Vor ein paar Tagen bekam ich eine wunderbare kleine Bildergeschichte zugeschickt, von der ich aber leider nicht weiss, ob ich sie hier frei von Rechten Dritter als Bild verwenden darf. Zwei Vögel betrachteten eine Vogelscheuche und der eine fragte den anderen, ob das ein Mensch sei? Dieser vermeinte vehement und der andere fragte, warum er sich so sicher sei? Die Antwort kam prompt:
„Sie starrt nicht auf ihr Handy!“

Für einen Moment musste ich intensiv schmunzeln und dann wurde mir schnell der tiefere Sinn dieser wunderbaren Bildergeschichte klar.

„Alles Erleben ist eine Frage der Aufmerksamkeitsfokussierung.“

Diesen Satz haben Sie vielleicht schon einmal gehört. Unsere Aufmerksamkeit können wir nicht teilen und inzwischen wissen wir ja auch, dass Multitasking uns Menschen eher nicht möglich ist. Dennoch erleben wir täglich Menschen, die durch die Straßen eilen und dabei auf ihr Handy starren. Die Steigerungsform davon wird erreicht, wenn diese Menschen zusätzlich noch Kopfhörer in den Ohren haben und Musik oder Podcasts hören.

Wie sieht das Erleben in diesen Momenten aus? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht, denn ich agiere nicht in diesem Modus. Nach allen heutigen Erkenntnissen kann man jedoch davon ausgehen, dass eine Reizüberflutung vorliegt, die dazu führt, dass nichts vollständig und intensiv wahrgenommen wird, die Dinge eher an den Betroffenen „vorbeifließen“ und es unbewusst wahrscheinlich zu einer Art Stresserleben kommt.

Stress und Reisüberflutung haben wir in unserer modernen Mediengesellschaft bereits zu viel und ich erlebe immer wieder Menschen, die sich nach dem Gegenteil sehnen, nämlich sich einer Sache ganz hingegeben zu können und diese mit allen Sinnen aufzusaugen und zu genießen. Dann erleben wir viel intensiver, schaffen bleibende Erinnerungen, fokussieren unsere Aufmerksamkeit voll und ganz. Das bedeutet z.B. im Wald spazieren zu gehen und dabei das Handy am besten gar nicht mitzunehmen, die Geräusche des Waldes zu hören, den Duft aufzusagen, die Tiere zu beobachten und so weiter.

Nur wenn wir uns ganz auf eine Sache fokussieren, können wir auch wieder ganz zu uns finden, spüren, was uns guttut, den Moment genießen und die Seele baumeln lassen. Einfach sein, hier und jetzt.

Wann haben Sie sich das letzte Mal beim Multitasking ertappt? Waren Sie zufrieden mit den Ergebnissen?

Wann haben Sie sich das letzte Mal ganz auf eine Sache fokussiert, waren vollkommen bei sich, abgetaucht im hier und jetzt?

Was haben Sie in diesen Momenten gemacht? Erinnern Sie sich und nehmen Sie die die Sinneswahrnehmungen, die Sie dabei hatten, noch einmal wahr.

Was könnte Ihr nächstes Erlebnis sein, auf das Sie Ihre Aufmerksamkeit vollkommen fokussieren und dafür alle Ablenkungen ausschalten wollen?

#coaching

#zufriedenheit

#wegbegleiter 2024

Manchmal gehen uns die Dinge ganz leicht von der Hand, wir versinken förmlich in dem, was wir gerade tun. Wir nehmen unsere Umwelt nicht mehr war, wir sind ganz bei uns selbst. Was wir gerade tun, macht uns Freude und bindet unsere ganze Aufmerksamkeit. Einen solchen Zustand kennen sicher die meisten von Ihnen, die Zeit vergeht wie im Flug und oft haben Sie danach vielleicht einen Satz gesagt wie etwa: „Ich habe gar nicht gemerkt, wie spät es schon ist, ich war so im Flow!“

Mir fallen vor allem zwei Bilder ein, wenn ich an diesen Zustand denke: Zum einen Freund Wolfgang, der an seinem Flügel völlig in sich und mit dem Instrument verschmelzen kann, und während er spielt, von seiner gesamten Umwelt scheinbar gar nichts mehr mitbekommt. Zum anderen mein heute erwachsener Sohn, der schon als kleiner Junge manchmal ganz von allein einfach in sein Zimmer ging. Wenn man einige Minuten später vorsichtig durch den Türschlitz schaute, saß er in der Regel völlig mit sich selbst zufrieden auf dem Teppich und spielte oder baute irgendetwas. Er war ganz bei sich, brauchte niemanden und wirkte glücklich.

Flow ist also offenbar ein wunderbarer Zustand und das gleich unter mehreren Aspekten. Zum einen sind wir im Flow gemeinhin sehr produktiv und kreativ. Künstler schaffen ihre besten Werke meist im Flow und viele Firmen wünschen sich, dass ihre Mitarbeitenden doch ständig im Flow sein mögen, was natürlich nicht funktioniert. Auch Sportler kennen den Flow, die Minuten im Wettkampf, in denen scheinbar alles funktioniert und das noch dazu quasi ohne Anstrengung. Aber im Flow kann ich auch sein, ohne dass es dabei auf die Produktion von irgendetwas ankommt oder ohne dass es gerade darum geht, große Erfolge zu erreichen – denken Sie an meinen Sohn. Dann sind Flow die wunderbaren Momente, in denen ich ganz bei mir bin, nur auf meine innere Stimme höre und nur tue, was mir gerade guttut. Es sind die Momente, von denen wir danach häufig sagen, dass wir in diesen Momenten glücklich waren. Solche Momente tun uns allen gut und wenn wir sie länger nicht erlebt haben, spüren wir oft ein zunehmend großes Defizit.

Wann also waren Sie das letzte Mal im Flow?

War es ein Flow von besonderer Produktivität oder Erfolg?

Oder war es vielmehr so ein Moment des Glücks, in dem Sie ganz bei sich waren?

Wie oder wobei kommen Sie besonders gut in den Flow?

Ich hoffe, Sie kommen bald mal wieder in den Flow – genießen Sie den Moment!

#selbstreflexion

#zufriedenheit

#wegbegleiter2024