Haben Sie auch ein großes Vorbild? Jemand, den Sie stets bewundert haben, wie toll er oder sie alle Herausforderungen bewältigt? Jemand, der sehr beliebt ist und dem alle Sympathien zufliegen. Oder jemand, dem scheinbar alles leicht fällt und spielerisch von der Hand geht. Vielleicht hat Sie jemand im Berufsleben sehr gefördert und Sie haben ihn oder Sie stets “vergöttert”.
So geht es ohne Zweifel vielen Menschen, besonders jungen Menschen zu Beginn ihres Berufslebens. Dann kommen irgendwann die ersten größeren Herausforderungen und Lösungen sind gefragt. Da ist es nur zu natürlich, dass wir auf unser Erfahrungswissen zurückgreifen und das ist oftmals geprägt vom “großen Vorbild”. Wie hat der das nochmal gemacht? So mache ich es auch.
Soweit – so nachvollziehbar. In Grenzen ist das auch ok, insbesondere, wenn ich nicht versuche, es genauso zu machen wie das Vorbild, sondern sein Verhalten eher als Inspiration, als eine gute Möglichkeit zur Lösung ansehe. Leider erlebe ich oftmals etwas anderes, nämlich die unreflektierte Kopie von Verhalten, im Extremfall bis zur identischen Wortwahl – und das funktioniert meistens nicht.
Wir können andere nicht kopieren – egal wie erfolgreich der- oder diejenige ist. Es ist der persönliche Weg des Einzelnen, ein anderer kann diesen Weg nicht in identischer Form gehen.
Was für einen charismatischen Senior sehr gut funktionieren mag, ist für einen dynamischen Junior vielleicht der völlig falsche Ansatz. Was Sie vor 15 Jahren bei einem bewunderten Chef erlebt haben, passt heute vielleicht nicht mehr in die agile Zeit.
Und – ist das überhaupt erstrebenswert, es so zu machen, wie ein anderer? Ist es nicht viel reizvoller alle Erfahrungen als Impulse mitzunehmen und dann damit den eigenen Weg zu finden – Ihren Weg!
Ich glaube, das ist schon deshalb gut und richtig, weil das Leben immer wieder Herausforderungen bereit halten wird, die es so noch nicht gegeben hat und für die Sie daher kein Lösungsschema kopieren können. Wenn ich aber nicht gelernt habe, meine Lösungen zu finden, dann stehe ich jetzt hilflos dar und das ist sicher kein gutes Gefühl.
Deshalb – gehen Sie Ihren eigenen Weg! Nehmen Sie alles mit, was Ihnen hilfreich erscheint (Erfahrungen, gute Beispiele, Tools und Hilfestellungen) und dann finden Sie Ihre Lösung, seien Sie Sie selbst – eine authentische Person mit Ecken und Kanten, mit eigenen Ideen und Lösungen, mit eigener Meinung und Argumenten, lernbereit und offen, aber auch standhaft und die eigenen Überzeugungen vertretend.
Werden Sie keine Kopie wovon auch immer – seien Sie Sie selbst!
In diesem Fall – ein schönes Wochenende und vielleicht starten Sie es ja mit dem unvergessenen Frank Sinatra und gönnen sich diese zusätzlichen vier Minuten um in Ihren Gedanken zu schwelgen.