Dieses Zitat der berühmten Schauspielerin lädt uns zu einem Perspektivwechsel ein. Auf den ersten Blick klingt es widersprüchlich: Wie kann Ehrlichkeit gerade darin bestehen, etwas nicht auszusprechen?
Doch vielleicht steckt darin eine wichtige Erkenntnis: Nicht jeder Gedanke, der uns durch den Kopf geht, ist die Wahrheit. Gedanken sind oft spontan, gefärbt von Emotionen, alten Erfahrungen oder eigenen Unsicherheiten. Wenn wir alles ungefiltert äußern, riskieren wir, den anderen mit etwas zu belasten, was mehr über uns selbst als über die Realität aussagt.
Ehrlich sein bedeutet also nicht, jedes Wort herauszulassen, sondern aufrichtig mit sich selbst in Kontakt zu treten. Es heißt, innezuhalten und zu prüfen:
- Ist das, was ich gerade denke, wirklich ein Ausdruck meiner Wahrheit – oder nur ein vorübergehender Impuls?
- Würde mein Aussprechen klären und verbinden – oder eher verletzen und trennen?
- Spreche ich, um den anderen besser zu erreichen – oder, um mich selbst zu entlasten?
Ehrlichkeit bekommt dadurch eine tiefere Dimension: Sie ist weniger eine sprachliche Direktheit, sondern eine Haltung der inneren Klarheit. Wer sich selbst ehrlich anschaut, entdeckt auch, wo Schweigen mehr Wahrhaftigkeit trägt als Worte.
Vielleicht überlegen Sie einmal:
- Wann habe ich in letzter Zeit „ehrlich“ etwas gesagt, das eigentlich nur meiner spontanen Emotion entsprang?
- Gibt es Situationen, in denen ich zwar geschwiegen habe, aber dadurch authentischer geblieben bin?
- Was wäre, wenn Ehrlichkeit nicht nur „gegenüber anderen“ gilt, sondern vor allem als eine Verantwortung mir selbst gegenüber?
- Wo könnte ich lernen, meine Gedanken zu prüfen, bevor ich sie teile – um so klarer, sanfter und zugleich wahrhaftiger aufzutreten?
So wird das Zitat zu einer Einladung, Ehrlichkeit nicht als bloßes „Sagen, was man denkt“ zu verstehen, sondern als eine reifere Form der Selbstwahrnehmung und Beziehungsgestaltung.
Ich wünsche eine zufriedene und erfolgreiche neue Woche!
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#selbstreflexion
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