“Ich bin jetzt gerade mal geflashed…

… von der Methode!”

Das sagte eine hochrangige Führungskraft, nachdem die Organisationsaufstellung, in der sie als Aufstellerin agierte, gerade zu Ende gegangen war.

In einem Führungskräfteworkshop ging es im Rahmen des Jahresauftaktes um die Veränderung der Unternehmenskultur. Mehr Leistung, mehr Mitarbeiterorientierung, weniger Budget, neue Aufgabenverteilung und vieles mehr. Was müssen wir als nächstes tun, wie kommen wir weiter voran, wie können wir das schon erreichte würdigen, wie nehmen wir alle Mitarbeiter mit? Das waren nur einige der Fragen, die zu bearbeiten waren. Neben mehreren Marktständen, an denen eifrig diskutiert wurde, hatten wir auch eine Station, an der die Gruppen das Thema mit einer Organisationsaufstellung in den Fokus nahmen.

Die Gruppen gewannen tolle Erkenntnisse in kurzer Zeit und die Themen wurden vor allem vollkommen sichtbar und transparent. Und damit zurück zum Beispiel meiner Aufstellerin:

Sie hatte zunächst “die Leistungsorientierung” und “die Mitarbeiter” aufgestellt, beide sahen sich mit einigen Metern Abstand an und beiden ging es gut damit. Als nächstes stellte sie “die Führungskräfte” zwischen die beiden Elemente, wohl gedacht als verbindendes Element.

“jetzt kann ich die Mitarbeiter nicht mehr sehen, die Führungskräfte stehen mir voll im Weg!”

Der Stellvertreter, der für “die Leistungsorientierung” stand, platzte damit heraus, kaum dass ich die Frage, was sich denn jetzt für ihn verändert hätte, ausgesprochen hatte.

Es war sofort klar – aktuell befördern die Führungskräfte die Leistungsorientierung nicht, sie behindern sie eher.

Das Thema lag damit offen auf dem Tisch, transparent, eindeutig und vor allem bearbeitbar. Das haben wir dann auch getan, erst in der Aufstellung durch eine andere Positionierung, vor allem aber danach, durch Reflexion und die Erarbeitung geeigneter Maßnahmen.

Zweifel, wo man ansetzen sollte, hatte niemand im Raum – es war einfach klar, zu eindeutig die Systemenergie und damit das Ergebnis. Und das alles in weniger als 45 Minuten.

Fazit: Organisatinosaufstellungen sind ein äußerst energiereiches Format, schaffen häufig große Transpanrenz und bieten Lösungsansätze in kurzer Zeit. Egal ob man als Aufsteller, Stellvertreter oder Zuschauer mitwirkt, es ist immer wieder erkenntnisreich.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, senden wir Ihnen gerne weitere Informationen oder stehen für ein kostenloses Informationsgespräch gerne zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Sie!

Veränderungsprojekte wenig erfolgreich

Change ist immer und überall – dieses Gefühl wird man in den Unternehmen kaum mehr los. Doch machen alle diese Veränderungsprojekte überhaupt Sinn?

Mehr als drei Viertel davon scheitern jedenfalls, wenn man einer aktuellen Umfrage des Beratungsunternehmens Mutaree glaubt, die managerseminare in seiner aktuellen Ausgabe 2/2019 veröffentlicht.

Dabei beklagen zwei Drittel der Befragten fehlendes Change-Know-How als eine der Hauptursachen. Das erscheint nachvollziehbar, denn auch wir treffen gerade im Mittelstand immer wieder auf Unternehmen, in denen die Abläufe und Mechanismen von Veränderungen den Mitarbeitern und Führungskräften mehr oder weniger unbekannt sind, obwohl “fröhlich und ständig” verändert wird.

57 Prozent der Befragten beklagen auch, dass es kein Veränderungssystem gibt und ihre Führungdskräfte die Prozesse besser koordinieren müssten. Das geht allerdings nur, wenn die Führungskräfte die Mechanismen von Veränderungprozessen kennen.

52 Prozent sind ausserdem der Meinung, dass zu viele Change-Projekte gleichzeitig laufen und sich auch gegenseitig behindern. Auch das können wir aus unserer Erfahrung bestätigen – eine Veränderung “jagt” die nächste – das ist heute eher der Normalzustand als die Ausnahme. Wenigstens nachdenken sollte man darüber, ob jede Veränderung in Art und Umfang auch wirklich notwendig ist – man muss ja auch nicht jedem vermeintlich gerade aktuellen Trend hinterherjagen… .

Quelle: managerseminare 2/2019

Mitarbeiter wissen dabei ziemlich genau, was ihnen helfen würde mit Veränderungen besser klar zu kommen und da verwundert es wenig, dass Zieldefinition und Kommunikation am häufigsten genannt werden. Sinnstiftung und Information durch zeitnahe adressatengerechte Kommunikation – da waren sie wieder, die beiden wichtigsten Aufgaben von Führungskräften in Veränderungsprozessen.

15 Jahre als Führungskraft und inzwischen 10 Jahre als Berater begleite ich Veränderungsprozesse – die Mechanismen sind ebenso immer gleich wie die Erfolgsfaktoren. Es ist sogar nachvollziehbar, dass oftmals Führungskräfte damit neben ihrer eigentlichen operativen Führungsrolle überfordert sind. Dann aber muss professionelle externe Unterstützung her, denn die Mitarbeiter mit der Veränderung allein zu lassen, ist die schlechteste aller Lösungen.

Und noch eins hilft aus meiner Sicht: Weniger ist mehr – überlegen Sie also gut, ob die Veränderung wirklich notwendig und zielführend ist. Was ist der konkrete Mehrwert der Veränderung? Können Sie eine sinnstiftende Change-Story vermitteln? Wenn nein, lassen die Veränderung lieber weg.