Arbeitswelt und Führung: aktuelle Trends und Umfragen, Ausgabe 14.06.2024

Starten wir doch diesen Beitrag mal wieder mit dem Thema Homeoffice, denn der Technologieanbieter Owl Labs hat dazu 2000 Vollzeitbeschäftigte in Deutschland befragt. Fast die Hälfte von ihnen ist nach Corona inzwischen wieder vollständig ins Büro zurückgekehrt, obwohl 64% der Befragten ein hybrides Arbeitsmodell präferieren würden. 40% von ihnen würden dabei am liebsten ihre Homeofficetage frei wählen können. Interessanterweise findet sich mit 61% der Befragten auch eine klare Mehrheit, die für einen gesetzlichen Anspruch auf Arbeiten im Homeoffice ist, wovon immerhin 40% der Arbeitsplätze in Deutschland betroffen wären. Dieses Mindset bleibt für Arbeitgeber nicht ohne Folgen, denn 33% der Befragten erklärten auch, dass sie sich im Falle eines Homeofficeverbotes nach einem neuen Arbeitgeber umschauen würden. 7% würden sogar sofort kündigen. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass ein hybrides Arbeitsmodell für beide Seiten, also auch für die Arbeitgeber klare Vorteile bietet, und so bleibt zu hoffen, dass die Entwicklungen zur Zufriedenheit aller weiter voranschreiten.

Dass die Homeoffice-Nutzung in Deutschland wieder deutlich abgenommen hat, geht auch aus einer Befragung des Bayrischen Instituts für Digitale Transformation der Bayrischen Akademie der Wissenschaften hervor. Dieser Studie zu Folge arbeiten noch 48% der Beschäftigten mindestens gelegentlich von zu Hause aus. Das sind 7% weniger als vor einem Jahr. Mehrmals pro Woche arbeiten nur noch 31% im Homeoffice. Im Herbst 2022 waren es noch 41%. Die Studienautoren erklären dies mit einer gestiegenen Präsenzerwartung seitens der Arbeitgeber und gestiegenen formalistischen Regelungen. Allerdings bleibt die Zufriedenheit der Beschäftigten im Homeoffice auf einem extrem hohen Niveau: 92% der Befragten gaben an, mit der eigenen Situation im Homeoffice zufrieden zu sein.

Und auch das ifo-Institut hat eine Befragung zum Homeoffice vorgelegt, für die 9.000 Unternehmen befragt wurden. Auch hier zeigt sich ein Trend zur Rückkehr ins Büro, allerdings bieten 32% der Großunternehmen und 26% der KMU die Möglichkeit an, von zu Hause aus zu arbeiten. Der Dienstleistungssektor zeigt sich dabei mit 34% an der Spitze der Anbieter, die Industrie (16%) und der Handel (12%) liegen deutlich dahinter.

Loyalität ist für Arbeitgeber gerade in Zeiten aktueller Arbeitnehmermärkte von besonderer Wichtigkeit. In einer Forsa Umfrage unter mehr als 3000 Beschäftigten im Auftrag von Xing zeigte sich die Generation X, also Menschen im Alter von 43-58 Jahren, als besonders loyal. 69% dieser Gruppe wollen langfristig bei ihrem Arbeitgeber bleiben, mehr als jeder Zweite (55%) kann sich sogar einen Verbleib bis zur Rente vorstellen. Damit ist diese Generation die loyalste Arbeitnehmergruppe in Deutschland, gefolgt von den Babyboomern (44%) und der Generation Y (33%). Kommt in der Generation X doch mal der Wunsch eines Arbeitgeberwechsels auf, dann finden wir dafür der Studie zu Folge die altbekannten Gründe: ein höheres Gehalt (44%), zu viel Stress (33%), Unzufriedenheit mit dem direkten Vorgesetzten (33%), oder fehlende Aufstiegschancen (25%).

Der regelmäßige Gehaltvergleich der online Bewertungsplattform kununu ist natürlich immer einen Blick wert, zumal ihm sehr viele Gehaltsangaben (835000) und Bewertungen (280000) zu Grunde liegen. Die Grafik zeigt, dass im deutschen Bankensektor am besten verdient wird, doch die größte Zufriedenheit herrscht im Bereich der HR-Manager (65,8%), im Bereich der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung (65,5%) sowie im Energiesektor und im Bereich Beratung und Consulting (je 64%). Ein möglichst hohes Gehalt ist also nicht automatisch auch eine Garantie für eine hohe Zufriedenheit der Beschäftigten. Zufriedenheit – und das wissen wir nun schon sehr lange – entsteht eben auch durch zahlreiche andere Faktoren, nicht nur durch das Gehalt. Ein Blick auf die nachfolgende Grafik lohnt aber auf jeden Fall, suchen Sie sich einfach ihre Branche aus:

Die Bedeutung des Gehalts kommt auch in einer im Auftrag des Businessnetzwerkes Xing durchgeführten Befragung zum Ausdruck. Rund 90% der mehr als 1.000 Befragten zwischen 18 und 65 Jahren gaben an, dass das Gehalt für sie der wichtigste Faktor im Job ist. Doch Vorsicht möchte ich anfügen, wir wissen aus so vielen Studien, dass Gehalt „nur“ ein Hygienefaktor ist und langfristig für die Zufriedenheit oder gar die Motivation im Job nicht ausreicht.  So folgen denn auch in dieser Studie gleich die „üblichen Verdächtigen“ mit ähnlich hohen Prozentwerten: Für 88% ist ein gutes Verhältnis zum Team wichtig, für 81% ein passender Führungsstil, für 76% ein attraktiver Arbeitsplatzstandort und für 72% flexible Arbeitszeiten. Wie schon so oft, kann ich auch diesmal nur zusammenfassen: Ein gutes Gehalt ist ohne Frage wichtig, insb. zum Einstieg, allein reicht es aber für dauerhafte Motivation und Zufriedenheit bei weitem nicht aus.

Der Fachkräftemangel ist kein rein deutsches Problem, aber Deutschland ist einer Studie des Beratungsunternehmens ManpowerGroup zu Folge am zweistärksten davon betroffen. 82% der befragten deutschen Unternehmen gaben, dass sie aktuell Probleme hätten, Fachkräfte zu finden. Damit liegt Deutschland sieben Prozentpunkte über dem globalen Durchschnitt und gemeinsam mit Griechenland und Israel direkt hinter Spitzenreiter Japan. Schaut man auf die Branchen, so sind besonders die Bereiche der Informationstechnologie, der Finanzen und der Immobiliensektor betroffen. Viele Unternehmen zeigen der Studie zu Folge wenig Reaktionen auf den aktuellen Arbeitskräftemangel, dabei gäbe es zahlreiche Stellhebel wie etwa Möglichkeiten flexibler Arbeitszeiten oder -orte oder auch eine höhere Entlohnung.

Wie sieht es eigentlich mit den „Best Agern“, also Arbeitskräften über 50 Jahren aus – Leitungsträger oder nicht? Da gehen die Meinungen offenbar weit auseinander, wie aus einer Studie der Managementberatung borisgloger consulting gemeinsam mit der Wirtschaftspsychologin Erika Regnet hervorgeht. Das Selbstbild der Ü50 ist eindeutig: Sie halten sich für leistungsstark und ihre Arbeit für sehr wichtig. Fragt man hingegen ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen unter 35 Jahren so fallen die Bewertungen deutlich ab. Nur beim Faktor Zuverlässigkeit wird den älteren Kolleginnen und Kollegen noch ein kleiner Vorsprung zugebilligt. In allen anderen Bereichen werden sie zumeist sogar deutlich schlechter eingeschätzt als jüngere Kolleginnen und Kollegen. Sie gelten als eher erschöpft, risikovermeidend, weniger innovativ und unmotiviert – kein schönes Fremdbild. Fragt man allerdings Kolleginnen und Kollegen, die sich eher im gleichen Alter befinden, so fällt auch das Fremdbild deutlich positiver aus. Die Studienautoren kommen zu dem warnenden Fazit, dass aus ihrer Sicht das Potential der älteren Generation oftmals übersehen und daher auch nicht voll ausgeschöpft wird. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ja vielleicht für den ein oder anderen von Ihnen nochmals ein Hinweis, auch im eigenen Unternehmen genauer hinzuschauen, wo noch unausgeschöpfte seniore Potentiale schlummern könnten.

Ein interkulturelles Team hat viele Vorteile, wie die folgende Grafik belegt:

In einer Befragung der Königssteiner Gruppe unter rund 1.000 Beschäftigten gaben jedoch rund 75% der Befragten an, dass Fachkräfte aus dem Ausland in Deutschland mit Ressentiments rechnen müssten. Sogar für den eigenen Betrieb hegte ein Drittel der Befragten Zweifel daran, dass neue ausländische Kolleginnen und Kollegen besonders herzlich empfangen würden. Die Widersprüche liegen zum Teil offen auf dem Tisch, denn gleichzeitig ist mehr als die Hälfte der Befragten auch der Meinung, dass Interkulturalität ein Merkmal eines attraktiven Arbeitgebers ist und zu einem positiven Unternehmensimage beiträgt. Da wir ja auch immer wieder hören, wie dringend in Teilen des Landes ausländische Fachkräfte benötigt werden kann man zu diesem Thema zusammenfassend wohl nur sagen: Es gibt noch viel zu tun!

Wir leben im Informationszeitalter und das gepaart mit zahlreichen technischen Möglichkeiten, wie diese Informationen an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden können. Doch ist die Vielzahl von Informationen überhaupt hilfreich? Informationen zielgruppenadäquat zu filtern und aufzubereiten war schon immer eine wichtige Führungsaufgabe und die scheint durch die Technik nicht unbedingt leichter geworden zu sein. Eine Studie des Softwareanbieters TechSmith zeigt, dass sich die Hälfte der Befragten von der täglichen Informationsflut in ihrer Produktivität negativ beeinflusst fühlt. Bei Hybrid arbeitenden Beschäftigten steigt dieser Wert sogar auf 58%. Als Hauptkritikpunkte werden dabei der Überfluss an Informationen, unklare Informationen aber auch die schiere Menge an Emails und Meetings genannt. Mehr ist halt nicht immer gleichbedeutend mit besser. Die Folgen sind erheblich, denn 67% der Befragten berichten von Missverständnissen aufgrund unklarer Kommunikation und 47% beklagen sich darüber, sich wiederholen oder Anweisungen mehrfach abklären zu müssen. Auf diese Art sind Prozessverzögerungen natürlich unausweichlich. Die Kommunikation in Zukunft klarer und besser zu gestalten und das sowohl vor Ort als auch für alle mobil Arbeitenden ist sicher einer der bedeutenden Führungsaufgaben unserer Zeit.

Am Ende dieses Blogbeitrages wie immer noch einige Blitzlichter:

  • Dass wir in Deutschland ein bürokratisches Land sind, ist sicher für niemanden eine Überraschung. Einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn zu Folge haben dadurch 80% aller Befragten weniger Spaß an ihrer Arbeit. 97% der Befragten empfanden den bürokratischen Aufwand als störend. Wut (55%), Ohnmacht (42%) und Verwirrung (41%) waren Gefühle, die durch die Bürokratie ausgelöst wurden. Das bleibt nicht ohne Folgen, denn 58% der Unternehmen erklärten auch, deshalb in Deutschland nicht mehr investieren zu wollen.
  • Wird in Lebensläufen eigentlich gerne gelogen? Offenbar schon, denn in einer Studie des Lebenslaufeditors CVapp gaben fast 75% der deutschen Männer an, im eigenen Lebenslauf schon einmal gelogen zu haben. Die meisten Lügen betrafen dabei das Gehalt und die eigenen Fähigkeiten. Nur 46% der deutschen Frauen gaben an, bezüglich ihres Lebenslaufes schon einmal unehrlich gewesen zu sein, aber ob das wohl stimmt?
  • Keine Betrachtungsperiode ohne eine Befragung zur Generation Z und diesmal mal wieder eine mit zum Teil überraschenden Ergebnissen. Der Kollaborationslösungsanbieter Jabra hat für seine Studie fast 4.500 Menschen befragt und dabei festgestellt, dass 93% der 18 bis 26jährigen in hybriden Arbeitsmodellen arbeitet. Anders als gemeinhin angenommen waren die Mitglieder der Genration Z sogar häufiger bereit, ihre Karriere über ihr Privatleben zu stellen, als andere Generationen. 52% der jungen Befragten zeigten sogar schon erste Burn-Out-Symptome und 47% dieser Befragten planten im nächsten Jahr einen Jobwechsel. Ich höre immer wieder, Menschen der Generation Z seien nicht leicht zu führen und man muss wohl zumindest sagen, dass das Bild dieser Generation mit fast jeder neuen Studie immer diffuser wird. Einfacher wird ihre Führung dadurch sicher nicht.
  • Direkte Abwerbungen von Arbeitnehmern liegen in Deutschland aktuell auf einem hohen Niveau. In einer Studie des Marktforschungsunternehmens Trendence gaben mehr als 60% der Befragten an, innerhalb des letzten Jahres mindestens einmal direkt angesprochen worden zu sein. Dies gilt sowohl für Akademikerinnen und Akademiker als auch für Fachkräfte ohne akademischen Abschluss. 42% der Befragten wurden sogar direkt durch die Geschäftsleitung des Konkurrenzunternehmens angesprochen. Voll im Trend scheinen diese Ansprachen zu liegen, denn 43% der Befragten gaben an, sich genau diese Form von Ansprache zu wünschen. Headhunter scheinen dagegen aktuell eher „out“ zu sein, nur 23% begrüßten eine Ansprache durch diese.
  • Mehr Homeoffice, weniger Büroflächenbedarf – einer Studie des Ifo-Instituts zu Folge sind 60% aller Büroimmobilien in Deutschland vom rückläufigen Bedarf an Büroflächen betroffen. Bis 2030 planen die Unternehmen eine Reduzierung der Büroflächen um 12% oder 11,5 Millionen Quadratmetern.

Ich würde mich freuen, wenn die vielfältigen Themen auch für Sie wieder den ein oder anderen interessante Aspekt bereithielten. Vielleicht möchten Sie ja für sich sogar ein Thema kurzfristig konkret aufgreifen und in Ihrer Organisation oder Ihrem  Unternehmen vorantreiben. Ich bedanke mich auf jeden Fall für Ihr Interesse.

Der nächste Beitrag in dieser Reihe voraussichtlich im Oktober 2024.

Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Die zitierten Studien wurden größtenteils veröffentlicht in den Ausgaben 04 bis 06/2024 von managerseminare.

#coaching

#führung

#veränderung

Team von MP erweitert seine Tierpatenschaften in Kooperation mit der Falknerei auf Burg Greifenstein

Die Natur ist immer wieder auf unterschiedlichste Art und Weise ein fester Bestandteil unserer Arbeit. Von der Natur können wir lernen, sie inspiriert uns, zeigt uns Lösungswege und lässt uns entspannen und zur Ruhe kommen.

Das Team von MP hat es sich von jeher zur Aufgabe gemacht, die Natur durch Tierpatenschaften unterschiedlicher Institutionen zu unterstützen.

Das wunderbare Buch von Falknerin Sandra Jung, das ich Ihnen allen nur zur Lektüre empfehlen kann, hat uns auf die Spuren der Falknerei auf Burg Greifenstein geführt. Hier haben zwei junge Menschen ihren Lebenstraum trotz aller damit verbundenen Widrigkeiten und Risiken verwirklicht und betreiben dort nun ihre eigene Falknerei.

Das Team von MP freut sich daher sehr, dass wir für Weißgesichtseule Linus

und Turmfalke Manni

zwei neue Tierpatenschaften übernehmen konnten.

Wir hoffen natürlich die Falknerei bald auch persönlich besuchen zu können und die Tiere in Aktion zu erleben. Schon jetzt hat das Team der Falknerei die Inspiration für mehrere Selbstreflexionsimpulse (hier ein Beispiel) geliefert und es werden sicher nicht die letzten sein.

Wir wünschen der Falknerei auf Burg Greifenstein allzeit viel Erfolg!

Die Fotos der beiden Greifvögel werden mit freundlicher Genehmigung der Falknerei auf Burg Greifenstein, die Eigentümerin der Bildrechte ist, veröffentlicht. Dafür bedanken wir uns sehr.

#falknereiburggreifenstein

#selbstreflexion

#natur

Vielleicht kennen Sie diese Geschichte, die in der Originalfassung, die ich hier deutlich gekürzt habe, von Bestsellerautor Martin Suter stammt:

Drei hochrangige Manager sitzen um einen Konferenztisch, denn heute ist ein wichtiger Tag. Zwei Bewerber präsentieren sich für die Stelle des Marketingchefs ihres Unternehmens. Die drei Manager sind edel gekleidet, dunkler Anzug, weißes Hemd, Krawatte mit Firmenlogo in dezentem Dunkelblau.

Der erste der beiden Kandidaten ist ein junger Mann knapp über dreißig, er trägt eine helle Stoffhose und ein buntes Hemd. Sein Haar ist wild, er ist voller Energie, spricht laut und klar und ist voller Tatendrang. Er hält eine mitreißende Präsentation am Flipchart, die er live zeichnet und die voller neuer Ideen ist. Er hat zahlreiche kreative Ansätze parat, zeigt neue Wege auf und vermittelt absolut überzeugend seine Vision einer erfolgreichen Kundenentwicklung für das Unternehmen. Die drei Manager sind begeistert, applaudieren mehrfach und sogar ein „Bravo-Ruf“ ist zu vernehmen.

Der zweite Bewerber ist zehn Jahre älter, er trägt einen dunklen Anzug, ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Krawatte. Er wirkt gediegen und referiert zunächst lange und mit gedämpfter Stimme über seinen persönlichen Werdegang und die drei Topmanager erinnern sich sichtlich an ihre eigenen Lebensläufe. Er hat eine Präsentation auf Hochglanzfolien vorbereitet, die den üblichen Präsentationen des Managements zum Verwechseln ähnlich ist. Er geht alle Vertriebskanäle, die das Unternehmen bereits in Anwendung hat durch und lobt die weise und zukunftsgerichtete Aufstellung des Unternehmens. Er sei sicher, die Kunden werden bald erkennen, wie gut sie bei diesem Unternehmen aufgehoben seien. Neue Wege und Ideen brauche es nicht, weshalb er an dieser Stelle auch keine präsentieren möchte. Die drei Manager gähnen mehrfach ausgiebig und der Vorstandsvorsitzende lässt sich gar zu einem „weiter, weiter, das kennen wir schon“ hinreißen. Nach dem Auftritt des Bewerbers gehen die drei erstmal in eine ausgiebige Mittagspause, man braucht Koffein.

Am Abend kommt einer der drei Manager nach Hause und seine Frau begrüßt ihn neugierig mit den Worten: „Und, erzähl, wie war Euer Auswahlverfahren, wer ist es geworden?“

Nun, Sie liebe Leserinnen und Leser, ahnen sicher schon die Antwort, die da lautete:
„Wir hatten einen perfekten Bewerber, der sowohl im persönlichen Auftreten als in der strategischen Analyse unserer Vertriebswege zu 100% zu uns, unserer Ausrichtung und unserer Denkweise passt. Besser hätte es nicht laufen können, wir sind sehr zufrieden und haben uns natürlich für den zweiten Kandidaten entschieden.“

In meiner Coachingarbeit begegnen mir immer wieder Manager, die sich beklagen zu wenig Feed-Back zu bekommen. Je höher in der Unternehmenspyramide desto weniger und ganz oben bist Du oft ganz allein. Viele wünschen sich zwar kritisches Feed-Back, bekommen es aber nicht. Ohne Feed-Back fehlt dann sehr oft eine kritische Reflektion und die Gefahr, Dinge zu einseitig zu sehen und dadurch Fehler zu machen, steigt. Manche Menschen fangen dann auch an, sich „in der Sonne zu aalen“, getreu dem Motto: „Mir widerspricht ja keiner, also muss es richtig sein.“ Das ist sehr oft leider ein allzu kurzsichtiger und gefährlicher Trugschluss.

Wollen Führungskräfte wirklich ein konstruktiv kritisches Feed-Back aus ihrem Umfeld erhalten und dazu kann man sie nur ermutigen, dann müssen sie schon bei der Auswahl ihrer Mitarbeitenden insb. im nahen Umfeld besonders sorgfältig vorgehen. Mit der Kopie meiner selbst werde ich mich wahrscheinlich gut verstehen und vielleicht sogar schnell Freundschaft schließen, aber dafür werde ich halt meist auch nur ein Echo bekommen und keine kritische Reflektion oder gar eine kontroverse Meinung, welche die Sache durchaus voranbringen könnte. Auch ist der Umgang mit kritischen Äußerungen sehr wichtig, denn wenn ihre Mitarbeitenden erstmal gelernt haben, dass solch kritische Rückmeldungen gar nicht erwünscht sind und eh nichts bewirken, dann stellen die Mitarbeitenden ihr Feed-Back auch schnell wieder ein. Wer will sich schon ständig den Ärger des Chefs bzw. der Chefin zuziehen? Wer wirklich offene und ehrliche Reflektion und Feed-Back haben möchte, der muss dafür auch die notwendige offene und positive Feed-Back-Kultur schaffen.

Ich hatte in meinem Berufsleben das Glück, einmal für einen Chef arbeiten zu dürfen, der genau das geschafft hat. Er sagte einmal zu mir: „Ich habe Sie ganz bewusst als meinen Stellvertreter eingestellt, weil Sie so ganz anders sind als ich. Mich selbst habe ich ja schon.“ Da hatte er wohl recht.

„Be a voice, not an echo.”, zu diesem Spruch hätte man sicher ganz verschiedene Impulse schreiben können, ich belasse bei diesem und schließe noch zwei Fragen für Sie an:

Wer sind ihre konstruktiv kritischen Feed-Back-Geber und wie gehen Sie mit ihnen um? Erleben diese genug Wertschätzung von Ihnen?

Für wen könnten Sie eine Stimme und nicht nur ein Echo sein?

#coaching

#selbstreflexion

#zufriedenheit

Ein junger Wilder mischt auf und was das mit Führung zu tun hat…

In der neuen Ausgabe unseres NEW LEADERS CLUB PODCAST geht es diesmal um eine besonders spannende Führungsaufgabe, von der wir alle viel lernen können.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Anhören!

Die neue Folge findet Ihr z.B. auf Spotify, aber natürlich findet Ihr uns auch auf allen anderen Podcastportalen.

#newleadersclub

#theartofnewleadership

#einfachmenschsein

Führungskräfte in Unternehmen und sonstigen Institutionen haben es nicht leicht. Sie tragen viel Verantwortung für sich, für andere Menschen und natürlich für die gewünschten Ergebnisse. Doch alleine können Sie nichts bewirken, Sie sind auf die Zuarbeit ihrer Mitarbeitenden und die Kooperation von Lieferanten, Kunden und vielen anderen Geschäftspartnern angewiesen. Da läuft natürlich nicht immer alles rund, was ich mal an ein paar typischen Äußerungen meiner Coachingklienten verdeutlichen möchte:

„Meine Filiale hat wieder einmal gar nichts begriffen, obwohl wir alles eingehend besprochen hatten. Als ich heute Morgen kam, war nichts so vorbereitet, wie es sein sollte.“

„Herr X wird es nie schaffen, dem habe ich es jetzt schon zehnmal erklärt, der lernt es nie.“

„Die da oben (gemeint sind natürlich die eigenen Chefs) haben doch gar keine Ahnung, was hier an der Basis abgeht. Die haben überhaupt kein Verständnis für mich.“

„Dieser blöde Lieferant ist aber auch niemals pünktlich und hat immer eine Ausrede, jetzt müssen wir wieder knüppeln und ich darf die Verzögerungen rechtfertigen.“

„Man eh, die hat heute wieder eine Laune, ich bin ihre schnippische Art so was von Leid!“

Noch weitere zehn Beispiele gefällig? Nein, ich denke auch, dass es reicht. Sie kennen das wahrscheinlich ja ohnehin aus dem eigenen Erleben und haben vielleicht an der ein oder anderen Stelle auch Situationen aus ihrem eigenen Leben wiedererkannt.

Natürlich habe ich Verständnis für meine Klienten, denn ich sage schon seit Jahrzehnten, dass Führungskraft zu sein, keine einfache Aufgabe ist. Sogar im Gegenteil, es ist sehr schwer und man kann es niemals allen recht machen. Alle Führungskräfte aber haben sich diese Aufgabe ausgesucht, niemand hat Sie unter Anwendung körperlicher Gewalt gezwungen, Führungskraft zu werden oder gar zu bleiben. Und damit ist klar, Sie haben all diese Herausforderungen freiwillig gewählt und diese sind in der Führung auch nicht zu vermeiden.

Es lohnt daher sicher, sich mit dem Mindset der jungen Falknerin auseinanderzusetzen. Es läuft immer anders ab als geplant! Einer (ihrer Vögel) tanzt immer aus der Reihe oder ist „schlecht drauf“. Improvisation ist täglich und vollkommen normal!

Und, wie geht die Falknerin damit um? Es inspiriert sie, sie sieht das als großen Reiz, als tägliche Herausforderung, ja gar als Garantie gegen Langeweile in ihrem Leben! Mit diesem Mindset kann sie die Dinge natürlich viel freudiger und positiver angehen, als viele Führungskräfte es können. Und bevor dieser Einwand gleich vorgetragen, Ergebnisverantwortung hat die Falknerin erst recht, denn als Selbständige lebt sie auch noch vom Erfolg ihrer Arbeit. Viele Führungskräfte bekommen jahrelang ihr Gehalt, völlig egal, ob sie erfolgreich sind oder nicht.

Und damit sind wir wieder an einer Stelle, die sich schon so oft als Kern meiner Arbeit herausgestellt hat: Es ist niemals das Ereignis als solches, sondern unsere Bewertung bzw. unser Umgang damit, der dafür sorgt, dass wir uns gut oder schlecht fühlen. Ist es ein Problem, das mich nervt, mir Energie raubt, mir die Lust nimmt, überhaupt zu Arbeit zu gehen oder ist es…, ach lesen Sie doch einfach nochmal das Zitat von Sandra Jung.

Noch ein letzter Gedanke: Nur mal ganz fiktiv angenommen, es würde immer alles gelingen, alle Mitarbeitenden arbeiten perfekt, sind voll motiviert und identifiziert, alle Lieferanten liefern pünktlich und in bester Qualität, alle Kunden sind zufrieden und so weiter. Dann braucht ihr Unternehmen bzw. ihre Institution sicher weiterhin seine Mitarbeitenden, aber Sie als Führungskraft wahrscheinlich nicht mehr, denn was sollte dann noch Ihre Aufgabe sein? Wollen Sie das wirklich?

Nun also in eine Reflexionsschleife:

Bei welchen Situationen könnte das Mindset von Sandra Jung auch für Sie hilfreich sein?

Was würde sich in Ihrem (Er-)Leben ändern, wenn Sie so denken würden, wie Falknerin der Burg Greifenstein?

Viel Freude bei Ihren Überlegungen!

#coaching

#selbstreflexion

#zufriedenheit

„Hey Mario, heute kein Montagsimpuls?“

„Genau, am Freitag war Brückentag!“

„Wie Brückentag? Den gibt es doch nur für Angestellte, Du bist doch selbständig, da arbeitet man doch immer.“

„Ich kann mich nicht erinnern, das in meiner Arbeitsplatzbeschreibung gelesen zu haben. Da steht eher: Ich bin selbständig, weshalb ich an Brückentagen immer frei habe.“

„Na gut, aber den Impuls hättest Du ja auch an jedem anderen Tag schreiben können.“

„Da hast Du natürlich recht, aber ich schreibe immer freitags morgens, da habe ich zwei Stunden Büro und dann Wochenende. In den zwei Stunden schreibe ich auch den Montagsimpuls. Und da am Freitag Brückentag war, gibt es heute leider keinen Montagsimpuls.“

„Das ist aber sehr starrköpfig und egoistisch von Dir – ich bin doch Stammleser Deiner Impulse und schaue nun in die Röhre.“

„Ich finde das sehr konsequent von mir und im Leben gibt es bekanntlich keine Regel ohne Ausnahme, wenn wir uns nicht selbst in unnötigen Stress versetzen wollen. Also ist heute mal ein Montag ohne Impuls zur Selbstreflexion.“

„Na gut, Du hast wohl recht, dann gibt es heute eben ausnahmsweise keinen Montagsimpuls. Aber nächste Woche erwarte ich wieder einen.“

„I will do my very best – versprechen kann ich aber nichts.“

Und falls Sie, liebe Leserinnen und Leser, nun vielleicht zum dem Ergebnis kommen, dieser kleine Dialog sei ja doch ein Impuls zur Selbstreflexion…, wunderbar. Dann dazu nur eine einzige Frage:

Wovon könnten Sie einfach mal für eine Woche eine Pause machen?

Ich wünsche eine schöne neue Woche.

#zufriedenheit

#selbstreflexion

#pausemachen

Als ich am Freitag den obigen Spruch auf meinem Tageskalender las, wusste ich sofort, dass er der Aufhänger für meinen heutigen Wochenimpuls werden würde.

Schön häufiger habe ich mich in meinen Impulsen mit dem Glück und der Glücksforschung beschäftigt. Glücklich sein, das wünschen wir uns doch alle und haben es nicht auch alle Menschen verdient, glücklich zu sein?

„Aber wie soll ich einfach so glücklich sein?“, ruft jetzt vielleicht eine innere Stimme in Ihnen und aktiviert eine innere Abwehrhaltung, weil das mit dem Glücklichsein doch nicht so einfach ist.

Ich rufe nur mal kurz in Erinnerung, dass Glück ja niemals ein Dauerzustand ist, sondern immer nur ein vergänglicher Moment – mal länger mal kürzer. Wäre dem nicht so, dann gäbe es gar kein Glücklichsein, denn es gäbe ja auch das Gegenteil nicht und wenn Ihr Erleben immer gleich wäre, wie sollten Sie dann feststellen, dass Sie glücklich sind?

Ich behaupte, wenn Sie sich auf das „kleine Glück“, also den Moment des Glücklichseins fokussieren, dann können Sie jederzeit glücklich sein. Glauben Sie nicht? Na gut, ich erkläre es Ihnen an mir als Beispiel.

Auf meinem Schreibtisch steht ein Foto, dass mich lächelnd auf dem Sonnendeck eines Kreuzfahrtschiffes zeigt. Die Sonne scheint und um mich herum ist nur das Meer. Das Foto ist viele Jahre alt, um genau zu sein, entstand es 2017. Es ist der letzte Moment in meinem Leben, den ich erinnern kann, an dem ich mich vollkommen frei und unbeschwert gefühlt habe: Ich war eins mit der Weite des Meeres und der Wärme der Sonne. Keine Pflichten, keine Sorgen, keine Aufgaben, keine anderen Menschen, für die ich verantwortlich bin oder sorgen muss. Auch kein Zwicken in meinem Körper und kein Gedanke, an das, was ich unbedingt noch tun muss. Ganz frei, nur ich in der Wärme der Sonne ohne Sorgen – einfach ein glücklicher Moment.

Alles, was schon einmal da war, können wir durch Erinnerung und Imagination reaktivieren. Unser Gehirn kann zwischen Vorstellung und Realität nur bedingt unterscheiden (warum sollten Sie sonst bei einem Albtraum ein Angstgefühl erleben?). Also weiß ich ziemlich genau, was ich tun muss, wenn ich wieder einmal für ein paar Momente glücklich sein möchte.

Ich lehne mich dann in meinem Schreibtischstuhl zurück, schaue das Bild an, schließe die Augen und sitze wieder an Bord des Schiffes in der warmen Sonne und erlebe das gleiche Glücksgefühl nochmal. Inzwischen weiss ich auch, wie ich dieses Gefühl durch aktuelles Erleben noch weiter verstärken kann. Sehr gut funktioniert das bei mir mit einer frisch gebrühten Tasse Kaffee in der Hand: Ich spüre die Wärme der Tasse in meiner Hand, was die Wärme der Sonne in meinen Gedanken intensiviert. Ich rieche den Duft des frischen Kaffees und ich schmecke den das leckere Aroma auf meiner Zunge. Ich aktiviere also alle meine Sinne und erlebe diesen Moment des Glücks jedes Mal neu und fast so intensiv, wie er damals war.

Einen solchen Moment haben Sie in Ihrem Leben mit Sicherheit auch, wobei Ihr Moment natürlich vollkommen anders aussehen kann als meiner. Auch Sie können diesen Augenblick jederzeit reaktivieren und so aufs Neue erleben. Probieren Sie es aus, Sie werden sehen, auch Sie können jederzeit und auf einfache Art und Weise mehr Zeit mit Glücklichsein verbringen.

Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude und natürlich auch eine schöne neue Woche!

#selbstreflexion

#glück

#zufriedenheit

„Vielen Dank für das klare Feed-Back, dass ich gerade wieder voll ins alte Verhaltensmuster verfallen bin.“, sagte eine Teilnehmerin in dieser Woche in einer Seminarpause zu mir.

Bitte gerne, das ist sozusagen im Preis inbegriffen, schmunzelte ich in mich hinein.

Ich war gerade dabei mit einem ihrer Kollegen an einem Beispiel aus dem Alltag der Gruppe eine Gesprächstechnik vorzumachen. Plötzlich konnte die Kollegin nicht mehr an sich halten und mischte sich ein. Sie müsse jetzt mal kurz inhaltlich werden, auch wenn das hier nur als Beispiel für die Anwendung der Technik gedacht sei. Die Umsetzung des Themas gehe nicht schnell genug, so könne es nicht weitergehen, man müsse doch jetzt… und so weiter. Ich bedankte mich für die klaren Ansagen, aber nicht ohne den Hinweis, dass ich in etwa 10 Minuten mit Ihrem Kollegen auch an genau diesen Punkt gekommen wäre, nur eben auf eine andere Art: weniger „Ansage“, mehr Selbsterkenntnis.

Für unser Seminar war es klasse, dass sich diese Episode genau so zugetragen hat. Sie machte nämlich im Seminar schon einmal deutlich, was in den kommenden Wochen und Monaten auch im Arbeitsalltag immer wieder passieren wird. Verhaltensänderung erreichen wir niemals durch „Schalter umlegen“. Es ist normal, dass wir etwas Neues ausprobieren und dabei trotzdem immer mal wieder in die alten Verhaltensweisen zurückfallen, auch wenn wir das eigentlich gar nicht wollen. Dieser Rückfall ist kein kognitiver Prozess, „es“ passiert sozusagen einfach. Das alte Verhalten ist durch stabile Bahnungen im Gehirn meist sehr gut untermauert und diese Bahnungen aktivieren sich mehr oder weniger automatisch. Erst langsam werden im Gehirn neue Bahnungen aufgebaut und die alten irgendwann durch diese neuen ersetzt. Ein Hirnforscher erklärte mir einmal, dass im Schnitt ein neues Verhalten vierzig Mal erfolgreich umgesetzt werden muss, bis die neue Bahnung stabiler ist als die alte, wir also nicht mehr automatisch und ungewollt in altes Verhalten zurückfallen. Na, wenn das so ist, kann ich diesen „Rückfall“ im Seminar doch aller bestens verzeihen, denn wir stehen ja gerade noch bei der ersten neuen Ausführung des zu lernenden Verhaltens.

Ich erlebe es oft, dass Menschen sich wünschen, dass Veränderungen im Allgemeinen und ganz besonders Verhaltensänderungen doch schneller von statten gehen mögen. Das ist ein so nachvollziehbarer und menschlicher Wunsch, gerade in unserer schnelllebigen Zeit. Es bleibt aber ein Wunsch. In der Realität geht die Umsetzung immer nur in kleinen Schritten voran, meist sogar im Modus: zwei Schritte vor und einen wieder zurück. Wir sind halt Menschen und keine Maschinen, bei denen man Hebel umlegen kann.

Seien Sie also nachsichtig mit sich: Sie brauchen Geduld und müssen sich Fehler und Rückschläge verzeihen, dass ist Teil eines jeden Prozesses von Verhaltensänderung. Aber es ist doch sehr erleichternd: Sie dürfen Fehler machen, das gehört dazu – Sie müssen nicht perfekt sein, Perfektion ist in Sachen menschlichen Verhaltens meist eh gar nicht erreichbar und auch gar nicht sinnvoll.

Wann haben Sie sich zuletzt eine Verhaltensänderung vorgenommen und sind doch „voll“ ins alte Verhalten zurückgefallen?

Wer oder was hat Sie darin erinnert, dass Sie es doch anders machen wollten?

Welche Gedächtnisstützen können Sie verwenden, um Rückfälle ins alte Verhalten zu minimieren? Wenn Sie sich nämlich bewusst daran erinnern (kognitiver Prozess), dass Sie es ja anders machen wollen, dann passiert „es“ nicht mehr „einfach so“ – sie tricksen Ihr Unterbewusstsein also aus.

Viel Erfolg wünsche ich Ihnen bei allen Verhaltensänderungen, die noch vor Ihnen liegen und denken Sie daran: Sie müssen nicht perfekt sein!

#coaching

#veränderung

#selbstreflexion

Teamentwicklung und Führungskräfteausbildung verbinden

Aktuell liege ich gerade in den letzten Zügen meiner Vorbereitung, denn morgen beginne ich wieder einen neuen Teamentwicklungsprozess. Mein Kunde ist das Führungsteam einer Gemeindeverwaltung angeführt von einer jungen dynamischen Bürgermeisterin.

Mehrere Personalwechsel und eine Organisationsuntersuchung, die die Aufbauorganisation verändert hat und zudem eine neue Ablauforganisation in vielen Teilbereichen empfiehlt, prägen die Ausgangslage. Da ist man als Führungsteam gefordert: Der perfekte Zeitpunkt, um sich der gemeinsamen Herausforderung des “noch besser werdens” zu stellen.

Morgen starten wir also in diesen Prozess mit mehreren Workshops, Einzelcoachings, “Hausaufgaben” und Partneraufgaben – insgesamt eine Prozess über ca. 1,5 Jahre, denn “einfach Hebel umlegen” an einem Tag funktioniert einfach nicht.

Besonders freue ich mich, dass sich mein Kunde auch für die Kombination mit der Führungskräfteausbildung “Erfolgreich führen mit Coachingkompetenz” , die jeweils am zweiten Workshoptag ihren Raum finden wird. Das passt sehr gut zusammen, denn die Teilnehmenden können in den gemeinsamen Übungen dann gleich die Themen bearbeiten, die sich im Teamwokshop ergeben haben.

Das werden also zwei spannende Tage im wunderbaren Ambiente mit Seeblick in unserem schönen Seehotel. Ich freue mich drauf!

#coaching

#führungskräfteentwicklung

#erfolgreichführenmitcoachingkompetenz

#workshop

#seminar

In der vergangenen Woche begegnete mir ein Post in den sozialen Medien, der alle Leser um ein Like bat, die ihre Kindheit noch ohne Handy und Laptop verbracht haben. Da war ich natürlich voll dabei und klickte sehr spontan auf „gefällt mir“.

Meine Gedanken schweiften ab – wie war das noch in meiner Jugend? Wir waren draußen, führen mit den Fahrrädern durch die Gegend, kickten auf dem Bolzplatz oder saßen irgendwo rum und quatschten. Es gab eigentlich keinen Tag ohne Sport, ob beim Tischtennis im Verein, mit Freunden auf dem Basketballfeld oder als einsamer Fußballschiedsrichter bei der Laufeinheit im Wald. Medienkonsum war als Thema schlicht nicht existent, denn meist waren wir abends dann auch zu müde oder es war zu spät, um Fernsehen zu schauen. Bewegungsmangel und Übergewicht waren Fremdwörter.

Die nächste Phase, die ich erinnere, ist die der ersten mobilen Telefone und das schreibe ich ganz bewusst so. Der Makler, von dem ich mit meiner Frau 1994 in Rostock unsere erste Eigentumswohnung kaufte, hatte so ein mobiles C-Netz-Telefon. Es war ein schwerer eckiger Kasten mit einem Hörer darauf und einem Schultergurt, damit man es gut tragen konnte. Wenn man Glück hatte und gerade ein Netz verfügbar war, konnte man damit telefonieren und sonst konnte es… nichts! Bald darauf gab es die nächsten Varianten als Autotelefon und wenn wir ein Auto mit einer zweiten, meist sehr langen, Antenne erblickten, späten wir hinein und waren von dem Autotelefon fasziniert.

Nur 30 Jahre später sieht unsere Welt vollkommen anders aus. Mit modernen Handys kann man alles und mit etwas Glück sogar noch telefonieren. Wir sind eigentlich immer online, Nachrichten und Wissen sind immer und überall unbegrenzt verfügbar. Wir sitzen ständig vor den Bildschirmen oder starren auf unser Handy, Bewegung hat dramatisch abgenommen, Übergewicht ist omnipräsent, denn aktuellen Untersuchungen zu Folge sind 67% der deutschen Männer und 53% der deutschen Frauen übergewichtig. Für Kinder habe ich leider keine Zahlen, doch ich fürchte, wir würden auch bei diesen alle erschrecken.

Ich kenne Menschen, die haben schlicht vergessen, dass ein Mobiltelefon eine Ausschalttaste hat. Nicht selten berichten meine Klienten von regelrechten Entzugserscheinungen wie z.B. Gereiztheit oder Aggressivität, wenn sie über gewisse, oft sehr kurze Zeiträume nicht online waren.

Früher war es ein großer Luxus, ein mobiles Telefon zu haben. Was ist heute ein großer Luxus? Ich glaube, es ist eine Zeit, in der wir einfach mal „offline“ sind. Keine News, keine Mails, kein Telefonanruf, der uns überall auf der Welt erreicht, keine Videos, keine Reels und vor allem keine meist so besonders inhaltsvollen Fotos von unserem Essen.

So einen Tag haben Sie noch nie erlebt? Dann wird es Zeit dafür! Einfach mal aufstehen, keine elektronischen Geräte einschalten, sondern einfach sein: im Gespräch mit Familie oder Freunden, versunken in den eigenen Gedanken, im Erleben der Umwelt mit allen Sinnen, beim Spaziergang in der Natur, beim Duft des frischen Kaffees auf der Terrasse oder dem Balkon. 24 Stunden offline und ohne alle elektronischen Medien – Luxus pur!

Hilfe, Mario ist verrückt geworden? Nein, das glaube ich nicht, probieren Sie aus und gönnen Sie sich dieses wunderbare Luxusgut. Es ist sogar kostenfrei, aber ganz sicher nicht umsonst.

#einfachsein

#selbstreflexion

#coaching