Wechselbereitschaft steigt

Eine steigende Wechselbereitschaft der Führungskräfte geht aus dem aktuellen Hernstein Managementreport hervor, für den 1500 Führungskräfte in Deutschland und Österreich befragt wurden.

44% der Befragten können sich eine berufliche Neuorientierung gut vorstellen, nur 28% der Befragten schließen das aktuell aus. Je jünger und unerfahrener eine Führungskraft ist, desto eher hadert sie mit der aktuellen Stelle. Junge Führungskräfte sind also für die Unternehmen besonders abwanderungsgefährdet.


Untersucht wurde auch, was die Führungskräfte hemmt, ihren Job zu wechseln. Eher überraschend fürchten die meisten Einkommensverluste hinnehmen zu müssen und haben auch Angst vor Enttäuschung. Man könnte schließlich auch gar keine neue Stelle finden oder aber auch in der neuen stelle nicht zufrieden sein. Da kann ich mir die Anmerkung nicht verkneifen, mir dieser Grundeinstellung wird’s schwer, liebe Führungskräfte. Übrigens nicht nur bei Jobsuche.

Für mich persönlich fällt auch die „Investitionsbereitschaft“ der Führungskräfte sehr niedrig aus: Nur 25% der Befragten wären für ihren Traumjob bereit, in ihre Aus- und Weiterbildung zu investieren. Gar nur 12% würden auch einen Ortwechsel in Kauf nehmen.

Es wird viel über den Wertewandel junger Generationen, insb. der Generation Z diskutiert, die nicht mehr bereit ist, dem beruflichen Fortkommen alles andere unterzuordnen. Für die Unternehmen werden die ersten sehr konkreten Auswirkungen dieses Wertewandels genau in solchen Zahlen sichtbar.

(die Ergebnisse wurden publiziert in managerseminare 1/2021)

Blitzlicht: Welche Zusatzleistungen für Arbeitnehmer wichtig sind

Kienbaum hat in mehr als 100 Unternehmen (D/A/CH) fast 5000 MitarbeiterInnen befragt, was Ihnen bei Zusatzleistungen und Benefits des Arbeitgebers wichtig ist.

Die Ergebnisse dürften viele Unternehmen, die in der nahen Vergangenheit viel Geld in große Baumaßnahmen und Standortaufwertungen gesteckt haben, nachdenklich werden lassen. Sie agierten am Trend vorbei.

Schon vor Corona und erst recht danach sind eindeutig am wichtigsten nämlich die flexible Wahl des Arbeitsortes und der Arbeitszeit. Kienbaum stuft diese sogar als “unerlässlich” ein.

Als weitere wichtige Benefits werden Gesundheitsmaßnahmen und Firmen-Smartphones sowie die Möglichkeit von Sabbaticals genannt.

Die Trends liegen also ziemlich kalr auf der Hand und verwundern nicht. Dennoch ist schon der Abschied vom lokalen Büro, in dem ich jeden Tag Zugriff auf meine Mitarbeiter habe, für Führungskräfte mit großen Herausforderungen verbunden. Die Abkehr von geregelten Arbeitszeiten bedeutet des Fokuswechseln von Zeit abarbeiten zu Ergebnisse liefern. Das wird sowohl für die Führungskräfte als auch für viele Mitarbeitenden eine echte Herausforderung werden.

Spannende Zeiten!

Quelle: managerseminare 11/2020

Zukunftsfähigkeit ist wesentlicher Erfolgsfaktor für die Bindung von Führungskräften

Führungskräfte sind grundsätzliche eine eher wechselbereite Gruppe der Mitarbeiterschaft, das ist nicht neu. Das war auch in einer Befragung der Personalberatung Odgers Berndtson unter 2344 Führungskräften nicht anders. Mehr als 40% zeigten sich bereit, den Arbeitgeber zu wechseln. So weit, so zu erwarten.

Neu war hingegen die Erkenntnis, wie stark mittlerweile die Einschätzung einer mangelnden Zukunftsfähigkeit des Unternehmens als Wechselgrund ins Gewicht fällt. 43% der Befragten nannten eine solche Einschätzung als Grund für ihre Wechselbereitschaft, wobei hier vor allem der deutliche Anstieg um 5%-Punkte auffällt. Zwar ist nach wie vor die eigene Perspektivlosigkeit das stärkste Wechselmotiv, aber die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens rollt sozusagen das Feld mit großen Schritten von hinten auf. (Quelle: managerseminare 10/2020)

So bringt es denn Markus Trost als Studienleiter auf den Punkt:
“Unternehmen müssen verstehen, dass ihre Arbeitgeberattraktivität heute eins zu eins mit der Konsequenz korreliert, mit der die digitale Transformation intern umgesetzt wird.”