Dieses Zitat trifft ins Mark. Es erinnert uns daran, dass Zeit allein keine Entwicklung garantiert. Nur weil wir etwas lange tun, heißt das nicht, dass wir es gut,richtig oder zielführend tun. Wahre Erfahrung entsteht nicht durch Wiederholung – sondern durch Reflexion und Lernen.
Wir alle kennen das: Abläufe, Verhaltensmuster oder Entscheidungen, die wir „schon immer so gemacht haben“. Sie geben uns Sicherheit und Stabilität. Doch manchmal verhindern genau diese Routinen, dass wir uns entwickeln bzw. wachsen oder neue zeitgemäße (Lösungs-) Wege finden.
Fragen zur Selbstreflexion:
Wann habe ich das letzte Mal bewusst überprüft, ob mein Vorgehen heute noch sinnvoll ist?
Wiederhole ich etwas, weil es funktioniert – oder nur, weil es vertraut ist?
Was könnte entstehen, wenn ich bereit wäre, Dinge anders zu machen?
Erfahrung wird erst dann zu Stärke, wenn wir bereit sind, sie zu hinterfragen. Echte Entwicklung braucht Mut – den Mut, aus eingefahrenen Bahnen auszubrechen und zu lernen, auch wenn es unbequem ist.
Mein Impuls für dich:
Nimm dir heute einen Bereich deines Lebens vor, in dem du „seit Jahren“ gleich vorgehst. Beobachte ehrlich: Dient dir das noch – oder hält es dich eher zurück? Mach aus deiner Erfahrung eine lebendige Lernquelle, statt ein Denkmal vergangener Gewohnheiten.
Ich wünsche dir eine zufriedene und erfolgreiche neue Woche!
Der Herbst ist eine Zeit des Wandels. Die Natur zeigt uns auf eindrucksvolle Weise, dass Veränderung nicht das Ende bedeutet, sondern der Beginn eines neuen Abschnitts ist. Wenn Blätter ihre Farben wechseln und schließlich vom Baum fallen, wirkt das auf den ersten Blick wie Abschied und Vergänglichkeit. Doch dieser Prozess ist kein bloßes Ende – er ist eine notwendige Vorbereitung, damit Neues wachsen kann.
Das Zitat von Toulouse-Lautrec dazu ein, eigene Sichtweisen bewusst zu wählen. Du entscheidest, ob du den Herbst – in der Natur wie auch in deinem Leben – als Phase des Verlustes oder als Phase der Reifung begreifst. Du bist frei, deine Gedanken so zu lenken, dass sie dich stärken, statt dich kleinzumachen. Diese Freiheit ist oft unsichtbar, aber sie ist immer da: Niemand außer dir bestimmt, welche Bedeutung du der Veränderung gibst.
Vielleicht kennst du Situationen, in denen etwas zu Ende ging – eine Aufgabe, eine Beziehung, ein Lebensabschnitt. Du kannst diesen Moment als schmerzhaftes Ende sehen oder du kannst ihn als natürliche Entwicklung deuten, die Platz schafft für etwas Neues, auch wenn dieses Neue noch nicht sichtbar ist. Der Unterschied liegt in deinem inneren Dialog, in den Worten und Bildern, die du für dich wählst.
Der Herbst lehrt dich, loszulassen und gleichzeitig Vertrauen zu haben. Er zeigt, dass die Natur nichts verliert, sondern sich vorbereitet. Ebenso kannst du selbst die Wahl treffen: Willst du an Gedanken des Mangels festhalten oder dich auf Gedanken der Möglichkeiten einlassen? Willst du den Fokus auf das legen, was nicht mehr ist, oder auf das, was sich entwickeln darf?
Meine Reflexionsfragen für dich:
Welche Lebensbereiche fühlen sich gerade nach „Herbst“ an – wo findet Wandel oder Loslassen statt?
Welche Geschichte erzählst du dir über diesen Wandel? Welche Bedeutung gibst du ihm?
Wie könnte eine alternative Deutung aussehen, die dir Kraft und Zuversicht schenkt?
Welche Gedanken möchtest du ab heute bewusst wählen, um deinen eigenen „Herbst“ als fruchtbare Vorbereitung auf etwas Neues zu erleben?
Du bist nicht der passive Beobachter deiner Jahreszeiten. Du bist der aktive Gestalter deiner inneren Haltung. Der Herbst erinnert dich daran, dass jede Veränderung in sich schon den Keim des Neuanfangs trägt. Indem du die Freiheit nutzt, deine Gedanken und Bedeutungen bewusst zu wählen, verwandelst du jeden Abschied in eine Chance. Du öffnest dich mit Vertrauen für den Frühling, der in deinem Winter schon auf dich wartet.
Ich wünsche euch allen eine zufriedene und erfolgreiche neue Woche!
Wir leben in einer Welt, die uns ständig fordert: E-Mails, Nachrichten, To-Do-Listen, Verpflichtungen. In dieser Getriebenheit verlieren wir leicht den Blick für das, was eigentlich selbstverständlich und gleichzeitig außergewöhnlich ist: das Rauschen des Windes, der Geruch von Regen, die Farben eines Sonnenuntergangs, das Lachen eines Kindes oder die Stille eines Morgens.
Das Zitat erinnert uns daran, dass die Wunder nicht verschwunden sind – wir haben nur verlernt, sie zu bemerken. Der Schlüssel liegt also nicht darin, „mehr Wunder“ zu suchen, sondern unsere Wahrnehmung zu schärfen und uns selbst die Erlaubnis zum Staunen zu geben.
Echte Ehrfurcht entsteht so nicht erst bei großen Ereignissen, sondern im Erkennen des Besonderen im Alltäglichen.
Wie weit Sie im Alltag den Blick für „Wunder“ bereits verloren haben, können Sie mit ein paar einfachen Reflexionsfragen überprüfen:
Wann habe ich das letzte Mal bewusst gestaunt – nicht über etwas Großes, sondern über etwas Kleines, das eigentlich selbstverständlich erschien?
Welche Momente in meinem Alltag rauschen achtlos an mir vorbei, obwohl sie voller Schönheit sind?
Was hindert mich daran, diese Wunder zu sehen – Eile, Gewohnheit, Ablenkung?
Welche Haltung könnte mir helfen, wieder mit offenen Augen und offenem Herzen durch meinen Alltag zu gehen?
Da ich aus eigenem Erleben weiß, dass es gar nicht so einfach ist, diesen Blick für die kleinen Wunder wiederzufinden und sich an ihnen zu erfreuen, möchte ich Ihnen heute noch eine praktische Übung anbieten:
Praktische Achtsamkeitsübung: „Ein Wunder am Tag“ (natürlich können Sie sich auch zwei oder drei Wunder vornehmen 😊)
Innehalten: Triff morgens ganz bewusst die Entscheidung: Heute will ich (mindestens) ein Wunder wahrnehmen.
Wahrnehmen: Achte im Laufe des Tages auf kleine Details – die Wärme der Kaffeetasse in deiner Hand, das Lächeln eines Fremden, das Spiel von Licht und Schatten, einen Vogel am Himmel, uvm.
Benennen: Halte diese Momente kurz fest – schreib sie in ein Notizbuch oder in dein Handy.
Reflektieren: Am Abend lies deine Notiz(en) nochmals durch und spüre nach: Wie – ganz konkret – haben sie meinen Tag verändert?
Verankern: Wiederhole dies mehrere Tage hintereinander. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass dein Blick geschärft wird und du mehr Schönes siehst, ohne noch bewusst danach suchen zu müssen.
So wird aus diesem Zitat nicht nur ein Gedanke, sondern ein Wegweiser:
Das Staunen kehrt zurück, sobald wir bereit sind, es wieder zu üben.
Ich wünsche eine zufriedene und erfolgreiche neue Woche!
Schon mehrfach und zum Teil vor Jahren habe in an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass auf deutsche Unternehmen ein Mangel an Führungskräften zukommen könnte, weil Nachwuchskräfte keine Führungsverantwortung mehr anstreben.
Nun legt das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte eine internationale Studie vor, deren Ergebnisse erneut in diese Richtung weisen. Dabei wurden die Generationen Y und Z befragt und weltweit haben nur 6% der Befragten erklärt, eine Führungsposition anzustreben. Deutschland steht mit 10% der Befragten im internationalen Vergleich sogar noch gut dar!
Dabei zeigte sich die Entwicklungsbereitschaft der jungen Menschen als nach wie vor hoch, allerdings standen die Entwicklungsmotive Macht, Ansehen und Vermögen nicht mehr so im Vordergrund, wie das bei früheren Generationen der Fall war. Vielmehr streben die jungen Menschen heute offenbar mehr nach einer Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sowie nach dem Erleben von Sinnhaftigkeit.
89% der Befragten der Generation Y und 86% der „Zler“ gaben an, dass diese Sinnhaftigkeit einer der wichtigsten Faktoren für ihre Zufriedenheit im Job und damit auch für ihre Arbeitgeberwahl ist.
In Deutschland haben 41% der Befragten in der Generation Z schon einmal einen Arbeitgeber abgelehnt, weil er nicht zu ihren Werten passte. Für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen jedenfalls ziehen die Studienautoren ein klares Fazit und fordern ein verstärktes Engagement in Kultur und Verantwortung sowie für die gezielte Weiterbildung ihrer Talente.
So recht die Studienautoren damit auch haben mögen, das potentielle Führungsdefizit der Zukunft wird damit nicht gelöst. Die Frage, wie man Führung für junge Menschen wieder attraktiver machen kann, bleibt also ebenfalls eine zentrale Frage wohl nicht nur für die Arbeitgeber sondern auch für uns als Gesellschaft insgesamt.
Manchmal stehen wir vor einer Herausforderung und fühlen uns überwältigt, weil der erste Schritt uns besonders schwerfällt. Der Anfang ist oft der schwierigste Teil eines Veränderungsprozesses. Doch warum ist das so? Und wie können wir diese Hürde überwinden?
Der erste Schritt ist nicht nur eine praktische Handlung, sondern auch eine mentale Herausforderung. Oft sind es unsere Gedanken, Ängste und Zweifel, die uns blockieren. Deshalb lade ich dich ein, heute einen Moment der Selbstreflexion zu nutzen, um herauszufinden, was dich genau daran hindert, den ersten Schritt zu gehen.
Stelle dir folgende Fragen:
Was genau macht mir beim ersten Schritt Angst oder Unsicherheit? Sind es Zweifel an meinen Fähigkeiten, die Angst vor dem Scheitern oder die Unsicherheit, was passieren könnte?
Welche Gedanken kommen in mir auf, wenn ich an den Anfang denke? Sind diese Gedanken eher motivierend oder eher hemmend?
Habe ich in der Vergangenheit bereits ähnliche Herausforderungen gemeistert? Welche Ressourcen und Stärken habe ich damals genutzt?
Was würde passieren, wenn ich den ersten Schritt trotzdem wage? Könnte es eine Chance sein, Neues zu lernen oder mich weiterzuentwickeln?
Oft neigen wir dazu, uns auf das Negative zu konzentrieren und die eigenen Fähigkeiten zu unterschätzen. Nutze diese Selbstreflexion, um deine Stärken zu erkennen. Vielleicht hast du schon in der Vergangenheit mutige Entscheidungen getroffen oder schwierige Situationen gemeistert. Diese Erfahrungen sind wertvolle Ressourcen, die dir Mut machen können.
Erinnere dich daran: Der erste Schritt ist nur der Anfang. Er ist eine Gelegenheit, um zu lernen, zu wachsen und Vertrauen in dich selbst zu entwickeln. Es ist okay, wenn er schwer fällt. Wichtig ist, dass du dir bewusst machst, warum du ihn gehen möchtest und welche positiven Veränderungen du dir erhoffst.
Jeder Weg zum Ziel beginnt mit dem ersten Schritt – und dieser Schritt ist oft die größte Herausforderung. Doch wenn du dich auf deine Stärken fokussierst, kannst du die inneren Blockaden erkennen und ihnen begegnen. Frage dich: Was hält mich zurück? Was brauche ich, um mutig voranzuschreiten? Und vor allem: Was könnte passieren, wenn ich den ersten Schritt wage?
Nimm dir Zeit für diese Fragen. Sie sind der Schlüssel, um die Hürde zu überwinden und den Weg in Richtung deiner Ziele zu ebnen. Du hast die Kraft, den ersten Schritt zu gehen – und jeder weitere folgt dann leichter.
Vielleicht gehst du ja heute gleich los? Viel Erfolg wünsche ich dir dabei!
Ich vermute, dass Martin Buber bei seinem Zitat allen voran auf die Begegnungen von Menschen miteinander abzielte. Doch es gibt auch andere Begegnungen voller Leben, voller Besonderheit und für mich vor allem voller großer Dankbarkeit.
Manchmal sind es die stillen Stunden im Morgengrauen oder die Stunden der abendlichen Dämmerung, in denen ich mich auf diese Begegnungen einlasse. Als Naturfotograf habe ich gelernt, dass jedes wirkliche Leben, wie es Martin Buber beschreibt, im Moment der Begegnung aufblüht. Gerade das vorsichtige Annähern an Rehe, diese scheuen Wächter des Waldes, öffnet eine Tür in eine Welt, die nur dem geduldig Lauschenden, dem achtsam Sehenden offenbart wird. Es sind Momente voller Ruhe und Achtsamkeit.
Der Augenblick, in dem ich ein sanftes Schnauben höre, die gespitzten Ohren wahrnehme, ist mehr als eine flüchtige Beobachtung: Es ist ein Dialog, still und voller Respekt. Ich bin Gast im Lebensraum eines anderen Wesens, und meine Kamera wird zum Vermittler zwischen zwei Welten. In dieser Zeit kann ich meine eigenen Erwartungen loszulassen und ganz in das Hier und Jetzt eintauchen. Ich erlebe nicht nur die Suche nach einem möglichst gelungenen Foto, sondern vor allem spüre ich eine Verbindung zu dem Tier, zu der Landschaft und zu mir selbst. Im besten Fall lässt sich diese wunderbare Emotion später durch das Betrachten des entstandenen Bildes jederzeit wieder aktivieren.
Seit Monaten begleite ich eine Ricke zunächst allein, inzwischen mit Ihrem Kitz. Immer wieder begegnen wir uns im Wald, halten inne und schauen uns gegenseitig an. Inzwischen ist viel Vertrauen gewachsen, der angeborene Fluchtinstinkt der Tiere ist weitgehend gewichen. Für mich ist jede Begegnung mit diesen Tieren ein besonderer, unendlich wertvoller Moment. Ich spüre eine Verbindung zu ihnen und zur Natur. Ich bin ganz bei mir, erfüllt, zufrieden und glücklich. Vielleicht wird aus all diesen Begegnungen und den dabei entstandenen Bildern mal ein Kinderbuch oder ähnliches, doch das ist eine andere Geschichte.
Heute möchte ich Dich mit diesem Impuls einladen, solche oder ähnliche Begegnungen als Einladung zu verstehen, Lebendigkeit, Verbindung und Respekt zu erfahren. Jede Annäherung ist einzigartig, jeder scheue Blick, jedes Verharren, um abzuwarten, was passiert. Jedes Mal ein neues Kapitel, welches ich schreibe, oft nur für mich.
Lass auch Du solche Begegnungen zum Herzschlag deiner Arbeit und Lebens werden und finde in der Stille der Natur die Fülle wirklichen Lebens.
Wo und mit wem kannst Du ähnliche Begegnungen erleben?
Welche Begegnungen hast Du bereits erlebt?
Welche besonderen Emotionen aktivieren derartige Begegnungen bei Dir?
Ich wünsche Euch allen eine zufriedene und erfolgreiche neue Woche!
Immer wieder begegneten mir in den letzten Monaten Klienten, die von zunehmenden Ängsten berichteten. So viel habe sich auf der Welt verändert, fast alles zum Schlechten. Nie zuvor sei ihnen die weltpolitische Lage derart instabil vorgekommen, nie zuvor haben sie die weltpolitisch verantwortlichen Machthaber als derart inkompetent und unberechenbar erlebt. So viel Krieg gäbe es plötzlich auf der Welt, so viel Unheil und so viele schlechte Nachrichten verbunden mit düsteren Zukunftsszenarien.
Der Klimawandel und die mit ihm verbundene zunehmende Zahl von Naturkatastrophen mache ihnen Angst, berichten meine Klienten. Wie soll das alles weitergehen? Viele berichten auch über finanzielle Ängste – Stichwort Altersarmut und Pflegenotstand.
So könnte ich noch einige Zeit weitermachen und Themen aufzählen, die aktuell die Menschen verunsichern. Auch Ihnen fallen sicher noch viele Themen ein, die nicht immer gleich weltpolitischen Charakter haben müssen. Auch Themen im unmittelbaren, ganz persönlichen Umfeld können Ängste verursachen. Wie kommen wir da raus, denn Angst ist oft kein guter Berater?
Vielen meiner Klienten hat geholfen, das Fenster, durch das sie auf die Welt schauen – zumindest zeitweise – deutlich zu verkleinern. Wie meine ich das?
Sie schauen jeden Tag die Nachrichten im TV?
Sie hören jeden morgen die Nachrichten im Radio?
Sie lesen mindestens eine Tageszeitung täglich ausführlich?
Sie lesen auch ein großes Wochenmagazin, um alle Themen mit noch mehr Tiefgang zu erfassen?
Sie haben Push-up-Dienste aktiviert, die Ihnen jede wichtige Nachricht sofort aufs Handy schicken?
Sie hören am Wochenende Podcasts zu aktuellen politischen Themen?
Sie schauen – vielleicht sogar jeden Abend – die neuesten Youtube-Videos zum aktuellen Tagesgeschehen?
Wenn Sie alle Fragen bejaht haben, dann haben Sie alle Fenster zur Welt weit geöffnet und was sehen Sie?
Krieg, Mord und Totschlag, Lügen und Drohungen, negative Nachrichten, wo immer Sie nur hinschauen.
Moderne Medienlandschaft nennen wir das und Sie kennen sicher den Spruch: „Only bad news are good news!“ Kann man den Medien einen Vorwurf machen? Nein, natürlich nicht, die wollen alle Geld verdienen und das geht genau auf diese Art und Weise. Aber wer kann schon so viele negativen Nachrichten angstfrei ertragen?
Deshalb haben viele meiner Klienten, die Ängste hatten, sich bewusst entschieden, Fenster zu verkleinern oder gar ganz zu schließen. Kaum etwas von alledem, was die Medien auf uns ausschütten, können wir beeinflussen. Ob wir es heute oder irgendwann oder gar nicht erfahren, es ändert am Gang der Dinge einfach nichts. Muss ich wirklich wissen, was der aktuelle amerikanische Präsident gesagt hat? Morgen ist es meistens ohnehin nichts mehr wert oder er erinnert sich selbst nicht daran. Bei allem Mitleid mit den Menschen in der Ukraine, aber muss ich täglich von Bomben zerfetzte Häuserfronten anschauen und Menschen leiden sehen? Was ändert sich dadurch?
Peter war einer meiner Klienten, der alle Fragen, die ich weiter oben gestellt habe, bejahte. Als er zu mir kam, ging es ihm sehr schlecht, er war ohne Mut für die Zukunft, depressiv, verspürte keine Lust mehr zu arbeiten und wirkte sehr müde. Nach der Arbeit mit mir, schloss er einige Fenster ganz und verkleinerte andere. Um in diesem Bild zu bleiben: Er öffnete aber auch neue Fenster, allerdings auf der anderen Seite seines Hauses, konkret:
Er las in seiner Tageszeitung nur noch den Regionalteil. Er bestellte sein großes deutsches Wochenmagazin ab. Auf TV – Nachrichten verzichtete er ebenfalls, die Nachrichten morgens im Radio reichten aus und erzeugten keine so negativen oder gar grausamen Bilder in seinem Kopf. Die Push-up Nachrichten auf seinem Handy schränkte er stark ein, so dass ihn nur noch wenige, unmittelbar für ihn relevante Nachrichten erreichten. Podcasts und Youtube mied er fortan vollständig. Dafür nahm er sich Zeit, täglich mindestens eine Stunde im Grünen spazieren zu gehen, wobei er auf sein Handy verzichtete. Er hörte wieder Musik und begann mit der Malerei ein neues Hobby.
Sie ahnen es schon, als ich ihn drei Monate später wiedertraf, war er „ein anderer Mensch“. Er war gefestigt, ruhte in sich, strahlte Kraft und Zuversicht aus und konnte sich wieder voll und ganz auf die Themen fokussieren, die für ihn unmittelbar relevant und wichtig waren. Es war seine ganz bewusste Entscheidung, genau das zu tun, was in dem Zitat zu Beginn meines Impulses steht: Er verkleinerte seine Welt, in dem er Fenster schloss. Er veränderte seine Welt, in dem er neue Fenster mit einem anderen Ausblick öffnete.
Ich will gar nicht fragen, wie es Ihnen geht – nur so viel: Sie können das auch!
Wann arbeiten Sie eigentlich am liebsten? Morgens? Abends?
Der Zeiterfassungsanbieter Protime legt eine Studie vor, in der 44% der Befragten die frühen Morgenstunden bevorzugten. 20% nannten den späten Vormittag als bevorzugte Arbeitszeit.
Damit liegen die meisten Menschen zumindest innerhalb des klassischen 9 bis 17 Uhr Arbeitszeitfensters. In der aktuellen Diskussion um eine neue Gestaltung von Arbeit, sowohl in räumlicher als auch in zeitlicher Hinsicht, kommt jedoch immer mehr die Forderung auf, den persönlichen Biorhythmus bei der Arbeitszeitwahl berücksichtigen zu können. Ich arbeite also dann, wenn es für mich persönlich am angenehmsten und wohl auch effektivsten ist.
67% der Befragten waren der Meinung, der persönliche Biorhythmus sollte bei der Arbeitszeit berücksichtigt werden. Gerade junge Menschen wie die Generation Z (75%) artikulierten hier ihre Anforderungen besonders deutlich.
Auch insgesamt war die Bereitschaft zur Flexibilität sehr hoch. Große Offenheit zeigten die Befragten z.B. für gestaffelte Arbeitszeiten oder auch komprimierte Arbeitswochen.
Die Arbeitswelt ist im Wandel – wir sind mittendrin!
Dass wir zu viel Zeit in Sitzungen, neudeutsch Meetings, verbringen ist seit – ich bin geneigt zu sagen – Jahrzehnten bekannt. Dass die meistens Meetings keine guten Ergebnissen hervorbringen, ist ebenfalls ein „alter Hut“.
Wir wissen es – aber wir ändern es nicht!
So legt auch die neue Studie des Softwareunternehmens HR-Works mal wieder Zahlen vor, die mich den Kopf schütteln lassen.
Fast die Hälfte (48%) aller Befragten findet, dass Meetings zu lange dauern und viele Befragte leiden dadurch unter erhöhtem beruflichen Stress. Mehr als ein Drittel gibt sogar an, aufgrund dieser Meetings Überstunden machen zu müssen.
Noh deutlicher werden die konkreten Zahlen, die diese Studie ermittelt hat: Im Durchschnitt (wohlgemerkt, ich mag mir die Zahlen von Führungskräften gar nicht vorstellen) haben die Menschen 4,4 Meetings pro Woche, von denen sie 2,9 für überflüssig halten. Von 4,7 Stunden, die in diesen Meetings abgesessen werden, stufen die Befragten 3,2 Stunden als „verschenkte Zeit“ ein – 68%ineffiziente Zeit!
In etwa jeder vierte Befragte empfand sich selbst im Meeting als vollkommen überflüssig, musste aber dennoch teilnehmen. Und auch ein „Uralt-Klassiker“ taucht in dieser Befragung wieder auf: Jedes vierte Meeting hatte noch nicht einmal eine Agenda!
Falls Sie mich jetzt fragen, wie es besser werden kann? Ganz ehrlich, ich weiss es auch nicht. Auch ich habe mich als Berater früher daran versucht, Sitzungen effizienter zu machen. Noch besser, diese abzuschaffen. Der Erfolg war überschaubar. In jedem meiner Teamentwicklungsprozesse ist Sitzungsqualität, -dauer, -effizienz und -dokumentation ein Thema, die Themen sind immer eine Baustelle.
Nun ja, hier sind dennoch nochmal meine drei wichtigsten Fragen, die Sie sich zu diesem Thema stellen sollten:
Welche Sitzungen/Meetings können sofort ersatzloch gestrichen werden, ohne dass irgendein Qualitätsverlust eintritt? Mein Zielwert liegt hier bei ca. 50%!
Für alle verbleibenden Meetings gilt:
Wer ist in diesem Meeting unbedingt erforderlich, wer nicht? Eine konsequente Umsetzung sollte zu deutlich kleineren Gruppen und weniger Führungskräften (die oft gar nichts beitragen können und nur der Hierarchie wegen dabei sind) in den Meetings führen.
Hat jedes (!) Meeting eine Agenda mit Zeitvorgaben, ein Ergebnisprotokoll mit Zuständigkeiten und Erledigungsterminen und sind alle Unterlagen zu den Tagesordnungspunkten rechtzeitig vor dem Termin verteilt, so dass alle sie vor dem Sitzungstermin gelesen haben? Hier ist eine konsequente Sitzungsleitung natürlich gefordert, die Vorbereitung der Unterlagen und der Teilnehmenden einzufordern und ggf. Fehlverhalten zu sanktionieren. Ich weiss – beliebt machen geht anders.
Fazit zur Meetingkultur auch im Jahre 2025: Es kann nur besser werden!
Heute einmal drei kurze Blitzlichter zu aktuellen Umfrageergebnissen:
Der Personaldienstleister Robert Half kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Arbeiten im Homeoffice offenbar auch ein Karrierehemmer sein kann. 69% der Befragten gaben an, dass die physische Präsenz im Büro für die Beförderung eine bedeutende Rolle spiele.
Stress macht krank – das ist nun wirklich keine neue, aber eine Erkenntnis, die immer wieder zu betonen ist. Die Krankenkasse KKH legt Zahlen vor, nach denen im Jahr 2024 auf 100 Arbeitnehmende 112 Fehltage wegen akuter Belastungsreaktionen zu verzeichnen waren. Im Jahr 2023 lag diese Zahl noch bei 105 Tagen. Solch hohe Ausfallzeiten können auch für die Unternehmen nicht unproblematisch sein, ganz abgesehen von allen anderen Leistungsreduzierungen, die dauerhafte Stressbelastung ohnehin schon mit sich bringt.
Die Employee-Experience-Plattform Culture Amp legt eine Befragung vor, aus der hervorgeht, dass von allen aktuell am Arbeitsmarkt vertretenen Generationen die Generation Z die geringste Bindung zu ihrem Arbeitgeber aufweist. Dies ist auch wenig überraschend. Nur 58% der Befragten in dieser Generation planen auch in zwei Jahren noch für den aktuellen Arbeitgeber tätig sein zu wollen. Es scheint, als würden Unternehmenswechsel in Zukunft weitaus selbstverständlicher werden, als dies in früheren Zeiten der Fall war.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche!