„Ich möchte glücklich sein!“ , sagte meine Coachingnehmerin, als ich Sie nach ihrem Coachingziel für unsere Zusammenarbeit fragte. An diesen Moment musste ich sofort denken, als ich das Zitat von Herrn Schmid las.
Wer möchte das nicht – glücklich sein. Das ist doch ein so menschliches Bedürfnis, so nachvollziehbar und so anerkennenswert. Wollen wir nicht alle glücklich sein?
Doch mit dem Glück ist das wie mit der Freude, beides können keine Dauerzustände sein. Wenn wir immer glücklich sind oder immer Freude empfinden, welchen Wert haben dann diese Gefühle noch? Wie schön es ist Freude zu empfinden oder auch glücklich zu sein, das wissen wir doch gerade erst dadurch, dass wir gelernt haben, wie es sich anfühlt, wenn alles freudlos ist bzw. ich mich unglücklich fühle. Nur der Unterschied zwischen beiden Gefühlszuständen gibt Glück und Freude überhaupt einen Wert. Als absolute Ziele im Sinne von „ich möchte immer…“ sind sie wertlos.

Nun habe ich das schon häufiger erlebt und meine Klienten können meine Einwände meist sehr gut nachvollziehen. Wenn wir dann am Ende der Zielfindung zu Formulierungen wie etwa:

„Ich möchte so oft wie möglich glücklich sein…“ oder
„Ich möchte so viel Freude wie möglich in meinem Leben empfinden…“,

gelangen, dann ist das wunderbar. Sie zu erreichen ist immer noch schwer genug.

Mein Erleben gestalte ich schließlich selbst, vollkommen eigenverantwortlich und ob mit meinem Erleben positive Gefühle wie Freude oder Glück verbunden sind, das entscheide ich ebenfalls ganz alleine. Genau diese Suchprozesse sind es, die unser Leben bestimmen. Dabei müssen viele Menschen häufig erst lernen, was ihnen Freude bereitet. Müssen lernen, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen, die kleinen Glücksmomente wahrzunehmen. Von vielen meiner Klienten höre ich im Laufe der Zusammenarbeit dann z.B. Sätze wie diesen:

„Ich habe immer groß gedacht, die perfekte Lösung der Situation gesucht, alles andere machte mich nicht froh. Jetzt achte ich viel mehr auf die kleinen Dinge.“

Ein Beispiel dazu: Petra, eine Führungskraft im klassischen Mittelmanagement und damit in der berüchtigten „Sandwichposition“ suchte in der Zusammenarbeit mit mir nach der perfekten Work-Life-Balance. Anfangs musste in ihrer Vorstellung alles perfekt durchorganisiert sein: zweimal die Woche Sport, einmal „Mädelsabend“, am Wochenende Haushalt usw. . Das hat – Sie ahnen es schon – nicht funktioniert und so war sie lange unzufrieden. Ich greife vor und zitiere mal einen Satz, den Sie ziemlich zum Ende unserer Zusammenarbeit gesagt hat und der gut verdeutlicht, welchen Umdenkprozess die Suche nach den kleinen Dingen, die für sie Glück und Freude bedeuten, bei ihr ausgelöst hat:

„Heute kann ich die 15 Minuten Mittagspause in der warmen Sonne am Seeufer mit einem leckeren Kaffee und dem Zwitschern der Vögel total genießen. Ich komme dann kraftvoll und erfüllt an meinen Arbeitsplatz zurück.“

Solche Momente sind es oft, die uns Freude bereiten, wir müssen sie nur sehen. Und wir müssen natürlich gelernt haben, was – ganz konkret – es denn ist, das uns Freude und Glück empfinden lässt.

Also begeben Sie sich auf die Suche, dazu kann ich Sie nur einladen. Freude und Glück sind keine Dauerzustände, wir können nicht immer glücklich oder voller Freude sein. So oft wie möglich aber können wir das schon. Und – wir haben es selbst in der Hand!

Was erfüllt Sie mit Freude?

Was zaubert Ihnen immer ein kurzes Lächeln ins Gesicht?

Was bedeutet Glück für Sie?

Wann war Ihr letzter Glücksmoment? Haben Sie ihn bewusst genossen?

#zufriedenheit

#coaching

#wegbegleiter2024

NEW LEADERS CLUB PODCAST: Folge 20 ist online!

Eigentlich haben wir doch alles besprochen und vereinbart und dennoch funktioniert Teamarbeit gerade nicht so, wie ich mir das als Führungskraft vorstelle. Das macht mich fertig und unzufrieden. Kennen Sie das auch?

Na, dann sind Sie bei unserer neuen Podcastfolge genau richtig!

Ich hoffe, Ihr habt Lust reinzuhören!

Hier geht’s zur aktuellen Folge auf Spotify: Wenn die anderen sich nicht an Vereinbarungen halten!

Natürlich findet Ihr uns auch auf fast allen anderen Podcastportalen!

Mitdiskutieren? Gerne, wir freuen uns auf Euch!

#newleaerdsclub

#theartofnewleadership

#einfachmenschsein

Viele von Ihnen sind sicher schon einmal geflogen und erinnern sich bestimmt an die Sicherheitshinweise, die freundliche Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter immer vor dem Abflug vermitteln:

„Im unwahrscheinlichen Fall eines Druckabfalls in der Kabine fallen automatisch Sauerstoffmasken aus dem Panel über Ihnen. Ziehen Sie eine Maske über Mund und Nase, atmen Sie ruhig und gleichmäßig, danach helfen Sie mitreisenden Kindern und Hilfsbedürftigen.“

Es ist der gleiche Ansatz, den auch Herr Schmid uns näherbringen will. Erst geht es um uns, dann können wir anderen helfen. Das hat mit Egoismus nichts zu tun, sondern folgt nur der Logik, dass helfen nur derjenige kann, dem es selbst gut geht.

„Aber das ist doch selbstverständlich!“, möchten Sie mir zurufen. Bitte, sehr gerne, ich freue mich, wenn das für Sie so ist. Die Erfahrungen aus der Praxis sehen leider allzu häufig anders aus.

Am einfachsten wird das am Beispiel der Überstunden deutlich. Wenn etwas nicht funktioniert, also ich mit meiner Arbeit in der Arbeitszeit nicht fertig werde, dann tue mehr vom gleichen – also mache ich Überstunden. So erlebe ich das fast überall. Erst kürzlich berichtete mir ein Produktionsleiter, er müsse aktuell wieder 10 Stunden am Tag arbeiten, weil „es“ (er meinte seine tägliche Arbeit) nicht zu schaffen sei. Ist das ein erfolgversprechender Ansatz? In wenigen Fällen, in denen es sich um einen temporär und zeitlich klar befristeten erhöhten Arbeitsanfall handelt, vielleicht. Grundsätzlich sicher nicht. Wenn etwas nicht funktioniert, versuche etwas anderes. Diese im Coaching übliche Maxime klingt da schon viel erfolgversprechender. Überstunden sind auf Dauer jedenfalls keine Lösung.

Allzu oft erlebe ich, um wieder etwas allgemeiner zu werden, dass meine Klienten sehr schnell bereit, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, auf eigene Erholungszeiten zu verzichten oder eigene Hobbies auszusetzen. Kurzfristig mag das alles hilfreich und anerkennenswert sein, geleitet von edlen Motiven ist es auf jeden Fall. Das Problem ist nur, dass viele Menschen ihre eigenen Grenzen nicht kennen oder zumindest nicht verlässlich abschätzen können, wie lange und wie weit sie diese zu ihren Ungunsten verschieben können. Und wer das nicht kann, läuft Gefahr sich zu überfordern, selbst in die physische oder psychische Krise zu geraten und dann auch anderen nicht mehr helfen zu können.

Deshalb ist es unerlässlich: Schützen Sie sich, danach helfen Sie anderen.

Interessanterweise zeigt sich ähnliches auch im Bereich der Führung von Mitarbeitenden, was Alfred Herrhausen einmal in folgendem Satz zusammenfasste: „Wer sich selbst nicht zu führen vermag, der kann auch andere nicht führen.“ Ich möchte das hier nicht vertiefen, aber es beginnt immer bei uns – auch in Sachen Führung.

Wie gut können Sie Ihre Belastungsgrenzen spüren?

Was tun Sie, wenn diese erreicht sind?

Welche Lösungsansätze – außer „mehr vom Gleichen“ verfolgen Sie regelmäßig?

Was tun Sie für sich, um Ihre eigene Belastbarkeit möglichst auf hohem Niveau stabil zu halten?

#zufriedenheit

#coaching

#wegbegleiter2024

Vielleicht sind ja Philosophie und Coaching viel enger miteinander verbunden, als mir dies bisher bewusst war. In einem sehr bemerkenswerten Interview im Spiegel (Ausgabe 1/2024) habe ich jedenfalls eine Reihe von Aussagen des Philosophen Wilhelm Schmid gefunden, die eng mit meiner Arbeit als Coach verbunden sind. Die nächsten vier Wochen möchte ich also meine Montagsimpulse dazu nutzen, Ihnen seine Aussagen und meine Gedanken dazu näherzubringen.

Seit vielen Jahren stellt der Umgang mit besonderen Belastungssituationen – mache verwenden auch gerne den Begriff Burn Out – einen Schwerpunkt meiner Arbeit dar. Viele Menschen empfinden die Krisen der letzten Jahre als zusätzliche Herausforderungen, die gepaart mit den ohnehin hohen Ansprüchen, die der Job und/oder die Familie an Sie stellen, zunehmend eine Überforderung darstellen. Corona mit seinen zahlreichen Auswirkungen und notwendigen Veränderungen, Krieg in Europa mit den damit verbundenen Ängsten und eine aufflammende Inflation, die viele Menschen bislang nur als theoretischen Begriff aus volkswirtschaftlichen Lehrbüchern kannten.

Im Ergebnis zeigen viele meiner Klienten klassische Überforderungssymptome, die sie allein nicht mehr steuern können. Die negativen Auswirkungen auf die Menschen sind dabei recht unterschiedlich. Während manche schlicht körperlich zusammenbrechen, ziehen sich andere immer mehr in die Isolation zurück, brechen soziale Kontakte ab und vereinsamen.

In solchen Situationen strebe ich der Zusammenarbeit zunächst immer eine Stabilisierung an. Wir suchen gemeinsam einen Ort, an dem sich meine Klienten behütet, geschützt und sicher fühlen. An diesem Ort kann dann sehr gut begonnen werden, nach Kraftquellen zu suchen. Was stärkt mich? Was tut mir gut? Was habe ich vernachlässigt und was will ich – nur für mich und mein Wohlbefinden – ab sofort wieder tun? Das ist keineswegs so simpel, wie es hier auf dem Papier vielleicht klingt. Viele Menschen haben zunächst gar keine Antworten auf diese Fragen und die Suche nach den Kraftspendern braucht häufig viel Zeit.

Erst am Ende dieser Phase, wenn Sicherheit und Energie wieder über einen Zeitraum erlebt wurden, kehrt die Gelassenheit zurück. An diesem Punkt ist dann schon viel gewonnen und jetzt können wir gemeinsam beginnen, die bisherigen Krafträuber zu identifizieren und den Umgang mit ihnen neu zu ordnen. Krafträuber haben wir immer, sie alle zu beseitigen ist in der Regel nicht möglich. Es muss also darum gehen, den Umgang mit Ihnen so zu gestalten, dass wir gut mit Ihnen leben können.

Gelingt dies, dann ist es für meine Klienten meist auch gut möglich gewesen, die Position der Gelassenheit und Sicherheit wieder zu verlassen und die Dinge wieder kraftvoll anzugehen. Die Herausforderung, dabei stets die eigene Grenzen im Blick zu behalten und zu respektieren, bleibt auch dann selbstverständlich erhalten. Das Bewusstsein rechtzeitig wieder einen Schritt zurück- und vielleicht doch noch einmal auf die Insel der Gelassenheit zu gehen bevor wieder eine Überforderungssituation eintritt, wird in diesen Prozessen meist gut geschärft, so dass die Handlungskompetenzen der Klienten im Hinblick auf ihre Selbststeuerung spürbar zunehmen.

Ganz im Sinne von Herrn Schmid ist also der Wechsel zwischen den Positionen der Gelassenheit und der Herausforderungen ein wesentlicher Teil der Coachingarbeit.

Vor welchen großen Herausforderungen stehen Sie aktuell?

Wie fühlt es sich an – eher nach Überforderung oder eher nach gut machbar?

Wo ist ihre Insel der Gelassenheit?

Was sind ihre Kraftquellen und pflegen Sie diese regelmäßig?

Woran erkennen Sie rechtzeitig, dass es wieder einmal Zeit für ihre Insel der Gelassenheit ist?

#zufriedenheit

#coaching

#wegbegleiter2024

“Ich nehme mir für das neue Jahr nichts mehr vor, klappt eh nicht.”, sagte mein Klient bei einem meiner letzten Coachingtermine in 2023 zu mir. Er gab damit – ohne es wissen – den Anstoß für den kurzen heutigen Wochenimpuls, den ich so eigentlich gar nicht schreiben wollte. Schon mehrfach habe ich mich zu Jahresbeginn mit den berühmt berüchtigten “guten Vorsätzen” beschäftigt. Dieses Jahr wollte ich das eigentlich auslassen – eigentlich halt, dann kam mein Klient mit diesem Satz.

“Aufgeben ist doch wohl keine Option, oder?” , antwortet ich ihm und schon waren wir mitten im Thema.

Wir kennen das doch alle:
Im Januar sind die Schwimmbäder voll, zahlreiche Menschen laufen (einmal) um unseren großen schönen See, der Alkoholkonsum wird kurzfristig reduziert, der Fernsehkonsum auch und so könnte ich endlos weitermachen. Doch meist schon wenige Wochen später ist wieder alles beim Alten – die Impulse des Jahreswechsels sind verpufft.

Die Gründe dafür sind ungemein vielfältig und haben häufig nichts mit Faulheit, Willensschwäche oder ähnlich negativ besetzen Begriffen zu tun. Es sind vielmehr die Routinen des Alltags, die uns einholen, die unerwarteten und ungeplanten Dinge, die einfach passieren und die Prioritäten des Alltags wieder verändern. Es sind häufig auch unbewusste Prozesse, die in uns ablaufen, z.B. wenn wir uns etwas vorgenommen haben, das eigentlich gar nicht unser Vorsatz ist, sondern vielmehr der eines anderen, den wir unbewusst adaptiert haben. Ein Beispiel verdeutlicht das sofort sehr anschaulich: “Sie sollten unbedingt regelmäßig Sport machen”, sagte der Hausarzt. “Das stärkt ihre Belastbarkeit und das Immunsystem. Laufen ist dafür ideal, am besten regelmäßig und mindestens 20-30 Minuten am Stück.” Eigentlich hassen Sie Laufen, aber weil der Arzt das sagt, nehmen Sie sich vor, zweimal die Woche eine Runde um den See zu drehen. Ein solcher Vorsatz hat keine Chance zu bestehen, weil Sie es eigentlich gar nicht wollen, es ist nicht “Ihrs”! Und heißt keinesfalls, dass Sie nicht Ihre Belastbarkeit und Ihr Immunsystem stärken möchten, aber laufen…

Aufgeben ist ja keine Option und so gibt es viele gute Hinweise, wie es mit den “guten Vorsätzen” auch gelingen kann. Sie können einige davon in meinen Beiträgen aus den Vorjahren (alle noch in meinem Blog vorhanden) finden. Für heute möchte ich für Sie nur einen Tipp hinzufügen.

Ein guter Vorsatz besteht sehr oft darin, mit etwas neuem zu beginnen oder wieder zu beginnen. Drehen Sie es einmal um: Womit möchten Sie im Jahr 2024 auf jeden Fall aufhören?

Oh, da fallen ihnen gleich viele Dinge ein? Nein, bitte nicht, das ist ein Teil des Problems. Bitte fokussieren Sie sich: Was ist genau das EINE, womit sie in 2024 AUF JEDEN FALL und möglichst sofort aufhören und auch nicht wieder anfangen wollen?

Oh – so gefragt ist das schon viel schwieriger zu beantworten? Wunderbar, genau das wollte ich ja erreichen! Denn wenn Sie das EINE finden, mit dem SIE wirklich aufhören WOLLEN, dann schaffen Sie das auch, sogar ganz leicht.

Also, womit wollen Sie in 2024 aufhören?

Was brauchen Sie, damit das wirklich gelingt?

Wer oder was könnte Ihnen vielleicht dabei helfen?

Was – ganz konkret – ist dann besser, wenn Sie damit aufgehört haben?

Viel Freude bei der Suche und beim Aufhören wünsche ich und natürlich Ihnen auch alles Gute, Zufriedenheit und damit auch mehr Erfolg in 2024!

#gutevorsätze

#selbstreflexion

#coaching