In schwierigen Zeiten zusammenzurücken ist für viele Institutionen gerade jetzt besonders wichtig. Das Team von MP übernimmt daher für zunächst drei Jahre zwei Tierpatenschaften im Wildpark Eekholt, um diese großartige Institution im Kreis Segeberg zu unterstützen.
Wie wertvoll die heimatnahe Natur ist, führt uns die aktuelle Krise gerade sehr deutlich vor Augen. In Eekholt kann man die Vielfalt unserer Natur auf wunderbare Art und Weise erleben. Eine solche Einrichtung darf durch Corona nicht in Existenznöte geraten.
Das Team von MP würde sich daher freuen, wenn sich weitere Unternehmen und Privatpersonen für die Unterstützung des Wildparks Eekholt finden würden.
Bitte machen Sie mit – gemeinsam für unsere Region!
Vorab: Auch in dieser Woche möchte ich Sie herzlich einladen mitzudiskutieren. Ihre Meinung ist gefragt!
Wie letzten Samstag avisiert, möchte ich heute ein paar Gedanken auf die Frage verwenden, wie die Corona-Krise unser aller Privatleben vielleicht verändern wird. Schon letzte Woche, als ich die gleiche Fragestellung in Bezug auf die Arbeitswelt gestellt habe, hatte ich viele Fragen und wenige Antworten. So ist es auch heute – deshalb: diskutieren Sie mit!
In einem der unzähligen TV-Berichte zur Corona-Krise, die ich weitgehend bewusst meide, sah ich diese Woche eine Karte, die den Flugverkehr am Welthimmel abbildete. Links vor Corona und rechts aktuell – es war kaum zu glauben, die eine Karte wirkte schwarz, die andere gelb. Fast flächendeckend waren die durch gelbe Punkte gekennzeichneten Flugzeuge am Himmel vor Corona – ein sehr beeindruckendes Bild. Was fällt Ihnen auf? Der Himmel ist viel klarer? Es ist viel ruhiger – kaum ein lärmendes Flugzeug donnert über unsere Köpfe hinweg (und wir wohnen eigentlich nicht weit ab einer der Einflugschneisen zu Hamburg Airport).
In einem anderen Bericht sah ich Bilder aus Venedig – klare Kanäle, der Blick auf den Boden und die Fische wieder möglich.
Wenn es einen Gewinner der Krise gibt, dann ist es die Natur, die spürbar und sichtbar durchatmet – ganz ehrlich: großartig!
Wie wird das nach der Corona-Krise sein? Werden wir wieder zum Shopping nach Rom fliegen – morgens hin und abends zurück, weil das so hip ist? Drei Tage New York, vor allem um neue Jeans zu kaufen? Machen wir so weiter? Urlaub ist nur Urlaub, wenn er möglichst weit weg ist? Ich will Marathon laufen, aber bitte nicht vor der Tür, sondern überall auf der Welt. Ein ehemaliger Kollege von mir lief sogar im ewigen Eis. Muss das alles sein oder kehrt Besinnung ein? Ich weiss es nicht, aber ganz ehrlich, ich würde es mir wünschen.
Ich muss jeden morgen Krankengymnastik für meinen Rücken machen – der tägliche Begleiter: das Radio und nimmt oft die meiste Zeit, der Verkehrsfunk ein. Im Hamburger Randgebiet lebe ich jetzt 20 Jahre – eine Zeit ohne Staus rund um die Hansestadt gab es nie. Plötzlich geht das, kaum noch Staumeldungen – großartig.
Natürlich, vieles ist Berufsverkehr und damit habe ich mich letzte Woche beschäftigt, aber das ist nur ein Teil. Wie viel Auto brauchen wir wirklich? Ich weiss es nicht. Ich für meinen Teil, finde schön länger mein Auto dann am schönsten, wenn ich nicht darin sitzen muss. Reisen ist mir -inzwischen- eine reine Last, egal mit welchem Verkehrsmittel. Mir fällt es daher leicht, zu Hause zu sein. Wie ist das für Sie? Wie wird sich das insgesamt entwickeln? Werden wir alle wieder viel mehr zu schätzen wissen, was wir in naher Umgebung haben. Spazierengehen und Radfahren, statt den Sonntagsausflug mit dem PKW zu machen? Ich weiss es nicht.
Noch ein Gedanke passend zum Leitspruch diese Beitrages: Was fehlt Ihnen eigentlich wirklich? Ist das nicht eine spannende Frage, die wir uns alle stellen sollten? Was brauchen wir wirklich und was war eigentlich schon lange Ballast und wir haben es nur gemacht, weil wir es schon immer tun? Was haben wir noch nie gemacht, aber jetzt war plötzlich Zeit dafür? Sie haben es ausprobiert und es war toll? Was hat wieder einen ganz neuen Stellenwert bekommen und sollte diesen auch behalten? Gute Gespräche vielleicht, Spiele in der Familie, der gemütliche Videoabend, das Telefonat mit dem besten Freund?
Was fehlt Ihnen wirklich – jetzt ist die Zeit, auf die innere Stimme zu hören und sich zu fragen: Weiter so wie vorher oder Neuanfang?
Ich war Zeit meines Lebens ein vielseitig interessierter Sportfan, immer selbst aktiver Sportler, 16 Jahre Fußballschiedsrichter, seit 40 Jahren Fan der einzig wahren Borussia am Niederrhein. Ich war bei WM-Endspielen der Eishockey-WM, bei Handballspielen und natürlich oft in Fußballstadien. Noch bis vor kurzem war ich quasi jedes Wochenende als Schiedsrichterbeobachter auf irgendeinem Fußballplatz. Sportschau war Pflichttermin am Samstagabend. Nichts davon findet gerade noch statt und -ganz ehrlich- ich vermisse auch nichts davon. Und, ich bin total dankbar für diese Erfahrung, die ich ohne Corona nie gemacht hätte. Offenbar habe ich vieles nur noch gemacht, weil ich es halt immer gemacht habe – Routine nennt man das wohl. Ich habe gerade so viel Zeit wie nie in meinem Leben – wunderbar!
Welche Konsequenzen ich daraus ziehe? Weiß ich noch nicht, ich suche noch “das Neue”, das ich beginnen will. Reaktiviert habe ich z.B. meine Tischtennisplatte, vor allem aber merke ich, dass ich vielmehr als vorher den Moment genießen kann: Die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht, das Summen der Insekten im Baum, die Vögel in meinem Garten. Mehr einfach “sein”, als immer etwas “müssen” – und damit meine ich vor allem, das was ich mir selber meine auferlegen zu müssen.
Vielleicht geht es ja vielen Menschen gerade so? Wir “müssen” viel weniger, als wir gemeinhin glauben, wir dürfen viel mehr sein – glücklich und zufrieden auch mit kleinen Dingen. Ist das eine Veränderung, die die Krise mit sich bringt oder kehrt “höher, schneller, weiter und vor allem mehr” bald wieder uneingeschränkt zurück?
Was haben Sie neu begonnen, was reaktiviert, was wollen Sie aufhören?
Man könnte wohl noch viele Gedanken anfügen, aber ich will hier enden. Diskutieren Sie mit, ich freue mich auf Ihre Meinungen.
Agile Methoden sind weiter auf dem Vormarsch, allerdings in einem gemächlichen Tempo könnte man sagen. Eine gemeinsame Studie des Beratungshaues Kienbaum und der Jobplattform stepstone, für die 10000 Menschen befragt wurden, zeigt, dass etwa 60% der deutschen Fach- und Führungskräfte mindestens eine agile Methode kennen.
Am bekanntesten sind der Studie, die managerseminare in seiner April Ausgabe zitiert, nach Scrum, Kanban und Design Thinking, welche auch gleichzeitig am häufigsten genutzt werden. Es fällt allerdings auf, dass die meistgenannte Antwort ist, dass gar keine agilen Methoden zur Anwendung kommen.
So zeigt uns auch diese Studie, wie viele zuvor, dass die Methoden kein Selbstzweck sind – sie sind nur Mittel zum Zweck besser, effizienter und mit mehr Freude erfolgreicher zusammenzuarbeiten. Dass die Methoden dann oftmals noch ein viel stringenteren Kundenfokus einführen, ist ein sehr positiver Zusatznutzen.
So waren denn auch in dieser Studie die aktuellen Rahmenbedingungen in den Unternehmen ein Kritikpunkt. 64% der Befragten vermissten Informationstransparenz. Auch ein aktiver Wissenaustausch, eine positive Fehlerkultur, ausreichende Entscheidungskompetenzen und Experimentierfreude wurde vermisst. Wenn dies alles fehlt, helfen allerdings auch die schönsten agilen Methoden nichts. Es mangelt an einem passenden Mind-Set, damit die Methoden ihre Wirkung überhaupt positiv entfalten können.
So schrieben die Befragten denn auch mehr Teamarbeit, mehr Mitbestimmung und flachere Hierarchien auf ihre “Wunschliste”, was zeigt, dass auch Organisationsentwicklung eine unverzichtbarer Schritt ist, wenn Agilität erfolgreich umgesetzt und gelebt werden soll.
Zu einer ähnlichen Erkenntnis kommen auch die Studienautoren, die ausführen, dass die erfolgreiche Einführung agiler Methoden mit einem erfolgreichen Wandel der Unternehmenskultur einhergehen muss.
Dem kann ich nur zustimmen, mit Methoden allein war es noch nie getan, egal wie sie gerade hießen und welchen Trend sie gerade pushten. Denken Sie an die Lean-Euphorie, die wir vor einiger Zeit hatten. Man könnte oft meinen “agil” ist das neue “lean” – ein Hype, wie wir ihn schon lange nicht mehr hatten. Doch richtig und ganzheitlich angegangen, bieten die agilen Methoden eine gute Chance zu besserer, erfolgreicherer und zufrieden machender Zusammenarbeit für Führungskräfte und Mitarbeiter. Das funktioniert aber nur, wenn wir uns nicht auf ein paar Methodenschulungen beschränken, sondern alle gemeinsam eine neue Unternehmenskultur entwickeln und die Strukturen des Unternehmens auf die neue Kultur anpassen.
Ich glaube nach Corona wird dieser Trend noch stärker in das Bewusstsein vieler Unternehmer rücken, die von diesem Weg sehr profitieren und auch viele persönliche Freiräume gewinnen können. Die neue Unternehmenskultur hat allerdings auch viel mit “loslassen” zu tun und das ist bekanntlich nicht immer leicht. Der Weg wird also kein leichter sein – aber niemand hat gesagt, dass es leicht ist.
Meine Impulse sollen Sie in der Regel zum Nachdenken anregen und bieten Ihnen eine Hilfestellung zur Selbstreflexion an. Heute möchte ich Sie eher einladen, miteinander ins virtuelle Gespräch zu kommen – besondere Zeiten, andere Impulse.
“Die Welt nach Coarona wird eine andere sein.”
Vielleicht geht es Ihnen wie mir und Sie haben diesen Satz jetzt schon (sehr) oft gehört. Dass er richtig ist, dürfte außer Frage stehen. Die entscheidende Frage aber ist, was wird sich ändern? Und diese Frage stellt sich gleich doppelt, denn sie gilt sowohl für das Berufs- als auch das Privatleben.
Deshalb möchte ich diesen Impuls teilen, heute das Berufsleben und nächsten Samstag dann das Privatleben.
Ich weiß nicht, was sich wirklich verändern wird. Ich lese zwar immer häufiger Artikel von Menschen, die mir da offensichtlich weit voraus sind und schon genaue Vorhersagen machen können – ich will mir das keinesfalls anmaßen.
Was werden die Unternehmen aus der Corona-Pandemie lernen? Ein paar Gedanken:
Globalisierung – lange fast glorifiziert, heute unzweifelhaft erreicht und das Virus zeigt uns ziemlich deutlich die Folgen. Egal, wo auf der Welt eine größere Krise ausbricht, sie erreicht uns. Abschotten geht nicht mehr, das wird sehr deutlich. Plötzlich keine Waren mehr aus Fernost – plötzlich nicht mehr handlungsfähig, auch das wird klar. Mögliche Lehren: Es kann uns nicht egal sein, was irgendwo auf der Welt passiert, “die da in…” ist kein erfolgsversprechender Denkansatz – auch nicht in der Politik, in der einige “Staatsmänner” damit gerade verstärkt unterwegs sind. Produktion in Fernost ist billig, aber gäbe es viele Waren nicht auch lokal? Ist “Geiz ist geil” wirklich noch die Philosophie der Zukunft? Wollen wir wirklich immer nur darauf schauen, dass es möglichst billig ist?
Virtuelle Teams vs. persönliche Zusammenarbeit – das ist für mich einer der besonders spannenden Aspekte. Was werden die Unternehmen lernen? Im Moment haben wir Home-Office wie noch nie und damit auch Führung auf Distanz wie noch nie. Und funktioniert doch – machen wir in Zukunft viel mehr!? Oder: wie schrecklich, es gibt keine persönlichen Begegnungen mehr, das persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen, jetzt merken wir erst, wie wertvoll das ist. Werden Führungskräfte sich in Zukunft besinnen, mehr Zeit in Gespräche mit ihren Mitarbeitern zu investieren? Oder werden wir doch noch viel technischer und bald führt eine virtuelle Führungskraft a la Alexa? Auf jeden Fall scheint die Krise auch einen “Kompetenzregen” mit sich gebracht zu haben – wer nicht plötzlich alles Experte für virtuelles Arbeiten ist, Online-Guru, Videoexperte usw. Ich werde gerade mit Angeboten zugemüllt, anders kann ich das nicht mehr nennen. Dabei erreichen mich Angebote von Menschen, von denen ich genau weiß, dass sie vor wenigen Wochen nahezu nicht online gearbeitet haben. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich auf all die Email-Verteiler gekommen bin, die täglich Newsletter mit “Ich kann Dich online machen”-Müll in mein Postfach spülen. Dahinter aber steht für mich vor allem die Frage: Besinnen wir uns alle, kleine wie große Unternehmen, auf das, was wir wirklich können? Liefern wir in Zukunft noch mehr Qualität oder verkaufen wir irgendetwas, Hauptsache verkauft? Krisenmodus oder Glaubwürdigkeit?
Reisen – auch so ein Thema mit aktuell großen Veränderungen. Es ist so ruhig am Himmel, wo sonst jeden morgen diverse Flugzeuge über meinen Kopf gen Hamburg Airport jagen. In den letzten Jahren habe ich viele Manager kennengelernt, die quasi nur auf der Straße waren. Und ich meine nicht Führungskräfte, die etwa im Umkreis von 50 KM mehrere Filialen führen und dadurch auch viel auf der Straße sind. Nein, ich meine eher Menschen, die Kunden oder Standorte in 4-5 Bundesländern verantworten und ca. 80000 KM im Jahr meist telefonierend im Auto verbringen, die zweimal die Woche zwischen Standorten hin- und herfliegen oder mit dem Mantel über dem Arm abgehetzt gerade noch den letzen Zug erwischen und das auch nur, weil dieser verspätet ist. Wird das alles bald genauso weitergehen wie bis vor wenigen Wochen? Oder nicht? Werden wir Regionen sinnvoller schneiden, virtuelle Führungsinstrumente da einsetzen, wo sie wirklich sinnvoll sind, werden wir Mitarbeitern mehr Freiräume, Verantwortung und Entscheidungsspielräume geben, damit Führungskräfte weniger reisen müssen. werden wir (endlich!) überlegen, welche Meetings überhaupt sinnvoll sind oder auch schlicht ersatzlos entfallen können, ohne dass wir einen Qualitätsverlust erleiden? Wohin wird die Wirtschaftswelt zurückkehren? Mehr vom Gleichen oder doch anders und sinnvoller? Und was macht die aktuelle Zeit mit den Menschen und ihren Prioritäten? Noch mehr Power auf Karriere und Beruf oder doch viel mehr Ausgleich und Nachdenken, wofür ich wirklich zur Verfügung stehe?
Vergütungsfragen – ein letzter kurz gehaltener Gedanke. Viel diskutiert wird aktuell ja auch die Frage, wer gerade die Welt “am Laufen hält”. Es sind weit überwiegend die Berufe, die bei uns eher schlecht bezahlt werden und ein niedriges soziales Ansehen genießen. Ist die Krise der Auftakt eines nachhaltigen Umdenkens? Kommen wir dahin, dass Menschen alle gleich wichtig sind, egal welchen Beruf sie ausüben? Kommen wir dahin, dass Menschen von ihrem Gehalt angemessen leben können, egal welchen Beruf sie ausüben und nicht mehr zusätzlich zum Vollzeitjob entweder einen Nebenjob oder staatliche Unterstützung benötigen? Man darf gespannt sein, denn mehr zu verteilen wird es nach der Krise eher nicht geben. Also wird Umverteilung einen Lösungsansatz bieten, was aber heißt, dass auch einige abgeben müssen, damit andere mehr bekommen. Millionengehälter für Top-Manager, die unglaublich hohe Verantwortung tragen – gerechtfertigt oder nicht mehr? Noch viel mehr Millionengehälter für Spitzensportler in einigen wenigen Sportarten, die dann oftmals auch noch zweifelhafte Vorbilder abgeben – vorbei oder nur auf Pause? Lassen wir es für heute so stehen.
Es gibt sicher noch viele weitere Aspekt im Berufsleben, die man aufgreifen könnte, aber ich möchte ja kein Buch schreiben und ich bin auch kein Philosoph. Vielleicht fügen ja Sie weitere Aspekte in den Kommentaren hinzu. Ich bekenne aber ganz offen, dass viele Fragen gerade durch meinen Kopf schwirren und ich habe keine Antworten. Ich habe vielleicht Hoffnungen, aber vor allem habe ich tatsächlich Fragen -ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Die Veränderungen, die sich in unserem Privatleben abzeichnen, könnten ebenso vielfältig sein und daher werde ich sie nächsten Samstag aufgreifen.
Ich lade Sie ein: Diskutieren Sie mit? Wie erleben Sie die Krise? Was geht Ihnen durch den Kopf? Haben Sie schon eine klare Meinung oder wie ich eher Fragen? Sich selbst zu reflektieren kann sehr sinnvoll sein, mit anderen gemeinsam zu reflektieren ebenfalls.
Machen Sie mit!
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall ein schönes Wochenende!
Als ich in 2019 gefragt wurde, ob ich Lust hätte einen Beitrag für einen Sammelband, in dem erfahrene Coaches Ihre Coachingphilosophie und -arbeitsweise darstellen, zu schreiben und so einen Beitrag zu leisten, Coaching in seiner Breite und Vielfalt noch bekannter zu machen, habe ich sehr gerne zugesagt.
Für mich war das eine Gelegenheit nochmals auszuführen, warum meine Arbeit als Coach -und speziell das Thema Einzelcoaching- für mich inzwischen viel mehr geworden ist, als nur mein Beruf – eigentlich ist es eine Berufung und Herzensangelegenheit.
Mein Beitrag bot mir auch die Gelegenheit eine Position in der Diskussion was für einen guten Coach wichtiger ist, Tools oder Persönlichkeit, einzunehmen. Diese Diskussion wird ja immer noch geführt und vielleicht auch immer geführt werden.
Mir hat die Mitarbeit an diesem Buchprojekt jedenfalls viel Freude bereitet und ich freue mich, dass es nun auch erschienen ist.
Wenn Sie Lust haben, meinen Beitrag zu lesen, dann schicke ich Ihnen diesen gerne als pdf zu. Schreiben Sie mir dazu einfach eine Mail an: post@marioporten.de
Glaubt man einer aktuellen Umfrage des Dienstleisters berufundfamilie, für die 2500 Berufstätige befragt wurden, dann dürfte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktuell das wichtigste Kriterium der Arbeitgeberwahl sein. Dies gilt erstaunlicher Weise offenbar in allen Altersgruppen und relativ unabhängig von den persönlichen Verhältnissen.
In keiner der befragen Gruppen, egal ob ledig, verheiratet, geschieden, egal ob jung oder alt, egal ob mit oder ohne Studien- bzw. Berufsabschluss lag die Zustimmung zu der Aussage, dass die Work-Life-Balance das entscheidende Auswahlkriterium bei der Wahl des Arbeitgebers ist, unter 70%! Solche Zustimmungswerte dürfen durch als außergewöhnlich bezeichnet werden.
In der Gruppe der Erwerbstätigen mit Kindern lag die Zustimmung gar bei 84%, was wenig verwundert. Wer nun jedoch glaubt, die Kinderlosen würden dieses Thema vollkommen anders sehen und vielleicht die Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten höher priorisieren, werden eines Besseren belehrt. Auch in dieser Gruppe lag die Work-Life-Balance bei knapp 75%.
Stellt sich natürlich die Frage, mit welchen Konsequenzen die Unternehmen rechnen müssen, wenn sie den Vorstellungen ihrer Mitarbeitenden nicht gerecht werden. 77% der 18-29jährigen gaben an, in diesem Falle den Job wechseln zu wollen, womit gerade für die Nachwuchskräftegewinnung und -bindung diesem Thema offenbar mehr denn je Bedeutung zukommt. Ich kann das im übrigen aus meinen persönlichen Kontakten zur Generation Y und Z nur bestätigen. Interessant jedoch auch, dass ältere Arbeitnehmer nicht ganz so offensiv an das Thema Arbeitgeberwechsel herangehen, aber immerhin noch etwa, die Hälfte der Arbeitnehmer über 65 den Wechsel vornehmen würde.
Work-Life-Balance – diesen Begriff mag man so abgedroschen und veraltet finden, wie man will. Oft erlebe ich nämlich viel mehr Diskussion über die Begrifflichkeit als über die Inhalte, die sich dahinter verbergen. Die Inhalte aber, egal mit welchem Begriff Sie diese für sich benennen wollen, sind aktueller denn je. Und die Corona-Pandemie wird diesen Trend zusätzlich verstärken, aber das ist nur meine Meinung.
Einen interessanten Ansatz hat das Beratungsunternehmen Capgemini mit seiner Befragung gewählt, in der weltweit 45 Führungskräfte ausführlich interviewt wurden. Alle stammen aus Unternehmen, die bereits erfolgreich und flächendeckend Agilität in ihren Unternehmen umgesetzt haben. Man könnte also auch von einem Praxisbericht sprechen und solche sind ja zumeist besonders aufschlussreich.
Auch dieser Praxisblick zeigt, dass die erfolgreiche Umsetzung agiler Zusammenarbeit keineswegs ein Selbstgänger und viel eher ein Marathon als ein Sprint ist. Mit schnell schnell geht es nicht, nur mit langem Atem (für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Veränderungen nicht unüblich).
Wieder einmal zeigt sich, dass die Menschen und nicht die Technik die wesentlichen Erfolgsfaktoren auch dieser Veränderung sind. Selbstkritisch haben die befragten Führungskräfte ausgeführt, sie und ihre Kollegen hätten häufig Probleme die neuen Arbeitsweisen zu adaptieren und beispielsweise eine positive Fehlerkultur umzusetzen.
Das ist nur allzu nachvollziehbar, weil viele Menschen lange oder sehr lange in Denk- und Handlungsmustern verhaftet sind, die nicht durch “Schalter umlegen” geändert werden können. Zu bedenken ist vor allem, dass viele Menschen mit ihrer Handlungsweise jahrelang erfolgreich waren und dafür anerkannt und befördert wurden. Die Hirnforscher würden wohl von breiten Bahnungen sprechen, mit denen diese alten Verhaltensweisen in unseren Gehirnen verankert sind. Diese werden keinesfalls dadurch gelöscht, dass jetzt immer lauter und öfter “agil bitte” in die Unternehmen hinein gerufen wird. Vielerorts erlebe ich unglaublich naive Vorgehensweisen: einerseits wird oft so getan, als sei Agilität ein “Wundermittel”, dass immer und in allen Lebenslagen zum Erfolg führt, was natürlich Unsinn ist. Anderseits glauben offenbar einige Unternehmen, man sei schon deshalb agil, weil das jetzt auf jedem internen und externen Papier geschrieben steht.
Es ist daher wohltuend, dass die Studie von Capgemini wieder einmal deutlich macht, dass Agilität nur in einem langfristigen Changeprozess, an dem sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende beteiligt werden, erfolgreich implementiert werden kann. Die Studienautoren geben denn auch vier Tipps für eine erfolgreiche Implementierung:
Klein anfangen, z.B. in einem Unternehmensbereich, Erfahrungen auswerten, verbessern, ausweiten
Langsamen Kulturwandel durch Verhaltensänderungen erzielen, vorleben durch die Führungskräfte
Anpassen der Unternehmensstrategie, was wohl den Abschied von starren jährlichen Planungen und Budgets bedeuten dürfte
IT verbessern
Diesen Vorschlägen kann sicher zugestimmt werden, wenn wir diese auch durch einige weitere Vorschläge ergänzen würden. Deutlich wir erfreulicher Weise auch, dass die Zeit in der wenige Manager hinter verschlossenen Türen etwas beschließen, um es dann über die Kaskade auszurollen, vorbei sind! Ein neues Mindset, eine neue Kultur für einen besseren Umgang mit try and error, ausgeprägtere Kundenorientierung und schnellere Entscheidungen und ihre Umsetzung in die Praxis können nur gemeinsam mit Führungskräften und Mitarbeitenden entwickelt werden. Partizipation ist der erste Schritt zu Agilität.
So kann ich an dieser Stelle nur sagen: danke für diesen Praxisbericht!
In diesen Zeiten unerlässlich: Wird dies auch nach Corona noch gelten? Ich glaube sogar mehr denn je, aber die Glaskugel habe ich natürlich mitten in der Krise nicht.
Die Corona-Pandemie wird vieles verändern, diese Stimmen häufen sich wohl zu Recht. Nur was sich ändern wird und wie genau die Veränderungen aussehen werden, das ist – trotz zahlreicher Stimmen, die glauben, das alles bereits genau zu wissen – jedenfalls für mich noch nicht absehbar.
Die aktuelle Krise sollte auf jeden Fall Anlass zu sein, genau zu überlegen, womit wir weitermachen wollen und womit nicht. Ein kleiner Ausschnitt, auf den ich aufgrund aktueller Umfrageergebnisse mal wieder den Blick richten möchte, sind Sitzungen oder neudeutsch Meetings.
Ich selbst habe in meinem Leben unzählige Stunden in Sitzungen verbracht, in völlig ineffizienten Veranstaltungen, in denen oft schon vor Stunden alles gesagt war, aber noch nicht von jedem. In Veranstaltungen, die je drei Stunden An- und Abreise erforderten, obwohl schon vor der Sitzung aufgrund klarer Mehrheitsverhältnisse alle Entscheidungen feststanden. In Sitzungen, die gerne mal acht Stunden dauerten, obwohl alle übermüdet waren und der Arbeitsmodus längst vollkommen ineffizient war. Zum Glück für mich ist das alles inzwischen mehr als 10 Jahre her. Geändert hat sich allerdings anscheinend seitdem wenig, wie diverse Umfragen immer wieder belegen.
In einer aktuellen Befragung der Personalberatung Korn Ferry unter fast 2000 Befragten, die managerseminare in seiner Aprilausgabe veröffentlicht, gaben 67% der Beschäftigten an , das Gefühl zu haben, zu viel Zeit in Meetings zu verbringen. Dies wird umso bedeutsamer, weil offenbar bei den meisten bereits die Erkenntnis vorherrscht, das dies gar nicht sinnvoll ist. 64% der Befragten gaben nämlich gleichzeitig an, dass sie persönliche Gespräche für sinnvoller halten.
Dennoch traut sich offenbar kaum jemand, Meetings fernzubleiben. Ein Drittel der Befragten gab an, auch an Sitzungen teilzunehmen, bei denen bereits vorher feststeht, dass sie gar nicht sinnvoll sind. Auch eine Quantifizierung bringt die aktuelle Studie hervor, denn jeder fünfte der Befragten gab an, pro Woche fünf Stunden in unproduktiven Besprechungen zu verbringen. Machen wir also ein einfaches Rechenbeispiel mit einer unterstellten 40 Stunden Woche.
5 von 40 Stunden = 12,5%
Wenn nun also 20% der Arbeitenden 12,5% Ihrer Wochenarbeitszeit in unproduktiven Besprechungen verbringen, in denen meist auch noch nicht einmal Entscheidungen getroffen werden, die ein konkretes Weiterarbeiten ermöglichen, dann ergibt das 2,5% unproduktive Personalkapazitäten. anders ausgedrückt: Statt mit 100 Mitarbeitern kämen Sie auch mit 97-98 aus. Die Multiplikation mit den Jahrespersonalaufwänden zur Ermittlung des Gewinnsteigerungspotentials überlasse ich Ihnen. Wenn wir dann noch bedenken, dass wir zu den 20%, die 5 Stunden angaben, noch zahlreiche weitere Stunden hinzuzählen müssen (Dunkelziffer, weniger als 5 Stunden), wird schnell klar, dass ein noch viel größeres Potential zur Effienzsteigerung in diesem Thema schlummert.
Ich weiß nicht, ob uns die aktuelle Krise lehrt, mit unserer wertvollen Arbeits- und Lebenszeit künftig besser umzugehen. Zu viele Unternehmer, die ja alle Kaufleute sind und am Ende vom Gewinn leben, hätten schon lange Anlass gehabt, dies zu tun. Es passierte bislang jedenfalls nichts oder viel zu wenig. Die aktuelle Kontaktreduzierung lehrt uns vielleicht, was alles ohne direkten Kontakt möglich ist. Wie viel (sinnlose) Reisezeit wir einsparen können, wenn wir technische Möglichkeiten besser nutzen. Vielleicht lehrt Sie uns aber auch, wie wertvoll der persönliche Kontakt und das persönliche Gespräch sind, auf das wir gerade so sehr verzichten müssen.
Eines offenbart die Krise mit Sicherheit nicht, nämlich dass uns Meetings fehlen. Was immer auch in der Arbeitswelt konkret an Veränderungen eintreten wird – für dieses Thema habe ich Hoffnung auf Besserung!
Unsere Tipps für effizientere Besprechungen stellen wir Ihnen gerne zu Verfügung. (bitte kurzes Mail).