Hybride Arbeitsformate weiter gefragt

Fast zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten 2024 in einem Hybriden Format. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Studie des Technologieunternehmens Owl Labs, dass dafür 2.000 Menschen befragte hat. Gegenüber 2023 ist dies ein anstieg um 13 Prozentpunkte. Die Anzahl der Arbeitnehmenden, die vollständig remote arbeiten, hat sich auf 6% sogar verdoppelt.

Allen anders lautenden Berichten zum Trotz, das Homeoffice scheint zumindest als Teilarbeitsplatz das Medium der Zukunft zu sein, was nicht bedeutet, dass damit für die Menschen und auch für die Unternehmen keine Herausforderungen verbunden sind.

Die relative Mehrheit der Befragten (34%) spricht sich übrigens in dieser Studie für zwei Bürotage aus, dicht gefolgt von einer Gruppe (31%), die sich drei Bürotage wünscht.

Teamaspekte, die besser an einem gemeinsamen Arbeitsort verfolgt werden können, scheinen den Menschen also nach wie vor sehr wichtig zu sein. Ich finde, das ist auch gut so. Alle zurück ins Büro – das wird es aber wohl in absehbarer Zeit nicht mehr geben.

#homeoffice

#newwork

#zufriedenheit

Natur

Dass meine Coachingnehmerinnen und Coachingnehmer häufig nach beruflicher und persönlicher Orientierung suchen, liegt in der Natur der Sache. Die größte Hilfe zur Lösung der Situation finden wir oft in der Natur, denn die diese bietet uns einen unerschöpflichen Schatz an Möglichkeiten, um Ruhe zu finden, Sicherheit zu spüren und Zufriedenheit zu erlangen.

Besonders Milton Erikson, der wohl bekannteste und wichtigste Pionier der modernen Hypnotherapie, nutzte in seiner Arbeit die Natur und ihre Elemente oft als Metapher und Werkzeug. Seine Ansätze inspirieren dazu, sich in der Natur neu zu orientieren und Lösungen für bestehende Herausforderungen zu finden.

Die Natur lädt uns ein, einen Schritt zurückzutreten und die Hektik des Alltags hinter uns zu lassen. Ein Spaziergang im Wald, das Rauschen des Windes oder das Plätschern eines Baches können uns helfen, unsere innere Ruhe zu finden. Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um diese Momente zu genießen und lassen Sie Ihre Gedanken schweifen. Dies fördert nicht nur die Entspannung, sondern kann auch zu neuen Erkenntnissen führen.

Die Orientierung in der Natur ist nicht nur eine physische, sondern vor allem auch eine mentale Aufgabe. Sie erinnert uns daran, dass wir oft klare Ziele und Richtungen im Leben brauchen. Nutzen Sie die Natur als Spiegel für Ihre innere Orientierung. Wenn Sie sich in einem dichten Wald wiederfinden, nehmen Sie sich einen Moment, um innezuhalten, Ihre Umgebung zu betrachten und Ihren Weg neu zu bestimmen. Dies kann symbolisch helfen, auch im Alltag klare Entscheidungen zu treffen.

Die Natur lehrt uns Geduld und Anpassungsfähigkeit. Beobachten Sie, wie Pflanzen und Tiere Hindernisse überwinden und sich an ihre Umgebung anpassen. Lassen Sie sich davon inspirieren, kreative Lösungen für Ihre eigenen Probleme zu finden. Außerdem kann das Lösen von praktischen Aufgaben in der Natur, wie das Errichten eines Unterschlupfs oder das Navigieren mit einer Karte oder einem Kompass, Ihre Problemlösungsfähigkeiten stärken und Ihnen ein Gefühl der Selbstwirksamkeit vermitteln.

Milton Erikson nutzte oft Geschichten und Metaphern, um seinen Klienten zu helfen, neue Perspektiven zu gewinnen. Lassen Sie sich von seiner Methode inspirieren, indem Sie Geschichten und Symbole aus der Natur in Ihre eigene Selbstreflexion einfließen lassen. Ein verworrenes Netz aus Pfaden kann beispielsweise eine Metapher für die komplexen Entscheidungen in Ihrem Leben sein. Das Finden des richtigen Pfades kann Ihnen dabei helfen, Klarheit zu gewinnen.

Die Natur kann auch ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Eine vertraute Umgebung, wie ein Lieblingsort im Wald oder am See, kann als Ankerpunkt dienen, um sich sicher und ruhig zu fühlen. Nutzen Sie diese Orte, um sich zu erden und Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten (zurück) zu gewinnen. Das Wissen, dass Sie immer zu diesem sicheren Ort zurückkehren können, kann Ihnen in stressigen Situationen Halt und Geborgenheit geben.

Und schließlich lehrt uns die Natur, im Hier und Jetzt zu leben und die einfachen Freuden zu schätzen. Eine blühende Blume, der Gesang der Vögel oder der Duft von frischem Gras können uns Momente der Zufriedenheit schenken. Nehmen Sie sich Zeit, diese kleinen Wunder der Natur bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Dies kann Ihnen helfen, eine tiefere Wertschätzung für das Leben zu entwickeln und Zufriedenheit in den alltäglichen Momenten zu finden – und nichts ist wichtiger als persönliche Zufriedenheit.

Deshalb nutzen auch Sie die Natur als Ihren Lehrer und Begleiter auf Ihrem Weg zu einem erfüllten und ausgeglichenen Leben, wie es inzwischen schon so viele meiner Klientinnen und Klienten erfolgreich tun.

Ich wünsche eine zufriedene und damit auch erfolgreiche Woche!

#natur

#selbstreflexion

#zufreidenehit

4-Tage-Woche

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an das Experiment zur Vier-Tage-Woche, welches vor einiger Zeit in Großbritannien für so positive Ergebnisse sorgte und daher viel Aufmerksamkeit hervorrief. Nun liegen unter der wissenschaftlichen Begleitung der Universität Münster die Ergebnisse einer vergleichbaren Studie mit 45 kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland vor. Auch diese Ergebnisse sind sehr positiv!

Überragende 90% der befragten Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer berichteten von einer signifikanten Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit. Das war hauptsächlich auf die erhöhte Freizeit zurückzuführen, womit mehr Zeit für z.B. Hobbys und Familie oder Freunde zur Verfügung stand. Aber auch das körperliche Betätigungsniveau, das mit Smartwatches gemessen wurde, ist durch die 4-Tage-Woche angestiegen. So entstanden auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit und Fitness der Mitarbeitenden.

Auch wenn die Studienautoren einen direkten Zusammenhang nicht herstellen wollen, bleibt festzustellen, dass auch die Krankheitstage in den teilnehmenden Unternehmen zurückgegangen sind. Positive Effekte kamen also auch direkt bei den Arbeitgebern an. Überhaupt konnten wirtschaftliche Nachteile bei den Unternehmen nicht festgestellt werden, so dass man bei gleichem Output in weniger Zeit von einer gestiegenen Arbeitsproduktivität ausgehen kann.

Entsprechend positiv fällt denn auch das Gesamtfazit der Teilnehmenden aus: 73% der Unternehmen wollen das Modell weiterführen, was sich auch 68% der Mitarbeitenden wünschen. Mit nur 9% der Mitarbeitenden sprach sich nur eine kleine Minderheit gegen das Modell aus.

Ist die 4-Tage-Woche also für große Teile der Arbeitswelt das Modell der Zukunft?

Wir dürfen gespannt sein!

#newwork

#zufriedenheit

#coaching

Drei Blitzlichter zu aktuellen Umfragen

Zum Start in das neue Jahr 2025 drei kleine Blitzlichter zu aktuellen Umfrageergebnissen:

Blitzlicht 1: Wegfall des Homeoffice für Frauen kaum noch vorstellbar: In einer Befragung des Karrierenetzwerks Xing gaben 47% der weiblichen Befragten an, dass sie von ihrem Arbeitgeber die Möglichkeit erwarten, im Homeoffice arbeiten zu können. 52% der Damen gaben an, sich im Homeoffice produktiver zu fühlen.

Blitzlicht 2: Führungskräfte besser als ihr Ruf: In einer Studie des Marktforschungsunternehmens Bilendi im Auftrag der Königssteiner Gruppe zeigten sich 69% der Befragten zufrieden mit ihren aktuellen Führungskräften. 52% pflegten sogar ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Vorgesetzten. Besonders schätzten Mitarbeitende eine solide Vertrauensbasis sowie regemäßige Kommunikation. 59% gaben an, dass ihre Führungskräfte ihnen viele Freiräume ließen, was ebenfalls positive Wirkung hat.

Blitzlicht 3: Weiterbildung auf hohem Niveau: Dem „Nationalen Bildungsbericht“, der alle zwei Jahre erstellt wird, zufolge, bilden sich 83% der 18 bis 69-jährigen weiter. Die größte Gruppe (70%) gab dabei an, informell zu lernen, sich also selbst organisiert und in unterschiedlichster Form weiterzubilden. 55% gaben an, sich mittels meist berufsbegleitend stattfindender Kurse, Seminare oder Lehrgänge fortzubilden.

#homeoffice

#führungskräfte

#zufriedenheit

Nun also Weltmeister…

… – Luke Littler gewinnt am Freitagabend den Darts-Weltmeistertitel im Alexandra Palace in London. „The teenage sensation“ stellt damit weitere Rekorde auf. Mit 17 Jahren ist er der jüngste Darts-Weltmeister aller Zeiten und löst in dieser Rangliste seinen unterlegenen Gegner Michael van Gerwen aus den Niederlanden, der bislang mit 24 Jahren der jüngste Weltmeister der PDC war, ab.

Nachdem Luke Littler bereits im Vorjahr sensationell das Finale der WM erreicht hatte, nun also der Titel. Von Beginn an nutzt Littler alle Fehler seines Gegners gnadenlos aus, führt schnell mit 4-0 Sätzen und gewinnt am Ende mit einem dominanten Auftritt mit 7-3. Eine weitere halbe Million britischer Pfund Preisgeld wandern damit auf sein Konto. Es ist kaum zu glauben, aber Luke Littler hat in seinem ersten Profijahr mehr als 1,5 Mio Pfund an Preisgeldern eingespielt. Er ist die neue Nummer 2 der Darts-Weltrangliste.

Die Kommentare der Experten überschlagen sich mit Superlativen, mehrfach fällt der Begriff „Jahrhunderttalent“ und der scheint aktuell auch mehr als gerechtfertigt. Fast ehrfürchtig traten bei der WM einige Gegner gegen ihn an und hatten im Kopf schon verloren, bevor der erste Pfeil überhaupt geworfen wurde. Littler wirkt extrem abgeklärt, souverän und spielt sensationell.

Doch was kommt jetzt? Was tun, wenn man mit 17 Jahren und einem echten Berufsjahr an Erfahrung den Gipfel bereits erklommen hat? Welche Ziele er für 2025 hat, fragte eine englische Reporterin Littler noch auf der Bühne. Er wolle mehr Turniere gewinnen als 2024 (da waren es 10), sagte dieser. Doch wird er das schaffen? Im Jahr 2024 gewann er ja auch bereits die Premiere League Darts, das nach der WM wohl zweitwichtigste Turnier.

„Wunderkinder“ hat der Sport immer wieder hervorgebracht. Wir Deutschen denken vielleicht an Boris Becker, der damals mit 17 Jahren sensationell in Wimbledon gewann. Auch er löste seinerzeit einen regelrechten (Tennis-) Hype aus. Seine persönliche Entwicklung bis heute zu beurteilen, überlasse ich jedem von Ihnen selbst.

Für Luke Littler beginnen nun die Herausforderungen: Er wird sich selbst immer wieder neu motivieren müssen, seine beste Leistung auch wirklich abzurufen, denn alle anderen werden ab sofort die gnadenlose Jagd auf ihn eröffnen – jeder will ihn besiegen. Was ist so ein „Alltagssieg“, z.B. bei einem der 34 kleinen Turniere, die jede Saison ohne Kameras gespielt werden, noch wert? Wir dürfen alle gespannt sein, ob Littler ab sofort wirklich eine lange Zeit dominieren und eine neue Ära prägen wird, wie es vor ihm wohl nur Phil Taylor und Michael van Gerwen getan haben. Der Hype ist riesig, eine ganze Generation jubelt ihm zu, die Prüfung der Nachhaltigkeit steht ihm noch bevor.

Nun zu Ihnen, denn dieser kleine Impuls soll Sie ja zur Selbstreflexion anregen:

Standen Sie auch schon mal vor einer ähnlichen Situation? Das Ziel ist – vielleicht viel früher als geplant – erreicht. Was nun?

Wie gelingt es Ihnen immer wieder, die eigene Motivation hochzuhalten und nie aufzuhören, besser werden zu wollen?

Waren Sie schon mal der oder die „Gejagte“? Wie fühlte sich das an?

Die Erwartungen an Luke Littler sind riesig – man erwartet, dass er den Dartssport nochmals auf ein ganz neues, noch nie dagewesenes, Niveau anhebt. Wie gehen Sie damit um, wenn das Umfeld hohe Erwartungen an Sie stellt?

Ich könnte noch viele Fragen ergänzen, will es aber dabei belassen. Zum Schluss noch ein Zitat, an das ich in diesem Zusammenhang wieder einmal denken musste.

Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.

Philip Rosenthal

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start in die neue Woche.

#selbstreflexion

#coaching

Als ich an diesem Montag aufwache und auf den Wecker schaue, ist es sieben Uhr, was bedeutet, dass ich sofort aufstehen muss, denn um 9 Uhr wartet in meinem Coachingraum der erste Klient auf mich.

An diesem Morgen fühlt sich das nicht gut an, ich hatte eine anstrengende letzte Woche, bin müde und hätte mich gerne im warmen Bett nochmal umgedreht, doch die Pflicht ruft.

Vielleicht kennen Sie solche Momente auch, es fühlt sich nicht richtig an, aber es muss sein. Manche nennen es Disziplin, andere nennen es Pflichtbewusstsein, wieder andere würden sagen, dass sie in solchen Momenten, den „inneren Schweinehund“ überwinden müssen. Ich habe gelernt, mich mit Selbstcoaching arbeitsfähig zu machen, indem ich gezielt einen Persönlichkeitsanteil aktiviere, der pflichtbewusst die notwendigen Aufgaben erledigt, sehr verlässlich und verantwortungsbewusst ist. Er sorgt dafür, dass ich funktioniere, wenn ich es muss – in letzter Zeit etwas zu oft, aber so ist es gerade.

An Tagen wie diesen helfen mir auch meine Morgenrituale, gut in Tag zu kommen und pünktlich arbeitsfähig zu sein. Eines dieser Rituale ist meine Morgengymnastik, ohne die mein Rücken „streiken“ bzw. mindestens schmerzen würde. Es ist also kein wirklich freiwilliges Ritual, aber dennoch fester Bestandteil der morgendlichen Routinen. Ein anderes Ritual sind die zwei Kuschelminuten mit meiner Katze, die immer auf den beiden Stufen, die in mein Arbeitszimmer  führen, stattfinden. Jeden Morgen sitze ich dort und streichele meine Katze, die schnurrend um meine Füße streift. Es ist ein wunderbares „Hallo, schön, dass Du da bist!“. Noch eine Tasse frisch gebrühter Kaffee, dann bin ich arbeitsfähig und mindestens zweimal habe ich schon innerlich gelächelt (Katze und Kaffee), weil ich für einige Momente innegehalten und genossen habe, was mir guttut.

Auch an diesem Montag gehe ich pünktlich aus dem Haus, um in meinen Coachingraum zu fahren. Es fühlt sich nicht leicht an, es hat gerade nichts von „voller Energie“, aber ich bin gut arbeitsfähig und in der Lage, mich voll auf meinen Klienten einzulassen.

Wie gehen Sie mit solchen Momenten, in denen sich das, was Sie tun müssen, nicht gut anfühlt, um?

Sind Sie eher der Typ Disziplin oder „innerer Schweinehund“ oder ein ganz anderer?

Haben Sie auch Rituale, die Ihnen helfen, und wenn ja, welche?

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche!

#selbstereflexion

#coaching

#zufriedenheit

Hybrides Arbeiten

Hybrides Arbeiten liegt voll im Trend und so stellt sich natürlich die Frage, welche Auswirkungen hybrides Arbeiten auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hat. In Sachen Homeoffice ließen sich bislang unterschiedliche Trends herausabreiten, die ich mal mit den Stichworten mehr Freizeit durch ersparte Wegezeiten und mehr Flexibilität vs. Vereinsamung in Erinnerung rufen will. Die International Workplace Group hat nun mehr als 1000 Menschen zum hybriden Arbeiten befragt und starke 86% gaben an, dass sich ihre Work-Life-Balance dadurch verbessert habe.

Auch weitere positive Lebensaspekte wurden angeführt. So gaben 68% an, besser zu schlafen und 58% ernährten ich gesünder. 54% gaben sogar an, sich mehr zu bewegen, so dass insgesamt 68% eine Verbesserung ihrer körperlichen Verfassung feststellten.

Das für sich genommen sind schon beeindruckende Effekte, die eine Umstellung auf hybrides Arbeiten hervorgerufen hat. Dazu kommt noch, dass 78% der Befragten weniger Stress erlebten und 79% sich weniger erschöpft fühlten.

Es scheint, als sei die Arbeitsform der Zukunft für viele gefunden, denn 76% der Befragten gingen auch davon aus, dass sich eine Rückkehr zur klassischen 5-Tage-Woche im Büro negativ auf ihr Wohlbefinden auswirken würde.

Megatrend hybrides Arbeiten? Das Zukunftsmodell schlechthin, wo immer es möglich ist?

Wie sind ihre Erfahrungen und Erwartungen? Lassen Sie es mich wissen!

#newwork

#newleadership

#zufriedenheit

Diesen schönen Kalenderspruch nutze ich heute mal für einen Auszug aus meinem neuen Buch!

Emojis

Missverständnisse sind die häufigste
 Form menschlicher Kommunikation.

Peter Benary

Wenn ich morgens in mein Büro komme, dann gelten meine ersten Schritte in der Regel zwei Tageskalendern, die mich durch das Jahr begleiten. Der erste enthält Quizfragen, damit ich mich schon morgens ein bisschen geistig betätigen kann, mal mehr und mal weniger erfolgreich. Der zweite enthält Sprüche für jeden Tag. Manchmal schaue ich auf diesen Kalender und lache in mich hinein. Manchmal finde ich den Spruch doof und manchmal finde ich ihn so geistreich, dass ich ihn für einen Impuls nutze. An diesem Tag lachten mich auf meinen Tageskalender vier Smileys in ganz unterschiedlicher Form an:

Über diesen Spruch musste ich zunächst selbst einen kurzen Moment nachdenken, dann wurde mir der tiefere Sinn aber schnell deutlich, und ich entschloss mich, meine Gedanken mit Ihnen zu teilen.

Keine Frage: In der heutigen Zeit haben Emojis und die vielfältigsten Formen von Smileys viele gute Funktionen. Es ist zum Beispiel viel einfacher, einen Smiley zu senden als nach den richtigen Worten zu suchen. Weil man oft die richtigen Worte nicht gefunden hat, blieb früher vieles unausgesprochen, was heute durch einen Smiley, einen lachenden zum Beispiel oder einen Smiley mit Herzen in Augen, schnell und unkompliziert ausgedrückt werden kann. Feedback ist also sicher häufiger geworden als das früher ohne Smileys der Fall war. Früher musste man oft auch auf die passende Gelegenheit warten, bis man mal wieder mit dem anderen sprach, angerufen hat oder im Extremfall sogar einen Brief geschrieben hat. Heute, mit den modernen Kommunikationsmöglichkeiten, geht das alles sofort, Feedback wird sehr schnell gegeben. Reaktionen gehen innerhalb von Sekunden durch die ganze Welt und dazu sind Smileys und Emojis natürlich wunderbar und auch ich nutze sie häufig.

Feedback ist auch erheblich vielfältiger und differenzierter geworden, denn wir haben für nahezu jedes Gefühl einen unterschiedlichen Smiley. Aber mal ganz ehrlich: Wenn Sie z.B. bei Whatsapp auf die Smiley-Funktion drücken, können Sie dann sagen, für welches Gefühl die ganzen Smileys stehen? Ich kann das nicht. Ich habe vielleicht vier oder fünf Smileys, die ich häufig verwende und für meine Zwecke reichen diese auch aus. In vielen Fällen finde ich Smileys also wunderbar und sehr hilfreich.

Aber wie alles auf der Welt haben auch sie ihre Nachteile, denn z.B. ist die Hemmschwelle viel niedriger geworden, weil man einfach auf einen solchen Smiley tippen und ihn abschicken kann. Damit geht heute auch viel mehr negatives Feedback durch die Welt und dies oftmals in einer Art und Weise, wie es wenig angemessen und gerechtfertigt ist. Schließlich wissen wir nicht, wie der Empfänger mit unserem Feedback umgeht, denn wir können seine Reaktionen nicht sehen – wir sind ja nicht dabei. Smileys werden in der Regel in elektronischen Medien eingesetzt und dabei sehen wir natürlich unser Gegenüber nicht. Wir können also auch viel Schaden anrichten, gerade mit den negativen Smileys.

Feedback ist auch viel oberflächlicher geworden, denn wenn ich zum Beispiel weiß, dass mein gegenüber egal, was ich schicke, immer einen Smiley mit Herzchen in den Augen zurückschickt, dann ist sein Feedback sehr bald nichts mehr wert. Wenn das Feedback so schnell kommt, dass ich schon weiß, dass er oder sie meine Nachricht noch gar nicht gelesen haben kann, dann ist kein Tiefgang mehr vorhanden. Und, seien wir ehrlich: Hat wirklich so eine Emoji die gleiche Wirkung, als wenn Sie zum Telefonhörer greifen und Ihrem Gegenüber sagen, wie klasse Sie z.B. seine Ausarbeitung fanden? Ist es wirklich die gleiche Wertschätzung, wenn Sie Ihrem Chef eine Unterlage geschickt haben, und der schickt per E-Mail einen lachenden Smiley zurück, oder er ruft Sie an und sagt: „Ich habe Ihren Bericht gelesen, den fand ich richtig gut. Man merkt, wieviel Mühe Sie sich gegeben haben, den kann ich so in meine nächste Sitzung mitnehmen und werde ihn dort vortragen. Herzlichen Dank für Ihre gute Arbeit.“ Erzielt der Smiley tatsächlich die gleiche emotionale Wirkung? Ich glaube das nicht.

Unsere Emojis machen es also auch unpersönlicher und das gilt sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Dann kommt noch dazu, dass wir gar nicht einschätzen können, ob unsere Emojis immer die gleiche bzw. die beabsichtigte Wirkung erzielen, weil es auch sehr von der aktuellen Stimmung des Feedbackempfängers abhängt. Ob er das jeweilige Emoji gerade gut findet und es ihn motiviert oder ob es gerade vielleicht ganz an ihm vorbeigeht oder sogar die gegenteilige Wirkung hervorruft, hängt auch von der momentanen Verfassung des Gegenübers ab.

Deswegen sollten wir Emojis dosiert einsetzen und dazu noch ein Gedanke: Leider wird auch sehr viel persönlicher Kontakt heute durch Emojis ersetzt. Es wäre möglich, einfach mal im Büro nebenan vorbeizugehen und dem Kollegen zu sagen: „Das fand ich klasse!“, oder vielleicht auch Kritik zu überbringen, aber persönlich, sachlich und im Dialog, anstatt die schnelle negative Bewertung in Form einer Emoji zusenden. Es bleibt heute also viel persönlicher Kontakt auf der Strecke, weil es so viel einfacher ist, die schnelle elektronische Rückmeldung zu senden.

Das gilt übrigens auch im privaten Bereich. Ist es wirklich das gleiche, ob Sie einen Smiley mit zwei Herzchen und vielleicht noch zwei Herzen dazu schicken oder ob Sie vorbeifahren und denjenigen mal wieder in den Arm nehmen und fest an sich drücken? Auch wenn das vielleicht Zeit kostet, denken Sie daran, welche andere Wirkung zum Beispiel in der Familie ein persönlicher Besuch haben kann. Bei Mutter oder Vater vorbeizufahren und einfach mal den anderen in den Arm zu nehmen, anstatt nur abends ein „ich hab‘ Dich lieb“ und einen Smiley zu schicken. Das gilt natürlich auch für Kinder und jegliche anderen guten Freunde und Verwandte.

Es stellt sich also die Frage: Ist es ein Fluch oder ein Segen mit den ganzen Smileys und Emojis, die wir heute haben?

Wenn Sie schon häufiger meine Impulse gelesen haben, dann wissen Sie sicher, dass ich nicht zu denen gehöre, die bei solchen Fragen zu eindeutigen Bewertungen kommen. Die Welt ist zu vielfältig, und so ist es auch mit den Smileys und Emojis.

In vielen Fällen sind sie gut hilfreich und wir sollten sie nutzen. Sie sind ja aus unserem Leben auch gar nicht mehr wegzudenken. In vielen Fällen machen wir es uns aber auch zu einfach, wenn wir nur einen Smiley oder eine Emoji schicken, anstatt den Dialog zu suchen. Deswegen: Beides einsetzen, persönliches Feedback ebenso wie Smileys und Emojis. Ich glaube, die Kombination ist der richtige Weg.

Nun muss natürlich jeder für sich differenzieren: Wann suche ich den persönlichen Kontakt, wann reicht so eine Emoji? Wann geht es vielleicht auch gar nicht persönlich und wann ist so ein Smiley besser als gar nichts? Wann sollte ich es aber unbedingt persönlich tun und ein Smiley ist vielleicht sogar die völlig falsche Ausdrucksform meines aktuellen Feedbacks?

Vielleicht sind das ja Gedanken, die auch Sie sich einmal wieder machen könnten. Bei wem hätten Sie schon längst einmal wieder vorbeifahren sollen, um in den Arm zu nehmen und persönlich zu ihm zu sagen: „Ich hab‘ dich lieb!“

Wem sollten Sie unbedingt mal wieder ein persönliches Feedback geben, weil Sie seine Arbeit so schätzen und es ohne ihn oder sie viel schwieriger für Sie wäre?

Bei wem haben Sie sich vielleicht schon sehr lange gar nicht mehr gemeldet und eine kurze Botschaft über die Technik mit einer schönen Emoji, dass Sie sich sorgfältig ausgesucht haben, könnte eine positive Wirkung erzielen?

Von wem haben Sie zuletzt ein paar Emojis geschickt bekommen, über die Sie sich sehr geärgert haben? Wäre es nicht gut, darüber zu sprechen, bevor sich irgendetwas hochschaukelt?

Viele Fragen – viel Spaß beim Nachdenken!

Aus meinem neuen Buch:
Frischer Wind für Ihre Gedanken
Das knallrote Cabrio Band 3

ISBN: 978-3759734020 / Verlag BoD, Books on Demand / 256 Seiten Taschenbuch / Norderstedt 2024 / € 15,-

Seite 73 ff

Mein Buch bekommt Ihr selbstverständlich gerne portofrei und signiert direkt von mir. Ihr findet es aber auch in jeder Buchhandlung, bei amazon oder im BoD-Buchshop.

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Mein neues Buch: Frischer Wind für Ihre Gedanken

Ich freue mich das mein neues Buch ab sofort als Print- und ebook-Ausgabe verfügbar ist.
Bereits zum dritten Mal lade ich ein, im “Knallroten Cabrio” Platz zu nehmen und sich den frischen Wind durch Ihre Gedanken pusten zu lassen.

Wieder stelle ich dafür 52 Geschichten und Denkimpulse aus meiner Coachingerfahrung zur Verfügung, die dazu einladen sich selbst zu reflektieren, die Dinge einmal anders zu betrachten und eigene Schlüsse für das persönliche Verhalten zu ziehen.

Gravierendes Problem oder spannende Herausforderung – auf unsere Gedanken kommt es an!

Mein Buch bekommen Sie gerne als signiertes Exemplar portofrei von mir persönlich (mailto: post@marioporten.de), überall im Buchhandel oder online z.B. im BoD-Buchshop oder bei amazon.

Interessante Geschichten mit der Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung – mein Buch eignet sich auch perfekt als Geschenk!

Ich freue mich natürlich auch auf ein Feed-Back!

Übrigens: Es ist auch ein kleines Jubiläum, denn es ist inzwischen bereits mein 10. Buch! Meine anderen Bücher sind überwiegend natürlich weiterhin verfügbar!

Jetzt steigen Sie ein und auf geht’s für Ihre Gedanken in den frischen Fahrtwind!

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