Diesen schönen Kalenderspruch nutze ich heute mal für einen Auszug aus meinem neuen Buch!

Emojis

Missverständnisse sind die häufigste
 Form menschlicher Kommunikation.

Peter Benary

Wenn ich morgens in mein Büro komme, dann gelten meine ersten Schritte in der Regel zwei Tageskalendern, die mich durch das Jahr begleiten. Der erste enthält Quizfragen, damit ich mich schon morgens ein bisschen geistig betätigen kann, mal mehr und mal weniger erfolgreich. Der zweite enthält Sprüche für jeden Tag. Manchmal schaue ich auf diesen Kalender und lache in mich hinein. Manchmal finde ich den Spruch doof und manchmal finde ich ihn so geistreich, dass ich ihn für einen Impuls nutze. An diesem Tag lachten mich auf meinen Tageskalender vier Smileys in ganz unterschiedlicher Form an:

Über diesen Spruch musste ich zunächst selbst einen kurzen Moment nachdenken, dann wurde mir der tiefere Sinn aber schnell deutlich, und ich entschloss mich, meine Gedanken mit Ihnen zu teilen.

Keine Frage: In der heutigen Zeit haben Emojis und die vielfältigsten Formen von Smileys viele gute Funktionen. Es ist zum Beispiel viel einfacher, einen Smiley zu senden als nach den richtigen Worten zu suchen. Weil man oft die richtigen Worte nicht gefunden hat, blieb früher vieles unausgesprochen, was heute durch einen Smiley, einen lachenden zum Beispiel oder einen Smiley mit Herzen in Augen, schnell und unkompliziert ausgedrückt werden kann. Feedback ist also sicher häufiger geworden als das früher ohne Smileys der Fall war. Früher musste man oft auch auf die passende Gelegenheit warten, bis man mal wieder mit dem anderen sprach, angerufen hat oder im Extremfall sogar einen Brief geschrieben hat. Heute, mit den modernen Kommunikationsmöglichkeiten, geht das alles sofort, Feedback wird sehr schnell gegeben. Reaktionen gehen innerhalb von Sekunden durch die ganze Welt und dazu sind Smileys und Emojis natürlich wunderbar und auch ich nutze sie häufig.

Feedback ist auch erheblich vielfältiger und differenzierter geworden, denn wir haben für nahezu jedes Gefühl einen unterschiedlichen Smiley. Aber mal ganz ehrlich: Wenn Sie z.B. bei Whatsapp auf die Smiley-Funktion drücken, können Sie dann sagen, für welches Gefühl die ganzen Smileys stehen? Ich kann das nicht. Ich habe vielleicht vier oder fünf Smileys, die ich häufig verwende und für meine Zwecke reichen diese auch aus. In vielen Fällen finde ich Smileys also wunderbar und sehr hilfreich.

Aber wie alles auf der Welt haben auch sie ihre Nachteile, denn z.B. ist die Hemmschwelle viel niedriger geworden, weil man einfach auf einen solchen Smiley tippen und ihn abschicken kann. Damit geht heute auch viel mehr negatives Feedback durch die Welt und dies oftmals in einer Art und Weise, wie es wenig angemessen und gerechtfertigt ist. Schließlich wissen wir nicht, wie der Empfänger mit unserem Feedback umgeht, denn wir können seine Reaktionen nicht sehen – wir sind ja nicht dabei. Smileys werden in der Regel in elektronischen Medien eingesetzt und dabei sehen wir natürlich unser Gegenüber nicht. Wir können also auch viel Schaden anrichten, gerade mit den negativen Smileys.

Feedback ist auch viel oberflächlicher geworden, denn wenn ich zum Beispiel weiß, dass mein gegenüber egal, was ich schicke, immer einen Smiley mit Herzchen in den Augen zurückschickt, dann ist sein Feedback sehr bald nichts mehr wert. Wenn das Feedback so schnell kommt, dass ich schon weiß, dass er oder sie meine Nachricht noch gar nicht gelesen haben kann, dann ist kein Tiefgang mehr vorhanden. Und, seien wir ehrlich: Hat wirklich so eine Emoji die gleiche Wirkung, als wenn Sie zum Telefonhörer greifen und Ihrem Gegenüber sagen, wie klasse Sie z.B. seine Ausarbeitung fanden? Ist es wirklich die gleiche Wertschätzung, wenn Sie Ihrem Chef eine Unterlage geschickt haben, und der schickt per E-Mail einen lachenden Smiley zurück, oder er ruft Sie an und sagt: „Ich habe Ihren Bericht gelesen, den fand ich richtig gut. Man merkt, wieviel Mühe Sie sich gegeben haben, den kann ich so in meine nächste Sitzung mitnehmen und werde ihn dort vortragen. Herzlichen Dank für Ihre gute Arbeit.“ Erzielt der Smiley tatsächlich die gleiche emotionale Wirkung? Ich glaube das nicht.

Unsere Emojis machen es also auch unpersönlicher und das gilt sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Dann kommt noch dazu, dass wir gar nicht einschätzen können, ob unsere Emojis immer die gleiche bzw. die beabsichtigte Wirkung erzielen, weil es auch sehr von der aktuellen Stimmung des Feedbackempfängers abhängt. Ob er das jeweilige Emoji gerade gut findet und es ihn motiviert oder ob es gerade vielleicht ganz an ihm vorbeigeht oder sogar die gegenteilige Wirkung hervorruft, hängt auch von der momentanen Verfassung des Gegenübers ab.

Deswegen sollten wir Emojis dosiert einsetzen und dazu noch ein Gedanke: Leider wird auch sehr viel persönlicher Kontakt heute durch Emojis ersetzt. Es wäre möglich, einfach mal im Büro nebenan vorbeizugehen und dem Kollegen zu sagen: „Das fand ich klasse!“, oder vielleicht auch Kritik zu überbringen, aber persönlich, sachlich und im Dialog, anstatt die schnelle negative Bewertung in Form einer Emoji zusenden. Es bleibt heute also viel persönlicher Kontakt auf der Strecke, weil es so viel einfacher ist, die schnelle elektronische Rückmeldung zu senden.

Das gilt übrigens auch im privaten Bereich. Ist es wirklich das gleiche, ob Sie einen Smiley mit zwei Herzchen und vielleicht noch zwei Herzen dazu schicken oder ob Sie vorbeifahren und denjenigen mal wieder in den Arm nehmen und fest an sich drücken? Auch wenn das vielleicht Zeit kostet, denken Sie daran, welche andere Wirkung zum Beispiel in der Familie ein persönlicher Besuch haben kann. Bei Mutter oder Vater vorbeizufahren und einfach mal den anderen in den Arm zu nehmen, anstatt nur abends ein „ich hab‘ Dich lieb“ und einen Smiley zu schicken. Das gilt natürlich auch für Kinder und jegliche anderen guten Freunde und Verwandte.

Es stellt sich also die Frage: Ist es ein Fluch oder ein Segen mit den ganzen Smileys und Emojis, die wir heute haben?

Wenn Sie schon häufiger meine Impulse gelesen haben, dann wissen Sie sicher, dass ich nicht zu denen gehöre, die bei solchen Fragen zu eindeutigen Bewertungen kommen. Die Welt ist zu vielfältig, und so ist es auch mit den Smileys und Emojis.

In vielen Fällen sind sie gut hilfreich und wir sollten sie nutzen. Sie sind ja aus unserem Leben auch gar nicht mehr wegzudenken. In vielen Fällen machen wir es uns aber auch zu einfach, wenn wir nur einen Smiley oder eine Emoji schicken, anstatt den Dialog zu suchen. Deswegen: Beides einsetzen, persönliches Feedback ebenso wie Smileys und Emojis. Ich glaube, die Kombination ist der richtige Weg.

Nun muss natürlich jeder für sich differenzieren: Wann suche ich den persönlichen Kontakt, wann reicht so eine Emoji? Wann geht es vielleicht auch gar nicht persönlich und wann ist so ein Smiley besser als gar nichts? Wann sollte ich es aber unbedingt persönlich tun und ein Smiley ist vielleicht sogar die völlig falsche Ausdrucksform meines aktuellen Feedbacks?

Vielleicht sind das ja Gedanken, die auch Sie sich einmal wieder machen könnten. Bei wem hätten Sie schon längst einmal wieder vorbeifahren sollen, um in den Arm zu nehmen und persönlich zu ihm zu sagen: „Ich hab‘ dich lieb!“

Wem sollten Sie unbedingt mal wieder ein persönliches Feedback geben, weil Sie seine Arbeit so schätzen und es ohne ihn oder sie viel schwieriger für Sie wäre?

Bei wem haben Sie sich vielleicht schon sehr lange gar nicht mehr gemeldet und eine kurze Botschaft über die Technik mit einer schönen Emoji, dass Sie sich sorgfältig ausgesucht haben, könnte eine positive Wirkung erzielen?

Von wem haben Sie zuletzt ein paar Emojis geschickt bekommen, über die Sie sich sehr geärgert haben? Wäre es nicht gut, darüber zu sprechen, bevor sich irgendetwas hochschaukelt?

Viele Fragen – viel Spaß beim Nachdenken!

Aus meinem neuen Buch:
Frischer Wind für Ihre Gedanken
Das knallrote Cabrio Band 3

ISBN: 978-3759734020 / Verlag BoD, Books on Demand / 256 Seiten Taschenbuch / Norderstedt 2024 / € 15,-

Seite 73 ff

Mein Buch bekommt Ihr selbstverständlich gerne portofrei und signiert direkt von mir. Ihr findet es aber auch in jeder Buchhandlung, bei amazon oder im BoD-Buchshop.

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Mein neues Buch: Frischer Wind für Ihre Gedanken

Ich freue mich das mein neues Buch ab sofort als Print- und ebook-Ausgabe verfügbar ist.
Bereits zum dritten Mal lade ich ein, im “Knallroten Cabrio” Platz zu nehmen und sich den frischen Wind durch Ihre Gedanken pusten zu lassen.

Wieder stelle ich dafür 52 Geschichten und Denkimpulse aus meiner Coachingerfahrung zur Verfügung, die dazu einladen sich selbst zu reflektieren, die Dinge einmal anders zu betrachten und eigene Schlüsse für das persönliche Verhalten zu ziehen.

Gravierendes Problem oder spannende Herausforderung – auf unsere Gedanken kommt es an!

Mein Buch bekommen Sie gerne als signiertes Exemplar portofrei von mir persönlich (mailto: post@marioporten.de), überall im Buchhandel oder online z.B. im BoD-Buchshop oder bei amazon.

Interessante Geschichten mit der Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung – mein Buch eignet sich auch perfekt als Geschenk!

Ich freue mich natürlich auch auf ein Feed-Back!

Übrigens: Es ist auch ein kleines Jubiläum, denn es ist inzwischen bereits mein 10. Buch! Meine anderen Bücher sind überwiegend natürlich weiterhin verfügbar!

Jetzt steigen Sie ein und auf geht’s für Ihre Gedanken in den frischen Fahrtwind!

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Arbeitswelt und Führung: aktuelle Trends und Umfragen, Ausgabe 07.10.2024

Schon seit längerem habe ich in meinem Blog immer wieder die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt skizziert. Er ist aktuell sehr arbeitnehmerfreundlich. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag von Xing gaben 37% der 4.700 Befragten an, sie seien bereit, ihren Job zu wechseln, obwohl sie aktuell zufrieden seien. Diesen Trend beobachten wir ebenfalls seit längerem: Jobwechsel setzen häufig keine Unzufriedenheit mehr voraus. Es wundert nicht, dass besonders die Altersgruppe der 18 bis 29jährigen wechselbereit ist (49%). 14% suchen in dieser Altersgruppe bereits aktiv nach einer neuen Stelle und das, obwohl zwei Drittel der wechselbereiten Mitarbeitenden angaben, aktuell zufrieden oder gar sehr zufrieden bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu sein. Die Hauptgründe für einen Wechsel kennen wir ebenfalls seit längerem: Ein besseres Gehalt (73%), ein attraktiverer Standort (65%), flexiblere Arbeitszeiten (64%) sowie ein langfristig sichererer Job und besseres Führungsverhalten (je 62%). Nichts Neues könnte man also sagen, eine Herausforderung für die Unternehmen und Institutionen bleibt diese Situation aber allemal.

Die Generation der 18-29jährigen zeigte sich auch in einer weiteren Forsa-Umfrage ebenfalls im Auftrag des Karrierenetzwerkes Xing besonders offen für einen Jobwechsel. In dieser Altersklasse gaben 50% der Befragten an, dafür empfänglich zu sein und 28% hatten bereits feste Planungen für einen Wechsel innerhalb von zwei Jahren. Die Angst, man könne den aktuellen Arbeitsplatz verlieren, spielte dabei offenbar keine Rolle, denn 93% der Befragten hielten ihren Arbeitsplatz für sicher. Die Gründe waren vielmehr sehr ähnlich zu denen, die wir bereits in der zuvor dargestellten Umfrage kennengelernt haben und müssen daher hier nicht wiederholt werden.

Auch die aktuellen weltweiten Krisen ändern offenbar nichts an der optimistischen Stimmung der meisten Jobsuchenden. In einer aktuellen Umfrage von Softgarden, einem Softwareanbieter, stimmten 60% der mehr als 4.000 Teilnehmenden der Aussage zu, dass sich die Unternehmen aktuell um die Bewerbenden bemühen müssten. 42% sehen kein Problem darin, einen passenden neuen Job zu finden. Interessant ist auch eine andere Zahl: 70% der Befragten gaben auch an, dass man für einen passenden Job dankbar sein müsse. Egal wie arbeitnehmerfreundlich der Markt sei, den wirklich passenden Job zu finden, sei dennoch nicht einfach. Das lasse ich mal so stehen.

Führungskräfte wünschen sich wieder mehr Präsenz ihrer Mitarbeitenden im Büro. Zu diesem Ergebnis kommt die Uni Konstanz in ihrer Studie, aus der auch hervorgeht, dass es dafür aber kaum Vorschriften gibt. Nur 22% der Befragten gaben an, dass ihr Arbeitgeber mehr Präsenz im Büro vorgeschrieben habe. Spannenderweise klagen diese Beschäftigten deutlich häufiger über gesundheitliche Beschwerden wie Belastungs- oder Erschöpfungssymptome als ihre Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice. Die Studie ergab außerdem, dass die Präsenz im Büro kaum Einfluss auf eine (bessere) eigene Leistung hatte.

Ähnliche Tendenzen sehen wir auch in einer Befragung der Personalberatungsgruppe Pagegroup unter 2200 deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. 35% der Befragten sind heute wieder mehr im Büro als noch vor einem Jahr. 20% dieser Beschäftigten gaben an, mit der Rückkehr ins Büro der Isolation im Homeoffice entfliehen zu wollen und 15% empfanden die Arbeit im Büro als angenehmer. Eine vollständige Rückkehr ins Büro wird jedoch von fast allen Befragten abgelehnt und auch die zunehmenden Vorschriften zum Thema Homeoffice, von denen immerhin 50% der Befragten betroffen waren, sorgen für Missmut. Daher suchten 53% der Beschäftigten, die sich in ihrer Flexibilität eingeschränkt fühlten, bereits nach einem neuen Job. Die Unternehmen sollten also sehr gut überlegen, welche Vorschriften zu einer Präsenzregelung es wirklich braucht und wo es vielleicht besser wäre, auf einen verantwortungsbewussten Umgang der Beschäftigten mit diesem Thema zu vertrauen. Dies umso mehr, als dass auch diese Studie wieder einmal belegt, dass die Corona-Pandemie offenbar bei vielen Menschen zu einem nachhaltigen Sinneswandel in Sachen Work-Life-Balance geführt hat. Fast zwei Drittel der Befragten waren bereit, auf eine Beförderung mit Gehaltserhöhung zu verzichten, wenn sie stattdessen ihre Work-Life-Balance besser aufrechterhalten können. Die Menschen verändern sich offenbar nachhaltig – die Arbeitswelt wird keine andere Wahl haben als darauf zu reagieren und mehr Vorschriften scheinen aktuell kaum der richtige Weg zu sein.

Das Softwareunternehmen Capterra legt ergänzend eine Studie vor, die sich mit den Kosten der Rückkehr ins Büro beschäftigt. 64% der befragten Deutschen gaben unabhängig vom Arbeitsmodell an, dass ihre Kosten gestiegen sind. Mit 63% erklärten fast ebenso viele Befragte, dass ihr Einkommen allerdings nicht im gleichen Maße gestiegen sei. Die Frage, wer die Kosten der Rückkehr ins Büro zu tragen habe, gewinnt vor diesem Hintergrund an Bedeutung. In dieser weltweiten Studie gaben 62% der Befragten an, dass sie sich einen neuen Job suchen würden, wenn sie für die Rückkehr ins Büro mehr von ihrem Einkommen aufwenden müssten, als sie für vertretbar hielten. Zumindest die Kosten für Parkplätze, Dresscodes am Arbeitsplatz und öffentliche Verkehrsmittel sieht die Mehrheit der Befragten beim Arbeitgeber, wie die nachfolgende Grafik verdeutlicht.

Interessant ist auch ein Aspekt, den die Uni Konstanz in einer weiteren Studie herausgearbeitet hat. Von den 1023 Befragten gaben 38% der Befragten, die wieder in Präsenzpflicht arbeiten an, sich erschöpft zu fühlen. Im Bereich der im Homeoffice arbeitenden waren dies nur 21% und somit signifikant weniger. Die Studienautoren führen z.B. mehr Zeit fürs Pendeln oder eingeschränkte Flexibilität bei der Gestaltung von Privat- und Berufsleben als mögliche Gründe für diese Unterschiede an.

Mit der mentalen Gesundheit vieler Führungskräfte steht es aktuell offenbar auch nicht zum Besten. Die Beratungsagentur Auctority hat dazu 1.000 Führungskräfte befragt, von denen sich viele mental erschöpft fühlen. 65% der Frauen und gar 72% der jungen Führungskräfte zwischen 30 und 39 Jahren gaben an, mental „in den Seilen zu hängen“. Hintergrund ist offenbar der Mix aus zunehmenden Aufgaben, Erwartungen und Verantwortung, der als Zusatzbelastung zu allen anderen Belastungsfaktoren, die für alle Mitarbeitenden gelten, empfunden wird. Geteilte Führung könnte ein Ausweg sein, doch 40% der 30 bis 39jährigen lehnten solche Modelle ab. Nur die ganz jungen Führungskräfte unter 30 Jahren zeigten sich für die Delegation von Führungsaufgaben (60%) oder selbstorganisierte Teams (63%) deutlich offener. Wie auch immer, die Ergebnisse geben Anlass zur Sorge, denn eine mental müde Führungsmannschaft ist selten erfolgreich.

Ein verstärkender Aspekt könnte sein, dass sich viele Führungskräfte offenbar nicht fit für die Zukunft fühlen. Das Beratungsunternehmen Atreus hat dazu 1.166 Führungskräfte befragt, von denen 90% erklärten, dass sich ihrer Meinung nach die Anforderungen an die erfolgreiche Leitung der Organisationen in den letzten drei Jahren signifikant verändert haben. 67% der Befragten planen daher, die Managementstruktur ihres Unternehmens zu verändern, um die Effizienz und die Effektivität zu steigern, sich besser an die Marktveränderungen anzupassen und verstärkt neue Technologien zu nutzen.

Die unmittelbare Führungskraft ist nur allzu häufig auch der Grund, warum Mitarbeitende bei ihrem Arbeitgeber kündigen. Umgekehrt kann eine gute Führungskraft, bei der die Mitarbeitenden gerne arbeiten und sich gut aufgehoben und wertgeschätzt fühlen, auch ein Bindemittel an das jeweilige Unternehmen sein. In einer Umfrage der Hochschule Niederrhein zeigten sich die meisten Teilnehmenden mit Ihrer Führungskraft sehr zufrieden. 82% nahmen ihre Führungskraft als selbstbewusst war und 80% beschrieben sie als respektvoll, vertrauenswürdig und wertschätzend. Das sind aus meiner Sicht sehr gute Werte, die ich so eher nicht erwartet habe. Auch fanden 78%, dass  ihre Führungskraft gut mit Stress umgehen kann und 76% lobten den souveränen Umgang mit modernen digitalen Medien. 75% nahmen die Führungskräfte als agil und verantwortungsbewusst war. Eher etwas schwächere Werte gab es bei den Attributen inspirierend (60%), strategisch (58%) und visionär (56%).

Zu der vorgenannten Umfrage, die schon mal die Attribute auflistete, die für gute Führung und zufriedene Mitarbeitende wichtig sind, passt auch eine aktuelle Umfrage der HR-Beratung Königssteiner Gruppe, die sich mit Unterschieden zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften beschäftigt. Sind Frauen die besseren Führungskräfte? Das kann natürlich eine solche Umfrage nicht verbindlich beantworten, liefert dafür aber ein paar Indizien. 31% der Mitarbeitenden, deren Führungskraft männlich ist, gaben an, sehr zufrieden zu sein. Das waren bei einer weiblichen Führungskraft immerhin 39%. 65% der Befragten lobten die klare und direkte Kommunikation ihrer Chefin und 59% empfanden ihren Führungsstil als einfühlsam und unterstützend. In beiden Aspekten schnitten die Chefs schlechter ab, sie kamen nur auf 54% bzw. 50%. Direkt vergleichbar sind diese Zahlen nur bedingt, denn man muss auch die unterschiedlich große Befragungsgruppe berücksichtigten. Nur 35% der Befragten gaben an, aktuell eine weibliche Führungskraft zu haben. Wie wichtig die direkte Führungskraft für die Mitarbeiterbindung ist, habe ich weiter oben schon betont. 60% der Befragten gaben in dieser Studie an, dass fachliche oder menschliche Unstimmigkeiten mit der Führungskraft für sie ein valider Grund seien, den Arbeitgeber zu wechseln. 38% gaben an, dies auch schon einmal getan zu haben.

Zunehmend rückt auch die Generation 50+ immer wieder ins Betrachtungsfeld zahlreicher Umfragen. Die Techniker Krankenkasse hat 1.000 Versicherte befragt, von denen rund ein Drittel plant, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Nur 47% der Befragten gaben an, das gesetzliche Renteneintrittsalter abwarten zu wollen. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels ist das für viele Unternehmen sicher eine Herausforderung. Neben zahlreichen Maßnahmen, die in der nachfolgenden Grafik dargestellt sind, arbeiten die Studienautoren vor allem Wertschätzung als zentrales Element der Mitarbeiterbindung heraus. Zitat: „Wer mehr Wertschätzung, Selbstbestimmung und Flexibilität erlebt, der arbeitet auch gerne länger.

Am Ende dieses Blogbeitrages wie immer noch einige Blitzlichter:

  • Glaubt man einer Studie der HR-Beratung Intoo, die dafür 800 HR-Verantwortliche und 800 Mitarbeitende befragt hat, dann fühlt sich die Generation Z in Sachen Karriereplanung von ihren Führungskräften weitgehend vernachlässigt. Knapp zwei Drittel der Befragten würde gerne häufiger über dieses Thema sprechen, wofür die Führungskräfte jedoch keine Zeit haben. Die Folgen sind erschreckend, so glauben nämlich 55% der Befragten, sie bekämen in den sozialen Medien bessere Karriere-ratschläge als von ihren Vorgesetzten! 47% glauben gleiches von der KI, z.B. ChatGPT.
  • Auch nach Corona arbeiten immer noch viele Menschen im Homeoffice. In einer Umfrage des Beratungsunternehmens virtuu, das 370 Führungskräfte befragt hat, bereitet das virtuelle Arbeiten Führungskräften offenbar erhebliches Kopfzerbrechen. 115 von ihnen fürchteten um den Teamzusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl, 114 sahen die Organisation der täglichen Arbeit beeinträchtigt und 107 sahen außerdem die menschliche Nähe gefährdet. Mit diesem Mindset wird es als Führungskraft schwierig, die Zukunft erfolgreich zu gestalten.
  • Der Talentemangel spitzt sich offenbar zu: In einer Studie des Projectmanagement Institute sahen 79% der 500 befragten Führungskräfte den Mangel an Talenten als Bedrohung für Ihr Unternehmen an.
  • Führung kann auch in Teilzeit funktionieren – das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Appinio. 83% der befragten Führungskräfte standen Führung in Teilzeit offen gegenüber und 35% gaben auch an, dass dies in ihren Unternehmen bereits erfolgreich funktioniert. Auch die Mitarbeitenden zeichneten ein positives Bild, denn zwei Drittel zeigten sich überzeugt, dass auch Führungskräfte in Teilzeit ihre Aufgaben effektiv erfüllen können.
  • Allerdings fühlen Teilzeitbeschäftigte bei der beruflichen Weiterbildung häufig benachteiligt. In einer Studie von Netigate gaben 53% der Vollzeitbeschäftigten an, in ihrem Unternehmen gute Karrierechancen zu haben. Bei den Teilzeitbeschäftigten waren dies nur 42%. Die Studienautoren weisen warnend darauf hin, dass fehlende
    Karrierechancen nach wie vor einer der wichtigsten Kündigungsgründe sind.
  • Vielleicht werden uns allerdings bald die Führungskräfte ausgehen, denn in einer Umfrage der Initiative Chef:innensache gaben nur 27% der mehr als 1000 Befragten an, im Laufe ihrer Karriere eine Führungsposition anzustreben. Das sind drei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr und bedeutet zugleich den niedrigsten Wert seit 2018.
  • Das hat ja vielleicht auch mit den Anforderungen an Führungskräfte zu tun, die scheinbar immer weiter ansteigen. Gem. dem Management Report des Hernstein Instituts wünschen sich die Befragten eine Führung, die sich durch Empathie und Einfühlungsvermögen (54%), eine offene Haltung, Verlässlichkeit und Erreichbarkeit (alle je 53%) auszeichnet. Hohe Anforderungen sind das und in dieser Umfrage erfüllten Sie nur 32% der Führungskräfte.
  • 4-Tage-Woche – vielleicht erinnern Sie sich noch daran, dass es dazu vor nicht allzu langer Zeit in Großbritannien ein vielbeachtetes sehr positives Experiment gegeben hat. Forsa hat dazu in Deutschland eine Befragung im Auftrag des beruflichen Netzwerkes Xing durchgeführt, in der 66% der Umsetzbarkeit der 4-Tage-Woche kritisch gegenüberstanden. Nur 30% konnten sich vorstellen, dass sich die 4-Tage-Woche in den nächsten fünf Jahren durchsetzen wird. Die Vorbehalte sind vielfältig und reichen von Fachkräftemangel bis zur Angst vor Mehrarbeit an den vier Arbeitstagen oder Produktionseinbußen.

Ich würde mich freuen, wenn die vielfältigen Themen auch für Sie wieder den ein oder anderen interessante Aspekt bereithielten. Vielleicht möchten Sie ja für sich sogar ein Thema kurzfristig konkret aufgreifen und in Ihrer Organisation oder Ihrem  Unternehmen vorantreiben. Ich bedanke mich auf jeden Fall für Ihr Interesse.

Im Jahr 2025 werde ich die Reihe zu aktuellen Studien und Umfragen in dieser Form nicht mehr fortführen. Neuigkeiten, die ich für besonders interessant halte, werde ich künftig als einzelne, kurze Blogbeiträge veröffentlichen, um diesen Themen mehr Prägnanz und Aufmerksamkeit zu geben, als dies in solch langen Beiträgen der Fall ist. Die Veröffentlichung als Podcast stelle ich zum Jahreswechsel daher vollständig ein.

Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Die zitierten Studien wurden größtenteils veröffentlicht in den Ausgaben 07 bis 10/2024 von managerseminare.

Vor ein paar Tagen führte ich ein interessantes Gespräch mit einem Freund, der deutlich jünger ist als ich. Er hat Kinder, die in die Schule gehen und sich – so seine Beschreibung – gerade in einer „anstrengenden“ Phase befänden.

„Aber weißt Du Mario“, sagte er, „ was ich noch viel schwieriger finde als den Umgang mit den Kindern?“ Na, nun war ich natürlich gespannt. „Am schwierigsten finde ich, dass man all die Regeln, die man für die Kinder aufstellt, ja auch selbst einhalten muss.“

Das Thema „Vorbild sein“ lag plötzlich auf dem Tisch. Meinem Freund war offenbar klar geworden, wie sehr er vorleben musste, was er von seinen Kindern erwartete. Das war nicht einfach, denn er fühlte sich beobachtet und hatte offenbar das Gefühl, sich selbst ständig kontrollieren und beherrschen zu müssen.

„Übrigens ist es im Job genauso“, fuhr mein Freund, der ein Team von 10 Leuten in einem großen Konzern leitet, fort. „Alles, was ich von meinen Mitarbeitenden erwarte, muss ich vorleben, ständig werde ich beobachtet, ich fühle mich, als stünde ich dauerhaft im Scheinwerferlicht. Du, Mario, das ist mir viel zu warm!“ Da mussten wir beide lachen – zum Glück.

Mein Freund hatte seinen Humor noch und das ist gut so. Ich konnte ihm ein paar Denkanstöße mitgeben, wie und wo er Auszeiten und unbeobachtete Momente finden kann. Wir entwickelten so eine Art „On/Off-Modell – auf der Bühne und dahinter“. Das gefiel meinem Freund und er nahm sich vor, dieses für sich weiterzuentwickeln.

Der Kern dieser kleinen Geschichte aber bleibt: Vater und Führungskraft, das sind zwei Rollen, in denen er eine Vorbildfunktion hat, ob er will oder nicht. Daran führt kein Weg vorbei!

Ist Ihnen bewusst, in welchen Rollen Ihres Lebens, Sie eine Vorbildfunktion haben?

Wie geht es Ihnen damit – ist es eine tolle Chance, so ein Vorbild zu sein oder ist es eher eine Last?

Wo sind Ihre Nischen, in die Sie sich zurückziehen können, wenn Sie mal eine Auszeit von Ihrer Vorbildfunktion benötigen?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

#coaching

#selbstreflexion

#zufriedenheit

Unsere Welt ist heute oftmals laut und hektisch. Unsere Städte sind voller Lärm und auch der Arbeitsalltag vieler Menschen ist von Lärm geprägt, etwa durch laute Maschinen oder ähnliches. Zu viele und vor allem laute Geräusche sind allerdings ein Stressfaktor und permanenter Stress tut uns bekanntlich nicht gut.

Folgen wir den Ergebnissen aktueller Forschung, dann lernen wir schnell, dass uns Ruhe guttut. Auch in meiner Arbeit als Coach begegnen mir immer wieder Menschen, in deren Tagesbeschreibungen Ruhe nicht vorkommen. Morgens die Kinder, dann der Verkehr, ein hektischer Berufsalltag voller Telefonate, Büro- und Verkehrslärm und abends dann oftmals z.B. der Geräuschpegel des Fernsehers oder anderer Freizeitbeschäftigungen. Stille – Fehlanzeige.

Forschungsergebnisse aber zeigen uns deutlich, dass sich Menschen nach einer Phase der Stille besser fühlen, ganz gleich, ob diese in Räumen stattgefunden hat oder draußen in der Natur, was sicher das noch wertvollere Erlebnis ist.

„Aber mein Alltag bietet nun mal keine Momente der Stille!“, mögen Sie vielleicht einwenden. Ja, das kann natürlich sein, aber dann sollten Sie diese für sich kreieren. Schaffen Sie kleine Auszeiten, in denen Sie bewusst Momente der Stille genießen können. Sie müssen dafür ja nicht gleich eine Schweigewoche in einem Kloster absolvieren, was gelegentlich gehypt wird. Ich bin sicher, dass Sie Gelegenheiten finden werden, sich für ein paar Minuten oder vielleicht sogar eine halbe Stunde in die Stille zurückzuziehen, wenn Sie gezielt nach solchen Möglichkeiten suchen. Fangen Sie einfach an, es muss nicht gleich die vollkommene Lösung sein, die ab jetzt immer und regelmäßig stattfindet. Jeder Anfang lohnt sich.

Sie werden sehen, wie gut Ihnen das tut.

Wann haben Sie zuletzt die Stille genossen?

Wie haben Sie sich danach gefühlt?

Wo wäre für Sie ein guter Ort, Stille zu genießen?

Wann könnten Sie das nächste Mal eine kleine Auszeit in der Stille nehmen?

#selbstreflexion

#coaching

#stille

Manche Zitate brauchen nicht viele Worte – vielleicht gar keine – um bei uns einen Impuls zum Innehalten und zur Selbstreflexion auszulösen.

So ging es mir, als ich diesen Satz des preisgekrönten Wildlife-Fotografen in seinem faszinierenden Bildband “Creation” las. Ich hoffe, es geht Ihnen auch so, denn dass unser Planet Veränderung dringend nötig hat, war selten so offenkundig wie heute. Und dies gilt sicher nicht nur in ökologischer Hinsicht…

Wo haben Sie Macht, die Zukunft unseres Planeten mitzugestelten?

Welchen Beitrag können Sie für eine bessere Zukunft unseres Planeten erbringen?

Womit wollen Sie vielleicht aufhören oder anfangen, weil es für eine bessere Zukunft unserer Erde hilfreich wäre? Bedenken Sie – viele kleine und kleinste Beiträge addieren sich auch!

#zukunft

#changetheworld

#selbstreflexion

Auch für den heutigen Impuls bemühe ich nochmals die olympischen Spiele in Paris und dabei konkret die Goldmedaille von Oliver Zeidler im Rudern.

Rückblick: Schon vor drei Jahren in Tokyo war Zeidler der große Favorit auf die Goldmedaille, der amtierende Weltmeister im Einer, der fast alle Rennen der Saison dominiert hatte. Er war die „Bank“ auf eine Goldmedaille für den deutschen Ruderverband. Doch dann kam alles ganz anders – der ein oder andere erinnert sich vielleicht. Es sind widrige Bedingungen auf der Ruderstrecke, windig und mit Wellengang. Zeidler patzt und scheidet für alle – auch ihn selbst – völlig überraschend im Halbfinale aus. Der große Favorit, der im Kopf vieler Experten schon Olympiasieger war, erreicht nicht einmal das Finale der besten sechs Boote und gewinnt schließlich das B-Finale und wird Siebter.

Drei Jahre später in Paris ist alles anders: Es ist „Zeidler-Wetter“ wie ein Kommentator und auch sein Vater, der auch sein Trainer ist, bemerkt. Ruhig liegt das Wasser da, windstill und sonnig sind die äußeren Verhältnisse. Bereits im Halbfinale hat Oliver Zeidler „einen rausgehauen“: Er rudert olympischen Rekord – nie zuvor war ein Boot schneller auf den olympischen zwei Kilometern unterwegs. Er ist wieder der – scheinbar unschlagbare – Goldfavorit.

Dann ein Störfaktor – einer der Ruderer wird in eine Buspanne verwickelt und ist nicht rechtzeitig vor Ort. Der Start wird nochmals um eine Stunde verschoben. So ist es schließlich das letzte Ruderrennen der olympischen Spiele von Paris als die sechs Boote des Endlaufes schließlich auf den Startpositionen stehen. Vier Abschnitte von je 500 Metern, so haben wir vorher vom Vater und Trainer gehört, so teilt sich Olver Zeidler die Strecke ein. Für jeden Abschnitt haben sie einen konkreten Matchplan ausgearbeitet. Zeidler braucht die Pläne nicht: Es wird ein überlegener Start-Ziel-Sieg – er rudert an diesem Tag in einer anderen Liga, niemand kann ihm folgen! Als die Uhr schließlich stehen bleibt hat er überragende 5,5 Sekunden Vorsprung vor dem Gewinner der Silbermedaille und man hatte nicht den Eindruck, dass er auf den letzten Metern noch voll durchgezogen hat. Es ist ein Triumph – Gold für Zeidler – Olympiasieg!

Nach dem Rennen folgen die Interviews und die Reporterin hat auch Fragen zu Tokyo vor drei Jahren, der großen Niederlage und natürlich dazu, was diesmal anders war. Schließlich fragt Sie Zeidler:

„War das vielleicht Ihre größte Leistung, mental aus dem Loch von 2021 wieder rauszukommen und im Kopf wieder klar und bereit zu sein?“ Zeidler bejaht.

Da steht er, dieser 2,01 Meter große Modellathlet, austrainiert und muskelbepackt. Natürlich hat er auch körperlich sicher viel gearbeitet, sein Boot optimiert und vieles mehr, doch wir alle sind live dabei, als Zeidler der ganzen Welt die Botschaft sendet: Erfolg entsteht vor allem im Kopf!

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie gerade? Was sind Ihre Gedanken? Denken Sie Erfolg?

Welche „großen Niederlagen“ gab es schon einmal für Sie und wie sind Sie im Kopf damit klargekommen?

Wer oder was könnte Ihnen helfen, im Kopf klar zu sein und sich auf Erfolg zu fokussieren?

#positivegedanken

#coaching

#selbstreflexion

Höher, schneller, weiter!

Seit vielen Jahren stehen diese drei Adjektive für die Wettkämpfe der olympischen Spiele, die vor wenigen Tagen in Paris mit einer vielgelobten Eröffnungsfeier begonnen haben.

Manchmal scheint es, als stünden diese drei Adjektive auch für unsere gesamte aktuelle Zeit. Viele Veränderungen kommen immer schneller und in immer kürzeren Abständen auf uns zu. Viele Gewinne müssen scheinbar immer mehr in die Höhe geschraubt werden. Viele Ressourcen unserer Erde beuten wir immer weiter aus, ohne uns der Konsequenzen bewusst zu sein.

Olympia vereint die Jugend dieser Welt und die Jugend will, kann und soll sich im Wettkampf messen. Olympiasieger, der oder die Beste der Welt, das ist man für immer. Für viele Sportler ist dies das größte Ziel im Leben und sie nehmen dafür große Anstrengungen und Entbehrungen in Kauf. Ich habe die olympischen Spiele schon immer gerne verfolgt, habe großen Respekt vor den Athleten und habe auch für meine Arbeit mit Teams und Führungskräften viele wertvolle Anregungen bei olympischen Wettkämpfen gefunden.

Für die Jugend der Welt erscheint „höher, schneller, weiter“ so logisch, so sinn- und reizvoll. Aber trägt dieses Motto auch für unsere Welt in Gänze? Gelten nicht auch andere Grundsätze und sollten wir alle mit zunehmendem Alter nicht auch in andere Richtungen denken?

Viele meiner Klientinnen und Klienten berichten mir immer wieder, dass es irgendwann nur noch anstrengend war, immer mehr zu leisten, immer schneller voranzukommen. Die Qualität der Arbeit leide, die Lebensqualität sowieso. Weniger ist mehr – diese so alte und banale Weisheit rücke für sie immer mehr in den Vordergrund.

In einem Trainingsfilm über Führung und Teamarbeit, der auf einem Matchrace-Boot spielt, sagt der Kapitän ziemlich zum Ende des Films: „Wenn man älter wird, ist es wichtiger die Dinge richtig zu tun, als zu gewinnen.“ Und für alle, die sich im Segeln nicht so auskennen: Im Matchrace treten zwei große Segelyachten gegeneinander an, eine gewinnt, eine verliert.

Mich hat dieser Satz des Kapitäns sehr beeindruckt, drückt er doch aus, dass es neben dem Gewinnen auch ganz andere Werte gibt und dass vielleicht unser Leben auch einen Wandel beinhaltet: Die Jungend trifft sich zum „höher, schneller, weiter“, die Älteren treffen sich eher , um die Dinge richtig zu machen. Zumindest sollten sie das.

Wo stehen Sie gerade?

Inwieweit bestimmt „höher, schneller, weiter“ Ihr Leben und wie geht es Ihnen damit?

Falls es Ihnen damit nicht gut geht, wie lange wollen Sie noch damit weitermachen?

Welche Dinge im Leben möchten Sie vielleicht lieber richtig machen als (nur) zu gewinnen?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

#coaching

#selbstreflexion

#diedingerichtigmachen