Arbeitswelt und Führung: aktuelle Trends und Umfragen, Ausgabe 21.11.2022

In diesem Monat liegen nur wenige interessante Umfrageergebnisse vor, so dass dieser Beitrag kurz ausfällt. Das Thema Homeoffice steht dabei erneut im Zentrum.

Eine Studie der IU Internationale Hochschule mit 1.030 Mitwirkenden zeigt, dass sich die Einstellung zum Arbeiten im Homeoffice durch die Pandemie der letzten Jahre deutlich verbessert hat. Immerhin 28% der Befragten hatten eine sehr viel positivere Einstellung zur Heimarbeit als vor der Pandemie, weitere 29% immerhin eine positivere. Die mit 38% größte Gruppe sah sich in ihrer vorhandenen Einstellung zum Homeoffice bestätigt und behielt demzufolge ihre Einstellung unverändert bei. Die Studienautoren haben mit ihrem Fazit daher sicher Recht, wenn sie sagen, Corona habe den Beweis erbracht, dass arbeiten im Homeoffice eine attraktive Alternative sei und in den meisten Fällen besser laufe als angenommen. Die Herausforderung der Führungskräfte bleibt es, vor allem die Mitarbeitenden abzuholen und mitzunehmen, die sich im Homeoffice unwohl oder einsam fühlen.

Wollen Führungskräfte diese Aufgabe erfolgreich bestehen, so scheint es wichtig, dass sie ihre vielfach immer noch bestehenden Vertrauensdefizite gegenüber ihren Mitarbeitenden abbauen. Für eine Studie von Microsoft wurden weltweit 20.000 Managerinnen und Manager befragt und 79% der Befragten sagten, es falle ihnen im Homeoffice schwer auf die Produktivität ihrer Mitarbeitenden zu vertrauen. In Deutschland fürchteten immerhin 41% der Teilenehmenden, dass die Produktivität im Unternehmen sinken könnte (weltweit 54%). Die Skepsis der Leitenden steht – nicht zum ersten Mal – in krassen Widerspruch zur Selbsteinschätzung der Mitarbeitenden, von denen 86% angaben, bei der Arbeit trotz zahlreicher virtueller Meetings, deren Anzahl im Laufe der Pandemie weltweit um 153% gestiegen ist, produktiv zu sein. Wieder einmal stehen wir daher vor der Frage, welches Menschenbild in unseren Führungsetagen vorherrscht und ob dieses noch zeitgemäß ist. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – ich glaube nicht, dass dies nach wie vor ein Erfolgsrezept für die Zukunft ist. Produktivität sollte übrigens nicht mit Wohlbefinden verwechselt werden denn die Hälfte aller Befragten gab an, sich heute einsamer zu fühlen als vor der Umstellung auf hybride Arbeitsformen. Damit schließt sich auch hier ein Kreis zur oben zitierten Umfrage der Internationalen Hochschule: Einsamkeit überwinden ist als neue Herausforderung für Führungskräfte hinzugekommen.

Zum Schluss der News des Jahres 2022 noch eine „Schockerzahl“. Schon mein ganzes eigenes Berufsleben als angestellter Manager lang frustrierten mich ineffiziente Sitzungen, Meetings und Arbeitsweisen. Immer wieder thematisiere ich mit Mandanten deswegen auch das Thema: „Was mach Sitzungen effizienter?“ (oder besser gleich ganz überflüssig!) Als Coach hat man auch immer wieder mit Fragen effizienter Arbeitsabläufe und Arbeitsweisen zu tun. Auch dieses Arbeitsfeld erscheint unerschöpflich. Die Next Work Innovation UG legt nun eine aktuelle Untersuchung vor, in deren Ergebnis eine fast schon erschreckende Zahl steht: 114 Mrd. € p.a. betragen die Kosten, die nur in deutschen Unternehmen durch ineffektive Meetings und Arbeitsunterbrechungen entstehen! Die Details lasse ich bewusst unkommentiert…

Dieser kurze Beitrag erscheint dieses Mal nicht als Podcast. Die Studien wurden wie immer alle veröffentlicht in der Ausgabe 12/2022 von managerseminare.

Zum Schluss noch einige Hinweise in eigener Sache:

Aufgrund der Weihnachtspause erscheint im Dezember wie im Vorjahr keine Ausgabe in dieser Reihe mit neuen Befragungen und Umfrageergebnissen.

Leider schaffe ich es aktuell ohnehin nicht mehr, die Frequenz meiner Podcasts, sowohl meiner Impulse zur Selbstreflexion als auch dieser Reihe aufrechtzuerhalten. Ab 2023 erscheint diese Reihe daher nur noch alle 2 Monate sowohl als geschriebener Beitrag als auch als Podcast. „News & Facts“ zur Veränderung der Arbeitswelt und Führung gibt es ab 2023 im Januar, März, Mai, Juli, September und November.

Ich wünsche weiterhin viel Freude bei der Lektüre meiner Beiträge bzw. beim Anhören meiner Podcasts. DANKE für Ihr Interesse!

Home-Office nach wie vor im Blickpunkt zahlreicher Untersuchungen

Nach wie vor steht das Thema Home-Office ganz oben auf der Liste aktueller Befragungen Untersuchungen und der Forschung. Das verwundert auch nicht, da angesichts der aktuellen Pandemie das Thema Home-Office nach wie vor in aller Munde ist .

Dabei werden derzeit nicht nur die Kernfragen des Themas, sondern auch Randthemen untersucht. Interessant ist zum Beispiel die Frage, warum viele Menschen im Home Office öfter Hunger haben als im Büro. Forscher fanden heraus, dass bei Menschen die sich sozial isoliert fühlen, dieselben Hirnregionen aktiv sind, wie bei Menschen, die Hunger haben. Kein Wunder also, dass wir im Home-Office hin und wieder zur Tafel Schokolade greifen.

Arbeiten wir verstärkt im Home Office, so könnte man annehmen, dass das Telefon als Kommunikationsmittel weiter an Bedeutung gewinnt. Aktuelle Umfragen das Technologieunternehmens Hirschtec unter 1000 Beschäftigten in Deutschland führen jedoch zu einem anderen Ergebnis. War das Telefon 2017 noch bei 63% der Befragten Spitzenreiter als meist genutztes Kommunikationsmittel, so nimmt heute Email den ersten Platz ein. Den Chat mit Kollegen nutzen (zu 2017 unverändert) etwa ein Drittel der Befragten. In der Summe hat die direkte Kommunikation untereinander also abgenommen.

Die Schnelligkeit, mit der im Jahr 2020 Home-Office auf breiter Front eingeführt wurde, lässt gar kein anderes Ergebnis zu, als dass Home-Office nicht gleich Home-Office ist. Manche Menschen verfügen zu Hause über ein separates Arbeitszimmer, andere arbeiten im Wohnzimmer, am Küchentisch oder gar im Schlafzimmer. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat 2100 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befragt, wie sich ihre persönliche Home-Office-Situation darstellt. Untersucht wurde, wie die Befragten ihre Kreativität und ihre Performance im Home-Office auf einer Skala von 1 (niedrig) – 5 (hoch) einschätzen. Das Ergebnis ist relativ eindeutig: in einem separaten Arbeitszimmer sind sowohl die Performance mit 4,1 als auch die Kreativität mit 3,5 am höchsten ausgeprägt. An allen anderen Orten lag die Performance bei 3,9 und Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Arbeitsorten ergaben sich nicht. Bei der Kreativität war dies allerdings anders. Wenn nämlich jemand an wechselnden Orten arbeitete, also zum Beispiel mal am Schreibtisch, mal am Küchentisch und auch mal auf der Wohnzimmercouch, so ergab sich mit 3,5 eine höhere Kreativität, als wenn jemand nur in der Küche, im Wohn- oder Esszimmer oder gar im Schlafzimmer arbeitete (3,2 – 3,3). Im Ergebnis kommen die Verfasser der Studie dazu, dass die Arbeit an wechselnden Orten die Kreativität also durchaus fördern und so zu besseren Ideen führen kann.

Eine der interessantesten Fragen ist aktuell auch, wie es nach der Pandemie mit dem Thema Home-Office weitergeht. Dazu werden derzeit viele Studien durchgeführt und zahlreiche Ergebnisse veröffentlicht. Das Technologieunternehmen Microsoft hat insgesamt 9000 Personen aus 15 europäischen Ländern befragt (jeweils 500 Führungskräfte und hundert Mitarbeiter). 2019 gab es nur in 15% der befragten Unternehmen feste Regelungen zu flexiblen Arbeitszeitmodellen. 2020 waren es bereits 76% der befragten Unternehmen, es liegt also ein sprunghafter Anstieg vor. Die flexibleren Arbeitsmodelle wurden dabei von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durchweg begrüßt. 31% der Befragten schätzen zwar den Austausch mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Büro, würden aber doch gerne 31% ihrer Arbeitszeit abseits des Büros verbringen. Dafür wurden unterschiedliche Gründe angeführt. 69% der Befragten schätzen es, sich zu Hause legerer kleiden zu können, während 49% die Möglichkeit nutzen, ihren Arbeitsplatz frei gestalten zu können. 47% freuen sich mehr Zeit für Hobby und Freizeit zu haben, wozu in erster Linie die reduzierten Reisezeiten beitragen. Insgesamt hatten die Befragten das Gefühl, dass nur noch 41% ihrer Arbeitszeit für Unterbrechungen, überlange Meetings oder als überflüssig empfunden Aktivitäten vergeudet wird. 2019 waren dies durchschnittlich noch 52% des Arbeitstages. Das mag zwar eine Verbesserung sein, die reine Zahl ist in meinen Augen immer noch erschreckend – da liegen noch erhebliche Effizienzpotentiale brach.

56% der Führungskräfte erwarten, dass auf lange Sicht Kosten eingespart werden können, weil einerseits weniger feste Arbeitsplätze benötigt werden und andererseits auch Reisekosten reduziert werden können.

Das Thema Home-Office steht also nach wie vor im Zentrum vieler psychologischer und arbeitsorganisatorischer Untersuchungen und Befragungen. Die weitere Entwicklung wird spannend bleiben und sicher noch mit vielen, auch unerwarteten Entwicklungsschritten einhergehen.

(alle zitierten Befragungen wurden veröffentlicht
in managerseminare 2/2021)

Agilität lohnt sich!

Zu dieser klaren Aussage kommt eine internationale Untersuchung, die die Hochschule Koblenz unter 600 Teilnehmern/-innen in 20 Ländern durchgeführt hat (Quelle: managerseminare 07/2020).

Nur 9% der Befragten arbeiteten noch vollständig ohne agile Methoden, die meisten der Befragten (43%) arbeiteten hybrid, nutzen also sowohl klassische als auch agile Arbeitsmethoden. Immerhin 20% der Befragten gaben an, bereits vollständig agil zu arbeiten.

Ich habe hier schon mehrfach daraufhingewiesen, dass Agilität kein Selbstzweck und nicht per se in jeder Situation besser ist als klassische Managementmethoden. Es kommt immer auf die Passgenauigkeit von Aufgabe und Methode an.

In der Studie wurden als Ziele für den Einsatz agiler Methoden die Verkürzung von Produktentwicklungen, eine verbesserte Produktqualität und eine Verringerung von Risiken genannt. Beeindruckende 89% der Befragten gaben an, diese Ziele durch den Einsatz agiler Methoden erreicht zu haben.

Agilität lohnt sich!

Schließlich wurde noch die Frage untersucht, warum agile Methoden (noch) nicht flächendeckend eingesetzt werden. Hierfür scheinen in erster Linie die Rahmenbedingungen eine Rolle zu spielen, was man aufgrund des Pauschalbegriffs “Rahmenbedingungen” wohl näher und tiefer untersuchen müsste.

Aber auch die Tatsache, dass sich sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende überfordert fühlen, spielt offenbar eine deutliche Rolle.

Dies legen auch die Ergebnisse einer weiteren Online-Studie nahe, die das Grundl Leadership Institut unter 975 Befragten allerdings nur in Deutschland durchgeführt hat. Dabei wurde untersucht, ob Menschen befähigt sind, auf Basis erkannter Verantwortung, diese auch zu übernehmen und danach zu urteilen und zu handeln.

Selbstverantwortung ist im Rahmen der Aufweichung oder gar Auflösung bisheriger starrer Führungshierarchien, die mit der Anwendung agiler Arbeitsmethoden in der Regel einher geht, von zentraler Bedeutung. Nur wenn immer mehr mehr Mitarbeitende selbst Verantwortung übernehmen und zielgerichtet zum Wohle des Unternehmens ausüben (z.B. die richtigen Entscheidungen treffen), kann agiles Arbeiten seine volle Kraft im Hinblick auf Motivation und Effizienz entfalten.

Die Ergebnisse der Grundl Studie machen da nicht gerade Mut, denn aktuell bringt gemäß den Studienergebnissen nur jeder Vierte diese Fähigkeiten mit, was zu den Vorjahresergebnissen (jeder Dritte) eine deutliche Verschlechterung darstellt.

Die Studienautoren führen dies u.a. auf mangelnde Vorbereitungszeit und mangeldes Empowerment zurück. Werden Menschen nicht ausreichend auf Ihre neuen Anforderungen vorbereitet, führt dies dazu, dass nur Mitarbeiter/-innen, die sich ohnehin schnell selbst in der Verantwortung sehen, besonders durch Verantwortungübernahme hervortun. Dies dürften in vielen Fällen die aktuellen Führungskräfte sein, die gewohnt sind, Verantwortung zu tragen. Alle anderen Mitarbeiter/-innen ziehen sich eher zurück und übernehmen die Verantwortung im Zweifel gar nicht mehr.

Fazit: Agilität kann man nicht verordnen, wie ich das so oft erlebe! Da werden plötzlich ein paar Post-its geklebt und schon sind wir agil! Nein, bei weitem nicht, das machen die Studienergebnisse wieder einmal unzweifelhaft deutlich.

Es gilt, die Menschen zielgerichtet und schrittweise mitzunehmen und damit auch an die neue weit größere Selbstverantwortung zu gewöhnen. Das könnte große Potentiale freisetzen, denn 72% der Befragten haben auch erklärt, sie sähen Verantwortung per se als etwas Positives an. Sie ließe sich also – richtige ausgerollt – wahrscheinlich auf drei Viertel aller Mitarbeiter/-innen verteilen.

Dazu ein letzter Gedanke: Wie immer dürfte dabei dem TOP-Management und den Führungskräften eine entscheidende (Vorbild-) Rolle zu kommen. Wo immer jemand Verantwortung übernehmen soll oder möchte, muss sie auch jemand loslassen, der sie bislang ausgeübt hat. Dazu muss natürlich auch die entsprechende Bereitschaft bestehen und Loslassen ist keinesfalls eine leichte Aufgabe!

Agilität lohnt sich also schon jetzt, könnte man die Überschrift abwandeln und zusätzlich noch noch großes Potential.

Überflüssige Meetings

Die Corona-Pandemie wird vieles verändern, diese Stimmen häufen sich wohl zu Recht. Nur was sich ändern wird und wie genau die Veränderungen aussehen werden, das ist – trotz zahlreicher Stimmen, die glauben, das alles bereits genau zu wissen – jedenfalls für mich noch nicht absehbar.

Die aktuelle Krise sollte auf jeden Fall Anlass zu sein, genau zu überlegen, womit wir weitermachen wollen und womit nicht. Ein kleiner Ausschnitt, auf den ich aufgrund aktueller Umfrageergebnisse mal wieder den Blick richten möchte, sind Sitzungen oder neudeutsch Meetings.

Ich selbst habe in meinem Leben unzählige Stunden in Sitzungen verbracht, in völlig ineffizienten Veranstaltungen, in denen oft schon vor Stunden alles gesagt war, aber noch nicht von jedem. In Veranstaltungen, die je drei Stunden An- und Abreise erforderten, obwohl schon vor der Sitzung aufgrund klarer Mehrheitsverhältnisse alle Entscheidungen feststanden. In Sitzungen, die gerne mal acht Stunden dauerten, obwohl alle übermüdet waren und der Arbeitsmodus längst vollkommen ineffizient war. Zum Glück für mich ist das alles inzwischen mehr als 10 Jahre her. Geändert hat sich allerdings anscheinend seitdem wenig, wie diverse Umfragen immer wieder belegen.

In einer aktuellen Befragung der Personalberatung Korn Ferry unter fast 2000 Befragten, die managerseminare in seiner Aprilausgabe veröffentlicht, gaben 67% der Beschäftigten an , das Gefühl zu haben, zu viel Zeit in Meetings zu verbringen. Dies wird umso bedeutsamer, weil offenbar bei den meisten bereits die Erkenntnis vorherrscht, das dies gar nicht sinnvoll ist. 64% der Befragten gaben nämlich gleichzeitig an, dass sie persönliche Gespräche für sinnvoller halten.

Dennoch traut sich offenbar kaum jemand, Meetings fernzubleiben. Ein Drittel der Befragten gab an, auch an Sitzungen teilzunehmen, bei denen bereits vorher feststeht, dass sie gar nicht sinnvoll sind. Auch eine Quantifizierung bringt die aktuelle Studie hervor, denn jeder fünfte der Befragten gab an, pro Woche fünf Stunden in unproduktiven Besprechungen zu verbringen. Machen wir also ein einfaches Rechenbeispiel mit einer unterstellten 40 Stunden Woche.

5 von 40 Stunden = 12,5%

Wenn nun also 20% der Arbeitenden 12,5% Ihrer Wochenarbeitszeit in unproduktiven Besprechungen verbringen, in denen meist auch noch nicht einmal Entscheidungen getroffen werden, die ein konkretes Weiterarbeiten ermöglichen, dann ergibt das 2,5% unproduktive Personalkapazitäten. anders ausgedrückt: Statt mit 100 Mitarbeitern kämen Sie auch mit 97-98 aus. Die Multiplikation mit den Jahrespersonalaufwänden zur Ermittlung des Gewinnsteigerungspotentials überlasse ich Ihnen. Wenn wir dann noch bedenken, dass wir zu den 20%, die 5 Stunden angaben, noch zahlreiche weitere Stunden hinzuzählen müssen (Dunkelziffer, weniger als 5 Stunden), wird schnell klar, dass ein noch viel größeres Potential zur Effienzsteigerung in diesem Thema schlummert.

Ich weiß nicht, ob uns die aktuelle Krise lehrt, mit unserer wertvollen Arbeits- und Lebenszeit künftig besser umzugehen. Zu viele Unternehmer, die ja alle Kaufleute sind und am Ende vom Gewinn leben, hätten schon lange Anlass gehabt, dies zu tun. Es passierte bislang jedenfalls nichts oder viel zu wenig. Die aktuelle Kontaktreduzierung lehrt uns vielleicht, was alles ohne direkten Kontakt möglich ist. Wie viel (sinnlose) Reisezeit wir einsparen können, wenn wir technische Möglichkeiten besser nutzen. Vielleicht lehrt Sie uns aber auch, wie wertvoll der persönliche Kontakt und das persönliche Gespräch sind, auf das wir gerade so sehr verzichten müssen.

Eines offenbart die Krise mit Sicherheit nicht, nämlich dass uns Meetings fehlen. Was immer auch in der Arbeitswelt konkret an Veränderungen eintreten wird – für dieses Thema habe ich Hoffnung auf Besserung!

Unsere Tipps für effizientere Besprechungen stellen wir Ihnen gerne zu Verfügung. (bitte kurzes Mail).

Sitzungen ohne Ende… und ohne Erfolg

Sind Sitzungen ein effizientes Führungs- oder Arbeitsinstrument? Es muss ja eigentlich so sein, wenn man überlegt, wie viele davon täglich in deutschen Unternehmen und Institutionen durchgeführt werden. Gerade TOP-Manager verbringen Umfragen zu Folge bis zu 80% (!) ihrer Arbeitszeit in Sitzungen. Da wundert es wenig, wenn gleichzeitig 70% der Arbeitnehmer beklagen, dass ihre Fühungskräfte nicht erreichbar sind.

Eine Konferenz ist eine Sitzung, bei der
viele hineingehen und wenig herauskommt.
Werner Finck

Eine Studie unter 8000 Büroangestellten in Europa, die Sharp Business Systems durchführen ließ, ergab, dass Mitarbeiter rund 16 Stunden pro Monat in Sitzungen verbringen, die sie mehrheitlich als langweilig und ineffektiv beurteilen. 80% der Befragten empfinden sich am eignen Arbeitsplatz als effizienter und 50% bemängeln, dass Sitzungen selten zu Ergebnissen führen.

Leider entspricht das auch unseren Erfahrungen, auch wenn nicht zu verkennen ist, dass aktuell mit agilen Arbeitsweisen viele Schritte zu kürzeren, lebendigeren und effizienteren Sitzungen unternommen werden. Über Anfänge sind jedoch viele Unternehmen noch nicht hinaus und so werden nach wie vor enorme Ressourcen in sinnlosen Meetings vergeudet.

Am besten wäre es, von der “Sitzungskultur” radikal Abschied zu nehmen, doch so einfach wird das nicht gehen – die lieben Gewohnheiten geben so schnell nicht auf. Daher wollen wir zumindest auch ein paar Tipps geben, worauf Sie achten sollten, um Sitzungen wenigstens so effizient wie möglich zu gestalten:

Tipps für erfolgreichere Sitzungsgestaltung

Wir wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung!