Als ich an diesem Montag aufwache und auf den Wecker schaue, ist es sieben Uhr, was bedeutet, dass ich sofort aufstehen muss, denn um 9 Uhr wartet in meinem Coachingraum der erste Klient auf mich.
An diesem Morgen fühlt sich das nicht gut an, ich hatte eine anstrengende letzte Woche, bin müde und hätte mich gerne im warmen Bett nochmal umgedreht, doch die Pflicht ruft.
Vielleicht kennen Sie solche Momente auch, es fühlt sich nicht richtig an, aber es muss sein. Manche nennen es Disziplin, andere nennen es Pflichtbewusstsein, wieder andere würden sagen, dass sie in solchen Momenten, den „inneren Schweinehund“ überwinden müssen. Ich habe gelernt, mich mit Selbstcoaching arbeitsfähig zu machen, indem ich gezielt einen Persönlichkeitsanteil aktiviere, der pflichtbewusst die notwendigen Aufgaben erledigt, sehr verlässlich und verantwortungsbewusst ist. Er sorgt dafür, dass ich funktioniere, wenn ich es muss – in letzter Zeit etwas zu oft, aber so ist es gerade.
An Tagen wie diesen helfen mir auch meine Morgenrituale, gut in Tag zu kommen und pünktlich arbeitsfähig zu sein. Eines dieser Rituale ist meine Morgengymnastik, ohne die mein Rücken „streiken“ bzw. mindestens schmerzen würde. Es ist also kein wirklich freiwilliges Ritual, aber dennoch fester Bestandteil der morgendlichen Routinen. Ein anderes Ritual sind die zwei Kuschelminuten mit meiner Katze, die immer auf den beiden Stufen, die in mein Arbeitszimmer führen, stattfinden. Jeden Morgen sitze ich dort und streichele meine Katze, die schnurrend um meine Füße streift. Es ist ein wunderbares „Hallo, schön, dass Du da bist!“. Noch eine Tasse frisch gebrühter Kaffee, dann bin ich arbeitsfähig und mindestens zweimal habe ich schon innerlich gelächelt (Katze und Kaffee), weil ich für einige Momente innegehalten und genossen habe, was mir guttut.
Auch an diesem Montag gehe ich pünktlich aus dem Haus, um in meinen Coachingraum zu fahren. Es fühlt sich nicht leicht an, es hat gerade nichts von „voller Energie“, aber ich bin gut arbeitsfähig und in der Lage, mich voll auf meinen Klienten einzulassen.
Wie gehen Sie mit solchen Momenten, in denen sich das, was Sie tun müssen, nicht gut anfühlt, um?
Sind Sie eher der Typ Disziplin oder „innerer Schweinehund“ oder ein ganz anderer?
Haben Sie auch Rituale, die Ihnen helfen, und wenn ja, welche?
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche!
Hybrides Arbeiten liegt voll im Trend und so stellt sich natürlich die Frage, welche Auswirkungen hybrides Arbeiten auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hat. In Sachen Homeoffice ließen sich bislang unterschiedliche Trends herausabreiten, die ich mal mit den Stichworten mehr Freizeit durch ersparte Wegezeiten und mehr Flexibilität vs. Vereinsamung in Erinnerung rufen will. Die International Workplace Group hat nun mehr als 1000 Menschen zum hybriden Arbeiten befragt und starke 86% gaben an, dass sich ihre Work-Life-Balance dadurch verbessert habe.
Auch weitere positive Lebensaspekte wurden angeführt. So gaben 68% an, besser zu schlafen und 58% ernährten ich gesünder. 54% gaben sogar an, sich mehr zu bewegen, so dass insgesamt 68% eine Verbesserung ihrer körperlichen Verfassung feststellten.
Das für sich genommen sind schon beeindruckende Effekte, die eine Umstellung auf hybrides Arbeiten hervorgerufen hat. Dazu kommt noch, dass 78% der Befragten weniger Stress erlebten und 79% sich weniger erschöpft fühlten.
Es scheint, als sei die Arbeitsform der Zukunft für viele gefunden, denn 76% der Befragten gingen auch davon aus, dass sich eine Rückkehr zur klassischen 5-Tage-Woche im Büro negativ auf ihr Wohlbefinden auswirken würde.
Megatrend hybrides Arbeiten? Das Zukunftsmodell schlechthin, wo immer es möglich ist?
Wie sind ihre Erfahrungen und Erwartungen? Lassen Sie es mich wissen!
Sie haben den Begriff noch nie gehört? Keine Zeit ohne neue Wortschöpfungen!
Der Begriff „Me Economy“ bezeichnet die Erwartungshaltung von Arbeitnehmenden, dass ihre Arbeitsrealität möglichst passgenau auf ihre individuellen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Und laut einer aktuellen Studie des Personaldienstleisters Manpower-Group liegt „Me Economy“ gerade voll im Trend.
Dabei steht besonders die Work-Life-Balance mal wieder im Fokus. So wünschten sich 65% der über 5.000 Befragten eine 4-Tage-Woche. 45% der Befragten wünschten sich (zusätzlich) flexible Arbeitszeiten und 35% die Möglichkeit vom Homeoffice aus zu arbeiten.
Angesichts der aktuellen Kräfteverteilung auf dem Arbeitsmarkt kann man den Studienautoren wohl nur zustimmen, die dazu raten, mit der Zeit und damit auf die Wünsche der Arbeitnehmenden einzugehen. Schaffen Sie also eine positive Employee Experience. Na dann liebe Arbeitgeber, fangt schon mal damit an.
Kaum eine Generation ist im Berufsleben aktuell so oft Gegenstand unterschiedlicher Wahrnehmungen wie die Generation Z. Immer wieder begegnen mir Menschen, die sehr fest gefasste Meinungen über diese Generation haben und sich oft nur schwer davon abbringen lassen.
Eine aktuelle Studie der Employer Branding Beratung Universum mit mehr als 30.000 Teilenehmenden bietet mal wieder die Möglichkeit, die ein oder andere These auf den Prüfstand zu stellen.
„Die wollen doch alle nur noch im Homeoffice arbeiten.“, lautet oft eine Behauptung. Und tatsächlich hat sich in der aktuellen Studie gezeigt, dass die Gen Z im Schnitt gerne 2,5 Homeofficetage pro Woche hätte. Sie liegt damit jedoch nicht an der Spitze der Wünsche, denn die Generation der 30-55-jährigen gab an, sogar drei Tage pro Woche im Homeoffice arbeiten zu wollen. Die Gen Z liegt also allenfalls im allgemeinen Trend.
„Die wollen doch alle gar nicht mehr arbeiten, Hauptsache die „Work-Life-Balance“ ist ok.“ Das ist auch so ein Satz, der mir häufig im Brustton der Überzeugung vorgetragen wird. Die Studienergebnisse zeigen hier allerdings ebenfalls ein differenziertes Bild. Für die 16-21-jährigen lag das Thema WLB nur auf Platz 14 der Bedeutungsskala, allerdings stieg die Bedeutung von WLB mit zunehmendem Alter immer weiter an (22-25 Rang 7, 26-29 schon Rang 4). In der Altersgruppe 30-39 war die Bedeutung dieses Themas schließlich am höchsten, was angesichts der klassischen Familienphase auch nicht verwundert. Aber auch hier sehen wir, dass die Fakten nur schwer mit den oft so vehement vorgetragenen Thesen vereinbar sind.
„Die haben doch alle keine Ambitionen mehr.“ So klingt oft die dritte These, die mir in Diskussionen immer wieder begegnet. Auch hier sprechen die Zahlen eher eine andere Sprache, denn bei den 16-25-jährigen lagen vielfältige berufliche Aufgaben in ihrer Bedeutung gar auf Rang 3 und bei den 22-25-jährigen auf Rang 4 und damit ebenfalls sehr weit oben.
Es ist insgesamt sicher zu attestieren, dass aktuell insgesamt ein Wertewandel in unserer Gesellschaft stattfindet. Die Generation Z ist dabei in unterschiedlicher Weise herausfordernd und stellt viele etablierte Führungskräfte vor Probleme. In den meisten Fällen dürfte dies aber schlicht daran liegen, dass alte „Führungsschablonen“ einfach nicht mehr passen und Führungskräfte heute mehr denn je gefordert sind, sich selbst zu reflektieren. Die jungen Menschen sind anders als man selbst, das macht vielen Führungskräften Angst, was durchaus nachvollziehbar ist. Ich finde, die Generation Z ist eine wunderbare Möglichkeit, auch sich selbst nochmals neu zu hinterfragen und die eigenen Denk- und Verhaltensweisen kritisch auf einen zukunftsausgerichteten Prüfstand zu stellen. Na klar steht Führung mit der Gen Z vor Herausforderungen, aber um ehrlich zu sein, ist das nichts Neues – die jungen Menschen treten nur deutlich energischer als früher für Ihre Werte ein.
Und schließlich bleibt zum Abschluss nochmal der Blick auf die Fakten und da lässt sich wie folgt zusammenfassen: Viele stramm vorgetragene Thesen sind im Praxischeck schlicht falsch.
Quelle der Studie: managerseminare 11/2024
#newwork
#generationz
#selbstreflexion
In dieser Woche teilte mir ein langjähriger Coachingnehmer freudig mit, dass er zum Jahreswechsel eine neue Führungsaufgabe bei einem anderen Arbeitgeber übernehme und vorher nochmal einen Coachingtermin benötige. Er wolle sein Führungsverhalten insb. im Hinblick auf seine Kontrollintensitäten nochmal feinjustieren. Am nächsten Morgen las ich dann in einem Spiegel-Interview das Zitat von Herr Thielemann, dass diesem Impuls voransteht und musste schmunzeln. Dirigent, noch dazu eines Weltklasseorchesters, das ist ohne Zweifel eine sehr anspruchsvolle Führungsaufgabe, die natürlich die gesamte Bandbreite des Führungsinstrumentariums erfordert. Es ist schon spannend, wie sich die Ereignisse manchmal zusammenfügen.
Seit über 25 Jahren bilde ich nun Führungskräfte aus und die Frage nach dem optimalen Führungsstil wurde mir oft gestellt. Nach so vielen Jahren als Führungskräftetrainer und auch noch 15 Jahren eigener Führungserfahrung musst Du, lieber Mario, doch nun wirklich wissen, wie es geht und was der beste Führungsstil ist. Nein, ich bedaure, ich weiß es nicht oder sagen wir lieber, ich behaupte, dass es den besten Führungsstil einfach nicht gibt.
Zahllose Menschen haben Bücher über Führung geschrieben, der Seminarmarkt ist voll von Weiterbildungsangeboten, so viele Führungsstile werden propagiert, sogar neue Begriffe werden immer wieder erfunden und ohne Frage steckt in allen Konzepten ein guter und erfolgsversprechender Kern. Nur ist eben kein Konzept für sich allein und für jede Führungskraft das „Allheilmittel“. Da nützt es auch nichts, dass einige Buchautoren mit großem Nachdruck Anderes behaupten.
Aus meiner Sicht ist das auch vollkommen logisch und ich stelle in Diskussionen zum Thema Führungsstil u.a. immer gerne folgende Fragen:
Sind alle Menschen gleich, z.B. gleich schnell in ihrer Auffassungsgabe oder in ihren Lernfähigkeiten? Sind alle Menschen gleich intelligent?
Sind alle Führungskräfte gleich, z.B. gleich impulsiv, risikofreudig oder erfahren? Haben alle Führungskräfte den gleichen Ausbildungsstand?
Sind alle Aufgaben gleich, z.B. gleich komplex oder gleich zeitkritisch?
Sind alle Rahmenbedingungen gleich, z.B. haben alle die gleichen Budgets und Ressourcen?
Es gäbe noch viel mehr Fragen, doch ich höre auf, denn ich will mit diesem kurzen Impuls ja nicht langweilen. Die Antworten lauten immer „NEIN“ und damit wird doch sofort klar, dass es keinesfalls mit dem einen und einzigen Führungsstil möglich ist, erfolgreich Menschen zu lenken, anzuleiten, zu entwickeln, zu motivieren und mit ihnen gemeinsam die notwendigen unternehmerischen Ergebnisse in einer vorgegebenen Zeit zu erreichen und dabei nach Möglichkeit noch Spaß und eine gute Stimmung im Team zu haben. Entschuldigung für diesen langen Satz – ein kleiner Versuch Führung als Aufgabe kurz zu beschreiben.
Deswegen bringt das Zitat von Christian Thielemann es auf den Punkt: Es geht darum ein großes Führungsinstrumentarium zu haben aus diesem Werkzeugkasten zielgerichtet die Werkzeuge zu verwenden, die gerade erforderlich sind: für meine aktuellen Mitarbeitenden, in der aktuellen Situation, für die gerade anliegende Aufgabe unter den gerade herrschenden Rahmenbedingungen. Gute Führungskräfte können genau das: Aus einem großen intuitiv abrufbaren Instrumentarium die richtigen Führungsinstrumente auswählen und sach- und personengerecht einsetzen. Und da sich die Welt immer weiterentwickelt, kann man als Führungskraft auch nicht auslernen. Führung bedeutet lebenslanges Lernen.
So wird es auch für meinen Coachingnehmer sein, denn die Frage wird nicht lauten, wie mache ich es richtig. Die Frage wird lauten, wann mache ich was und welche Form meines Handelns verspricht unter welchen Rahmenbedingungen die größte Wahrscheinlichkeit auf Erfolg – Garantien für Erfolg gibt es in der Führung nämlich nie. Ich freue mich schon darauf!
Welche Führungssituationen – egal ob als Führungskraft oder MitarbeiterIn – haben Sie in Ihrem Leben schon einmal als besonders anspruchsvoll erlebt?
Welches Führungsinstrument hat sich besonders bewährt und wann genau?
Welche Führungsaufgabe hat sich schon mal als Dilemma herausgestellt und warum?
Missverständnisse sind die häufigste Form menschlicher Kommunikation. Peter Benary
Wenn ich morgens in mein Büro komme, dann gelten meine ersten Schritte in der Regel zwei Tageskalendern, die mich durch das Jahr begleiten. Der erste enthält Quizfragen, damit ich mich schon morgens ein bisschen geistig betätigen kann, mal mehr und mal weniger erfolgreich. Der zweite enthält Sprüche für jeden Tag. Manchmal schaue ich auf diesen Kalender und lache in mich hinein. Manchmal finde ich den Spruch doof und manchmal finde ich ihn so geistreich, dass ich ihn für einen Impuls nutze. An diesem Tag lachten mich auf meinen Tageskalender vier Smileys in ganz unterschiedlicher Form an:
Über diesen Spruch musste ich zunächst selbst einen kurzen Moment nachdenken, dann wurde mir der tiefere Sinn aber schnell deutlich, und ich entschloss mich, meine Gedanken mit Ihnen zu teilen.
Keine Frage: In der heutigen Zeit haben Emojis und die vielfältigsten Formen von Smileys viele gute Funktionen. Es ist zum Beispiel viel einfacher, einen Smiley zu senden als nach den richtigen Worten zu suchen. Weil man oft die richtigen Worte nicht gefunden hat, blieb früher vieles unausgesprochen, was heute durch einen Smiley, einen lachenden zum Beispiel oder einen Smiley mit Herzen in Augen, schnell und unkompliziert ausgedrückt werden kann. Feedback ist also sicher häufiger geworden als das früher ohne Smileys der Fall war. Früher musste man oft auch auf die passende Gelegenheit warten, bis man mal wieder mit dem anderen sprach, angerufen hat oder im Extremfall sogar einen Brief geschrieben hat. Heute, mit den modernen Kommunikationsmöglichkeiten, geht das alles sofort, Feedback wird sehr schnell gegeben. Reaktionen gehen innerhalb von Sekunden durch die ganze Welt und dazu sind Smileys und Emojis natürlich wunderbar und auch ich nutze sie häufig.
Feedback ist auch erheblich vielfältiger und differenzierter geworden, denn wir haben für nahezu jedes Gefühl einen unterschiedlichen Smiley. Aber mal ganz ehrlich: Wenn Sie z.B. bei Whatsapp auf die Smiley-Funktion drücken, können Sie dann sagen, für welches Gefühl die ganzen Smileys stehen? Ich kann das nicht. Ich habe vielleicht vier oder fünf Smileys, die ich häufig verwende und für meine Zwecke reichen diese auch aus. In vielen Fällen finde ich Smileys also wunderbar und sehr hilfreich.
Aber wie alles auf der Welt haben auch sie ihre Nachteile, denn z.B. ist die Hemmschwelle viel niedriger geworden, weil man einfach auf einen solchen Smiley tippen und ihn abschicken kann. Damit geht heute auch viel mehr negatives Feedback durch die Welt und dies oftmals in einer Art und Weise, wie es wenig angemessen und gerechtfertigt ist. Schließlich wissen wir nicht, wie der Empfänger mit unserem Feedback umgeht, denn wir können seine Reaktionen nicht sehen – wir sind ja nicht dabei. Smileys werden in der Regel in elektronischen Medien eingesetzt und dabei sehen wir natürlich unser Gegenüber nicht. Wir können also auch viel Schaden anrichten, gerade mit den negativen Smileys.
Feedback ist auch viel oberflächlicher geworden, denn wenn ich zum Beispiel weiß, dass mein gegenüber egal, was ich schicke, immer einen Smiley mit Herzchen in den Augen zurückschickt, dann ist sein Feedback sehr bald nichts mehr wert. Wenn das Feedback so schnell kommt, dass ich schon weiß, dass er oder sie meine Nachricht noch gar nicht gelesen haben kann, dann ist kein Tiefgang mehr vorhanden. Und, seien wir ehrlich: Hat wirklich so eine Emoji die gleiche Wirkung, als wenn Sie zum Telefonhörer greifen und Ihrem Gegenüber sagen, wie klasse Sie z.B. seine Ausarbeitung fanden? Ist es wirklich die gleiche Wertschätzung, wenn Sie Ihrem Chef eine Unterlage geschickt haben, und der schickt per E-Mail einen lachenden Smiley zurück, oder er ruft Sie an und sagt: „Ich habe Ihren Bericht gelesen, den fand ich richtig gut. Man merkt, wieviel Mühe Sie sich gegeben haben, den kann ich so in meine nächste Sitzung mitnehmen und werde ihn dort vortragen. Herzlichen Dank für Ihre gute Arbeit.“ Erzielt der Smiley tatsächlich die gleiche emotionale Wirkung? Ich glaube das nicht.
Unsere Emojis machen es also auch unpersönlicher und das gilt sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Dann kommt noch dazu, dass wir gar nicht einschätzen können, ob unsere Emojis immer die gleiche bzw. die beabsichtigte Wirkung erzielen, weil es auch sehr von der aktuellen Stimmung des Feedbackempfängers abhängt. Ob er das jeweilige Emoji gerade gut findet und es ihn motiviert oder ob es gerade vielleicht ganz an ihm vorbeigeht oder sogar die gegenteilige Wirkung hervorruft, hängt auch von der momentanen Verfassung des Gegenübers ab.
Deswegen sollten wir Emojis dosiert einsetzen und dazu noch ein Gedanke: Leider wird auch sehr viel persönlicher Kontakt heute durch Emojis ersetzt. Es wäre möglich, einfach mal im Büro nebenan vorbeizugehen und dem Kollegen zu sagen: „Das fand ich klasse!“, oder vielleicht auch Kritik zu überbringen, aber persönlich, sachlich und im Dialog, anstatt die schnelle negative Bewertung in Form einer Emoji zusenden. Es bleibt heute also viel persönlicher Kontakt auf der Strecke, weil es so viel einfacher ist, die schnelle elektronische Rückmeldung zu senden.
Das gilt übrigens auch im privaten Bereich. Ist es wirklich das gleiche, ob Sie einen Smiley mit zwei Herzchen und vielleicht noch zwei Herzen dazu schicken oder ob Sie vorbeifahren und denjenigen mal wieder in den Arm nehmen und fest an sich drücken? Auch wenn das vielleicht Zeit kostet, denken Sie daran, welche andere Wirkung zum Beispiel in der Familie ein persönlicher Besuch haben kann. Bei Mutter oder Vater vorbeizufahren und einfach mal den anderen in den Arm zu nehmen, anstatt nur abends ein „ich hab‘ Dich lieb“ und einen Smiley zu schicken. Das gilt natürlich auch für Kinder und jegliche anderen guten Freunde und Verwandte.
Es stellt sich also die Frage: Ist es ein Fluch oder ein Segen mit den ganzen Smileys und Emojis, die wir heute haben?
Wenn Sie schon häufiger meine Impulse gelesen haben, dann wissen Sie sicher, dass ich nicht zu denen gehöre, die bei solchen Fragen zu eindeutigen Bewertungen kommen. Die Welt ist zu vielfältig, und so ist es auch mit den Smileys und Emojis.
In vielen Fällen sind sie gut hilfreich und wir sollten sie nutzen. Sie sind ja aus unserem Leben auch gar nicht mehr wegzudenken. In vielen Fällen machen wir es uns aber auch zu einfach, wenn wir nur einen Smiley oder eine Emoji schicken, anstatt den Dialog zu suchen. Deswegen: Beides einsetzen, persönliches Feedback ebenso wie Smileys und Emojis. Ich glaube, die Kombination ist der richtige Weg.
Nun muss natürlich jeder für sich differenzieren: Wann suche ich den persönlichen Kontakt, wann reicht so eine Emoji? Wann geht es vielleicht auch gar nicht persönlich und wann ist so ein Smiley besser als gar nichts? Wann sollte ich es aber unbedingt persönlich tun und ein Smiley ist vielleicht sogar die völlig falsche Ausdrucksform meines aktuellen Feedbacks?
Vielleicht sind das ja Gedanken, die auch Sie sich einmal wieder machen könnten. Bei wem hätten Sie schon längst einmal wieder vorbeifahren sollen, um in den Arm zu nehmen und persönlich zu ihm zu sagen: „Ich hab‘ dich lieb!“
Wem sollten Sie unbedingt mal wieder ein persönliches Feedback geben, weil Sie seine Arbeit so schätzen und es ohne ihn oder sie viel schwieriger für Sie wäre?
Bei wem haben Sie sich vielleicht schon sehr lange gar nicht mehr gemeldet und eine kurze Botschaft über die Technik mit einer schönen Emoji, dass Sie sich sorgfältig ausgesucht haben, könnte eine positive Wirkung erzielen?
Von wem haben Sie zuletzt ein paar Emojis geschickt bekommen, über die Sie sich sehr geärgert haben? Wäre es nicht gut, darüber zu sprechen, bevor sich irgendetwas hochschaukelt?
Viele Fragen – viel Spaß beim Nachdenken!
Aus meinem neuen Buch: Frischer Wind für Ihre Gedanken Das knallrote Cabrio Band 3 ISBN: 978-3759734020 / Verlag BoD, Books on Demand / 256 Seiten Taschenbuch / Norderstedt 2024 / € 15,-
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Übrigens: Es ist auch ein kleines Jubiläum, denn es ist inzwischen bereits mein 10. Buch! Meine anderen Bücher sind überwiegend natürlich weiterhin verfügbar!
Jetzt steigen Sie ein und auf geht’s für Ihre Gedanken in den frischen Fahrtwind!
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#selbstreflexion
#bücher
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnung für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man „Authentisch-Sein”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß, das nennt man „Selbstachtung”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen, und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man „Reife”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich, das nennt sich „Selbstachtung”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet, was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man „Ehrlichkeit”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „gesunden Egoismus”, aber heute weiß ich, das ist „Selbstliebe”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt, das nennt man „Einfach-Sein”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann, als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner, diese Verbindung nenne ich heute „Herzensweisheit”.
Sir Charles Spencer (Charlie) Chaplin
Ergänzungen durch mich? Tut mit leid – unmöglich!
Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche!
#zufriedenheit
#selbstreflexion
#coaching
„Hallo Hühners!“, begrüße ich wie jeden morgen in den letzten Tagen meine vier neuen Freundinnen, die sofort gackernd auf mich zulaufen. In den letzten Tagen haben die vier freundlichen Hühner natürlich gelernt, dass ich jeden Morgen ein paar leckere Würmer oder Fliegenlarven mitbringe, die sofort freudig zum Frühstück vertilgt werden.
Die vier „Damen“ sind die Hühner meiner lieben Nachbarn, die im wohlverdienten Urlaub weilten, so dass ich die Urlaubsvertretung war. Morgens habe ich also einmal geschaut, ob auch alles in Ordnung ist und dabei immer ein paar Leckereien mitgebracht. Mittags war dann saubermachen, Eier einsammeln und die Hauptfütterung angesagt. Das waren schöne kleine Abwechslungen im meinem normalen Tagesablauf und die Tiere interagierten immer sofort mit mir. Selbst wenn ich am Abend meist nur nochmal über den Gartenzaun geschaut habe, ob nach wie vor alles in Ordnung ist, liefen die Hühner in ihrem Freilauf sofort in meine Richtung. Hätte ja sein können, dass es doch nochmal ein Leckerli gibt – Tiere lernen schnell und sind absolut bestechlich.
Manchmal, wenn es nicht gerade regnete, habe ich auch noch ein paar Minuten auf der Bank vor ihrem Freilauf gesessen und ihnen einfach zugeschaut. Zufrieden wurde der Salat oder die Gurke zerpflückt oder nach den letzten Mehlwürmern gesucht. An mir selbst bemerkte ich immer wieder, dass ich schließlich mit einem Lächeln aufgestanden bin, um an meinen Arbeitsplatz zurückzukehren oder mich zum nächsten Termin aufzumachen. Tiere haben auf mich immer eine beruhigende Wirkung, lassen mich zur Ruhe kommen und zumindest für ein paar Momente glücklich und zufrieden sein. Und solche Momente reichen dann oft schon aus, den Akku – sozusagen im Boost-Verfahren – wieder ein wenig aufzuladen.
Danke also meine „Damen“ für die schönen Momente, jetzt ist die Chefin wieder da und ich bin „entlassen“. Übrigens sind solche Momente vielleicht auch gerade deshalb besonders wertvoll, weil sie gerade nicht Teil des täglichen Alltags sind, sondern nur eine vorrübergehende neue Erfahrung – neue „Freundinnen“ eben. Neue Erfahrungen und Erlebnisse sind immer besonders wertvoll – Mini-Auszeiten vom Alltag.
In welcher Form haben Sie schon mal eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Haben Sie auch Tiere, die immer wieder diese kurzen Momente des „Runterkommens“ ermöglichen?
Welche Urlaubsvertretung könnte Ihnen eine neue Erfahrung ermöglichen?