Digitalisierung erfordert lebenslanges Lernen…

… das glauben einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitcom zufolge (Quelle: managerseminare 02/1018) 92% der Befragten. 90% glauben außerdem mit Weiterbildungen zu Digitalthemen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern zu können, weil entsprechende Kompetenzen wichtig sind, um im Beruf erfolgreich zu sein. Und mehr als zwei Drittel der Befragten glauben auch, dass in Zukunft digitale Kompetenz ebenso wichtig sein wird wie fachliche uns soziale Kompetenzen.

Man kann schon fast antizipieren – weil uns dieses Bild immer wieder bei Fragen der Weiterbildung in Deutschland begegnet – dass der Eindeutigkeit in der Bedeutungseinschätzung wohl ein gegenteiliges Bild der Weiterbildungsrealität gegenüber stehen wird. So ist es denn auch!

72% der Befragten bekunden nämlich, für Weiterbildungen in Sachen Digitalisierung keine Zeit zu haben und fast 6 von 10 Befragten erklären, ihr Arbeitgeber biete dazu gar keine Weiterbildungen an. Zwar könnte man sich dann privat weiterbilden, doch das lehnen viele Arbeitnehmer ab. Jeder fünfte beispielsweise erklärt klar, er wolle seine Freizeit nicht für Weiterbildungen nutzen. Immerhin 40% können sich vorstellen, dafür eine Stunde zu investieren.

Die Einstellung der Arbeitnehmer mag bitte jeder für sich bewerten, ich möchte da eher an die Unternehmen appellieren:

Wenn sich alle einig sind, dass digitale Kompetenzen in Zukunft wichtig sind, dann stehen Sie als Unternehmer vor der Frage, ob Sie morgen noch ausreichend qualifizierte Mitarbeiter haben, um im Wettbewerb bestehen zu können oder nicht. Das macht dann allerdings aus meiner Sicht die Antwort auf die Frage, ob Sie Weiterbildungen in Sachen Digitalisierung aktiv anbieten und dafür auch Freiräume innerhalb der Arbeitszeiten einräumen, eindeutig. Natürlich – oder Sie gehen das Risiko nicht ausreichend qualifizierter Mitarbeiter bewusst ein, aber ob das unternehmerisch die richtige Entscheidung ist, darf bezweifelt werden.

Bewerbermangel nimmt für Unternehmen immer mehr zu

Immer schwieriger wird gemäß einer aktuellen Umfrage des Beratungsunternehmens index HR-Marketing, die managerseminare in seiner Februar-Ausgabe veröffentlicht,  für viele Unternehmen die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern.

Knapp zwei Drittel der deutschen Unternehmen gaben an, dass sie nicht mehr genügend Bewerbungen von qualifizierten Kandidaten für Fach- und Führungspositionen erhalten.

Seit langer Zeit wird viel über die “irgendwann” kommende Situation gesprochen, dass Fachkräftemangel herrschen wird – spätestens jetzt ist es soweit.

Leider haben viele Unternehmen bislang zu wenig getan, um sich auf diese Situation vorzubreiten.

Die Grafik zeigt, dass inzwischen auf nahezu allen Ebenen – angefangen bei den Azubis – Bewerberknappheit herrscht.

 

Höchste Zeit also für jedes Unternehmen sich nicht nur mit den Fragen zeitgerechter Recruitierungswege, sondern vor allem mit den Fragen der eigenen Arbeitgeberattraktivität, einer zeitgerechten Führungskräfteausbildung und einer langfristigen Mitarbeiterbindung auseinanderzusetzen.

Themen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, es aber leider vielerorts immer noch nicht sind.

Keine Überraschungen bei Arbeitszufriedenheit

Immer wieder bestätigen aktuelle Umfragen die “TOP 3” der Arbeitszufriedenheit!

So auch die aktuelle Umfrage der online-Jobörse  Stepstone, die managerseminare in seiner Oktoberausgabe zitiert.

In der aktuellen Befragung legten 83% der Befragten Wert auf ein gutes Verhältnis zu den Kollegen. Aber natürlich war – für 80% der Befragten – auch ein gutes Verhältnis zur Führungskraft besonders wichtig. Dabei war es für 83% der Befragten wichtig, ausreichend Lob und Anerkennung für ihre Arbeit zu bekommen – weniger durch Gehaltserhöhungen als vielmehr durch Aufmerksamkeit und anerkennende Worte.

Es verwundert auch nicht, dass insbesondere Fachkräfte mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung (Young Professionals) auch das Thema Work-Life-Balance mit besonderer Bedeutung aufrufen. Diesen Trend erleben wir seit Jahren mit wachsender Bedeutung bei jüngeren Arbeitnehmern. Ebenso sind dieser Gruppe naturgemäß die Aufstiegschancen besonders wichtig. 78% der Befragten in dieser Altersgruppe gaben an, bei entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten auf einen Arbeitgeberwechsel zu verzichten (Gesamtgruppe 68%).

weitere Infos unter: stepstone.de

Fazit:

Die Arbeitszufriedenheit – das zeigen Umfragen immer wieder – wird durch folgenden Faktoren posiitv beeinflusst:

  • Ein gutes Verhältnis zur Führungskraft, welches besonders durch Aufmerksamkeit und Wertschätzung der erbrachten Leistung geprägt ist.
  • Ein positives Verhältnis zu den Kollegen, also gute Teamarbeit.
  • Und auch wenn dies in der aktuellen Umfrage nicht vorkam, eine interessante Aufgabe, die herausfordernd ist und in die Menschen ihre Fähigkeiten gut einbringen und in der sie mitgestalten können.

Die Young Professionals rufen zusätzlich deutlicher als frühere Generationen das Thema Work-Life-Balance auf und legen naturgemäß besonderen Wert auf Aufstiegsmöglichkeiten.

Klare Handlungsfelder für alle Unternehmer, denen die Zufriedenheit ihren Arbeitnehmer wichtig ist und das sind hoffentlich alle.

Glücklich im Job? Nur im Ausnahmefall!

Immer wieder erschreckend sind die Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen in Deutschland hinsichtlich des Themas Jobzufriedenheit. Doch so sehr – zumindest mich – die Zahlen erschrecken, so wenig scheinen viele Unternehmen umzudenken oder gar umzusteuern.

Aktuell schockt mal wieder die Zahl 9% – so viele Arbeitnehmer haben nämlich in einer Studie des Karrierenetwerks CareerBuilder, bei der über 1000 Personen befragt wurden und die managerseminare in seiner aktuellen Septemberausgabe zitiert, erklärt, im Job wirklich glücklich zu sein. Alle anderen sind das nicht!!

Gar 50% gaben an, aktuell sehr unglücklich zu sein und aktiv nach anderen Angeboten Ausschau zu halten! Alarmstufe rot!

Die Studie fragte auch danach, was den Mitarbeitern im Job wichtig ist, wobei einige Nuancen zu vielen anderen Befragungen ersichtlich wurden.

So rangiert mit 48% ein gutes Arbeitsklima und Wertschätzung auf Position eins. Ein gutes Gehalt und attraktive Aufstiegschancen waren für 25% wichtig, gefolgt von Familienfreundlichkeit und Home-Office-Möglichkeiten mit 13%. Weiterbildungsmöglichkeiten und Sozialleistungen gaben nur 5% eine besondere Wichtigkeit.

Die Differenzierung zu anderen Befragungen mag mit der Auswahl der Personen zusammenhängen (Nutzer der Online-Stellenbörse jobs.de).

Wie auch immer: Wenn mit der Digitalisierung in den nächsten Jahren der größte kulturelle Wandel der letzten Jahrzehnte auf die Unternehmen zukommt, wird es höchste Zeit, gute Leute zu binden bzw. für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Dafür ist die Unternehmenskultur und die Qualität der Führung zweifelsohne von entscheidender Bedeutung. In beides sollten Unternehmen investieren:

“Karriere um jeden Preis” offenbar ein Auslaufmodell

Inzwischen nicht mehr verwunderlich und dennoch bemerkenswert sind die Ergebnisse des Odgers Berndtson Manager-Barometers 2016/2017, die managerseminare in seiner Augustausgabe publiziert. Demnach scheint es für die befragten Führungskräfte immer weniger ein Ziel, “um jeden Preis” Karriere zu machen.

Nur noch 47% der mehr als 2000 Befragten gaben an, stetig weiter in der Hierarchie aufsteigen zu wollen. Immerhin 11% Prozent beschäftigen sich gar mit einem Rückschritt und 42% sind damit beschäftigt, auf der erreichten Führungsebene zu bleiben.

Klare Aussagen finden sich auf die Frage, was Führungskräfte für ihren weiteren Berufsweg motiviert. Demnach haben “Workaholics” eindeutig ausgedient, was ich nur begrüßen kann. Der Studie zu Folge wünschen sich nämlich sowohl Männer als auch Frauen eine um 9-10 Stunden kürzere Wochenarbeitszeit und dies, obwohl die in der Studien genannten aktuellen Wochenarbeitszeiten von 52 (Frauen) bzw. 54 Wochenstunden (Männer) eigentlich gar nicht am oberen Rand der Wochenarbeitszeiten, die mir aus diversen Konzernen bekannt sind, liegen. Wie auch immer, der Trend zu mehr Work-Life-Balance anstatt Karriere um jeden Preis kommt erfreulich deutlich zum Ausdruck, denn die gewonnene Zeit würden die Befragten gerne für sich selbst, für die Familie oder Freunde und Bekannte einsetzen.

Auch eine klare Botschaft senden die befragten Führungskräfte hinsichtlich ihrer Bereitschaft, für den nächsten Karriereschritt größere Anstrengungen, wie etwa einen Branchenwechsel oder das Erlernen einer neuen Sprache, auf sich zu nehmen. Die Bereitschaft dazu ist weiter gesunken. Nur jüngere Führungskräfte signalisieren noch die Bereitschaft für derartige Investitionen in die eigene Karriere.

Quelle: managerseminare 08/2017

Keine Überraschungen liefert denn auch das Ergebnis, was die Führungskräfte motiviert. Die ist vor allem die Freude an der Aufgabe und die Möglichkeit, die eigenen Stärken einsetzen zu können. Das die Aufgabe selbst stets einer der wichtigsten Motivatoren ist, das ist aber bei Leibe ein “alter Hut”.

Ich finde diese Zahlen wenig verwunderlich, wenn ich mir meine aktuelle Arbeit mit vielen Führungskräften in deutschen Konzernen vor Augen führe. Von ungezählten Autobahnkilometern mit 100% Telefonquote, von Telkos von morgens um acht bis abends um acht, von permanentem Druck und ständiger Reorganisation, von totaler Zielkonfusion und eigener Orientierungslosigkeit ist da oft die Rede. Wo soll da der Anreiz herkommen, immer weiter aufsteigen zu wollen?

Gleichzeitig sind die Zahlen doch auch ein positives Signal an den Führungsnachwuchs, der sich mit persönlichem Engagement profilieren kann, wenn die anderen nicht mehr bereit sind, für die Karriere bestimmte Opfer zu bringen. Mein Wunsch wäre jedoch, das notwendige Engagement für den persönlichen beruflichen Erfolg von Beginn an mit dem richtigen Augenmaß für die persönliche Einsatzbereitschaft zu versehen, damit erst gar kein Defizit hinsichtlich der Zeit für soziale Kontakte oder sich selbst entsteht.

Die Frage “Was machen Sie denn in Ihrer Ich-Zeit?” lässt immer noch viele meiner Coachingnehmer eher mit einem ratlosen Gesicht zurück, so dass ich erstmal erklären muss, was Ich-Zeit ist. Es wäre schön, wenn diese Anzahl weniger würde.

Lust auf eine kompakte persönliche Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Situation? Mehr Infos zu meiner günstigen Möglichkeit dafür finden Sie hier: Work-Life-Balance kompakt

 

 

Jobzufriedenheit stellt klare Anforderungen an Führungskräfte

Viel diskutiert wird in diesen Tagen über die Frage, wie sich Führung und Führungskräfte angesichts der Digitalisierung verändern müssen. Was wird gleich bleiben, was wird sich ändern? Welche neuen Herausforderungen erwarten die Chefs?

Wie nicht anders zu erwarten, ist das Meinungsspektrum vielfältig und reicht von “Alles bleibt beim Alten” bis “Führungskräfte brauchen vollkommen neue Skills, um die Zukunft zu meistern”. Wie meist im Leben, wird am Ende die Wahrheit wohl in der Mitte liegen.

Aktuell liefert jedenfalls die Manpower Group mit ihrer Studie “Jobzufriedenheit 2017”, die managerseminare in seiner Ausgabe 7/2017 auszugsweise veröffentlicht, mal wieder eindeutige Ergebnisse, an denen Führungskräfte sich jedenfalls für den Status quo bestens orientieren können.

Satte 91% der befragten Mitarbeiter (zwischen 18 und 65 Jahren) wünschen sich ein regelmäßiges und ehrliches Feed-Back ihrer Vorgesetzten sowie deren Anerkennung und Wertschätzung. Das man sich auch für sie als Mensch interessiere, wünschten sich 88% der Befragten, ebenso viele wünschten sich ein gutes Vertrauensverhältnis. Schließlich hatten 78% der Befragten den Wunsch, dass sich ihre Chefs auch als Mentoren betätigen möchten. Für etwa genauso viele war es wichtig, dass die Vision des Unternehmens durch die Führungskräfte glaubwürdig vermittelt wird.

Zum wiederholten Male belegt damit eine Studie, wie wichtig das Verhältnis zum unmittelbaren Vorgesetzten für die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter ist. Viel wichtiger als die Reputation des Unternehmens sind die zwischenmenschlichen Faktoren wie Vertrauen, Ehrlichkeit und Wertschätzung. Für nicht einmal zwei Drittel der Befragten war die Reputation des Unternehmens insgesamt ein relevanter Faktor.

Schließlich lässt sich auch diesmal als weiterer relevanter Zufriedensheitfaktor neben der direkten Führungskraft das Team ausmachen. Zwei Drittel wünschten sich regelmäßige Teamevents, weil es ihnen wichtig ist, den Kontakt zu den Kollegen zu vertiefen.

Als Fazit lässt sich völlig unabhängig aller Diskussionen über die Notwendigkeit des Wandels von Führung im Rahmen der Digitalisierung ein klares Anforderungsprofil an die Führungskräfte ableiten. Dieses steht im Einklang mit diversen anderen Studien, so dass zumindest jeder der will, sofort beginnen kann, seine eigenen Kompetenzen zu überprüfen und auszubauen. Denn denken sie daran: 8 von 10 Arbeitnehmern, die gekündigt haben, kündigten einer Befragung zu Folge nicht dem Unternehmen, sondern ihrem unmittelbaren Chef.

Führungskräfte fühlen sich auf die Digitalisierung schlecht vorbereitet

Wie gut sind deutsche Führungskräfte auf die nicht aufzuhaltende Digitalisierung vorbereitet? Nicht gut offenbar, denn mehr als vier von fünf (81%) der befragten Führungskräfte haben in einer aktuellen Studie der Personalberatung Boyden in Zusammenarbeit mit der EBS Business School (veröffentlich in managerseminare 6/2017) ihre eigene Vorbereitung auf das Thema ebenso wie die ihrer Kollegen als nicht gut eingeschätzt. Von den befragten 186 Führungskräften haben nur 16% ihre Vorbereitung als gut oder sehr gut eingeschätzt.

Weitere wichtige Eigenschaften der Führungskräfte im Rahmen der Digitalisierung sind der Studie zu Folge u.a.:

Transformationserfahrung                                      46%
Impulsgeber für neue Wege                                     34%
Strategien mit Weitblick und Vision                        27%

Interessant ist, dass fast zwei Drittel (62%) der Befragten davon ausgehen, dass sich die Führungsmannschaften in Zukunft rasch verjüngen werden. Junge Führungskräfte gelten offenbar als offener und experimentierfreudiger, so dass ihnen der digitale Wandel eher zugetraut wird. Bleibt zu hoffen, dass dies viele junge Leute auch motiviert, sich der Führungsverantwortung zu stellen. Die zuletzt veröffentlichten Umfrageergebnisse deuteten darauf allerdings nicht unbedingt hin. Die Karrierechancen zeichnen sich jedenfalls ab.

Wie auch immer es wirklich sein wird, ist eines klar: Führung wird sich erheblich verändern. Neue Herausforderungen werden an die Führungskräfte gestellt, die so oder so intensiv an sich selbst und mit ihren Teams arbeiten müssen.

Da kann ja vielleicht auch der ein oder andere externe Unterstützer nicht schaden. Eine hohe Expertise im Thema Digitalisierung speziell mit dem Fokus auf die daraus resultierenden Veränderungen für die Unternehmenskultur und die Führung in Unternehmen haben sich meine Hamburger Kolleginnen und Kollegen der HR- und Strategieberatung Baumgartner & Co  angeeignet. Hier stehen spezielle umfangreiche Unterstützungen, etwa die digitale Transformations-Werkstatt ebenso zur Verfügung wie auch Einstiegsseminare mit erfahrenen Experten, wie z.B. “Digital Leadership” an der B&C Akademie.  Es lohnt sich auf jeden Fall, weitere Informationen einzuholen, zumal die ersten Veranstaltungen bereits in Juni starten und gut gebucht sind.

Meine Kollegen freuen sich über Ihren virtuellen Besuch auf Ihrer Website: http://neu.baumgartnerco.de/de

Führen heißt lebenslanges lernen – die Digitalisierung beschleunigt dies zweifelsohne und stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Viel Erfolg!

 

 

 

Typisch Deutsch? Pessimistische Führungskräfte…

Was ist einer der größten Erfolgsfaktoren für das Gelingen von Veränderungsprojekten? Diskutiert man diese Frage wird man schnell an den Punkt kommen, dass dazu eine optimistische Zukunftseinstellung der Mitarbeiter sehr wichtig ist, allen voran der Führungskräfte. Denn nur wenn die Menschen ihre Angst vor der Transformation überwinden, die darin liegenden  Chancen erkennen und die erkannten Chancen auch für ihr Unternehmen nutzen, wird der Change gelingen. Und Change ist in vielen Unternehmen heute quasi immer – aber das ist ein anderes Thema.

Das in diesem Prozess den Führungskräften mit ihrer Vorbild- und Multiplikatorenfunktion eine besonders entscheidende Rolle zukommt, muss kaum betont werden.

Leider ist es einer aktuellen Studie der Korn Ferry Hay Group zu Folge, die managerseminare in seiner Aprilausgabe veröffentlicht, mit der optimistischen Zukunftseinstellung der deutschen Führungskräfte nicht allzu weit her. Trotz deutlich schwierigerer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen glauben z.B.  72% der spanischen Fach- und Führungskräfte an den Markterfolg ihres Unternehmens in den nächsten 2-3 Jahren. In Deutschland sind das gerade mal 63% oder anders ausgedrückt: Mehr als jede dritte Führungskraft in Deutschland glaubt nicht an den eigenen Markterfolg! Das sind verständlicher Weise keine guten Rahmenbedingungen, um die zahlreichen Changeprojekte, die überall im Gange sind, erfolgreich zu bestreiten.

aus managerseminare 04_2017

Noch pessimistischer sind übrigens nur die Belgier, die Franzosen und die Österreicher.

Auf die Einstellung kommt es an! Also arbeiten wir – am besten gemeinsam – daran.

Weiterbildungsbedarf durch Digitalisierung

Einer aktuellen Studie der Studiengemeinschaft Darmstadt zu Folge, die managerseminare in seiner April Ausgabe veröffentlicht, scheint der Weiterbildungsbedarf in nahezu allen größeren Unternehmen durch die Digitalisierung deutlich anzusteigen.

aus managerseminare 04_2017

Dabei sind gemäß den 300 befragten Personalverantwortlichen sowohl Sach- und Facharbeiter ebenso betroffen wie Führungskräfte und Spezialisten.  Die Studien betonen, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter gezielt fördern und auf die neuen digitalen Skills vorbereiten sollten. Aktuell werden vorrangig Softwareprogramme, Sicherheitsthemen sowie der Umgang mit Kommunikations- und Selbstorganisationstools geschult.

Besonders stark bewerten die großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern den Handlungsbedarf. Gleich 92% bejahen hier einen Weiterbildungsbedarf. Das deckt sich mit unseren aktuellen Erfahrungen z.B. in der Arbeit mit einem DAX-Unternehmen – Digitaliserung ist nicht nur in vollem Gange, sondern auch in unseren Veranstaltungen ein großes Thema, z.B. auch durch den Einsatz neuer Tools im Changemanagement.

Fazit: Es gibt viel zu tun in den nächsten Jahren, denn die Digitalisierung hat gerade erst begonnen.

 

Changemanagement vs. Tagesgeschäft

Die letzten vier Monate haben mich fast vollständig als Changebegleiter von Führungskräften eines ausgesprochen großen Projektes in einem DAX-Konzern gefordert. Eine der wesentlichen Fragen war stets die Ambivalenz der Manager zwischen Tagesgeschäft und Changeaufgabe. Genau diese Thema greift auch managerseminare in seiner Ausgabe 03/2017 auf und veröffentlicht eine Studie, die diese Ambivalenz ebenfalls zum Ausdruck bringt.

Die Führungskräfte, mit denen ich arbeiten durfte, hatten immer die Herausforderung zu bewältigen, dass die Ergebnisse des operativen Tagesgeschäftes nicht unter der aktuellen Unsicherheit der bevorstehenden Umorganisation leiden durften. Im Gegenteil, wie in den meisten Branchen galt es auch hier, im Jahresendgeschäft besonders gute Ergebnisse einzufahren. “Es hat bei uns in Veränderungen noch nie geschadet, gute operative Ergebnisse zu haben.” – so brachte es einer meiner Manager auf einen Punkt, was zusätzlich verdeutlicht, dass die Geschäftsergebnisse möglicher Weise zusätzlich ein Kernelement der neuen Personalauswahl im Rahmen der Umsetzung des Changeprojektes sein könnten.

Was also sollen die Führungskräfte des mittleren Managements tun? Allen Fokus auf Operative? Allen Fokus auf die Unsicherheit und die Gefühle ihrer Mitarbeiter? Oder gar erstmal die Fokus auf die eigene Betroffenheit – was wird aus mir? Dieses Spannungsfeld ist systemimmanent und kann kaum vermieden werden, damit umzugehen ist wesentlicher Teil einer jeden Führungsaufgabe in Veränderungsprojekten.

Interessant sind in diesem Zusammenhang nunmehr die Ergebnisse der von managerseminare 07/2017 veröffentlichten Befragungsergebnisse:

Demnach räumen 70% der befragten Unternehmen Veränderungsprojekten oberste Priorität ein. Aber nur etwa die Hälfte (38%) hält Change-Projekte für wichtiger als das Tagesgeschäft – das führt die klare Positionierung von Change wieder ad abdurdum.

Führungskräfte können sich also nicht darauf verlassen, dass ihnen die Unternehmensleitung die Priorisierung vorgeben wird – Change und Tagesgeschäft, dass ist wohl irgendwie gleich wichtig. Dass dies natürlich nicht funktionieren kann, wissen wir alle, denn ohne Zugeständnisse im operativen Geschäft wird Change nicht erfolgreich sein, wie wir aus der Change-Kurve wissen, deren Verlauf heute von niemandem mehr angezweifelt wird. Doch was nützt alle wissenschaftliche Erkenntnis, der Widerspruch in der Praxis bleibt und damit müssen Führungskräfte umgehen.

Aus Sicht des mittleren Managements wird es daher immer lauten: Change und Tagesgeschäft, niemals Change oder Tagesgeschäft.

Der Doppelbelastung müssen Führungskräfte sich zwangsläufig stellen. Dazu ist es hilfreich, sich zunächst über die eigene Positionierung klar zu werden. Weiß ich, was aus mir wird? Wenn nein, wie positioniere ich mich zur eigenen Unsicherheit? Was brauche ich jetzt, um meinen Job gut zu machen? Wer kann mir helfen, was sind meine Netzwerke? Und wenn ich mich mal wirklich zwischen beiden Positionen entscheiden muss – was sind meine Werte, was ist mir wichtiger? Dieser eigenen Positionierung haben wir in den Change-Workshops der vergangenen Monate viel Raum gegeben. Die anfänglich Überraschung der Führungskräfte darüber, wich im Feed-Back meist einer großen Dankbarkeit, diesen Raum gehabt zu haben. Ohne klare eigene Positionierung wird die Bewältigung der Doppelaufgabe aus Change und Tagesgeschäft nämlich noch viel schwerer und für viele Führungskräfte allzu schnell auch zur (gefühlten) Überforderung.