Unsere Welt ist heute oftmals laut und hektisch. Unsere Städte sind voller Lärm und auch der Arbeitsalltag vieler Menschen ist von Lärm geprägt, etwa durch laute Maschinen oder ähnliches. Zu viele und vor allem laute Geräusche sind allerdings ein Stressfaktor und permanenter Stress tut uns bekanntlich nicht gut.

Folgen wir den Ergebnissen aktueller Forschung, dann lernen wir schnell, dass uns Ruhe guttut. Auch in meiner Arbeit als Coach begegnen mir immer wieder Menschen, in deren Tagesbeschreibungen Ruhe nicht vorkommen. Morgens die Kinder, dann der Verkehr, ein hektischer Berufsalltag voller Telefonate, Büro- und Verkehrslärm und abends dann oftmals z.B. der Geräuschpegel des Fernsehers oder anderer Freizeitbeschäftigungen. Stille – Fehlanzeige.

Forschungsergebnisse aber zeigen uns deutlich, dass sich Menschen nach einer Phase der Stille besser fühlen, ganz gleich, ob diese in Räumen stattgefunden hat oder draußen in der Natur, was sicher das noch wertvollere Erlebnis ist.

„Aber mein Alltag bietet nun mal keine Momente der Stille!“, mögen Sie vielleicht einwenden. Ja, das kann natürlich sein, aber dann sollten Sie diese für sich kreieren. Schaffen Sie kleine Auszeiten, in denen Sie bewusst Momente der Stille genießen können. Sie müssen dafür ja nicht gleich eine Schweigewoche in einem Kloster absolvieren, was gelegentlich gehypt wird. Ich bin sicher, dass Sie Gelegenheiten finden werden, sich für ein paar Minuten oder vielleicht sogar eine halbe Stunde in die Stille zurückzuziehen, wenn Sie gezielt nach solchen Möglichkeiten suchen. Fangen Sie einfach an, es muss nicht gleich die vollkommene Lösung sein, die ab jetzt immer und regelmäßig stattfindet. Jeder Anfang lohnt sich.

Sie werden sehen, wie gut Ihnen das tut.

Wann haben Sie zuletzt die Stille genossen?

Wie haben Sie sich danach gefühlt?

Wo wäre für Sie ein guter Ort, Stille zu genießen?

Wann könnten Sie das nächste Mal eine kleine Auszeit in der Stille nehmen?

#selbstreflexion

#coaching

#stille

Der MP Impuls zum Wochenende

Freitag, 09. April, hurra ich habe Geburtstag! Diesmal wurde es der etwas andere Geburtstag. Angesichts der aktuellen Pandemie hatte ich für diesen Tags nichts geplant und auch das sonst übliche schöne Essengehen mit meiner Frau musste mangels geöffneter Restaurants leider ausfallen. Ich hatte also nichts vor, aber auch nicht geplant, was dann passierte.

Schon nachts um drei Uhr wachte ich auf und hatte Zahnschmerzen. OK, es war der letzte Backenzahn oben rechts, mit dem ich seit Jahren Probleme habe. Tiefe Zahnfleischtasche, immer mal entzündet, beruhigt sich aber auch wieder. Also aufstehen, etwas Desinfektionsmittel darauf, andere Gedanken und versuchen ohne Schmerztablette wieder einzuschlafen. Ging ganz gut.

Als ich morgens aufwachte, waren die Schmerzen noch da, aber sie waren auszuhalten. Meine Erfahrung sagte mir, dass sie im Laufe des Tages wieder weggehen würden. Taten sie aber diesmal leider nicht und entschloss ich mich eine IBU400 zu nehmen, damit ich meine Geburtstagstelefonate schmerzfrei erledigen konnte. IBU400 nimmt meine Zahnschmerzen immer weg, außer – Sie ahnen es schon – heute!

Beim Mittagessen schließlich tat auch das Aufbeißen trotz Tablette so weh, dass ich mich angesichts des bevorstehenden Wochenendes aufraffte, meine Zahnarztpraxis anzurufen. „Können Sie sofort kommen?“, fragte die freundliche Arzthelferin und zehn Minuten später saß ich auch schon auf dem Stuhl.

Meine Stammzahnärztin hatte frei und so nahm sich einer der anderen Praxisinhaber, den ich auch schon seit vielen Jahren kenne, meiner an. Ich schilderte meine Probleme und öffnete den Mund. Das Ergebnis lies nicht lange auf sich warten und war eindeutig:

„Den nehme ich Ihnen heute raus!“, sagte der wie immer sehr nette Zahnarzt. Es war keine Frage, es gab auch keine angebotenen Alternativen, es war eine Entscheidung. Zahn raus und basta!

Wie ging es mir damit? Klingt komisch, aber ich war… begeistert. Fast hätte ich einen kleinen Jauchzer ausgestoßen.

Klingt paradox, oder? Das war immerhin ein letzter Backenzahn, also das größte, was man so ziehen kann. Ich kannte auch das Prozedere schon und wusste, was jetzt kommt. „Fette“ Betäubungsspritzen, ein großes blutendes Loch in meinem Kiefer, zu Hause kühlende Eiswickel und wahrscheinlich zwei bis drei Tage mit Wundschmerzen und wenig fester Nahrung. Ist eigentlich alles nicht Teil meines Wohlfühlprogramms, aber mir gings gut – so richtig gut!

Warum das so war? Weil es jetzt eine Entscheidung gab! Ich wusste nun, was kommt, konnte mich darauf einstellen, konnte mich organisieren und Pläne machen. Ich war wieder Herr des Handelns und ich wusste auch, in ein paar Tagen sind die Schmerzen endgültig vorbei.

Vorher herrschte viele Monate, wenn nicht gar Jahre, Ungewissheit. Mindestens schon dreimal hatte ich mit Schmerzen wegen dieses Zahns auf dem Zahnarztstuhl gesessen und ich wusste nie, wann die Scherzen wieder anfangen. Verrückt, aber ohne eine Packung IBU400 im Handschuhfach fuhr ich schon seit Jahren nirgendwo mehr hin. Erst vor 8 Wochen hatte ich nochmal eine Tiefenreinigung des Zahnfleisches gehabt, damit der Zahn noch eine Weile hält. Eine Weile, die niemand beziffern konnte, und die, wie man sieht, ziemlich kurz war. All das war mit den Worten meines Zahnarztes von einer Sekunde auf die andere vorbei! Klarheit – raus mit dem Zahn!

Dieses Prinzip erlebe ich häufig in ähnlicher Form auch bei vielen meiner Klienten. Oftmals werden Entscheidungen jahrelang aufgeschoben, wird immer wieder repariert, ohne dass Problem zu lösen. Entscheidungen zu treffen ist schwer. Sie zu verschieben ist häufig viel einfacher. Doch dann bleiben die „Wenns“ und „Abers“, die „Vielleichts“ und das „was wird wohl sein“.

Solche Unsicherheiten und Unklarheiten sind in der Regel viel schlimmer, als wenn Klarheit herrscht, selbst dann, wenn die Konsequenzen vielleicht durchaus unangenehm sind. Aber Klarheit schafft Handlungsfähigkeit, gibt neue Kraft, schaut voraus und setzt Energie frei. Nichts ist so schlimm wie Unklarheit und nicht zu wissen, wie es weitergeht.

Der Leitspruch lautet:

„Ist die Entscheidung getroffen, sind die Sorgen vorbei!“

Das heißt natürlich nicht, dass Sie Entscheidungen leichtfertig oder unüberlegt treffen sollen, aber Sie sollen sie treffen! Aufschieben nützt nichts, im Gegenteil, es verschlimmert Ihr Befinden und oftmals auch die Situation insgesamt.

Ich war auf dem Zahnarztstuhl in der wunderbaren Lage, gar nicht entscheiden zu müssen, denn der Doc entschied für mich und das klar und eindeutig. Genau deshalb ging es mir so gut!

Nun also wie immer zu Ihnen:

Welche Entscheidung steht eigentlich schon lange an?

Warum schieben Sie diese immer wieder auf?

Welche Informationen – ganz konkret – brauchen Sie noch, um diese Entscheidung treffen zu können?

Holen Sie diese ein und dann entscheiden Sie! Vielleicht ja gleich an diesem Wochenende!

Sie werden es sofort merken: Ist die Entscheidung getroffen, sind die Sorgen vorbei!

Ich wünsche Ihnen ein sorgenfreies Wochenende!