Höflichkeit

Dieses Zitat der berühmten Schauspielerin lädt uns zu einem Perspektivwechsel ein. Auf den ersten Blick klingt es widersprüchlich: Wie kann Ehrlichkeit gerade darin bestehen, etwas nicht auszusprechen?

Doch vielleicht steckt darin eine wichtige Erkenntnis: Nicht jeder Gedanke, der uns durch den Kopf geht, ist die Wahrheit. Gedanken sind oft spontan, gefärbt von Emotionen, alten Erfahrungen oder eigenen Unsicherheiten. Wenn wir alles ungefiltert äußern, riskieren wir, den anderen mit etwas zu belasten, was mehr über uns selbst als über die Realität aussagt.

Ehrlich sein bedeutet also nicht, jedes Wort herauszulassen, sondern aufrichtig mit sich selbst in Kontakt zu treten. Es heißt, innezuhalten und zu prüfen:

  • Ist das, was ich gerade denke, wirklich ein Ausdruck meiner Wahrheit – oder nur ein vorübergehender Impuls?
  • Würde mein Aussprechen klären und verbinden – oder eher verletzen und trennen?
  • Spreche ich, um den anderen besser zu erreichen – oder, um mich selbst zu entlasten?

Ehrlichkeit bekommt dadurch eine tiefere Dimension: Sie ist weniger eine sprachliche Direktheit, sondern eine Haltung der inneren Klarheit. Wer sich selbst ehrlich anschaut, entdeckt auch, wo Schweigen mehr Wahrhaftigkeit trägt als Worte.

Vielleicht überlegen Sie einmal:

  • Wann habe ich in letzter Zeit „ehrlich“ etwas gesagt, das eigentlich nur meiner spontanen Emotion entsprang?
  • Gibt es Situationen, in denen ich zwar geschwiegen habe, aber dadurch authentischer geblieben bin?
  • Was wäre, wenn Ehrlichkeit nicht nur „gegenüber anderen“ gilt, sondern vor allem als eine Verantwortung mir selbst gegenüber?
  • Wo könnte ich lernen, meine Gedanken zu prüfen, bevor ich sie teile – um so klarer, sanfter und zugleich wahrhaftiger aufzutreten?

So wird das Zitat zu einer Einladung, Ehrlichkeit nicht als bloßes „Sagen, was man denkt“ zu verstehen, sondern als eine reifere Form der Selbstwahrnehmung und Beziehungsgestaltung.

Ich wünsche eine zufriedene und erfolgreiche neue Woche!

#ehrlichkeit

#selbstreflexion

#coaching

Welt voller Wunder

Wir leben in einer Welt, die uns ständig fordert: E-Mails, Nachrichten, To-Do-Listen, Verpflichtungen. In dieser Getriebenheit verlieren wir leicht den Blick für das, was eigentlich selbstverständlich und gleichzeitig außergewöhnlich ist: das Rauschen des Windes, der Geruch von Regen, die Farben eines Sonnenuntergangs, das Lachen eines Kindes oder die Stille eines Morgens.

Das Zitat erinnert uns daran, dass die Wunder nicht verschwunden sind – wir haben nur verlernt, sie zu bemerken. Der Schlüssel liegt also nicht darin, „mehr Wunder“ zu suchen, sondern unsere Wahrnehmung zu schärfen und uns selbst die Erlaubnis zum Staunen zu geben.

Echte Ehrfurcht entsteht so nicht erst bei großen Ereignissen, sondern im Erkennen des Besonderen im Alltäglichen.

Wie weit Sie im Alltag den Blick für „Wunder“ bereits verloren haben, können Sie mit ein paar einfachen Reflexionsfragen überprüfen:

  • Wann habe ich das letzte Mal bewusst gestaunt – nicht über etwas Großes, sondern über etwas Kleines, das eigentlich selbstverständlich erschien?
  • Welche Momente in meinem Alltag rauschen achtlos an mir vorbei, obwohl sie voller Schönheit sind?
  • Was hindert mich daran, diese Wunder zu sehen – Eile, Gewohnheit, Ablenkung?
  • Welche Haltung könnte mir helfen, wieder mit offenen Augen und offenem Herzen durch meinen Alltag zu gehen?

Da ich aus eigenem Erleben weiß, dass es gar nicht so einfach ist, diesen Blick für die kleinen Wunder wiederzufinden und sich an ihnen zu erfreuen, möchte ich Ihnen heute noch eine praktische Übung anbieten:

Praktische Achtsamkeitsübung: „Ein Wunder am Tag“ (natürlich können Sie sich auch zwei oder drei Wunder vornehmen 😊)

  1. Innehalten: Triff morgens ganz bewusst die Entscheidung: Heute will ich (mindestens) ein Wunder wahrnehmen.
  2. Wahrnehmen: Achte im Laufe des Tages auf kleine Details – die Wärme der Kaffeetasse in deiner Hand, das Lächeln eines Fremden, das Spiel von Licht und Schatten, einen Vogel am Himmel, uvm.
  3. Benennen: Halte diese Momente kurz fest – schreib sie in ein Notizbuch oder in dein Handy.
  4. Reflektieren: Am Abend lies deine Notiz(en) nochmals durch und spüre nach: Wie – ganz konkret – haben sie meinen Tag verändert?
  5. Verankern: Wiederhole dies mehrere Tage hintereinander. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass dein Blick geschärft wird und du mehr Schönes siehst, ohne noch bewusst danach suchen zu müssen.

So wird aus diesem Zitat nicht nur ein Gedanke, sondern ein Wegweiser:

Das Staunen kehrt zurück, sobald wir bereit sind, es wieder zu üben.

Ich wünsche eine zufriedene und erfolgreiche neue Woche!

#wunder

#zufriedenheit

#coaching

Kraft der Stille

Lärm hat viele Gesichter. Er besteht aus Geräuschen, z.B. Verkehrslärm, lauten Stimmen, klingelnden Telefonen oder vielen anderen Geräuschen. Lärm verursachen aber auch volle Terminkalender, Erwartungen von außen und nicht zuletzt der innere Lärm aus Gedanken, Sorgen, To-do-Listen oder Selbstkritik. Lärm verändert ständig seine Form und Gestalt, springt von einem Thema zum anderen und schafft so das Gefühl, immer in Bewegung bzw. in Unruhe, Hektik und unter Druck zu sein.

Viele Menschen leiden in unserer hektischen und von vielen Sorgen belasteten Zeit unter Lärm – ganz gleich in welcher Form er gerade auftritt.

Die Stille dagegen ist unverwechselbar und klar. Sie ist nicht lautlos, sondern voller Präsenz. In ihr tritt das Wesentliche hervor. Stille ist ein Zustand, in dem du dich selbst wieder hörst – nicht die Stimmen der anderen, sondern deine eigene innere Wahrheit. Stille ist ungemein wertvoll, gerade weil viele Menschen sie kaum noch bewusst erleben.

Deshalb frage dich: Wo in meinem Alltag lasse ich bewusst Stille zu?
Oft meinen wir, Stille sei etwas, das wir uns erst schaffen müssen – im Urlaub, in einer Auszeit, in einer perfekten Meditation. Doch in Wirklichkeit ist sie immer da. Du kannst sie schon in einem kleinen Moment erfahren:

  • beim tiefen Ein- und Ausatmen zwischen zwei Aufgaben,
  • im kurzen Innehalten, bevor du auf eine Nachricht antwortest,
  • im bewussten Lauschen auf die Geräusche deiner Umgebung, ohne sie zu bewerten,
    (Klingt paradox, nicht wahr? Probiere es aus!)
  • in einem Spaziergang ohne Handy oder Ablenkung.

Stille ist nicht Abwesenheit, sondern Präsenz und Gegenwart. Wenn du ihr Raum gibst, gewinnst du Zugang zu Klarheit, Intuition und innerer Kraft. Du gewinnst an Präsenz!

Was könnte sich in deinem Leben verändern, wenn du der Stille täglich für ein paar Minuten einen Platz gibst – mitten im Alltag, mitten im Lärm der vielen Geräusche?

Probiere es aus, am besten gleich heute.

Ich wünsche euch allen eine schöne neue Woche!

#stille

#präsenz

#coaching

Arbeitszeitmodelle im Wandel?

Spätestens seit der Corona-Pandemie hat die Diskussion über eine neue räumliche und auch zeitliche Gestaltung von Arbeit an Dynamik gewonnen. Homeoffice, mobiles Arbeiten, 4-Tage-Woche und Lebensarbeitszeitkonten sind nur einige Stichworte, die fast täglich in Publikationen und ähnlichem diskutiert werden. Längst sind diese Fragestellungen zu relevanten Entscheidungsfaktoren im „battle for talents“ geworden und haben im Alltag der Unternehmen eine gravierende Bedeutung.

Nun legt die Recruiting-Plattform Stepstone eine Umfrage zu Arbeitszeitmodellen vor, für die in Deutschland mehr als 1.100 Menschen befragte wurden.

Mit 73% erhielten solche Arbeitszeitmodelle eine besonders hohe Zustimmung, an denen an einigen Wochentagen die Arbeitszeit verlängert wird, um an anderen Wochentagen die Arbeitszeit zu verkürzen, also z.B. Freitagmittag Schluss zu machen. 54% der Befragten wünschten sich flexible Arbeitszeitmodelle wie etwa Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit, bei denen sie sich die Arbeitszeit frei einteilen können.

Zumindest für mich eher überraschend fanden Arbeitszeitmodelle, die auf zusätzliche freie Wochentage abzielten, eher weniger Zustimmung. Nur 30% würden demnach einem Modell zustimmen, bei dem die gleiche Wochenarbeitszeit auf nur vier Arbeitstage verteilt wird, womit ein zusätzlicher freier Wochentag erreicht würde (4-Tage-Woche).

Mit 7% fast gar keine Zustimmung fand ein Modell, bei dem an 6 Wochentagen, dafür jedoch an allen Tagen kürzer, gearbeitet würde.

Es scheint, als sei das Modell von „5 Tage arbeiten, 2 Tage frei“ in vielen Köpfen doch noch sehr massiv verankert. Wer will es den meisten Menschen, die schon lange im Arbeitsleben stehen, verdenken?

Fazit: Eines bleibt gewiss – die Diskussionen um zukünftige Arbeitszeit- und Arbeitsort-Modelle werden weitergehen!

#arbeitszeitmodelle

#newwork

#coaching