Führungskräfte in Unternehmen und sonstigen Institutionen haben es nicht leicht. Sie tragen viel Verantwortung für sich, für andere Menschen und natürlich für die gewünschten Ergebnisse. Doch alleine können Sie nichts bewirken, Sie sind auf die Zuarbeit ihrer Mitarbeitenden und die Kooperation von Lieferanten, Kunden und vielen anderen Geschäftspartnern angewiesen. Da läuft natürlich nicht immer alles rund, was ich mal an ein paar typischen Äußerungen meiner Coachingklienten verdeutlichen möchte:

„Meine Filiale hat wieder einmal gar nichts begriffen, obwohl wir alles eingehend besprochen hatten. Als ich heute Morgen kam, war nichts so vorbereitet, wie es sein sollte.“

„Herr X wird es nie schaffen, dem habe ich es jetzt schon zehnmal erklärt, der lernt es nie.“

„Die da oben (gemeint sind natürlich die eigenen Chefs) haben doch gar keine Ahnung, was hier an der Basis abgeht. Die haben überhaupt kein Verständnis für mich.“

„Dieser blöde Lieferant ist aber auch niemals pünktlich und hat immer eine Ausrede, jetzt müssen wir wieder knüppeln und ich darf die Verzögerungen rechtfertigen.“

„Man eh, die hat heute wieder eine Laune, ich bin ihre schnippische Art so was von Leid!“

Noch weitere zehn Beispiele gefällig? Nein, ich denke auch, dass es reicht. Sie kennen das wahrscheinlich ja ohnehin aus dem eigenen Erleben und haben vielleicht an der ein oder anderen Stelle auch Situationen aus ihrem eigenen Leben wiedererkannt.

Natürlich habe ich Verständnis für meine Klienten, denn ich sage schon seit Jahrzehnten, dass Führungskraft zu sein, keine einfache Aufgabe ist. Sogar im Gegenteil, es ist sehr schwer und man kann es niemals allen recht machen. Alle Führungskräfte aber haben sich diese Aufgabe ausgesucht, niemand hat Sie unter Anwendung körperlicher Gewalt gezwungen, Führungskraft zu werden oder gar zu bleiben. Und damit ist klar, Sie haben all diese Herausforderungen freiwillig gewählt und diese sind in der Führung auch nicht zu vermeiden.

Es lohnt daher sicher, sich mit dem Mindset der jungen Falknerin auseinanderzusetzen. Es läuft immer anders ab als geplant! Einer (ihrer Vögel) tanzt immer aus der Reihe oder ist „schlecht drauf“. Improvisation ist täglich und vollkommen normal!

Und, wie geht die Falknerin damit um? Es inspiriert sie, sie sieht das als großen Reiz, als tägliche Herausforderung, ja gar als Garantie gegen Langeweile in ihrem Leben! Mit diesem Mindset kann sie die Dinge natürlich viel freudiger und positiver angehen, als viele Führungskräfte es können. Und bevor dieser Einwand gleich vorgetragen, Ergebnisverantwortung hat die Falknerin erst recht, denn als Selbständige lebt sie auch noch vom Erfolg ihrer Arbeit. Viele Führungskräfte bekommen jahrelang ihr Gehalt, völlig egal, ob sie erfolgreich sind oder nicht.

Und damit sind wir wieder an einer Stelle, die sich schon so oft als Kern meiner Arbeit herausgestellt hat: Es ist niemals das Ereignis als solches, sondern unsere Bewertung bzw. unser Umgang damit, der dafür sorgt, dass wir uns gut oder schlecht fühlen. Ist es ein Problem, das mich nervt, mir Energie raubt, mir die Lust nimmt, überhaupt zu Arbeit zu gehen oder ist es…, ach lesen Sie doch einfach nochmal das Zitat von Sandra Jung.

Noch ein letzter Gedanke: Nur mal ganz fiktiv angenommen, es würde immer alles gelingen, alle Mitarbeitenden arbeiten perfekt, sind voll motiviert und identifiziert, alle Lieferanten liefern pünktlich und in bester Qualität, alle Kunden sind zufrieden und so weiter. Dann braucht ihr Unternehmen bzw. ihre Institution sicher weiterhin seine Mitarbeitenden, aber Sie als Führungskraft wahrscheinlich nicht mehr, denn was sollte dann noch Ihre Aufgabe sein? Wollen Sie das wirklich?

Nun also in eine Reflexionsschleife:

Bei welchen Situationen könnte das Mindset von Sandra Jung auch für Sie hilfreich sein?

Was würde sich in Ihrem (Er-)Leben ändern, wenn Sie so denken würden, wie Falknerin der Burg Greifenstein?

Viel Freude bei Ihren Überlegungen!

#coaching

#selbstreflexion

#zufriedenheit

In der warmen Jahreszeit gehört Radfahren zu meinem Tagesprogramm, wobei ich meist die gleiche Strecke fahre. Ein langes Teilstück davon führt mich auf einem Uferweg an unserem wunderbaren Großen Segeberger See entlang durch den Wald. Es sind ca. drei Kilometer pure Natur und es begegnen mir meist zahlreiche Menschen: Läufer, Spaziergänger und andere Radfahrer.

So weit, so gut – wenn ich allerdings mal die Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer ausnehme, dann fällt bei mehr als der Hälfte der Menschen auf, dass Sie sich zwar in der Natur befinden, aber ihre Aufmerksamkeit nicht auf die Natur richten:

  • Zahlreiche Menschen haben Kopfhörer auf oder in den Ohren und sind offenbar in die Musik vertieft oder hören Podcasts.
  • Andere telefonieren entweder mit dem Handy am Ohr oder sehr oft mit dem Handy in der Hand und auf Lausprecher lauthals so, dass ich beim Vorbeifahren auch noch mithören muss.
  • Manche treiben es sogar auf sie Spitze und spazieren zwar am See entlang, sind auf dem Handy aber sogar in einer Videokonferenz und somit sogar visuell und auditiv von ihrer Umgebung abwesend.

Ich will das gar nicht kritisieren, jeder kann tun, was er möchte, aber ich muss doch oft für mich den Kopf schütteln, denn jedenfalls der Effekt, den Sandra Jung in ihrem sehr lesenswerten Buch beschreibt tritt so nicht ein.

Dabei ist die Natur in so vielfältiger Weise ein wunderbarer Lehrmeister und bietet so viele Gelegenheiten von ihr zu lernen oder auch nur innezuhalten und zu staunen. Im Coaching hat sich in den letzten Jahren ein ganzer Zweig entwickelt, der sich „Naturcoaching“ nennt und bei dem meine Kolleginnen und Kollegen mit ihren Klientinnen und Klienten sich in unterschiedlichster Form draußen in der Natur bewegen und die Natur als Coachinginstrument nutzen. Schon von Milton Erickson, dem Begründer der modernen Hypnose als Heilmittel ist bekannt, dass er immer wieder die Natur in vielfältiger Art und Weise in seine Arbeit einbezogen hat. Sein Schüler, Dr. Gunther Schmidt, vielleicht der bekannteste Hypnotherapeut in Deutschland, von dem auch ich gelernt habe, erzählt sehr gerne die Geschichte, dass ihn Erickson einst in einen Park schickte, um sich dort Gurken anzusehen, anstatt ihn -wie von ihm gewünscht- in eine Trance zu versetzen.

Doch selbst wenn Sie die Natur vielleicht gar nicht als Lehrmeisterin, sondern nur zur Entspannung nutzen wollen, kann ich Ihnen nur empfehlen, dies mit allen Sinnen zu tun. Das aber geht nur, wenn technische Geräte, gleich welcher Art, ausgeschaltet sind, Sie Ihre volle Aufmerksamkeit der Natur widmen und alle fünf Wahrnehmungskanäle, die uns zur Verfügung stehen, für sie öffnen.

Sehen Sie sich um, welche spektakulären Dinge um Sie herum zu entdecken sind. Hören Sie die Geräusche der Umgebung, vielleicht das Zwitschern der Vögel, das Rauschen der Wellen oder des Laubes. Riechen Sie die Düfte , z.B. der Blumen und schmecken Sie z.B. das Salz in der Luft am Meer oder was auch immer in Ihrer Umgebung wahrnehmbar ist. Und schließlich spüren Sie den Wind auf Ihrer Haut, den Regen oder die Wärme der Sonnenstrahlen. Jetzt sind Sie bereit, die Natur ganz zu genießen und von ihr zu lernen.

Machen Sie mit mir ein kleines Experiment, denn wie Sie vielleicht wissen kann alles, was schon einmal erlebt wurde, reaktiviert werden. Also:

Schließen Sie die Augen und erinnern Sie sich an den letzten Moment, den Sie ganz im Einklang mit der Natur verbracht haben. Gehen Sie in Gedanken wieder an diesen Ort und sehen Sie sich selbst, wie Sie sich dort bewegen. Erinnern Sie die Umwelt, die Geräusche, was sie gerochen, geschmeckt oder gespürt haben. Werden Sie noch einmal ganz eins mit dieser Situation, verschmelzen Sie noch einmal mit der Natur. Bleiben Sie in Gedanken für eine Weile in dieser Situation und genießen Sie. Und wenn Ihnen schließlich danach ist, öffnen Sie die Augen wieder und kehren Sie die Gegenwart zurück.

Und, war es schön? Ich hoffe doch sehr, dass dem so war!

Also, wann haben Sie vor, sich das nächste Mal ganz technikfrei auf die Natur einzulassen?
Wo wollen Sie dafür hingehen?

Viel Freude wünsche ich Ihnen dabei!

Und wenn Sie zufällig in Thüringen leben und den Blick gegen Himmel richten, dann haben Sie ja vielleicht Glück und sehen am Himmel einen von Sandras wunderbaren Herrschern der Lüfte der kreisen!

#selbstreflexion

#natur

#zufriedenheit

„Hey Mario, heute kein Montagsimpuls?“

„Genau, am Freitag war Brückentag!“

„Wie Brückentag? Den gibt es doch nur für Angestellte, Du bist doch selbständig, da arbeitet man doch immer.“

„Ich kann mich nicht erinnern, das in meiner Arbeitsplatzbeschreibung gelesen zu haben. Da steht eher: Ich bin selbständig, weshalb ich an Brückentagen immer frei habe.“

„Na gut, aber den Impuls hättest Du ja auch an jedem anderen Tag schreiben können.“

„Da hast Du natürlich recht, aber ich schreibe immer freitags morgens, da habe ich zwei Stunden Büro und dann Wochenende. In den zwei Stunden schreibe ich auch den Montagsimpuls. Und da am Freitag Brückentag war, gibt es heute leider keinen Montagsimpuls.“

„Das ist aber sehr starrköpfig und egoistisch von Dir – ich bin doch Stammleser Deiner Impulse und schaue nun in die Röhre.“

„Ich finde das sehr konsequent von mir und im Leben gibt es bekanntlich keine Regel ohne Ausnahme, wenn wir uns nicht selbst in unnötigen Stress versetzen wollen. Also ist heute mal ein Montag ohne Impuls zur Selbstreflexion.“

„Na gut, Du hast wohl recht, dann gibt es heute eben ausnahmsweise keinen Montagsimpuls. Aber nächste Woche erwarte ich wieder einen.“

„I will do my very best – versprechen kann ich aber nichts.“

Und falls Sie, liebe Leserinnen und Leser, nun vielleicht zum dem Ergebnis kommen, dieser kleine Dialog sei ja doch ein Impuls zur Selbstreflexion…, wunderbar. Dann dazu nur eine einzige Frage:

Wovon könnten Sie einfach mal für eine Woche eine Pause machen?

Ich wünsche eine schöne neue Woche.

#zufriedenheit

#selbstreflexion

#pausemachen

Als ich am Freitag den obigen Spruch auf meinem Tageskalender las, wusste ich sofort, dass er der Aufhänger für meinen heutigen Wochenimpuls werden würde.

Schön häufiger habe ich mich in meinen Impulsen mit dem Glück und der Glücksforschung beschäftigt. Glücklich sein, das wünschen wir uns doch alle und haben es nicht auch alle Menschen verdient, glücklich zu sein?

„Aber wie soll ich einfach so glücklich sein?“, ruft jetzt vielleicht eine innere Stimme in Ihnen und aktiviert eine innere Abwehrhaltung, weil das mit dem Glücklichsein doch nicht so einfach ist.

Ich rufe nur mal kurz in Erinnerung, dass Glück ja niemals ein Dauerzustand ist, sondern immer nur ein vergänglicher Moment – mal länger mal kürzer. Wäre dem nicht so, dann gäbe es gar kein Glücklichsein, denn es gäbe ja auch das Gegenteil nicht und wenn Ihr Erleben immer gleich wäre, wie sollten Sie dann feststellen, dass Sie glücklich sind?

Ich behaupte, wenn Sie sich auf das „kleine Glück“, also den Moment des Glücklichseins fokussieren, dann können Sie jederzeit glücklich sein. Glauben Sie nicht? Na gut, ich erkläre es Ihnen an mir als Beispiel.

Auf meinem Schreibtisch steht ein Foto, dass mich lächelnd auf dem Sonnendeck eines Kreuzfahrtschiffes zeigt. Die Sonne scheint und um mich herum ist nur das Meer. Das Foto ist viele Jahre alt, um genau zu sein, entstand es 2017. Es ist der letzte Moment in meinem Leben, den ich erinnern kann, an dem ich mich vollkommen frei und unbeschwert gefühlt habe: Ich war eins mit der Weite des Meeres und der Wärme der Sonne. Keine Pflichten, keine Sorgen, keine Aufgaben, keine anderen Menschen, für die ich verantwortlich bin oder sorgen muss. Auch kein Zwicken in meinem Körper und kein Gedanke, an das, was ich unbedingt noch tun muss. Ganz frei, nur ich in der Wärme der Sonne ohne Sorgen – einfach ein glücklicher Moment.

Alles, was schon einmal da war, können wir durch Erinnerung und Imagination reaktivieren. Unser Gehirn kann zwischen Vorstellung und Realität nur bedingt unterscheiden (warum sollten Sie sonst bei einem Albtraum ein Angstgefühl erleben?). Also weiß ich ziemlich genau, was ich tun muss, wenn ich wieder einmal für ein paar Momente glücklich sein möchte.

Ich lehne mich dann in meinem Schreibtischstuhl zurück, schaue das Bild an, schließe die Augen und sitze wieder an Bord des Schiffes in der warmen Sonne und erlebe das gleiche Glücksgefühl nochmal. Inzwischen weiss ich auch, wie ich dieses Gefühl durch aktuelles Erleben noch weiter verstärken kann. Sehr gut funktioniert das bei mir mit einer frisch gebrühten Tasse Kaffee in der Hand: Ich spüre die Wärme der Tasse in meiner Hand, was die Wärme der Sonne in meinen Gedanken intensiviert. Ich rieche den Duft des frischen Kaffees und ich schmecke den das leckere Aroma auf meiner Zunge. Ich aktiviere also alle meine Sinne und erlebe diesen Moment des Glücks jedes Mal neu und fast so intensiv, wie er damals war.

Einen solchen Moment haben Sie in Ihrem Leben mit Sicherheit auch, wobei Ihr Moment natürlich vollkommen anders aussehen kann als meiner. Auch Sie können diesen Augenblick jederzeit reaktivieren und so aufs Neue erleben. Probieren Sie es aus, Sie werden sehen, auch Sie können jederzeit und auf einfache Art und Weise mehr Zeit mit Glücklichsein verbringen.

Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude und natürlich auch eine schöne neue Woche!

#selbstreflexion

#glück

#zufriedenheit