Was siehst Du?

„Alles im Leben ist eine Frage der Aufmerksamkeitsfokussierung.“
Das ist mit Sicherheit einer der Lieblingssätze zahlreicher Coaches, Psychologen und vor allem der Hypnotherapeuthen. Und sie alle haben vollkommen recht damit.

Machen wir eine kleine Probe und überlegen Sie, was ihr erster Gedanke war, als Sie das Bild, welches ich sehr bewusst als Hintergrund für das Einstiegszitat gewählt habe, gesehen haben. Sehen Sie die Kanone oder die wunderbare, farbenprächtige Landschaft? Unsere Wahrnehmung wird oft von dem gelenkt, worauf wir uns konzentrieren. Die Kunst besteht darin, das Unwichtige zu übersehen und sich auf das Schöne und Positive zu fokussieren.

Wahrscheinlich sind die Reaktionen auf dieses Bild geteilt: Eine Gruppe wird mit Ablehnung auf die Waffe im Vordergrund reagieren, weil sie Waffen verabscheut. Die andere Gruppe wird vielleicht erst beim Lesen dieser Zeilen überhaupt feststellen, dass auf dem Bild auch eine Kanone zu sehen ist. Diese Gruppe ist wahrscheinlich eher verzaubert von der wunderbaren Farbenpracht des Bildes.

In welche Gruppe gehören Sie?

Ist die historische, nicht mehr funktionsfähige Kanone für das Bild überhaupt von Bedeutung?

In der Selbstreflexion geht es darum, bewusst zu entscheiden, wohin wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass alles seine Zeit hat. Man muss sich nicht mit Nebensächlichkeiten belasten, sondern kann Dinge bewusst verschieben, um Raum für das Wesentliche zu schaffen. Zumindest für mich, sind das in diesem Bild die wunderbaren Farben in dieser Landschaftsaufnahme und so entscheide ich mich bewusst für den Moment der Schönheit und des Genusses und nicht für den Ärger über eine (antike) Waffe. Auch Sie haben die Wahl.

Nun ist dieses Bild ja nur ein kleiner Test, aber ich möchte Sie auch im Alltag einladen, sich einen Moment Zeit zu nehmen und sich zu fragen: Worauf lenke ich meine Aufmerksamkeit? Welche Aspekte meines Lebens möchte ich hervorheben? Welche kann ich getrost ausblenden, um mehr Zeit für Freude und Zufriedenheit zu finden? Wo halte ich mich viel zu viel mit belanglosen Nebensächlichkeiten auf und verschwende meine Kraft und Energie? Was kann ich überhaupt beeinflussen, denn nur was ich beeinflussen kann, ist meine Kraft und Energie überhaupt wert.

Durch diese bewusste Fokussierung und Selbstreflexion können wir unser Leben harmonischer und erfüllter gestalten. Mehr Zeit für Zufriedenheit – bunte Farben, statt antike Kanonen – kommt es nicht genau drauf im Leben an?

Worauf verschwenden Sie häufig zu viel Zeit und Energie?

Worüber ärgern Sie sich, obwohl es eigentlich gar nicht wert ist?

In welchem Bereich könnten Sie mit einem veränderten Blickwinkel viel mehr Entspanntheit und Freude erleben?

Worauf sollten Sie unbedingt mal wieder ihre Aufmerksamkeit fokussieren, weil es immer ein Quell der Freude in Ihrem Leben ist?

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche!

#selbstreflexion

#zufriedenheit

#coaching

4-Tage-Woche

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an das Experiment zur Vier-Tage-Woche, welches vor einiger Zeit in Großbritannien für so positive Ergebnisse sorgte und daher viel Aufmerksamkeit hervorrief. Nun liegen unter der wissenschaftlichen Begleitung der Universität Münster die Ergebnisse einer vergleichbaren Studie mit 45 kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland vor. Auch diese Ergebnisse sind sehr positiv!

Überragende 90% der befragten Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer berichteten von einer signifikanten Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit. Das war hauptsächlich auf die erhöhte Freizeit zurückzuführen, womit mehr Zeit für z.B. Hobbys und Familie oder Freunde zur Verfügung stand. Aber auch das körperliche Betätigungsniveau, das mit Smartwatches gemessen wurde, ist durch die 4-Tage-Woche angestiegen. So entstanden auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit und Fitness der Mitarbeitenden.

Auch wenn die Studienautoren einen direkten Zusammenhang nicht herstellen wollen, bleibt festzustellen, dass auch die Krankheitstage in den teilnehmenden Unternehmen zurückgegangen sind. Positive Effekte kamen also auch direkt bei den Arbeitgebern an. Überhaupt konnten wirtschaftliche Nachteile bei den Unternehmen nicht festgestellt werden, so dass man bei gleichem Output in weniger Zeit von einer gestiegenen Arbeitsproduktivität ausgehen kann.

Entsprechend positiv fällt denn auch das Gesamtfazit der Teilnehmenden aus: 73% der Unternehmen wollen das Modell weiterführen, was sich auch 68% der Mitarbeitenden wünschen. Mit nur 9% der Mitarbeitenden sprach sich nur eine kleine Minderheit gegen das Modell aus.

Ist die 4-Tage-Woche also für große Teile der Arbeitswelt das Modell der Zukunft?

Wir dürfen gespannt sein!

#newwork

#zufriedenheit

#coaching

Smartphonekonsum

Dass wir heute oftmals zu viel Medien- und insbesondere Smartphone-Nutzung haben, kann man inzwischen wohl als gesicherte Erkenntnis ansehen. Entsprechend ist immer wieder interessant, wie sich eine Reduzierung diese Konsums auswirkt. Das Deutsche Zentrum für psychische Gesundheit legt zusammen mit der Ruhr Universität in Bochum eine aktuelle Studie zur Smartphone Nutzung am Arbeitsplatz vor.

Eine Gruppe von Probanden verringerte die Smartphone Nutzung um eine Stunde pro Tag und eine zweite Gruppe erhöhte ihre körperliche Aktivität um 30 Minuten pro Tag. Eine dritte Gruppe befolgte beide Anweisungen, während die vierte Gruppe, die Kontrollgruppe keine Verhaltensänderung vornahm.

Positive Ergebnisse zeigten sich besonders in der Gruppe mit reduzierter Smartphonenutzung und der Kombinationsgruppe. Dabei nahmen depressive Symptome ab, während sich Arbeitszufriedenheit, Motivation und Work-Life-Balance signifikant verbesserten. Auch das Gefühl von Arbeitsüberlastung ging in diesen beiden Gruppen deutlich zurück.

Entsprechend ihrem Untersuchungsfokus kommen die Forscher daher auch zu einem eindeutigen – wenig überraschenden – Ergebnis: „Eine bewusste und kontrollierte Reduktion der nicht arbeitsbezogenen Smartphone-Nutzungszeit könnte in Kombination mit mehr körperlicher Aktivität die Arbeitszufriedenheit und die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden verbessern.“

Auch wenn die Ergebnisse nicht überraschen, ist es in unserer heutigen Zeit sicher gut, die Zusammenhänge immer wieder auch wissenschaftlich transparent zu machen. Allerdings werfe ich abschließend mal die Frage in den Raum, was eine „nicht arbeitsbezogene Smartphonenutzung“ überhaupt am Arbeitsplatz und in der Arbeitszeit zu suchen hat? Na ja, ich weiß: Theorie und Praxis.

#arbeitszufriedenheit

#psychische gesundheit

#coaching

Drei Blitzlichter zu aktuellen Umfragen

Zum Start in das neue Jahr 2025 drei kleine Blitzlichter zu aktuellen Umfrageergebnissen:

Blitzlicht 1: Wegfall des Homeoffice für Frauen kaum noch vorstellbar: In einer Befragung des Karrierenetzwerks Xing gaben 47% der weiblichen Befragten an, dass sie von ihrem Arbeitgeber die Möglichkeit erwarten, im Homeoffice arbeiten zu können. 52% der Damen gaben an, sich im Homeoffice produktiver zu fühlen.

Blitzlicht 2: Führungskräfte besser als ihr Ruf: In einer Studie des Marktforschungsunternehmens Bilendi im Auftrag der Königssteiner Gruppe zeigten sich 69% der Befragten zufrieden mit ihren aktuellen Führungskräften. 52% pflegten sogar ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Vorgesetzten. Besonders schätzten Mitarbeitende eine solide Vertrauensbasis sowie regemäßige Kommunikation. 59% gaben an, dass ihre Führungskräfte ihnen viele Freiräume ließen, was ebenfalls positive Wirkung hat.

Blitzlicht 3: Weiterbildung auf hohem Niveau: Dem „Nationalen Bildungsbericht“, der alle zwei Jahre erstellt wird, zufolge, bilden sich 83% der 18 bis 69-jährigen weiter. Die größte Gruppe (70%) gab dabei an, informell zu lernen, sich also selbst organisiert und in unterschiedlichster Form weiterzubilden. 55% gaben an, sich mittels meist berufsbegleitend stattfindender Kurse, Seminare oder Lehrgänge fortzubilden.

#homeoffice

#führungskräfte

#zufriedenheit

Nun also Weltmeister…

… – Luke Littler gewinnt am Freitagabend den Darts-Weltmeistertitel im Alexandra Palace in London. „The teenage sensation“ stellt damit weitere Rekorde auf. Mit 17 Jahren ist er der jüngste Darts-Weltmeister aller Zeiten und löst in dieser Rangliste seinen unterlegenen Gegner Michael van Gerwen aus den Niederlanden, der bislang mit 24 Jahren der jüngste Weltmeister der PDC war, ab.

Nachdem Luke Littler bereits im Vorjahr sensationell das Finale der WM erreicht hatte, nun also der Titel. Von Beginn an nutzt Littler alle Fehler seines Gegners gnadenlos aus, führt schnell mit 4-0 Sätzen und gewinnt am Ende mit einem dominanten Auftritt mit 7-3. Eine weitere halbe Million britischer Pfund Preisgeld wandern damit auf sein Konto. Es ist kaum zu glauben, aber Luke Littler hat in seinem ersten Profijahr mehr als 1,5 Mio Pfund an Preisgeldern eingespielt. Er ist die neue Nummer 2 der Darts-Weltrangliste.

Die Kommentare der Experten überschlagen sich mit Superlativen, mehrfach fällt der Begriff „Jahrhunderttalent“ und der scheint aktuell auch mehr als gerechtfertigt. Fast ehrfürchtig traten bei der WM einige Gegner gegen ihn an und hatten im Kopf schon verloren, bevor der erste Pfeil überhaupt geworfen wurde. Littler wirkt extrem abgeklärt, souverän und spielt sensationell.

Doch was kommt jetzt? Was tun, wenn man mit 17 Jahren und einem echten Berufsjahr an Erfahrung den Gipfel bereits erklommen hat? Welche Ziele er für 2025 hat, fragte eine englische Reporterin Littler noch auf der Bühne. Er wolle mehr Turniere gewinnen als 2024 (da waren es 10), sagte dieser. Doch wird er das schaffen? Im Jahr 2024 gewann er ja auch bereits die Premiere League Darts, das nach der WM wohl zweitwichtigste Turnier.

„Wunderkinder“ hat der Sport immer wieder hervorgebracht. Wir Deutschen denken vielleicht an Boris Becker, der damals mit 17 Jahren sensationell in Wimbledon gewann. Auch er löste seinerzeit einen regelrechten (Tennis-) Hype aus. Seine persönliche Entwicklung bis heute zu beurteilen, überlasse ich jedem von Ihnen selbst.

Für Luke Littler beginnen nun die Herausforderungen: Er wird sich selbst immer wieder neu motivieren müssen, seine beste Leistung auch wirklich abzurufen, denn alle anderen werden ab sofort die gnadenlose Jagd auf ihn eröffnen – jeder will ihn besiegen. Was ist so ein „Alltagssieg“, z.B. bei einem der 34 kleinen Turniere, die jede Saison ohne Kameras gespielt werden, noch wert? Wir dürfen alle gespannt sein, ob Littler ab sofort wirklich eine lange Zeit dominieren und eine neue Ära prägen wird, wie es vor ihm wohl nur Phil Taylor und Michael van Gerwen getan haben. Der Hype ist riesig, eine ganze Generation jubelt ihm zu, die Prüfung der Nachhaltigkeit steht ihm noch bevor.

Nun zu Ihnen, denn dieser kleine Impuls soll Sie ja zur Selbstreflexion anregen:

Standen Sie auch schon mal vor einer ähnlichen Situation? Das Ziel ist – vielleicht viel früher als geplant – erreicht. Was nun?

Wie gelingt es Ihnen immer wieder, die eigene Motivation hochzuhalten und nie aufzuhören, besser werden zu wollen?

Waren Sie schon mal der oder die „Gejagte“? Wie fühlte sich das an?

Die Erwartungen an Luke Littler sind riesig – man erwartet, dass er den Dartssport nochmals auf ein ganz neues, noch nie dagewesenes, Niveau anhebt. Wie gehen Sie damit um, wenn das Umfeld hohe Erwartungen an Sie stellt?

Ich könnte noch viele Fragen ergänzen, will es aber dabei belassen. Zum Schluss noch ein Zitat, an das ich in diesem Zusammenhang wieder einmal denken musste.

Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.

Philip Rosenthal

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start in die neue Woche.

#selbstreflexion

#coaching

Seit vielen Jahren begleitet mich „Der andere Advent“-Adventskalender durch die Vorweihnachtszeit. Jedes Jahr bekomme ich ihn von einer meiner besten Freundinnen geschenkt. Die kleinen Geschichten, Anekdoten, Gedichte und vieles mehr laden mich jeden Morgen ein, kurz innezuhalten um zu schmunzeln, nachdenklich, manchmal auch traurig zu sein. Jedes Jahr finde ich darin die ein oder andere Inspiration für einen kleinen Impuls.

Vor ein paar Tagen las ich die Geschichte über eine Kirchentür, in der mittig ein Loch war, so dass man seine Hand hineinstrecken konnte. Der Geschichte nach entstand es, als sich vor langer Zeit eine Familie vor einer anderen in dieser Kirche versteckte. Diese andere Familie schlug schließlich das Loch in die Tür, damit man dadurch die Hand zur Versöhnung reichen konnte. Der Spruch mit den Blumen schloss diese Geschichte ab.

Ich fand diese kleine Geschichte wunderbar, denn Sie erinnerte mich sofort an einige Gedanken, die für mich von Bedeutung sind und ähnliche Grundlagen haben.

Die Zeit rast, jedenfalls kommt mir das so vor und obwohl ich es früher nicht glauben wollte, je älter ich werde, desto schneller geht sie gefühlt vorbei. Zeit ist für mich längst das Wertvollste im Leben geworden und sie wird noch wertvoller, wenn ich sie – was oftmals viel zu selten der Fall ist – mit meiner Familie, guten Freunden oder auch nur guten Bekannten teilen kann.

Weihnachten ist die Zeit der Geschenke, wobei es mir oft schwerfällt, überhaupt Geschenke für andere zu finden. So viel Konsum dominiert unser Leben das ganze Jahr, was bleibt da noch Besonderes? Ich bemühe mich trotzdem, Geschenke zu finden und ich verschenke auch ohne den Anlass Weihnachten immer wieder mal Kleinigkeiten an Menschen oder auch Institutionen, die mir wichtig sind. Für mich ist das schönste an Geschenken nicht, sie zu bekommen, sondern sie zu verschenken. Denn an der Freude, die durch das Verschenken entsteht, kann auch ich mich erfreuen.

Und das führt mich zum dritten und letzten Gedanken in diesem kleinen Impuls zum Wochenstart, der auch der letzte in 2024 ist. Vielleicht kennen Sie den Spruch von Albert Schweitzer:

„Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

Ich empfinde es oft so, dass die Natur das Glück mit mir teilt. Sie ist so wunderbar, so vielfältig, so schön, sie zu genießen gibt mir Kraft. Und wenn ich diese Momente noch mit jemand anderem teilen kann, das ist das nochmal schöner. Doch, um ganz ehrlich zu sein, ich kann dieses geteilte Glück auch ganz allein genießen, ganz bei mir in der Schönheit der Natur. Und ich bemühe mich, die Natur immer wieder einzuladen, mich an diesem Glück teilhaben zu lassen, z.B. durch einen tierfreundlichen Garten und ähnliches.

Nun also steht Weihnachten vor der Tür und das ist ja vielleicht auch für Sie eine Einladung, für jemandem eine Blume zu pflanzen, damit Sie mit ihm oder ihr aufblühen können.

Wer könnte das sein?

Welche Blume würden Sie pflanzen?

Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute, Zufriedenheit und Gesundheit für das Jahr 2025. Meine Impulse zum Wochenstart pausieren bis zum 06.01.2025.

#glück

#zufriedenheit

#coaching

Als ich an diesem Montag aufwache und auf den Wecker schaue, ist es sieben Uhr, was bedeutet, dass ich sofort aufstehen muss, denn um 9 Uhr wartet in meinem Coachingraum der erste Klient auf mich.

An diesem Morgen fühlt sich das nicht gut an, ich hatte eine anstrengende letzte Woche, bin müde und hätte mich gerne im warmen Bett nochmal umgedreht, doch die Pflicht ruft.

Vielleicht kennen Sie solche Momente auch, es fühlt sich nicht richtig an, aber es muss sein. Manche nennen es Disziplin, andere nennen es Pflichtbewusstsein, wieder andere würden sagen, dass sie in solchen Momenten, den „inneren Schweinehund“ überwinden müssen. Ich habe gelernt, mich mit Selbstcoaching arbeitsfähig zu machen, indem ich gezielt einen Persönlichkeitsanteil aktiviere, der pflichtbewusst die notwendigen Aufgaben erledigt, sehr verlässlich und verantwortungsbewusst ist. Er sorgt dafür, dass ich funktioniere, wenn ich es muss – in letzter Zeit etwas zu oft, aber so ist es gerade.

An Tagen wie diesen helfen mir auch meine Morgenrituale, gut in Tag zu kommen und pünktlich arbeitsfähig zu sein. Eines dieser Rituale ist meine Morgengymnastik, ohne die mein Rücken „streiken“ bzw. mindestens schmerzen würde. Es ist also kein wirklich freiwilliges Ritual, aber dennoch fester Bestandteil der morgendlichen Routinen. Ein anderes Ritual sind die zwei Kuschelminuten mit meiner Katze, die immer auf den beiden Stufen, die in mein Arbeitszimmer  führen, stattfinden. Jeden Morgen sitze ich dort und streichele meine Katze, die schnurrend um meine Füße streift. Es ist ein wunderbares „Hallo, schön, dass Du da bist!“. Noch eine Tasse frisch gebrühter Kaffee, dann bin ich arbeitsfähig und mindestens zweimal habe ich schon innerlich gelächelt (Katze und Kaffee), weil ich für einige Momente innegehalten und genossen habe, was mir guttut.

Auch an diesem Montag gehe ich pünktlich aus dem Haus, um in meinen Coachingraum zu fahren. Es fühlt sich nicht leicht an, es hat gerade nichts von „voller Energie“, aber ich bin gut arbeitsfähig und in der Lage, mich voll auf meinen Klienten einzulassen.

Wie gehen Sie mit solchen Momenten, in denen sich das, was Sie tun müssen, nicht gut anfühlt, um?

Sind Sie eher der Typ Disziplin oder „innerer Schweinehund“ oder ein ganz anderer?

Haben Sie auch Rituale, die Ihnen helfen, und wenn ja, welche?

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche!

#selbstereflexion

#coaching

#zufriedenheit

Hybrides Arbeiten

Hybrides Arbeiten liegt voll im Trend und so stellt sich natürlich die Frage, welche Auswirkungen hybrides Arbeiten auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hat. In Sachen Homeoffice ließen sich bislang unterschiedliche Trends herausabreiten, die ich mal mit den Stichworten mehr Freizeit durch ersparte Wegezeiten und mehr Flexibilität vs. Vereinsamung in Erinnerung rufen will. Die International Workplace Group hat nun mehr als 1000 Menschen zum hybriden Arbeiten befragt und starke 86% gaben an, dass sich ihre Work-Life-Balance dadurch verbessert habe.

Auch weitere positive Lebensaspekte wurden angeführt. So gaben 68% an, besser zu schlafen und 58% ernährten ich gesünder. 54% gaben sogar an, sich mehr zu bewegen, so dass insgesamt 68% eine Verbesserung ihrer körperlichen Verfassung feststellten.

Das für sich genommen sind schon beeindruckende Effekte, die eine Umstellung auf hybrides Arbeiten hervorgerufen hat. Dazu kommt noch, dass 78% der Befragten weniger Stress erlebten und 79% sich weniger erschöpft fühlten.

Es scheint, als sei die Arbeitsform der Zukunft für viele gefunden, denn 76% der Befragten gingen auch davon aus, dass sich eine Rückkehr zur klassischen 5-Tage-Woche im Büro negativ auf ihr Wohlbefinden auswirken würde.

Megatrend hybrides Arbeiten? Das Zukunftsmodell schlechthin, wo immer es möglich ist?

Wie sind ihre Erfahrungen und Erwartungen? Lassen Sie es mich wissen!

#newwork

#newleadership

#zufriedenheit

Diesen schönen Kalenderspruch nutze ich heute mal für einen Auszug aus meinem neuen Buch!

Emojis

Missverständnisse sind die häufigste
 Form menschlicher Kommunikation.

Peter Benary

Wenn ich morgens in mein Büro komme, dann gelten meine ersten Schritte in der Regel zwei Tageskalendern, die mich durch das Jahr begleiten. Der erste enthält Quizfragen, damit ich mich schon morgens ein bisschen geistig betätigen kann, mal mehr und mal weniger erfolgreich. Der zweite enthält Sprüche für jeden Tag. Manchmal schaue ich auf diesen Kalender und lache in mich hinein. Manchmal finde ich den Spruch doof und manchmal finde ich ihn so geistreich, dass ich ihn für einen Impuls nutze. An diesem Tag lachten mich auf meinen Tageskalender vier Smileys in ganz unterschiedlicher Form an:

Über diesen Spruch musste ich zunächst selbst einen kurzen Moment nachdenken, dann wurde mir der tiefere Sinn aber schnell deutlich, und ich entschloss mich, meine Gedanken mit Ihnen zu teilen.

Keine Frage: In der heutigen Zeit haben Emojis und die vielfältigsten Formen von Smileys viele gute Funktionen. Es ist zum Beispiel viel einfacher, einen Smiley zu senden als nach den richtigen Worten zu suchen. Weil man oft die richtigen Worte nicht gefunden hat, blieb früher vieles unausgesprochen, was heute durch einen Smiley, einen lachenden zum Beispiel oder einen Smiley mit Herzen in Augen, schnell und unkompliziert ausgedrückt werden kann. Feedback ist also sicher häufiger geworden als das früher ohne Smileys der Fall war. Früher musste man oft auch auf die passende Gelegenheit warten, bis man mal wieder mit dem anderen sprach, angerufen hat oder im Extremfall sogar einen Brief geschrieben hat. Heute, mit den modernen Kommunikationsmöglichkeiten, geht das alles sofort, Feedback wird sehr schnell gegeben. Reaktionen gehen innerhalb von Sekunden durch die ganze Welt und dazu sind Smileys und Emojis natürlich wunderbar und auch ich nutze sie häufig.

Feedback ist auch erheblich vielfältiger und differenzierter geworden, denn wir haben für nahezu jedes Gefühl einen unterschiedlichen Smiley. Aber mal ganz ehrlich: Wenn Sie z.B. bei Whatsapp auf die Smiley-Funktion drücken, können Sie dann sagen, für welches Gefühl die ganzen Smileys stehen? Ich kann das nicht. Ich habe vielleicht vier oder fünf Smileys, die ich häufig verwende und für meine Zwecke reichen diese auch aus. In vielen Fällen finde ich Smileys also wunderbar und sehr hilfreich.

Aber wie alles auf der Welt haben auch sie ihre Nachteile, denn z.B. ist die Hemmschwelle viel niedriger geworden, weil man einfach auf einen solchen Smiley tippen und ihn abschicken kann. Damit geht heute auch viel mehr negatives Feedback durch die Welt und dies oftmals in einer Art und Weise, wie es wenig angemessen und gerechtfertigt ist. Schließlich wissen wir nicht, wie der Empfänger mit unserem Feedback umgeht, denn wir können seine Reaktionen nicht sehen – wir sind ja nicht dabei. Smileys werden in der Regel in elektronischen Medien eingesetzt und dabei sehen wir natürlich unser Gegenüber nicht. Wir können also auch viel Schaden anrichten, gerade mit den negativen Smileys.

Feedback ist auch viel oberflächlicher geworden, denn wenn ich zum Beispiel weiß, dass mein gegenüber egal, was ich schicke, immer einen Smiley mit Herzchen in den Augen zurückschickt, dann ist sein Feedback sehr bald nichts mehr wert. Wenn das Feedback so schnell kommt, dass ich schon weiß, dass er oder sie meine Nachricht noch gar nicht gelesen haben kann, dann ist kein Tiefgang mehr vorhanden. Und, seien wir ehrlich: Hat wirklich so eine Emoji die gleiche Wirkung, als wenn Sie zum Telefonhörer greifen und Ihrem Gegenüber sagen, wie klasse Sie z.B. seine Ausarbeitung fanden? Ist es wirklich die gleiche Wertschätzung, wenn Sie Ihrem Chef eine Unterlage geschickt haben, und der schickt per E-Mail einen lachenden Smiley zurück, oder er ruft Sie an und sagt: „Ich habe Ihren Bericht gelesen, den fand ich richtig gut. Man merkt, wieviel Mühe Sie sich gegeben haben, den kann ich so in meine nächste Sitzung mitnehmen und werde ihn dort vortragen. Herzlichen Dank für Ihre gute Arbeit.“ Erzielt der Smiley tatsächlich die gleiche emotionale Wirkung? Ich glaube das nicht.

Unsere Emojis machen es also auch unpersönlicher und das gilt sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Dann kommt noch dazu, dass wir gar nicht einschätzen können, ob unsere Emojis immer die gleiche bzw. die beabsichtigte Wirkung erzielen, weil es auch sehr von der aktuellen Stimmung des Feedbackempfängers abhängt. Ob er das jeweilige Emoji gerade gut findet und es ihn motiviert oder ob es gerade vielleicht ganz an ihm vorbeigeht oder sogar die gegenteilige Wirkung hervorruft, hängt auch von der momentanen Verfassung des Gegenübers ab.

Deswegen sollten wir Emojis dosiert einsetzen und dazu noch ein Gedanke: Leider wird auch sehr viel persönlicher Kontakt heute durch Emojis ersetzt. Es wäre möglich, einfach mal im Büro nebenan vorbeizugehen und dem Kollegen zu sagen: „Das fand ich klasse!“, oder vielleicht auch Kritik zu überbringen, aber persönlich, sachlich und im Dialog, anstatt die schnelle negative Bewertung in Form einer Emoji zusenden. Es bleibt heute also viel persönlicher Kontakt auf der Strecke, weil es so viel einfacher ist, die schnelle elektronische Rückmeldung zu senden.

Das gilt übrigens auch im privaten Bereich. Ist es wirklich das gleiche, ob Sie einen Smiley mit zwei Herzchen und vielleicht noch zwei Herzen dazu schicken oder ob Sie vorbeifahren und denjenigen mal wieder in den Arm nehmen und fest an sich drücken? Auch wenn das vielleicht Zeit kostet, denken Sie daran, welche andere Wirkung zum Beispiel in der Familie ein persönlicher Besuch haben kann. Bei Mutter oder Vater vorbeizufahren und einfach mal den anderen in den Arm zu nehmen, anstatt nur abends ein „ich hab‘ Dich lieb“ und einen Smiley zu schicken. Das gilt natürlich auch für Kinder und jegliche anderen guten Freunde und Verwandte.

Es stellt sich also die Frage: Ist es ein Fluch oder ein Segen mit den ganzen Smileys und Emojis, die wir heute haben?

Wenn Sie schon häufiger meine Impulse gelesen haben, dann wissen Sie sicher, dass ich nicht zu denen gehöre, die bei solchen Fragen zu eindeutigen Bewertungen kommen. Die Welt ist zu vielfältig, und so ist es auch mit den Smileys und Emojis.

In vielen Fällen sind sie gut hilfreich und wir sollten sie nutzen. Sie sind ja aus unserem Leben auch gar nicht mehr wegzudenken. In vielen Fällen machen wir es uns aber auch zu einfach, wenn wir nur einen Smiley oder eine Emoji schicken, anstatt den Dialog zu suchen. Deswegen: Beides einsetzen, persönliches Feedback ebenso wie Smileys und Emojis. Ich glaube, die Kombination ist der richtige Weg.

Nun muss natürlich jeder für sich differenzieren: Wann suche ich den persönlichen Kontakt, wann reicht so eine Emoji? Wann geht es vielleicht auch gar nicht persönlich und wann ist so ein Smiley besser als gar nichts? Wann sollte ich es aber unbedingt persönlich tun und ein Smiley ist vielleicht sogar die völlig falsche Ausdrucksform meines aktuellen Feedbacks?

Vielleicht sind das ja Gedanken, die auch Sie sich einmal wieder machen könnten. Bei wem hätten Sie schon längst einmal wieder vorbeifahren sollen, um in den Arm zu nehmen und persönlich zu ihm zu sagen: „Ich hab‘ dich lieb!“

Wem sollten Sie unbedingt mal wieder ein persönliches Feedback geben, weil Sie seine Arbeit so schätzen und es ohne ihn oder sie viel schwieriger für Sie wäre?

Bei wem haben Sie sich vielleicht schon sehr lange gar nicht mehr gemeldet und eine kurze Botschaft über die Technik mit einer schönen Emoji, dass Sie sich sorgfältig ausgesucht haben, könnte eine positive Wirkung erzielen?

Von wem haben Sie zuletzt ein paar Emojis geschickt bekommen, über die Sie sich sehr geärgert haben? Wäre es nicht gut, darüber zu sprechen, bevor sich irgendetwas hochschaukelt?

Viele Fragen – viel Spaß beim Nachdenken!

Aus meinem neuen Buch:
Frischer Wind für Ihre Gedanken
Das knallrote Cabrio Band 3

ISBN: 978-3759734020 / Verlag BoD, Books on Demand / 256 Seiten Taschenbuch / Norderstedt 2024 / € 15,-

Seite 73 ff

Mein Buch bekommt Ihr selbstverständlich gerne portofrei und signiert direkt von mir. Ihr findet es aber auch in jeder Buchhandlung, bei amazon oder im BoD-Buchshop.

#selbstreflexion

#zufriedenheit

#coaching