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Lehrgang “Führungskraft “Kommunalbetrieb”
Ich freue mich, ab dem Jahr 2020 einen Lehrauftrag im Lehrgang “Führungskraft Kommunalbetrieb” zu übernehmen. Meine Kollegin Sophie Landes, mein Kollege Dr. Hans-Peter Obladen und ich bieten ein umfassendes und auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Trainingskonzept mit mehreren jeweils dreitägigen Bausteinen an, in das sich auch die Teilnehmer mit Ihren individuellen Wünschen einbringen können.
Zur Vertiefung und individuellen Ausgestaltung der Lerninhalte können außerdem optional zusätzliche Coachings mit einem der Referenten gebucht werden.
Ich freue mich auf diese neue Aufgabe und natürlich auch auf Sie als Teilnehmerin oder Teilnehmer!
Weitere ausführliche Informationen finden Sie hier: Lehrgang
oder in unserem nachfolgenden Flyer zur Veranstaltung.
Verbessern Sie Ihre persönlichen Führungskompetenzen, profitieren Sie von erfahrenen Referenten, von intensiver Arbeit in einer kleinen Gruppe und vom qualifizierten austausch mit Kolleginnen und Kollegen!
Zitat der Woche
Zitat der Woche
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Geld oder Freizeit?
Verdi hat angesichts der im Herbst beginnenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst mehr als 210000 Beschäftigte befragt. Wenn Sie die Wahl hätten, zwischen mehr Gehalt oder kürzeren Arbeitszeiten, wie würden Sie sich entscheiden?
57% würden lieber kürzere Arbeitszeiten wählen!
Das Ergebnis überrascht nicht, sondern liegt vielmehr wieder einmal voll im Trend! Weder ist Gehalt ein geeigneter Motivator für mehr Arbeitszufriedenheit, noch sind die Beschäftigten bereit, der Arbeit alles unterzuordnen. Mehr Freizeit und eine zunehmend klare Trennung von Arbeit und Freizeit – ein Trend, den wir immer deutlicher beobachten.
Der öffentliche dienst macht offenbar keine Ausnahme.
Zitat der Woche
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Deutschland gehen die Führungskräfte aus
Deutschland steuert offenbar auf einen Mangel an Führungskräften zu, denn keiner will mehr führen!
Das jedenfalls legt eine aktuelle online-Umfrage der Boston Consulting (BCG) Group nahe, wonach in Deutschland nur 7% der Mitarbeiter in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine Führungsposition anstreben. Und auch wenn wir aktuell viele Trends zu selbstorganisierten Teams und Arbeitsformen haben, ohne Führung wird es auch zukünftig nicht gehen.
Für die Studie hat BCG mehr als 5000 Personen in fünf Ländern befragt (Deutschland, USA, Frankreich, Großbritannien und China). Die Ergebnisse sind alarmierend!
Noch schlechter sehen in Deutschland die Ergebnisse im Bereich der Selbständigkeit aus. Nur 6% der Befragten wollen künftig selbständig arbeiten – zum Vergleich: in den USA immerhin 29%.
Die Studie bestätigt damit erneut frühere Befragungen, demnach junge Menschen keine Lust mehr haben, Verantwortung zu übernehmen und Managementaufgaben auszuüben. Offensichtlich gilt – im Gegensatz zur Generation X – aktuell der Aufstieg in die Führungsebene nicht mehr als besonders erstrebenswert.
Neben dem allgemeinen Wertewandel, der die Gewichtung der Lebenszeit eher von Arbeit zu Freizeit verschiebt, dürfte dabei vor allem eine Rolle spielen, wie die eigenen Führungskräfte heute erlebt werden. Und da liefert auch diese Studie wieder einmal wenig erfreuliche Ergebnisse. Gerade mittlere Führungsebenen fühlen sich aufgerieben zwischen den diversen Anforderungen aus allen Richtungen und den zusätzlich oftmals in erheblichem Ausmaße vorhandenen Sachaufgaben. Gleich 28% der befragten Führungskräfte gaben an, am liebsten gar nicht mehr arbeiten zu wollen. Soweit – so bekannt, könnte man sagen. Neu ist allerdings, dass die Ebene des mittleren Managements inzwischen offenbar davon ausgeht, dass es ihre Führungsebene in Zukunft gar nicht mehr geben wird. Viele Befragte gaben an, dass ihre Ebene in Zukunft überflüssig sein wird.
Dazu kommt außerdem die Wahrnehmung, dass gegenüber früher der Managerjob schwerer geworden ist. Das glauben gleich 82%(!) der befragten Führungskräfte. Kaum zu glauben, aber damit sieht es in Deutschland sogar noch besser aus als in Frankreich (85%) und Großbritannien (83%). Mehr als ein Drittel (34%) deutscher Führungskräfte gaben an, überfordert zu sein und 64% sagten, sie seien häufig gestresst.
Überfordert, gestresst, zerrieben zwischen Fach- und Führungsaufgaben, das ist offenbar das Bild, das viele Führungskräfte ihren Mitarbeitern heute vermitteln. Hätten Sie Lust auf so einen Job und das wahrscheinlich auch noch mehr als 60 Stunden pro Woche? Ich finde es sehr nachvollziehbar, dass die junge Generation nicht mehr führen und keine Managementverantwortung mehr tragen will.
Aber wie immer im Leben – alles hat auch eine positive Seite. Da es – allen Selbstorganisationstrends zum Trotz – in absehbarer Zeit ohne Führungskräfte nicht gehen wird, haben diejenigen, die sich bewusst für eine Führungsaufgabe entscheiden, aufgrund geringerer Konkurrenz besonders gute Entwicklungs- und Aufstiegschancen.
Und ich stelle den aktuellen Erkenntnissen einmal bewusst vier Thesen entgegen, warum es gerade in Zukunft Spaß machen wird, Führungskraft zu sein:
- Selten waren Mitarbeiter so gut ausgebildet wie heute. Immer wieder werden Freiräume in der Aufgabenerledigung eingefordert. Eine Ergebnisorientierung rückt immer mehr in der Vordergrund. Wer bereit ist, Freiräume zu geben, kann auf motivierte Mitarbeiter setzen, die viel voranbringen und erfolgreich gestalten, aber eben selbst nicht führen wollen.
- Fachwissen verliert dramatisch an Bedeutung – für Führungskräfte. Sachaufgaben gehören auf die Mitarbeiterebene und dieser Trend beschleunigt sich. Die Führungskraft von morgen wird mehr Zeit für wirkliche Führung haben.
- Vielen Führungskräften fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen – sie könnten ja Fehler machen. In Zukunft werden immer mehr Entscheidungen dort getroffen werden, wo die Kompetenz für das Thema am ausgeprägtesten ist: direkt in den selbstorganisierten, autonomen Teams. Die Führungskraft von morgen wird also mehr Netzwerkmanager und Motivator und weniger “einsamer” Entscheider sein.
- Befehl und Gehorsam sind out, Unterstützung, Augenhöhe und Miteinander sind in!
Die Führungskraft von morgen ist gleichberechtigter Partner, Coach und (Team-) Entwickler. Da kommen ganz neue spannende Aufgaben auf die Führungskräfte zu, die Spaß machen und auch eine persönliche Weiterentwicklung darstellen – das sollte doch reizvoll sein. Der BCG Studie nach werden Führungskräfte heute noch als Menschen wahrgenommen, die in erster Linie inhaltlich arbeiten, Arbeit koordinieren und Entscheidungen treffen. Von dieser Rolle wird nicht viel übrig bleiben und die neue Rolle verspricht deutlich attraktiver zu werden.
Fazit:
Es lässt sich aktuell nicht wegdiskutieren – Führungskraft wird vielfach nicht als angenehmer Job erlebt und es verwundert kaum, dass immer weniger Menschen eine solche Aufgabe anstreben. Dies eröffnet besonders gute Chancen für diejenigen, die sich bewusst für Führung entscheiden und bereit sind, sich mit den aktuellen Trends zu einer modernen Führungskraft zu entwickeln: eher Teamplayer als Patriarch, eher Coach als Entscheider, eher Netzwerker als Wissenshorter.
Könnte Spaß machen? Finde ich auch!