Am vergangenen Freitag haben auch in unserem Bundesland die Sommerferien begonnen und die Schülerinnen und Schüler freuen sich auf sechs Wochen Schulpause.

Auch von vielen anderen Seiten höre bzw. lese ich aktuell wieder spannende Aussagen. Auf meinem Tageskalender steht beispielsweise: “Urlaub ist schönste Zeit im Jahr“. In einem Telefonat sagte eine Führungskraft gestern zu mir: „Endlich raus hier und weg in die Sonne, wird auch Zeit für eine Pause von dem Laden hier.“ Und schließlich sagte ein weiterer Klient zu mir: „Ich bin erst in der zweiten Ferienhälfte dran, dann aber komme ich endlich hier raus.“

Nun möchte ich keinesfalls falsch verstanden werden und kann natürlich sehr gut nachempfinden, dass Menschen sich auf ihren Urlaub freuen, und den gönne ich jedem. Doch es macht mich schon nachdenklich, wie sehr manche Menschen auf ihren Urlaub geradezu „hinfiebern“ und wie negativ die Beschreibungen ihrer Arbeit bzw. ihrer Unternehmen sind. Ob wir wollen oder nicht, Arbeit wird für die allermeisten Menschen der weit überwiegende Zeitraum im Leben sein und es ist fraglich, ob es wirklich sinnvoll ist, diese nur auszuhalten, weil irgendwann der Urlaub kommt. Jedenfalls scheint mir das manchmal so.

Viel lieber würde ich z.B. einen Satz hören, der etwa wie folgt lauten könnte: „Mir geht’s auch hier total gut und ich fühle mich prima, aber ich freue mich auch darauf, bald ein paar Wochen andere Leute und Gegebenheiten kennenzulernen.“

Ich hoffe, Sie merken den Unterschied. Urlaub ist schön, aber eben nicht das Einzige, was mich den Alltag überhaupt noch ertragen lässt. Stellen Sie sich vor, welch ungeheure Erwartungen Sie auf den Urlaub fokussieren, wenn das die „einzig schöne Zeit im Jahr ist“. Wer Erwartungen hat, kann enttäuscht werden und wer so große Erwartungen an den Urlaub hat, na ja, den Rest spare ich mir.

Falls Sie also Ihren aktuellen Job nur noch ertragen, weil Sie bald Urlaub haben, dann ist es sicher an der Zeit, sich ein paar ganz grundlegende Fragen zu stellen, denn auf Dauer wird dieser Modus nicht funktionieren. Das muss nicht unbedingt ein Jobwechsel sein, sondern kann auch eine Veränderung der inneren Einstellung, ein klärendes Gespräch mit dem Chef und/oder den Kolleginnen und Kollegen oder eine neue interne Aufgabe sein. Auf jeden Fall sollten Sie schauen, wie Sie mehr Zufriedenheit erreichen können, die nicht davon abhängig ist, dass Sie möglichst bald wieder Urlaub haben.

Meine Prognose wäre übrigens, dass auch Ihr Urlaub noch schöner und erholsamer wird, je zufriedener Sie unabhängig von diesen im Alltag sind. Denken Sie doch mal darüber nach.

Also, wohin geht es für Sie in diesem Jahr in Urlaub?

Ist es „endlich mal raus“ oder „auch schön, mal woanders hinzukommen“?

Was – ganz konkret – wollen Sie angehen, um Ihre persönliche Situation völlig unabhängig vom Urlaub zu verbessern?

#veränderung

#zufriedenheit

#coaching

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