Der MP-Impuls zum Wochenende

Es ist chancenlos – wir alle machen Fehler. Menschen, die keine Fehler machen, gibt es nicht. Oder doch?

Diese Woche war ich mal wieder mit einem Unternehmer zum Essen verabredet, den seit vielen Jahren kenne und sehr schätze. Vor einem Jahr hatte er mir erzählt, dass bald ein junger Kollege als sein Stellvertreter starten wird, den er langfristig auch zum Nachfolger aufbauen möchte. Ich war wieder mal von ihm begeistert, denn diese Weitsicht, viele Jahre vor dem eigenen Ausstieg die Unternehmensnachfolge aktiv zu planen, fehlt leider vielen Mittelständlern.

Ich war also gespannt, was es alles neues zu berichten gab und das Thema ließ auch nicht lange auf sich warten. Leider gab es aber keine “good news”, sondern das Gegenteil. Der mit Freude erwartete und auch sehr engagiert gestartete junge Kollege war inzwischen zum echten Problem geworden.
“Er weiss alles besser, er kann alles, er macht keine Fehler, immer sind die anderen Schuld, die er gnadenlos abfertigt, er integriert hinter meinem Rücken, er stellt mich vor Kunden und Kollegen als dumm und rückständig da, so als stünde ich der Zukunft im Wege.” So ähnlich klang die Zusammenfassung, dies ist die etwas geraffte Kurzversion.

Ich war – um ehrlich zu sein – doch etwas geschockt, vielleicht weil ich angenommen hatte, dieser Typ Führungskräfte gehöre inzwischen doch der Vergangenheit an. Selbstbewusstsein ist natürlich gut und notwendig, um erfolgreich zu sein. Kritische Selbstreflexion und eine realistische Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen aber auch. Und das Teamarbeit heute viel wichtiger ist, als die “ich weiss und kann alles Mentalität”, ist doch wohl selbstverständlich. Ich habe mich offenbar geirrt.

So aber kommen sie als Führungskraft heute nicht mehr durchs Leben, das Scheitern ist früher oder später vorprogrammiert. “Unfehlbare” Führungskräfte sind Auslaufmodelle – Gott sei Dank.

Überhaupt – der zielführende Umgang mit Fehlern ist ohnehin gerade in aller Munde – ein Teil von New Work ist auch eine positive, konstruktive Fehlerkultur und da gibt es vielerorts noch mehr als genug zu tun – das aber ist ein anderes Thema und dieses habe ich hier auch schon öfters thematisiert.

Wie steht es mit Ihnen? Was ist Ihr Lieblingsfehler, weil sie aus ihm am allermeisten gelernt haben? Ohne welchen Fehler, wären sie heute niemals der, der sie sind?

Na klar, im ersten Moment tun Fehler auch weh. Aber sie sind die beste Chance, die wir haben, täglich ein bisschen besser zu werden. Und Führungskräfte, die in ihrem Selbstbild keine Fehler machen, sind heute nicht mehr akzeptanzfähig.

Also, nobody is perfect! Bitte kommen Sie nicht durch die Tür mit:

“Good morning, my name is nobody!”

Ach ja, und der junge Kollege? Ich fürchte, der bekommt eine neue Chance, sich seine Fehler nochmals bewusst zu machen und in einem anderen Unternehmen daraus zu lernen, wenn er denn will. Schade für alle, denn auch mein befreundeter Unternehmer steht damit in seiner Nachfolgeplanung natürlich wieder am Anfang.

Ein schönes Wochenende!

Unterstützung einer Masterarbeit – Umfrage

Ich finde es immer ausgesprochen wichtig, junge Menschen auf Ihrem Weg zu unterstützen. Die Tochter einer langjährigen und von mir sehr geschätzten Trainerkollegin schreibt aktuell Ihre Masterthesis an der Universität Bonn und untersucht verschiedene Fragestellungen des Arbeits(er)lebens. Ich habe mich bereits an Ihrer Umfage beteiligt und würde mich freuen, wenn viele von Ihnen das auch tun. Der Zeitaufwand ist überschaubar und die Ergebnisse sind sicher interessant.

Daher: BITTE MITMACHEN!

Ich bedanke mich vorab und hier kommt der Originaltext der Studentin inkl. Link zum Umfrage:

Hallo zusammen,

im Rahmen meiner Masterthesis erhebe ich Daten zu verschiedenen Variablen beruflichen Verhaltens und Erlebens. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, benötige ich möglichst viele Personen, die sich Zeit nehmen an meiner Umfrage teilzunehmen. Mir ist bewusst, dass es sicherlich viele Anfragen solcher Art gibt, doch nur mit einer gewissen Datenmenge lassen sich meine Hypothesen untersuchen – ich bin deshalb für jede Unterstützung sehr dankbar!

Die Umfrage wird ca. 20 min in Anspruch nehmen und ist unter folgendem Link zu erreichen:

https://www.soscisurvey.de/ma_jd/

Der Link darf gerne weitergeleitet werden, einzige Voraussetzung zur Teilnahme ist eine Berufstätigkeit, die mit mindestens 20 Stunden pro Woche ausgeübt wird.  

Die Daten werden ausschließlich zu wissenschaftlichen Forschungszwecken erhoben und anonym ausgewertet. Der Fragebogen kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden.

Gerne stelle ich nach Abschluss meiner Arbeit eine Zusammenfassung der Ergebnisse zu Verfügung. Ich bitte um Verständnis, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen zur genauen Fragestellung transparent machen möchte, um niemanden in seiner Beantwortung zu beeinflussen. Wenn Sie die Ergebnisse erhalten möchten, schicken Sie mir einfach eine E-Mail an meine unten genannte Mailadresse.

Für Rückfragen stehe ich gerne zu Verfügung unter: dohmenjohanna@gmail.com

Vielen Dank!

Ziele gestalten. Chart mit Wörtern und gezeichneten Piktogrammen

Sie suchen Inspiration?

Dann lesen Sie:

Ich bin (hoffentlich) nicht verdächtig, irgendwelche Bücher zu pushen, nur dass Sie sich besser verkaufen. Umso mehr hoffe ich ja, dass die wenigen, die ich empfehle, vielleicht der ein oder andere auch kauft.

Dieses Buch ist toll geschrieben, so ganz weit weg von der oft vorzufindenen Lobhudelei auf das eigene Unternehmen oder gar die eigene Person. Es ist dennoch extrem inspirierend, macht Mut und Hoffnung, zeigt, was alles möglich ist, wenn man es wirklich will. Und es zeigt – der Weg dorthin, wo man so gerne hin möchte, ist kein leichter, aber er lohnt sich.

DANKE, liebe Frau Dr. von Dewitz für Ihre Inspiration.

(Und bevor irgendjemand glaubt, doch alles nur Fake, bestimmt eine gute Freundin von mir: Ich kenne Frau Dr. von Dewitz (leider) persönlich nicht, habe ihr Buch gekauft, nachdem ich ein Interview mit Ihr bei DAS! gesehen habe und möchte einfach nur viele Menschen an dieser großartigen Inspiration teilhaben lassen. Ich werde allerdings der Unternehmerin schreiben, wie sehr Sie mich beeindruckt hat.)

Der MP Impuls zum Wochenende

Vielleicht geht es Ihnen ja wie mir und Sie haben bei diesem Kalenderspruch sofort ein Bild vor Augen? Sie kennen jemand, der das genau so handhabt? Sie schauen in die Ecke Ihres Schlafzimmers und erblicken auch so einen Stuhl?

Ja, solche Stühle sind beliebt und wir kennen sie alle. Natürlich ist das hier nur als Metapher gedacht, denn nicht nur Kleider werden auf Stühlen gesammelt. Eine “Ablage” ist so schön einfach:

  • Die Dinge sind erstmal aus dem Weg.
  • Die Dinge sind auch schnell wieder greifbar.
  • Die Dinge werden nicht vorschnell weggeworfen.
  • Die Dinge verschwinden aber auch nicht vollständig aus dem Blickfeld.

Ich bin sicher, Ihnen fallen noch zahlreiche Vorteile der Stuhlablage ein. Doch wenn das die Vorteile sind, was sind die Nachteile? Denn Sie merken sicher schon, ich würde diesen Beitrag nicht schreiben, wenn ich wirklich ein Fan der Stuhlablage wäre.

Bleiben wir mal im Bild, der Wäsche auf dem Stuhl: Sie werfen immer mehr darauf und wissen schon bald nicht mehr, was eigentlich ganz unten lag. Statt sauber im Schrank, liegen die Kleider offen herum und verstauben im wahrsten Sinne des Wortes. Jeden Morgen gehen Sie daran vorbei und denken, “ich sollte mal wieder den Stuhl aufräumen”. Sie suchen vielleicht auch ihr Lieblingskleidungsstück und finden es nicht. Es könnte…, ja genau ganz unten auf dem Stuhl liegen. Sie wühlen etwas hektisch im Stuhlstapel herum und werfen dabei das Meiste auf den Boden. Ok, jetzt ist es dann doch reif für die Waschmaschine. Aber Ihre bunte Kleidersammlung passt wäschetechnisch gar nicht zusammen und kann mit einem Waschgang nicht erledigt werden. Jetzt müssen Sie sortieren und verschiedene Maschinen waschen, Sie haben also Zusatzarbeit.

Soll ich diese Beschreibung noch von der Metapher des Wäschestuhls lösen und auf das sonstige Leben übertragen – ich glaube, das können Sie selbst.

Legen Sie keine Ablage in Ihrem Leben an oder jedenfalls nur eine sehr kleine, ganz bewusst angelegte, mit Wiedervorlageterminen und regelmäßiger, kurzfristiger Abarbeitung. Schieben Sie die Dinge nicht auf, um sie irgendwann zu erledigen. Irgendwann kommt meistens nicht! Befreien Sie vor allem Ihren Kopf, von den vielen Dingen auf dem Stuhl, den vielen “ich müsste mal wieder”, “ich sollte unbedingt” oder “ich könnte ja mal”.

All diese Gedanken hemmen Sie nur und machen Sie nicht frei. Etwas ist Ihnen wichtig, dann tun Sie es sofort. Etwas ist unwichtig oder Sie brauchen es nicht mehr, dann kann es weg. Nur ganz wenige Dinge bleiben dann übrig und Sie überlegen genau, wann diese wieder auf den Tisch kommen, um final bearbeitet oder entschieden zu werden. Bis dahin sind Sie raus aus Ihren Gedanken, Ihr Kopf ist frei.

Klingt alles viel leichter als gesagt? Ja, ich weiss, aber um ehrlich zu sein, ist das die Standardausrede, die ich bei vielen Dingen höre und es hat auch niemand gesagt, dass es immer leicht ist. Dennoch – probieren Sie es doch einfach aus!

Also, wo liegt Ihr Stapel? Räumen Sie ihn auf und legen Sie keinen neuen an. Sie werden merken, es fühlt sich sehr schnell viel besser an.

Ein schönes Wochenende!

Arbeitgeberwechsel – immer ein Coachinganlass

Wer nach vielen Jahren den Arbeitgeber wechselt, hat Anlass kurz innezuhalten und zurückzuschauen. Meist gibt es viel Gutes mitzunehmen und vielleicht auch etwas, dass ich ganz bewusst zurücklassen möchte, um die Beziehung zum neuen Arbeitgeber nicht damit zu belasten.

Ich habe dieses Coachingformat selbst entwickelt und schon vielfach durchgeführt. Diese Woche war es mal wieder so weit und meine Klientin hatte nach über 20 Jahren sehr viel mitzunehmen und auch einiges zurückzulassen.

DANKE sage ich wieder einmal für das Vertrauen, das es braucht, sich auf so ein Format einzulassen. Und es gibt dann kaum etwas schöneres als zu sehen, wie motiviert und “befreit” jemand Dich nach drei intensiven Stunden wieder verlässt. Positiv, voller Energie, sich der eigenen Kompetenzen bewusst – bereit für neue Aufgaben.

Genau für diese Momente arbeite ich als Coach – es ist so wunderbar.

Der neue Arbeitgeber weiss es vielleicht noch nicht, aber er bekommt eine großartige neue Mitarbeiterin.

Sie stehen auch vor einem Arbeitgeberwechsel und möchten unbedingt positiv und energiegeladen den neuen Job antreten?

Dann kontaktieren Sie mich jetzt!

Ich freue mich auf Sie!

Telefon: 0172/4015835
Mail: post@marioporten.de

Der MP Impuls zum Wochenende

Die richtigen Fragen – Teil 2

Ich hoffe, Sie haben in der vergangenen Woche den ersten Teil dieses Doppelimpulses gelesen. Dann erinnern Sie sich vielleicht, dass ich vor einer schwierigen Entscheidung stand, ein großartiges Anwesen mit Teich und Wald zu erwerben und mit meiner Frau noch einmal umzuziehen oder eben nicht. Das gemeinsame Frühstück mit einem langjährigen Coachkollegen nutzte ich, mich selbst von ihm coachen zu lassen.

Er stellte viele sehr gute und zwei überragende Fragen, von denen ich Ihnen die erste im meinem Impuls am letzten Samstag vorgestellt habe. (https://marioporten.de/2020/07/04/der-mp-impuls-zum-wochenende-23/)

Nach dieser Frage war ich für mich schon einen großen Schritt weiter, doch noch immer zogen mich die großartigen Möglichkeiten, die das Anwesen bot, stark dorthin. Das wunderbare Erlebnis der puren Natur aber auch die tollen Möglichkeiten, die ich als Coach etwa für Teamtrainings oder Einzelcoachings haben würde. Doch immer, wenn ich ein Pro-Argument aussprach, hielt mich eine andere innere Stimme auch wieder zurück, ich musste einfach zu viel aufgeben. So ging es hin und her, bis mein Freund schließlich seine zweite Frage von großer Tragweite stellte:

“Mario, welchen Rat möchtest Du denn jetzt am liebsten von mir hören?”

Jetzt musste wahrscheinlich er schmunzeln, den er hatte schlagartig etwas geschaffen, das es nur sehr selten gibt: einen schweigenden Rheinländer!

Ich schwieg lange – was wollte ich eigentlich hören? Mir war ja klar, dass ich keinen Rat bekommen würde, der eindeutig pro oder kontra war, das war meine Entscheidung und nicht seine. Was aber wollte ich eigentlich hören? Die Suche war gestartet – was war es, das tief in mir verborgen war und mich so zögerlich sein ließ.

Es ist ganz typisch, wir wissen oft nicht, was es genau ist, aber es hält uns zurück, lässt uns zögern, nimmt uns die uneingeschränkte Freude an oder auf etwas. Das ist gefühlt nicht schön, hat aber oft eine wichtige Schutzfunktion und schützt uns vor vorschnellen Handlungen. Manchmal sind die Gründe vielleicht auch etwas unangenehm auszusprechen oder uns gar peinlich, weshalb wir sie unbewusst verdrängen. Dann müssen wir erst mal wieder suchen und hoffen, dass wir die Ursachen in unserem Unterbewusstsein finden. Die richtigen Fragen sind dabei eine große Hilfe!

Ich fand schließlich meine Antwort, die inhaltlich hier nicht von Bedeutung ist. Sie machte klar, dass tief in mir noch eine Angst war, die mich zögern ließ.

Ängste behindern uns scheinbar oft in unserem Fortkommen und machen unser Leben gefühlt schwer. Doch Ängste haben auch eine sehr, wenn nicht sogar überlebens-, wichtige Schutzfunktion für unser Dasein. Sich ihrer bewusst zu werden, sie zu verstehen und sie anzunehmen, ist für die richtige Entscheidung vor entscheidender Bedeutung. Denn wer seine Ängste nur verdrängt, trifft Entscheidungen mit unnötig großer Unsicherheit und nimmt verfügbare und relevante Informationen fahrlässig nicht zur Kenntnis. Das kann nicht sinnvoll sein, jedenfalls nicht, wenn es sich um Entscheidungen von großer Tragweite – wie in meinem Fall – handelt.

Nicht jeder von Ihnen wird wie ich die Chance haben, mit so einem erfahrenen Coachkollegen zu frühstücken und sich die dabei diese tollen Fragen stellen zu lassen. Deshalb vielleicht noch ein Tipp: Sie können, falls kein geeigneter Fragensteller zur Verfügung steht, die Situation auch imaginieren. Stellen Sie sich vor, sie sitzen mit dem besten Fragensteller der Welt beim Frühstück auf der Terreasse und haben sich schon eine halbe Stunde über das Thema, welches Sie gerade bewegt, unterhalten. Welche Fragen würde Ihnen der beste Fragensteller der Welt jetzt stellen?

Probieren Sie es aus – bei vielen von Ihnen wir es gut funktionieren. Und falls nicht, dann können Sie immer noch einen professionellen Coach zu Rate ziehen.

Sie möchten noch wissen, wie meine Hausgeschichte ausgegangen ist? Am Nachmittag des gleichen Tages überschlugen sich die Ereignisse und die Contra-Argumente wurden gravierend aufgewertet. Am Abend erklärte aber auch ganz einfach der Makler, das Objekt sei verkauft.

Viel Lärm um Nichts? Aber keinesfalls – ich habe mal wieder unglaublich viel gelernt – über mich!

Thank you very much – ich glaube, ich schulde meinem Coach auch das nächste Frühstück – er hat es verdient.

Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Wochenende und hoffe, dass Sie für sich alle Antworten finden, die Sie suchen. Und falls nicht: Welchen Rat möchten Sie denn jetzt von mir hören?