Menschen veranschaulichen, wie selbstverständlich Fehler und Scheitern in ihrem Leben sind, und dass sie diese sogar als bereichernd empfinden. Sie gehen ganz selbstverständlich und unbelastet damit um, wissend, dass ohne dieses Scheitern auch das perfekte Ergebnis nicht erreicht würde.

Heute ist der Wildlife-Fotograf Harry Skeggs dieser Mensch, der mir veranschaulicht, dass Scheitern in seinem Beruf normal, ja fast schon notwendig ist, um das perfekte Foto, dass genau die Botschaft sendet, die er senden möchte, zu erschaffen. Fotografieren als die Kunst des Lichtes – schon das fand ich eine wunderbare Beschreibung.

In seinem aktuellen Bildband „Creation“ beschreibt Skeggs sein Vorgehen und ich gestehe, es ist ganz anders, als ich mir das Hobbyfotograf vorgestellt habe. Skeggs fotografiert exotische Tiere in freier Wildbahn und für mich war logisch, dass alles mit der Suche nach diesen Tieren beginnen muss. Weit gefehlt – alles beginnt bei ihm mit der Suche nach dem perfekten Licht. Dann wartet er an dem Ort, den er für sein Fotoshooting ausgewählt hat, auf ein Tier, das in diesem perfekten Licht erscheint. Sofort wird klar: Er kann gar nicht häufiger erfolgreich sein als scheitern. An manchen Tagen gibt es das perfekte Licht schlicht nicht, das Wetter ist nicht steuerbar. An anderen Tagen erscheinen keine oder zumindest nicht die gewünschten Tiere im perfekten Licht. Und an wieder anderen Tagen stimmt zwar beides – das Licht und die Präsenz der Tiere – , aber das Foto gelingt einfach nicht wie gewünscht. So viele Faktoren, die er nicht beeinflussen kann, determinieren den Erfolg des perfekten Fotos, dass Scheitern häufiger vorkommt als Erfolg.

Ein Grund zum Verzweifeln oder den Beruf zu wechseln? Ganz im Gegenteil!
Dem obigen Zitat von Harry Skeggs muss ich nichts hinzufügen. Außer vielleicht, dass ich mir wünschen würde, dass genau diese Einstellung viel mehr verbreitet wäre, als ich das in meinem Berufsalltag erlebe.

Was bedeutet scheitern für Sie?

Welchen Erfolg hätten Sie wohl nie erreicht, wenn Sie vorher nicht auch gescheitert wären?

Welcher Fehler hat Ihnen den bisher größten Lernerfolg im Leben beschert?

Sie lieben die Perfektion? Ist diese erreichbar, ohne zu scheitern?

#selbstreflexion

#coaching

#fehleralschance

Manche Zitate brauchen nicht viele Worte – vielleicht gar keine – um bei uns einen Impuls zum Innehalten und zur Selbstreflexion auszulösen.

So ging es mir, als ich diesen Satz des preisgekrönten Wildlife-Fotografen in seinem faszinierenden Bildband “Creation” las. Ich hoffe, es geht Ihnen auch so, denn dass unser Planet Veränderung dringend nötig hat, war selten so offenkundig wie heute. Und dies gilt sicher nicht nur in ökologischer Hinsicht…

Wo haben Sie Macht, die Zukunft unseres Planeten mitzugestelten?

Welchen Beitrag können Sie für eine bessere Zukunft unseres Planeten erbringen?

Womit wollen Sie vielleicht aufhören oder anfangen, weil es für eine bessere Zukunft unserer Erde hilfreich wäre? Bedenken Sie – viele kleine und kleinste Beiträge addieren sich auch!

#zukunft

#changetheworld

#selbstreflexion

Der MP Impuls zur Selbstreflexion vom 16.08.2024: Erleben selbst gestalten – olympische Momente

In meinen inzwischen 15 Jahren, die ich als Coach arbeite, kommen immer wieder Menschen zu mir, weil sie gerade „ein Problem haben“, welches sie allein nicht lösen können. Sehr oft ergibt sich schon in den ersten Schilderungen der Klienten eine Situation, in der sie sich als ausgeliefertes Opfer erleben und andere an ihrer Situation schuldsind. Damit ist für mich auch klar, wo ich die ersten Interventionen anzusetzen habe.

Unser Erleben ist immer geprägt durch unsere persönliche Bewertung einer Situation. Wir sind niemals ein ausgeliefertes Opfer, dessen Erleben fremdbestimmt ist. Die wesentlichen Forschungen dazu gehen auf den Biologen Maturana zurück, der den Begriff der Autopoese geprägt hat. Leben bzw. Erleben ist also ein selbstorganisierter Prozess. Diese Überlegungen liegen auch den hypnosysthemischen Konzepten, wie sie in Deutschland allen voran Dr. Gunther Schmidt aber auch anderen entwickelt haben, zu Grunde. Es ist also niemals die Situation, ein Ereignis oder eine andere Person, die für unser Erleben verantwortlich ist, es ist immer unsere Bewertung und unser Umgang mit dieser Situation – wir sind immer selbst für unser Erleben verantwortlich.

Entschuldigung – eine solch eher wissenschaftliche Einleitung sind Sie von mir nicht gewohnt und ich werde auch sofort bildhaft und habe Beispiele für Sie, denn kaum irgendwo kann man diese Selbstbestimmtheit des Erlebens so gut sehen und hören wie bei den Olympischen Spielen.

Hier sind also einige olympische Bespiele aus Paris, wobei ich sehr bewusst auf Namen verzichte, denn es geht hier keinesfalls darum irgendjemanden anzuprangern oder bloßzustellen – menschlich habe ich für jede Reaktion großes Verständnis. Wir werden aber sehen, wie unterschiedlich bei ähnlichen Erlebnissen die Situationsbewertung das Erleben macht:

  1. Eine Schwimmstaffel steht zum Interview bereit, es ist so gut wie sicher, dass sie im Vorlauf ausgeschieden ist. Das große Ziel – olympischer Endlauf – wird ziemlich sicher verpasst. Nach drei eher traurigen Antworten fragt der Interviewer die Schlussschwimmerin, wie Sie diesen Lauf erlebt habe. Die junge Frau bricht sofort in Freudentränen aus und sagt: „ Ich bin bei Olympia, das ist so großartig. Ich habe alles aufgesogen. Ich habe mein Bestes gegeben, es war so ein tolles Erlebnis!“ Auch so kann man ausscheiden.
  2. Eine Schwimmerin erreicht den Endlauf, es ist ein spannendes Rennen, am Ende reicht es ganz knapp nicht für eine olympische Medaille, sie wird Vierte. Als Sie zum Interview kommt, ist ihr die Enttäuschung anzusehen und sie sagt: „4.Platz, das ist halt die erste Verliererin.“
  3. Eine Judokämpferin steht im Halbfinale und kämpft damit um die Medaillen. Leider verliert sie sowohl das Halbfinale als auch den Kampf um die Bronzemedaille. Da im Judo zwei Bronzemedaillen vergeben werden, wird sie damit Fünfte. Im Interview sagt sie schließlich unter Tränen: „5.Platz, das ist wohl der blödeste Platz, ich wollte unbedingt eine Medaille.“
  4. Es ist das Finale über 200 Meter Rücken und als die acht Finalisten anschlagen, wird der Schwimmer in diesem Endlauf trotz persönlicher Bestzeit letzter. Als er zum Interview gebeten wird, strahlt er und sagt: „Ich habe nochmal (persönliche) Bestzeit geschwommen, mehr kann ich nicht wollen.“
  5. Ein Leichtathlet ist 19. geworden und damit auch hinter seinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Sichtlich enttäuscht sagt er im Interview: „Ich werde Förderung verlieren, muss also in Zukunft mit weniger auskommen und noch mehr leisten.“
  6. Eine Schwimmstaffel erreicht als achte das olympische Finale. Es ist schon klar, dass sie in diesem Finale keine Chance haben wird, um eine olympische Medaille mitzuschwimmen, zu groß ist der Abstand zu den besten Mannschaften. Im Interview sagt einer der Schwimmer: „Ich bin überglücklich, dieses Erlebnis mit den Jungs, wir stehen im olympischen Finale – großartig!“
  7. Kajak-Cross Finale der Frauen: Vier Boote fahren um die drei Medaillen und die Kanutin wird vierte. Ein Fehler an einem Tor führt zu einer Strafe, damit hat sie keine Chance mehr. Sie bleibt als einzige in diesem Endlauf ohne Medaille. Wenige Minuten später ist das Finale der Herren und ihr Landsmann macht es besser und gewinnt die Bronzemedaille. Kaum ist er mit seinem Boot in Ufernähe springt die eben noch unterlegene Sportlerin ins Wasser, schwimmt zu ihm und ist die erste Gratulantin, die ihm um den Hals fällt.

Mit diesen Beispielen, die ich noch um viele weitere ergänzen könnte, möchte ich es bewenden lassen. Ich glaube es wird sehr deutlich, dass es nicht das Ereignis als solches ist, sondern die ganz persönliche Bewertung der Sportlerinnen und Sportler, die das Erleben bestimmt. Und vielleicht ist ihnen auch aufgefallen, dass überall dort, wo der Fokus auf externer Anerkennung (Medaillen, Förderung, etc.) lag, die Bewertung meist negativer ausgefallen ist, als wenn die persönliche Leistung im Fokus stand.

In meiner Arbeit ist oftmals der Durchbruch erreicht, wenn meine Klientinnen und Klienten verstanden haben, dass Sie selbst für Ihr Erleben verantwortlich sind. Das ist keinesfalls immer leicht, denn oftmals war es viel einfacher einem Dritten die Schuld an der eigenen Situation zu geben und darauf zu warten, dass dieser sein Verhalten ändert, damit es auch mir besser geht. Nur passierte das oftmals leider nicht, bequem war diese Haltung trotzdem.

Sich aufzuraffen und selbst aktiv zu werden, Gedanken und Bewertungen zu ändern, Verhalten neu auszurichten und Verantwortung für sich zu übernehmen, ist anstrengend und keinesfalls einfach, weshalb ich jedes Mal aufs Neue großen Respekt vor meinen Klientinnen und Klienten habe. Die Ergebnisse überzeugen dabei immer wieder, denn die Geschichten ähneln sich am Ende immer und lassen sich vielleicht in folgendem Satz zusammenfassen:

„Seit ich kein ausgeliefertes Opfer mehr bin, sondern die Dinge aktiv selbst gestalte, geht es mir viel besser, selbst wenn nicht jeder Tag nur aus Glücksgefühlen besteht.“

Damit wird auch klar, dass es weiterhin negative Gefühle wie Trauer, Wut oder Ärger geben wird. Diese Gefühle sind auch wichtig und gehören zum Leben dazu, die Frage ist nur, ob wir zulassen, dass sie uns dauerhaft beherrschen oder nicht. Es geht nicht um „alle Tage Sonnenschein“, aber um das Bewusstsein, dass wir niemals ausgeliefert und hilflos sind.

Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben also die Wahl, wie Sie Ihr Erleben gestalten möchten – sie erzeugen es selbst – Autopoese eben.

Welche der olympischen Geschichten in diesem Beitrag möchten Sie als Ihr Beispiel wählen?

Wann hatten Sie zum letzten Mal das Gefühl ausgeliefert und hilflos zu sein? Wie sind Sie dieser Situation entkommen?

Welche Geschichte würden Sie mir erzählen, wenn ich nach einem Erlebnis fragen würde, dass sich wie eine Niederlage anfühlte, Sie aber großartig gemeistert haben?

Welche Situation steht Ihnen vielleicht in naher Zukunft bevor, bei der Sie sich schon im Vorfeld klar machen könnten, wie sehr Ihr Erleben dieser Situation von Ihrer Bewertung abhängen wird?

#selbstreflexion

#coaching

#wochenendimpuls

Manchmal reicht ein Zitat völlig aus, um einen Impuls zum Nachdenken zu geben. Deshalb möchte ich zu dem Zitat von Thomas Bach auch gar nicht viel schreiben.

Danke, lieber Thomas Bach für sicher intensive und anspruchsvolle Jahre im Amt des IOC-Präsidenten, in dem vorprogrammiert ist, dass man es nicht allen recht machen kann. Meinen Respekt auch dafür, den Weg frei zu machen für neue Impulse zur rechten Zeit. Wenn die Idee wichtiger ist als die persönlichen Privilegien oder die persönliche Karriere, dann handelt man wie Sie es gerade tun. Chapeau!

Wo, liebe Leserinnen und Leser, ist Ihre Zeit vielleicht abgelaufen und es wäre besser, den Weg frei zu machen?

Wo könnten Sie neue Ideen einbringen und die Sache, welche auch immer es ist, voranbringen und sollten sich deshalb dort engagieren?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

#coaching

#selbstreflexion

#zufriedenheit

Auch für den heutigen Impuls bemühe ich nochmals die olympischen Spiele in Paris und dabei konkret die Goldmedaille von Oliver Zeidler im Rudern.

Rückblick: Schon vor drei Jahren in Tokyo war Zeidler der große Favorit auf die Goldmedaille, der amtierende Weltmeister im Einer, der fast alle Rennen der Saison dominiert hatte. Er war die „Bank“ auf eine Goldmedaille für den deutschen Ruderverband. Doch dann kam alles ganz anders – der ein oder andere erinnert sich vielleicht. Es sind widrige Bedingungen auf der Ruderstrecke, windig und mit Wellengang. Zeidler patzt und scheidet für alle – auch ihn selbst – völlig überraschend im Halbfinale aus. Der große Favorit, der im Kopf vieler Experten schon Olympiasieger war, erreicht nicht einmal das Finale der besten sechs Boote und gewinnt schließlich das B-Finale und wird Siebter.

Drei Jahre später in Paris ist alles anders: Es ist „Zeidler-Wetter“ wie ein Kommentator und auch sein Vater, der auch sein Trainer ist, bemerkt. Ruhig liegt das Wasser da, windstill und sonnig sind die äußeren Verhältnisse. Bereits im Halbfinale hat Oliver Zeidler „einen rausgehauen“: Er rudert olympischen Rekord – nie zuvor war ein Boot schneller auf den olympischen zwei Kilometern unterwegs. Er ist wieder der – scheinbar unschlagbare – Goldfavorit.

Dann ein Störfaktor – einer der Ruderer wird in eine Buspanne verwickelt und ist nicht rechtzeitig vor Ort. Der Start wird nochmals um eine Stunde verschoben. So ist es schließlich das letzte Ruderrennen der olympischen Spiele von Paris als die sechs Boote des Endlaufes schließlich auf den Startpositionen stehen. Vier Abschnitte von je 500 Metern, so haben wir vorher vom Vater und Trainer gehört, so teilt sich Olver Zeidler die Strecke ein. Für jeden Abschnitt haben sie einen konkreten Matchplan ausgearbeitet. Zeidler braucht die Pläne nicht: Es wird ein überlegener Start-Ziel-Sieg – er rudert an diesem Tag in einer anderen Liga, niemand kann ihm folgen! Als die Uhr schließlich stehen bleibt hat er überragende 5,5 Sekunden Vorsprung vor dem Gewinner der Silbermedaille und man hatte nicht den Eindruck, dass er auf den letzten Metern noch voll durchgezogen hat. Es ist ein Triumph – Gold für Zeidler – Olympiasieg!

Nach dem Rennen folgen die Interviews und die Reporterin hat auch Fragen zu Tokyo vor drei Jahren, der großen Niederlage und natürlich dazu, was diesmal anders war. Schließlich fragt Sie Zeidler:

„War das vielleicht Ihre größte Leistung, mental aus dem Loch von 2021 wieder rauszukommen und im Kopf wieder klar und bereit zu sein?“ Zeidler bejaht.

Da steht er, dieser 2,01 Meter große Modellathlet, austrainiert und muskelbepackt. Natürlich hat er auch körperlich sicher viel gearbeitet, sein Boot optimiert und vieles mehr, doch wir alle sind live dabei, als Zeidler der ganzen Welt die Botschaft sendet: Erfolg entsteht vor allem im Kopf!

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie gerade? Was sind Ihre Gedanken? Denken Sie Erfolg?

Welche „großen Niederlagen“ gab es schon einmal für Sie und wie sind Sie im Kopf damit klargekommen?

Wer oder was könnte Ihnen helfen, im Kopf klar zu sein und sich auf Erfolg zu fokussieren?

#positivegedanken

#coaching

#selbstreflexion

Höher, schneller, weiter!

Seit vielen Jahren stehen diese drei Adjektive für die Wettkämpfe der olympischen Spiele, die vor wenigen Tagen in Paris mit einer vielgelobten Eröffnungsfeier begonnen haben.

Manchmal scheint es, als stünden diese drei Adjektive auch für unsere gesamte aktuelle Zeit. Viele Veränderungen kommen immer schneller und in immer kürzeren Abständen auf uns zu. Viele Gewinne müssen scheinbar immer mehr in die Höhe geschraubt werden. Viele Ressourcen unserer Erde beuten wir immer weiter aus, ohne uns der Konsequenzen bewusst zu sein.

Olympia vereint die Jugend dieser Welt und die Jugend will, kann und soll sich im Wettkampf messen. Olympiasieger, der oder die Beste der Welt, das ist man für immer. Für viele Sportler ist dies das größte Ziel im Leben und sie nehmen dafür große Anstrengungen und Entbehrungen in Kauf. Ich habe die olympischen Spiele schon immer gerne verfolgt, habe großen Respekt vor den Athleten und habe auch für meine Arbeit mit Teams und Führungskräften viele wertvolle Anregungen bei olympischen Wettkämpfen gefunden.

Für die Jugend der Welt erscheint „höher, schneller, weiter“ so logisch, so sinn- und reizvoll. Aber trägt dieses Motto auch für unsere Welt in Gänze? Gelten nicht auch andere Grundsätze und sollten wir alle mit zunehmendem Alter nicht auch in andere Richtungen denken?

Viele meiner Klientinnen und Klienten berichten mir immer wieder, dass es irgendwann nur noch anstrengend war, immer mehr zu leisten, immer schneller voranzukommen. Die Qualität der Arbeit leide, die Lebensqualität sowieso. Weniger ist mehr – diese so alte und banale Weisheit rücke für sie immer mehr in den Vordergrund.

In einem Trainingsfilm über Führung und Teamarbeit, der auf einem Matchrace-Boot spielt, sagt der Kapitän ziemlich zum Ende des Films: „Wenn man älter wird, ist es wichtiger die Dinge richtig zu tun, als zu gewinnen.“ Und für alle, die sich im Segeln nicht so auskennen: Im Matchrace treten zwei große Segelyachten gegeneinander an, eine gewinnt, eine verliert.

Mich hat dieser Satz des Kapitäns sehr beeindruckt, drückt er doch aus, dass es neben dem Gewinnen auch ganz andere Werte gibt und dass vielleicht unser Leben auch einen Wandel beinhaltet: Die Jungend trifft sich zum „höher, schneller, weiter“, die Älteren treffen sich eher , um die Dinge richtig zu machen. Zumindest sollten sie das.

Wo stehen Sie gerade?

Inwieweit bestimmt „höher, schneller, weiter“ Ihr Leben und wie geht es Ihnen damit?

Falls es Ihnen damit nicht gut geht, wie lange wollen Sie noch damit weitermachen?

Welche Dinge im Leben möchten Sie vielleicht lieber richtig machen als (nur) zu gewinnen?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

#coaching

#selbstreflexion

#diedingerichtigmachen