Jeder macht, was er will – Strategie-Kommunikation mit gravierenden Mängeln

Eine Strategie haben ist das eine, sie erfolgreich umzusetzen ist das andere. Für eine erfolgreiche Umsetzung braucht man nämlich seine Mitarbeiter, alleine kann kein Unternehmensleiter eine Strategie – und sei sie noch so gut –  umsetzen. Damit kommt der erfolgreichen Kommunikation der Strategie mindestens eine genauso große Bedeutung zu, wie ihrer Erarbeitung. Leider gelingt die Kommunikation offenbar eher nicht, obwohl gerade dafür professionelle Unterstützung auf dem Beratermarkt zur Verfügung stünde und auch die meisten (großen) Unternehmen professionelle Kommunikationsabteilungen mit vielen, gut bezahlten Kommunikationsprofis haben.

managerseminare veröffentlicht in seiner aktuellen März-Ausgabe eine Studie der Unternehmensberatung Kudernatsch, die unter 137 strategieverantwortlichen Topmanagern durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind ziemlich erschreckend:

Nur 20%, also jeder fünfte Manager, gaben an, ein klares Konzept zur Kommunikation der Strategie zu haben. Kleine Lücken sahen 15%, teilweise Lücken 22%, die relative Mehrheit von 33% sah große Lücken und 10%  sahen sogar sehr große Lücken im Kommunikationsprozess.

Wenn schon das Selbstbild der kommunizierenden Manager derart negativ ist, kann man sich vorstellen, wie katastrophal die Ergebnisse wohl ausgefallen wären, wenn man die Mitarbeiter – also die Kommunikationsempfänger – befragt hätte.

Bleibt im Fazit nur festzustellen: Selbst die beste Strategie nützt nichts, wenn sie nicht bekannt ist und verstanden wird. Ohne sinnvolle Kommunikation kann nur ein Ergebnis rauskommen: Jeder macht, was er will und kaum einer, was er soll. Es ist also mehr als nachdenkenswert, sich entweder professionelle Kommunikationsunterstützung zu suchen oder aber dem Kommunikationskonzept mindestens ebenso sorgfältig Aufmerksamkeit zu schenken, wie der Strategie selbst.

 

Coaching in Deutschland immer bekannter und sehr erfolgreich

In 2017 hat die International Coach Federation (ICF), mit mehr als 25 000 Mitgliedern der weltweit größte Coaching-Verband, nach 2010 und 2014 erneut ihre Global Consumer Awareness Study durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.  Insgesamt – aber auch gerade für Deutschland (905 Teilnehmer) – fördert die Studie interessante und sehr erfreuliche Ergebnisse zu Tage.

Weltweit ist inzwischen zwei von drei Befragten bewusst, dass es Coaching gibt und fast jeder dritte hat bereits an einem Coaching teilgenommen.  In Deutschland liegt diese Zahl mit 58% knapp unter dem weltweiten Durchschnitt, wobei jedoch vor allem der fast explosionsartige Anstieg des Bekanntheitsgrades erwähnenswert ist, denn in 2014 lag diese Zahl bei gerade mal 21%.

Quelle: 2017 ICF Global Consumer Awareness Study

Inzwischen gibt jeder vierte der deutschen Befragten an, schon einmal gecoacht worden zu sein (2014: 26%, 2010: 31%). Auch die Verfügbarkeit des Angebots von Coaching hat in den Firmen zugenommen. 51% der deutschen Unternehmen bieten dies allen oder Teilen der Beschäftigten an. Damit ist Deutschland überdurchschnittlich, denn weltweit sind dies nur 46%.

Noch wesentlich positiver fällt die Antwort auf die Frage aus, ob sich die Befragten vorstellen könnten, sich coachen zu lassen. Gleich 72% der Befragten in Deutschland bejahen dies, womit in Deutschland eine weit größere Coachingbereitschaft besteht als im Durchschnitt (48%).

Es ist anzunehmen, dass insbesondere die extrem große Zufriedenheit der Coachingnehmer zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat. Denn 86% der Befragten gaben an, sehr oder ziemlich zufrieden zu sein. Ähnlich gute Werte (88%) zeigten sich auch weltweit, so dass kaum noch in Zweifel zu ziehen ist, dass Coaching in den meisten Fällen zu positiven Ergebnissen für die Coachingnehmer führt.

Quelle: 2017 ICF Global Consumer Awareness Study

Nur 7% der Befragten sahen keinen Erfolg in ihrem Coaching.

Die Erfolge hingegen liegen in zahlreichen Themenfeldern. Besonders häufig wurden Verbesserungen im Kommunikationsverhalten (44%) sowie der Arbeitsperformance (35%) erzielt.

Quelle: 2017 ICF Global Consumer Awareness Study

Fazit:

Angesichts der großen Zufriedenheit zahlreicher Coachingnehmer ist die Bekanntheit von Coaching weiter gestiegen, in Deutschland sogar sprunghaft. Dies bedeutet für die Unternehmen allerdings auch, dass sie mit steigender Nachfrage nach Coaching zu rechnen haben. Zunehmend werden sie daher darüber nachdenken müssen, ob sie dieses Instrument ihren Mitarbeitern anbieten und die dafür anfallenden Kosten übernehmen wollen.

Ein weiterer Weg könnte auch sein, den eigenen Führungskräften Coachingkompetenzen zu vermitteln und so über ein verändertes Führungsverhalten bereits positive Effekte von Coaching in den Unternehmensalltag zu integrieren. Es spricht viel dafür, dass eine Führungskraft, die über Coachingkompetenzen verfügt und diese in ihrer Führung zielgerichtet einsetzt, positivere Ergebnisse bei der Mitarbeiterzufriedenheit und damit bessere Arbeitsergbnisse und eine höhere Arbeitnehmerloyalität zum Unternehmen erreicht. So können positive Effekte für alle entstehen, denn der ein oder andere Coachingbedarf mit den dafür entstehenden Kosten kann präventiv vermieden werden.

Wenn Sie bislang noch keine weiteren Berührungspunkte mit Coaching hatten und zusätzliche Informationen wünschen, nehmen Sie gerne unverbindlich mit uns Kontakt auf:Mail an MP oder besuchen  Sie unsere Internetseite bzw. lesen Sie unseren Coaching Flyer.

 

 

 

 

 

Digitalisierung erfordert lebenslanges Lernen…

… das glauben einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitcom zufolge (Quelle: managerseminare 02/1018) 92% der Befragten. 90% glauben außerdem mit Weiterbildungen zu Digitalthemen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern zu können, weil entsprechende Kompetenzen wichtig sind, um im Beruf erfolgreich zu sein. Und mehr als zwei Drittel der Befragten glauben auch, dass in Zukunft digitale Kompetenz ebenso wichtig sein wird wie fachliche uns soziale Kompetenzen.

Man kann schon fast antizipieren – weil uns dieses Bild immer wieder bei Fragen der Weiterbildung in Deutschland begegnet – dass der Eindeutigkeit in der Bedeutungseinschätzung wohl ein gegenteiliges Bild der Weiterbildungsrealität gegenüber stehen wird. So ist es denn auch!

72% der Befragten bekunden nämlich, für Weiterbildungen in Sachen Digitalisierung keine Zeit zu haben und fast 6 von 10 Befragten erklären, ihr Arbeitgeber biete dazu gar keine Weiterbildungen an. Zwar könnte man sich dann privat weiterbilden, doch das lehnen viele Arbeitnehmer ab. Jeder fünfte beispielsweise erklärt klar, er wolle seine Freizeit nicht für Weiterbildungen nutzen. Immerhin 40% können sich vorstellen, dafür eine Stunde zu investieren.

Die Einstellung der Arbeitnehmer mag bitte jeder für sich bewerten, ich möchte da eher an die Unternehmen appellieren:

Wenn sich alle einig sind, dass digitale Kompetenzen in Zukunft wichtig sind, dann stehen Sie als Unternehmer vor der Frage, ob Sie morgen noch ausreichend qualifizierte Mitarbeiter haben, um im Wettbewerb bestehen zu können oder nicht. Das macht dann allerdings aus meiner Sicht die Antwort auf die Frage, ob Sie Weiterbildungen in Sachen Digitalisierung aktiv anbieten und dafür auch Freiräume innerhalb der Arbeitszeiten einräumen, eindeutig. Natürlich – oder Sie gehen das Risiko nicht ausreichend qualifizierter Mitarbeiter bewusst ein, aber ob das unternehmerisch die richtige Entscheidung ist, darf bezweifelt werden.