Der MP Impuls zum Wochenende

Es gibt Menschen, die haben viele Ideen, ihnen fällt immer etwas ein und sie können sehr gut regelmäßig neue Dinge produzieren. Eigentlich war mein Klient, ein Journalist, so ein Mensch. Er schrieb gerne und viel und er hatte keine Probleme seine wöchentliche Kolumne in einem Magazin zu füllen. Ich hatte ihn schon länger nicht mehr gesehen, als er mich um einen neuen Termin bat.

Er kam schnell zur Sache.

„Mir fällt nichts mehr ein!“, sagte er und sah mich erwartungsvoll an. Ich verstand nicht recht, was er bemerkte und nachlegte: „Ich habe keine Ideen mehr für meine Kolumne. Es kam plötzlich, als es wieder einmal an der Zeit war, neue Texte zu schreiben, weil ich nur noch für vier Wochen vorproduziert hatte. Also setzte ich mich an meinen Laptop, aber anstatt wie sonst einfach loszuschreiben, starrte ich auf den Bildschirm und mir fiel einfach nichts ein, was ich schreiben könnte. Schreibblockade – aus die Maus – absolut nichts viel mir mehr ein. Was mache ich denn jetzt?“

Der Gesichtsausdruck meines Coachingnehmers hatte sich mit einem Schlag verändert. Mit einem Mal stand ihm Panik ihm Gesicht. Er hatte offenbar Angst, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben könnte, dass ihn eine dauerhafte Schreibblockade erfasst hatte und seine Kreativität, die ihn über Jahre getragen hatte und die für ihn die wichtigste Grundlage seines Berufs war, für immer versiegt war.

Mir wurde klar, dass bei ihm das „Kopfkino“ eingesetzt hatte. Er hatte begonnen, sich wilde Horrorszenarien auszumalen und sich in diese hineingesteigert. Die Panik in seinem Gesicht war echte Angst, Existenzangst, denn bislang hatte er immer und sehr erfolgreich als Journalist gearbeitet. Einen anderen Beruf konnte er sich nicht vorstellen, er sah sich wirklich in seinen wirtschaftlichen Grundlagen gefährdet.

Ich kürze die Erzählung dieses Coachings hier ab – es wurde ein intensiver Abend, dessen Schilderung den Umfang dieses Impulses sprengen würde. Gehen wir daher gleich zum Ergebnis und das tun wir am besten, in dem ich Ihnen ein paar vorher- / nachher-Formulierungen meines Klienten anbiete.

vorhernachher
„Ich bin ein Versager, mir fällt nichts mehr ein.“  „Ich bin ein großartiger Journalist, der über Jahre jede Woche eine wunderbare Kolumne geschrieben hat, die viele Menschen begeistert hat, was zahlreiche Leserbriefe belegen.“  
„Ich habe keine neuen Ideen mehr, wahrscheinlich werde ich nie wieder neue Ideen haben.“„Ich habe gerade eine kreative Pause, die habe ich mir nach so vielen Jahren auch verdient.“
„Was soll ich nur tun, wenn ich keine Ideen mehr habe. Wie soll ich jede Woche eine Kolumne schreiben?“„Vielleicht brauche ich eine Neufokussierung und möchte künftig andere Texte schreiben. Kolumnen reizen mich eigentlich auch nicht mehr.“
„Ich fühle mich gerade vollkommen überfordert.“„Ich brauche eine neue Herausforderung.“
„Schreibblockade“„Kreativpause“

Sie merken vielleicht bei der Lektüre dieser Zitate, wo das Problem lag und auch, wie leicht es meinem Klienten schließlich fiel, es zu lösen. Er hatte einfach zu lange jede Woche kreativ sein müssen, das fällt nahezu jedem Menschen schwer. In kurzen Abständen musste er liefern, immer etwas Neues, immer den Zeitgeist treffen. Er war -sozusagen- ausgelaugt. Doch das war nur die eine Hälfte des Problems. Die andere war die Routine, die ihn erfasst hatte. Jede Woche eine Kolumne, immer das gleiche Magazin, immer die gleichen Leser, immer das gleiche Layout. Routine kann tödlich sein. Unbewusst begehrte er wahrscheinlich schon lange nach Neuem, nach einer neuen Herausforderung. Nur bewusst geworden war ihm das bislang nicht, dafür schickte das Unterbewusstsein dann irgendwann ein deutliches Signal. Mein Klient nannte es „Schreibblockade“ und damit saß er gerade bei mir.

Wir alle brauchen von Zeit zu Zeit Abwechslung in unserem Tun. Wir brauchen neue Herausforderungen, an denen wir wachsen können, sonst verkümmern wir. Wenn das passiert, gehen uns auch die Dinge, die wir jahrelang mit Leichtigkeit erfolgreich getan haben, plötzlich nicht mehr von der Hand. Spätestens dann wird es Zeit für Neues!

Mein Klient hatte nach seiner Neufokussierung schnell wieder neue Ideen und die nächsten Kolumnen gingen ihm wieder leicht von der Hand. Die Kreativpause als etwas ganz normales zu akzeptieren hatte ihn wieder „in die Spur gebracht“.

Dann, etwa drei Monate nach unserem Termin las ich seine aktuelle Kolumne. Der Titel lautete:

„Time to say goodbye.“

Er ging ganz offen damit um, warum er mit seiner Kolumne aufhörte. Er schilderte die Gespräche mit der Redaktion und stellte sein neues Projekt vor: Zukünftig würde er weniger schreiben, dafür intensiver recherchieren, mehr Tiefe im Inhalt, weniger Frequenz in der Publikation. Er wollte sich mit wissenschaftlichen Themen beschäftigen, seinen Horizont erweitern und sich als Journalist fortentwickeln. Seinen Lesern blieb er treu, bis heute schreibt er für das gleiche Magazin.

Kurz nach dem Erscheinen dieser Kolumne bekam ich von ihm eine Postkarte, auf der strahlender Sonnenschein zu sehen war und das obige Zitat.

Was geht Ihnen gerade schwer von der Hand? Womit fühlen Sie sich überfordert?

Welche Routinen erdrücken Sie gerade?

Wovon bräuchten Sie dringend eine Pause? Warum nehmen Sie sich diese Pause nicht?

Ist es vielleicht sogar an der Zeit, etwas ganz zu beenden und mit etwas Neuem anzufangen?

Ein schönes Wochenende!

Der MP Impuls zum Wochenende

„Das ist aber neu!“, sagte mein Coachingnehmer vor ein paar Wochen zu mir. Als ich ihn fragend anschaute, weil ich beim besten Willen nicht wusste, was er meinte, legte er nach.

„Der Slogan auf Ihrem linkedin Profil, dass mit dem zufriedener machen.“

Jetzt wusste ich, was er meinte, denn in der Tat hatte ich auf meinem Profil vor ein paar Tagen mein Motto, nachdem ich schon viele Jahre arbeite, ergänzt:

„Ich möchte Menschen zufriedener und dadurch auch erfolgreicher machen.“

„Aber ist das nicht falsch rum? Muss es nicht heißen erfolgreicher und dadurch zufriedener machen?“, wollte mein Klient schließlich noch wissen. „Und überhaupt, ist das nicht eigentlich das gleiche?“

Ich lächelte, denn jetzt waren wir genau bei meinem Lieblingsthema. „Nein, das steht da ganz bewusst so und nicht andersherum.“

Es lohnt sich genauer hinzusehen, das ist jedenfalls meine Erfahrung. Sind alle Menschen, die erfolgreich sind auch zufrieden? Sind alle Menschen, die zufrieden sind auch erfolgreich? Und überhaupt, wann ist man denn erfolgreich? Und wann ist man zufrieden? Ist Zufriedenheit ein allgemeingültiger Begriff? Ganz sicher nicht! Und Erfolg – ist Erfolg irgendwo definiert? Nein, auch das nicht, es gibt aber vielleicht so etwas wie häufig verwendete Kriterien, die für die Erfolgsmessung herangezogen werden. Einkommen könnte so ein Kriterium sein oder Karriere. Aber ist das wirklich der richtige Maßstab für Erfolg? Viele Fragen – keine Antworten.

Ich werde versuchen, die Themen einzeln aufzugreifen und aufzulösen. Natürlich werden wir uns einig, wenn wir anhand von Beispielen versuchen, zu definieren, ob Menschen erfolgreich sind. Weltmeister und Olympiasieger im Sport sind erfolgreich. Unternehmer, die etablierte Firmen aufgebaut haben und leiten sind erfolgreich. Forscher, die bahnbrechende Erfindungen machen und Nobelpreise erhalten, sind erfolgreich. Einverstanden.

Sind diese Menschen aufgrund Ihres Erfolges auch zufrieden? Vielleicht, aber auch nur vielleicht. Viele Olympiasieger sind depressiv geworden, erfolgreiche Unternehmer ausgebrannt, Forscher ebenso. Von Zufriedenheit also keine Spur. Nicht immer führt das, was wir gemeinhin als Erfolg bezeichnen auch zur Zufriedenheit, der Preis, den wir für den vermeintlichen Erfolg zahlen, ist oftmals viel zu hoch. Keine Zeit mehr für Freunde und Familie, 70-Stunden-Woche, ungesunde Ernährung, wenig Schlaf, zu viel Verantwortung, hohe Reisebelastungen und vieles mehr. Viele Menschen, die aufgrund ihres Erfolgs ständig im Rampenlicht stehen, wollen das gar nicht und würden sich viel lieber aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Erfolg ist keinesfalls ein Garant für Zufriedenheit, weil Erfolg zumeist von anderen und nicht von uns selbst definiert wird. Das aber ist das Problem: Die Fremddefinition von Erfolg und die Selbstdefinition von Zufriedenheit passen zu oft nicht zusammen.

Die Richtung über mehr Erfolg auch zufriedener zu werden, funktioniert also nur, wenn ich vorher selbst definiert habe, was Erfolg für mich bedeutet. Nur dann, wenn es mein Erfolg ist, wird er mich auch zufriedener machen. Als Buchautor wäre ich im Allgemeinen sicher erfolgreich, wenn mein Buch in viele Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft würde. Strebe ich das an? Um Himmels Willen nicht – meine Definition, wann ich ein erfolgreicher Buchautor bin, ist eine vollkommen andere!

Erst wenn Menschen also definiert haben, was für sie ganz persönlich Erfolg bedeutet und sich dabei von der Meinung anderer unabhängig gemacht haben, kann mehr Erfolg auch zu mehr Zufriedenheit führen. Meine Erfahrung ist, dass eine solche persönliche Erfolgsdefinition selten vorliegt. Oft bleibt dafür keine Zeit oder die Menschen können sich eine eigene Definition nicht leisten, weil sie von der Beurteilung anderer abhängig sind. Im Ergebnis ist meine Erkenntnis: Menschen erfolgreicher und dadurch auch zufriedener machen, funktioniert viel zu oft nicht!

Wenn wir das Ganze umdrehen, begeben wir uns zunächst auf die Suche, was uns zufrieden macht. Was uns zufrieden macht, tun wir in der Regel gern. Wer steigert nicht gerne seine Zufriedenheit? Und wenn wir etwas gerne tun, dann haben wir oft Spaß dabei und wenn es Spaß macht, geht es leicht von der Hand und wir machen es meistens auch gut! Wenn wir etwas gut machen, werden wir erfolgreich! Das können wir meistens gar nicht verhindern. So rum geht es immer! Überlegen Sie einmal, wen Sie kennen, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat? Ist er zufrieden? Bestimmt! Ist er erfolgreich? Bestimmt auch das! Wenn wir ihn fragen, wie sich beides miteinander verhält, dann würde er uns höchstwahrscheinlich erklären, dass er so viel Spaß an seiner Arbeit hat, dass der Erfolg ganz von allein kam. Er hat es gar nicht als Arbeit empfunden, es ging leicht von der Hand, er war gut und der Erfolg stellte sich quasi von allein ein. Ich habe das von Menschen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, schon oft gehört! Sie auch? Erst zufriedener und dadurch fast automatisch auch erfolgreicher – so rum funktioniert es immer!


Der Prozess beginnt also immer bei uns selbst: Wir müssen zunächst wissen, was wir wollen, was uns zufrieden macht. Dann können wir die richtigen Entscheidungen treffen, den richtigen Job suchen, den richtigen Arbeitgeber, die richtigen Leute kennenlernen, das richtige Hobby aussuchen und vieles mehr. Wenn wir wissen, was uns zufrieden macht, werden wir automatisch erfolgreicher, denn es fällt plötzlich auch viel leichter unabhängig von anderen zu definieren, was Erfolg eigentlich ist.

Sie ahnen vielleicht, dass die Coachingsitzung mit meinem Klienten einen ganz anderen Verlauf nahm als eigentlich geplant. Das vorgesehene Thema vertagten wir, denn an diesem Tag ging es nur noch darum, was ihn zufriedener macht.

Nun sind Sie an der Reihe – tun Sie schon, was Sie zufriedener macht?

Wo eifern Sie noch Erfolgsdefinitionen nach, die andere gemacht haben und nehmen dafür persönliche Unzufriedenheit in Kauf?

Was müssen Sie ändern, damit Sie zufriedener und damit auch erfolgreicher werden?

Das ist doch ein lohnenswerter Suchprozess – viel Erfolg dabei!

New Leaders Club Podcast: Los geht’s – Folge 1!

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Der MP Impuls zum Wochenende

Schon immer habe ich als Business Coach meinen Klienten einen ganzheitlichen Coachingansatz angeboten. Wenn meine Klienten nicht ein ganz konkretes Anliegen hatten und auch nur dieses bearbeiten wollten, kam dieser Ansatz oft zum Einsatz. Ich halte ihn deshalb für besonders sinnvoll, weil Störungen in einem der vier Lebensbereiche automatisch immer auch Auswirkungen auf die anderen drei Bereiche haben.

Die vier Lebensbereiche sind:

  • Arbeit und Beruf, mit allem was damit zu tun hat, z.B. auch Einkommen, Karriere etc.
  • Freunde und Familie
  • Gesundheit und Ernährung
  • Ich-Selbst im Sinne von eigener innerer Erfüllung und Zufriedenheit

„Oh klasse, Sie beraten auch in Ernährung!“, sagen dann manchmal meine Klienten. Nein, im klassischen Sinne tue ich das nicht, da gibt es viel kompetentere Berater als einen Business Coach. Dennoch kommt das Thema Ernährung im klassischen Business Coaching immer wieder vor, denn es ist für viele Menschen ein sehr relevantes Thema, gerade bei uns in Deutschland.

67% der deutschen Männer und 53% der deutschen Frauen sind übergewichtig und entsprechend häufig haben auch meine Klienten oftmals den Wunsch, das Thema einer gesünderen Ernährung zu behandeln. Viele wollen abnehmen. Das ist bekanntlich nicht so einfach und meist holt uns der „Jojo-Effekt“ schnell wieder ein.


Als Business Coach kommt man also nicht umhin, sich mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen und so soll sich dieser Impuls mit der Frage einer gesunden Ernährung auseinandersetzen. Zumindest möchte ich Ihnen den ein oder anderen Tipp mitgeben, ohne zu moralisieren. Auch ich kämpfe immer wieder mit mir, um all den Versuchungen zu widerstehen und mich möglichst gesund zu ernähren.

Wieviel darf ich denn überhaupt essen? Gute Frage, denn die Antwort ist stark davon abhängig, wie Ihre Tagesgestaltung aussieht. Wer auf dem Bau und damit den ganzen Tag körperlich arbeitet, darf mehr zuschlagen als der Büroarbeiter, der die meiste Zeit des Tages sitzt. Also orientieren wir uns an Richtwerten und die lauten:

 25-51 Jahre51-65 Jahre
Männer2400 kcal2200 kcal
Frauen1900 kcal1800 kcal

Und dann geht es natürlich erst richtig los, denn jetzt beginnen die vielen Fragen, was gesund ist und was nicht. Für diesen Impuls werde ich mich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) orientieren.

„An apple a day, keeps the doctor away.”

Diese Volksweisheit steht oft am Beginn eines Gesprächs mit meinen Klienten. Guter Anfang, denn Obst ist tatsächlich gesund und mit einem Apfel am Tag macht man nichts falsch. Genug ist das aber auch nicht. Richtig gesund die Beeren, die wir im Sommer ernten können. Essen Sie möglichst farbenfroh. Beim Obst müssen Sie allerdings bedenken, dass auch Fruchtzucker enthalten ist und zu viel Zucker ist ungesund. Deshalb steht Gemüse noch vor Obst auf der idealen Speiseliste und zwar egal, welches Gemüse. 400 Gramm Gemüse pro Tag empfiehlt uns die DGE – pro Person wohl gemerkt, doch das ist schwer zu erreichen. Viele Fachleute halten 250 Gramm am Tag schon für sehr gut.

Wieviel Zucker darf es pro Tag sein? 50 Gramm empfiehlt die DGE und das ist nicht viel, wenn man bedenkt, in wie vielen Lebensmitteln Zucker enthalten ist. Helles Brot sollten Sie eher meiden, 4-5 Scheiben Vollkornbrot pro Tag werden empfohlen. Bei Eiern dürfen Sie zulangen, mit Milchprodukten sollten Erwachsene haushalten. Milch ist zwar grundsätzlich gesund, aber nur in Maßen. 200-250 Gramm Milchprodukte pro Tag werden empfohlen. Joghurt ist dabei besonders zu empfehlen, am besten vollfett.

Sie mögen es gern salzig und salzen eigentlich immer nach? Auch nicht so gut im Sinne einer gesunden Ernährung. 6 Gramm Salz pro Tag lautet die DGE Empfehlung, auch das ist nicht viel.

Für viele Menschen, die gerne Abendbrot essen, gehört aufs Brot ein Wurstaufschnitt. Besonders viele Männer sind leidenschaftliche Wurstesser. Wurst enthält viele gesättigte Fettsäuren, viel Salz und viel Zucker. Leider ist nichts davon gesund und so ist ein hoher Wurstkonsum ein Risikofaktor für eine Erkrankung an Diabetes Typ2. Also ist Zurückhaltung zu empfehlen oder gleich der Wechsel auf Käse. Der ist deutlich gesünder.

Wir Deutschen sind Fleischesser – immer noch und dass obwohl die Anzahl der Vegetarier zumindest gefühlt deutlich zugenommen hat. 1.150 Gramm Fleisch konsumieren wir Deutschen im Schnitt pro Woche. Das ist  – sorry für meine Klarheit – viel zu viel! 200 – 600 Gramm lautet die Empfehlung der DGE, also deutlich weniger. Wir tun gut daran, unseren Fleischkonsum auf zwei bis drei Tage pro Woche zu beschränken. Das ist übrigens gar nicht ungewöhnlich. Früher war Fleisch oftmals dem Wochenende vorbehalten, erst unsere Überflussgesellschaft hat dazu geführt, fast täglich Fleisch zu essen.

Wenn Sie zu den Fischliebhabern gehören, geht es Ihnen besser: Fisch ist ausgesprochen gesund und Sie dürfen zulangen. Besonders zu empfehlen sind sogar die fetthaltigen Fischsorten wie Lachs, Hering, Thunfisch, Forelle oder Sardine.

Zum Schluss möchte ich noch einen kurzen Blick auf die Getränke richten. Sind Softdrinks wie Cola und Limonade wirklich so ungesund, wie ihr Ruf? Ja, viel zu viel Zucker!  Dann lieber Saft? Nein, auch zu viel Zucker, wenn auch Fruchtzucker. Lieber Schorle mit deutlich mehr Wasseranteilen.

Und zu guter Letzt noch der Blick auf die Frage, wie viel Alkohol ist gesund bzw. erlaubt. Auch in diesem Bereich gibt es ja so viele „Weisheiten“, wie etwa die, dass ein Glas Rotwein jeden Tag gesundheitsfördernd sein soll. Auch Bier mit all seinen guten Zutaten, zumal nach deutschem Reinheitsgebot gebraut, werden viele positive Eigenschaften nachgesagt.

Machen wir es kurz: Rotwein wird mit Trauben gekeltert und in den Schalen stecken Antioxidantien, denen eine positive Wirkung nachgesagt wird. Erwiesen ist das nicht, schon gar nicht im Hinblick auf Lebensverlängerung. Zwei Gläser Wein enthalten ca. 400 kcal, damit macht Wein sicher nicht schlank. Und auch schlaffördernd ist Alkohol nicht, denn ab 0,3 Promille verschlechtert sich nachweislich der Tiefschlaf. Beim Bier sieht das ähnlich aus, denn Bier hat noch mehr Kalorien als Cola.

Hier wird schnell klar, unbegrenzt zulangen dürfen wir nicht. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt an max. drei Tagen pro Woche für Frauen ein Glas Wein oder Bier, für Männer zwei. Den Rest der Woche sollten wir ohne Alkohol auskommen.

Darf ich denn wenigstens ein alkoholfreies Bier nach dem Sport? Ja, das dürfen Sie, denn diese zählen zu den isotonischen Getränken, die man nach dem Sport gut trinken kann. Sie enthalten auch deutlich weniger Kalorien.

Sie haben sicher gemerkt, dass dies nur ein Schnelldurchlauf durch die wichtigsten Ernährungsfragen war. Vielleicht haben Sie Lust bekommen, den ein oder anderen Aspekt zu vertiefen, dann wäre dieser Impuls ein voller Erfolg. Der Markt bietet Ihnen dafür zahlreiche Literatur an, die oft auch gut verständlich aufbereitet ist. Zahlreiche kompetente Berater werden Sie ebenfalls finden.

Bei allen Diskussionen zum Thema gesunde Ernährung möchte ich Sie jedoch einladen, einen Aspekt nicht zu vernachlässigen. Genuss ist auch Lebensqualität, deshalb darf man von jeder Regel ruhig mal eine Ausnahme machen.

Nun sind Sie an der Reihe:

Worauf möchten Sie in Zukunft eher verzichten?

Auf welchen Aspekt Ihrer Ernährung wollen Sie ein besonderes Augenmerk legen?

Und was wollen Sie möglichst bald mal wieder in vollen Zügen genießen?

Ein schönes Wochenende!

Der MP Impuls zum Wochenende

Diejenigen unter Ihnen, die öfter mal in meinen Blog oder in meine daraus folgenden Publikationen in den sozialen Netzwerken schauen, kennen vielleicht das „Zitat der Woche“. Seit Juli 2016 habe ich jeden Montag ein „Zitat der Woche“ veröffentlicht. Als ich anlässlich dieses Impulses nachgeschaut haben, wie lange ich diese Zitate schon veröffentliche, war ich selbst überrascht. Was, fünf Jahre sind das jetzt schon? 52 Wochen mal fünf Jahre, 260 Zitate habe ich schon veröffentlicht?! Wow!

Ende Juni 2021, also zum fünfjährigen Jubiläum, werde ich die „Zitate der Woche“ einstellen. Ich hoffe, das löst gerade einen Sturm der Enttäuschung aus und Sie alle können es kaum fassen – Spaß natürlich.

Warum mache ich das und warum mache daraus auch einen Impuls zur Selbstreflexion? Weil ich glaube, dass es ein sehr guter Reflexionsanlass für viele von Ihnen ist, denen es ähnlich geht wie mir mit meiner Zitatenreihe.

Als ich von fünf Jahren damit begann, gab ich noch ein Seminar, indem viele Zitate verwendet wurden, um den Seminarteilnehmern Denkanstöße zu geben, Diskussionen anzuregen oder auch nur darüber zu schmunzeln. Zitate mochte ich schon immer gern und in diesem Seminar waren sie so etwas wie Handwerkszeug. Ich hatte Spaß an immer neuen Zitaten und dass ich sie veröffentlichte, war eigentlich nur ein Nebenprodukt. Immer wieder fielen mir Zitate auf, meine Sammlung wuchs immer weiter und wächst auch immer noch. In meiner Anfangseuphorie versuchte ich immer ein Zitat zu finden, das gerade in die Zeit passte. Außerdem fand ich es immer langweilig, Zitate „einfach so“ zu posten, also unterlegte ich sie mit passenden Bildern. Es war bald ein großer Fundus vorhanden, aus dem ich schöpfen konnte.

Die ersten Jahre machte es einfach nur Spaß, auch wenn das Seminar bald keinen Zulauf mehr fand und von mir eingestellt wurde. Vor einigen Monaten ertappte ich mich zum ersten Mal bei einer neuen Formulierung: „Du musst noch das Zitat für Montag raussuchen und veröffentlichen.“ Anfangs nahm ich es erst gar nicht wahr, aber es wurde mir jede Woche ein wenig klarer. Dieser Satz enthält ein Wort, das ich aus meinem Leben verbannt habe. Es hat sich unbewusst eingeschlichen und wie immer, wenn es da ist, wirkt es als Spaßbremse, als Stimmungskiller und verbreitet ein Gefühl von Schwere.

Welches Wort ist es? Sie ahnen oder wissen es sicher: Es ist das Wort „muss“!

Alles, was wir müssen, anstatt es zu wollen, zu können, zu dürfen oder welche Formulierung Sie auch immer verwenden möchten, fühlt sich schwer an, raubt Spaß und Energie. Aus dem, was ich so gerne mit großer Leichtigkeit getan hatte, was mir so viel Spaß gemacht hatte, war inzwischen eine lästige Pflicht geworden – plötzlich war mir das völlig klar.

„Ja, aber da musst Du durch, Du kannst doch nach fünf Jahren nicht einfach so damit aufhören. Deine Kunden und Freunde erwarten das von Dir.“ Kennen Sie auch solche quäckenden Stimmen auf Ihrer Schulter? Das schlechte Gewissen meldet sich, also weitermachen?

Auf keinen Fall! Ich muss nicht, nichts mehr beweisen, es niemandem Recht machen, außer mir. Es macht mir keinen Spaß mehr, es wird beendet – Punkt. Am 28.06.2021 gibt es also in meinem Blog das letzte „Zitat der Woche“!

Und für alle, die jetzt vielleicht tatsächlich ein wenig traurig sind, weil ihnen vielleicht einige meiner Zitate gefallen haben, gibt es auch noch einen Trost. Ich finde Zitate nach wie vor gut, ich sammle sie weiter und es wird sicher noch viele Zitate von mir geben, aber nicht mehr als „Zitat der Woche“ zwanghaft an jedem Montag eines. Mehr Freiheit, mehr Flexibilität, mehr Spontanität, danach ist mir gerade und so soll es sein. Zurück zur Leichtigkeit, mit der ich vor fünf Jahren angefangen habe. Das fühlt sich gut an!


So, nun ahnen Sie vielleicht schon, dass wir noch zu Ihnen kommen. Kribbelt es schon bei Ihnen? Möglicherweise haben Sie gerade gedacht: ‚Der hat’s gut!‘

Ist Ihnen auch etwas eingefallen, was Sie gerne beenden würden? Etwas, das Sie auch mal mit Spaß und Elan begonnen haben, das inzwischen aber zur lästigen Pflicht geworden ist. Quäken Ihre Stimmen auch schon zahlreiche Argumente in Ihr Ohr, warum Sie damit aber auf keinen Fall aufhören können.

Sie glauben nicht, wie viele Menschen aus reiner Gewohnheit, aus falsch empfundener Verpflichtung, aus Routine oder aus Angst vor Neuem Dinge tun, ohne Spaß und Freude dabei zu haben, ohne es wirklich zu wollen und ohne einen Mehrwert davon zu haben. Dabei ist es total egal, was es ist. Es fängt beim Beruf an und endet in der Skatrunde, die manche immer noch einmal die Woche besuchen, obwohl sie schon seit Jahren nicht mehr gerne Karten spielen.

„Aber, ich kann doch nicht…“ – so lautet der natürliche Reflex.

Doch Sie können und noch besser: TUN SIE ES! HÖREN SIE DAMIT AUF!

Niemand anderes wird es für Sie tun, es ist Ihre ureigenste Aufgabe. Zurück zur Leichtigkeit, Sie werden sehen, wie gut sich das anfühlt. Und sollte Ihnen dann wirklich etwas fehlen, Sie können jederzeit wieder anfangen – nichts ist für immer!

Also, was steht auf Ihrem persönlichen Zettel?

Womit möchten Sie aufhören, weil es nur noch Pflichterfüllung ist, keinen Spaß und keine Freude mehr macht, sich schwer anfühlt und Ihnen Energie raubt?

Tun Sie es – vielleicht ja gleich an diesem Wochenende!