Blitzlicht: Toxisches Führungsverhalten immer noch verbreitet

Toxisches Führungsverhalten, das finde ich schon als Begriff spannend. Was soll das sein?  Taucht man an dieser Selle etwas tiefer ein, dann ist damit ein Führungsverhalten gemeint, bei dem Führungskräfte u.a. mit kränkenden Bemerkungen unterwegs sind. Sie maßregeln ihre Mitarbeiter und betonen deren Fehler und Schwächen. Da wird schnell klar, dass man so heute nicht mehr erfolgreich führen kann. Aber git es ein solches Führungsverhalten überhaupt noch?

Offenbar ist es sogar weit verbreitet, wie eine Stude der Uni Bielefeld und der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin sowie der Uni Trier belegt. Für ihre Untersuchung werteten die Forscher die Arbeitgeberbewertungsplattform kununu aus und stellten in 85% der Unternehmen toxisches Führungsverhalten fest. In 21% der Unternehmen stellten sie sogar ein ausgesprochen toxisches Führungsklima fest, so dass nicht mehr von Einzelfällen einzelner Führungskräfte gesprochen werden kann.

Toxisches Führungsverhalten führt – wenig verwunderlich – zu statistisch signifikant schlechteren Arbeitgeberbewertungen. Mindestens genauso scher wiegen allerdings das schlechtere Arbeitsklima und die daraus resultierende geringere Performance der Mitarbeiter. Mehr denn je liegt es also im Interesse der Unternehmen selbst, ihre Führungskräfte sorgfältig auszuwählen, zu schulen und auftretenden Tendenzen eines toxischen Führungsverhaltens konsequent und entschlossen entgegenzutreten.

(die Ergebnisse wurden publiziert in managerseminare 1/2021)

Blitzlicht: Welche Zusatzleistungen für Arbeitnehmer wichtig sind

Kienbaum hat in mehr als 100 Unternehmen (D/A/CH) fast 5000 MitarbeiterInnen befragt, was Ihnen bei Zusatzleistungen und Benefits des Arbeitgebers wichtig ist.

Die Ergebnisse dürften viele Unternehmen, die in der nahen Vergangenheit viel Geld in große Baumaßnahmen und Standortaufwertungen gesteckt haben, nachdenklich werden lassen. Sie agierten am Trend vorbei.

Schon vor Corona und erst recht danach sind eindeutig am wichtigsten nämlich die flexible Wahl des Arbeitsortes und der Arbeitszeit. Kienbaum stuft diese sogar als “unerlässlich” ein.

Als weitere wichtige Benefits werden Gesundheitsmaßnahmen und Firmen-Smartphones sowie die Möglichkeit von Sabbaticals genannt.

Die Trends liegen also ziemlich kalr auf der Hand und verwundern nicht. Dennoch ist schon der Abschied vom lokalen Büro, in dem ich jeden Tag Zugriff auf meine Mitarbeiter habe, für Führungskräfte mit großen Herausforderungen verbunden. Die Abkehr von geregelten Arbeitszeiten bedeutet des Fokuswechseln von Zeit abarbeiten zu Ergebnisse liefern. Das wird sowohl für die Führungskräfte als auch für viele Mitarbeitenden eine echte Herausforderung werden.

Spannende Zeiten!

Quelle: managerseminare 11/2020