Der MP Impuls zur Selbstreflexion vom 15.09.2023

“Aber Sie können das doch so gut, viel besser als ich!”
“Sie sind meine beste Mitarbeiterin, ich zähle da voll auf Sie!”
“Bei Ihnen weiss ich das in den allerbesten Händen!”

Das sind nur einige Beispiele von Komplimenten, die meine Klientin spontan aufzählte, als ich Sie fragte, warum sie denn mal wieder das ganze Wochenende gearbeitet hatte und nun bei mir saß und sich über sich selbst ärgerte. Eigentlich wollte sie die letzten Sommertage genießen, an der schönen Ostsee spazieren gehen, mit Freunden den Sonnenuntergang anschauen und die Seele baumeln lassen.
“Eigentlich – dieses verflixte Wort”, schimpfte sie vor sich hin, “immer wieder tappe ich in die Eigentlich-Falle!”

Meine Klientin hat schon einen wesentlichen Schritt im Laufe Ihrer Zusammenarbeit mit mir geschafft: Sie ist nur noch wütend auf sich selbst!
Warum ich das gut finde? Weil Sie damit erkannt hat, dass der Schlüssel zur Lösung bei ihr selbst liegt und sie damit autonome Handlungsfähigkeit besitzt und kein ausgeliefertes Opfer ihrer Umwelt ist. Menschen ihre Kompetenzen erkennen und wertschätzen zu lassen, ist immer schon ein großer Schritt zum Erfolg.

Vor wenigen Wochen hätte meine Klientin wahrscheinlich noch wie folgt geklungen: “Mein Chef weiss einfach genau, wie er mich packen kann. Er hat mir wieder so schöne Komplimente gemacht, so viel Wertschätzung entgegengebracht. Und dann war da diese spannende und herausfordernde Präsentation, die aber leider am Montag fertig sein musste. Da habe ich halt das Wochenende durchgearbeitet, um meinem Chef zu imponieren. Eigentlich bin ich stinksauer, mein Chef manipuliert mich, aber was soll ich denn tun? Er ist nun mal mein Chef, da kann ich ja auch nicht widersprechen.”

Merken Sie den Unterschied, liebe Leserinnen und Leser? Das klassische Opfer, keine Kompetenzen sich zu wehren, wütend auf jemand anderen, der sein Verhalten aber nicht ändert. Warum auch? Er ist ja gerade wieder einmal mit seiner Vorgehensweise sehr erfolgreich!

Da freue ich mich also, dass meine Klientin die Opferrolle schon verlassen hat und nur auf sich selbst wütend ist, die Erkenntnis eigener Kompetenzen und Gestaltungsmöglichkeiten ist schon da – die Umsetzung fällt noch schwer.

“Mario, warum kann ich einfach nicht NEIN sagen?”, schaute Sie mich flehentlich an. Darauf komme ich gleich zurück.

NEIN sagen fällt vielen Menschen schwer und dafür gibt es oft ganz unterschiedliche Gründe. Führungskräfte tun oft Dinge lieber selbst, als diese zu delegieren, z.B. weil es schneller geht. Oder weil Sie den Erklär- und Kontrollaufwand scheuen. Im Ergebnis haben Sie dann zwar immer zu viele Sachaufgaben und ihre Mitarbeitenden entwickeln sich nicht, aber sie tun es trotzdem. Die Komplimentefalle beschreibe ich gerade anhand meiner Klientin, dann gibt es noch die gefühlte innere Verpflichtung, z.B. bei Aufgaben und Bitten innerhalb der Familie oder des Freundeskreises. Und sicher gibt es noch viele weitere Gründe, warum NEIN sagen so schwer ist.

“Bist Du sicher, dass Du nicht NEIN sagen kannst?”, fragte ich meine Klientin. “Hat das noch nie geklappt, in Deinem ganzen Leben nicht? Im Berufsleben nicht und privat auch nicht?”

Natürlich gab es Beispiele, in denen Sie auch schon NEIN gesagt hatte und damit waren für sie die nächsten zwei Türen in ihrer persönlichen Entwicklung geöffnet. Zum einen war Kontextbezug hergestellt, denn sie konnte nur im beruflichen Zusammenhang gegenüber ihrem Chef, der ihr viele Komplimente machte und sie in die Pflicht nahm, nicht NEIN sagen. Zum anderen war klar, dass es offenbar nicht SIE war, die nicht NEIN sagen konnte, sondern nur ein Teil von ihr, denn ein anderer Teil von ihr, der in anderen Kontexten aktiviert wurde, konnte das sogar sehr gut.

Das ist in meiner Arbeit immer wieder ein Schlüssel zum Erfolg: Es bin nicht ICH, der…, es ist nur ein Teil von mir. Und wenn es nur ein Teil von mir ist, dann bin ich plötzlich nicht mehr hilflos und ausgeliefert, sondern kann andere Teile suchen, aktivieren und ins Handeln bringen, die mir guttun. Häufig wird diese Teilearbeit auch die “Arbeit mit dem inneren Team” genannt und hat sich in den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Coach inzwischen als eine der wirksamsten und erfolgreichsten Coachingmethoden immer wieder bewährt.

So war das – ohne auf die Details einzugehen – auch in diesem Falle für meine Klientin. Sie lernte den Teil näher kennen, der nicht NEIN sagen konnte. Sie fand seine positive Absicht und wertschätzte diesen Teil und all das, was er ihr bereits ermöglicht hatte. Sie erkannte aber auch, in welchem Kontext ihr diesen Anteil immer mal wieder im Wege stand. Mit all der Wertschätzung für diesen Anteil, war es plötzlich viel leichter, ihn auch mal “in die Ecke zu stellen”, nach dem Motto: “Danke, dass es Dich gibt, aber jetzt bist Du nicht dran! Du hast Pause!”

Meine Idee war eigentlich, mit ihr auch noch mindestens einen weiteren Anteil zu suchen, nämlich den, der in anderen Kontexten gut NEIN sagen konnte. Aber an diesem Tage, brauchte es das nicht mehr und so kam es auch nicht mehr zum möglichen nächsten Schritt, der Verhandlung zwischen diesen beiden Teilen.

“Klasse, ab in die Ecke mit dir!”, lachte meine Klientin plötzlich. “Ich stelle noch die Schneiderpuppe, auf der immer mein knallrotes Ballkleid hängt, davor, dann sehe ich meinen Anteil auch gar nicht mehr. Der macht auf jeden Fall Pause, wenn mein Chef mir das nächste Mal als Komplimentebomber mein Wochenende klauen will.”

Welcher Anteil von Ihr das wohl ist, der dann so wunderbar NEIN sagen kann und den anderen in die Ecke stellt? Ich hätte Lust gehabt, das mit ihr noch zu erarbeiten, aber auf mich kommt es natürlich nicht an. Für meine plötzlich so handlungskompetente und fröhlich lachende Klientin war jedenfalls für heute das Coachingziel voll erreicht. Das ist auch für mich immer wieder eine wichtige Erkenntnis: Es geht nicht darum das Modell des inneren Teams voll und möglichst in der “reinen Coachinglehre” durchzuarbeiten. Schon ganz oft habe ich erlebt, dass allein das Erkennen und Wertschätzen eines Anteils, für den Moment alle Probleme löst. Und dann reicht das auch – fortfahren können wir immer noch.

Und Sie, liebe Leserinnen und Leser?

Wie gut können Sie NEIN sagen?
In welchem Kontext fällt Ihnen das besonders schwer?
Was müsste ich tun, damit Sie ganz sicher nicht NEIN sagen könnten?
Was – ganz konkret – macht es Ihnen leichter, NEIN zu sagen?

Was könnte das für ein Persönlichkeitsanteil sein, dem es so schwerfällt, NEIN zu sagen? Was ist dessen positive Absicht und was hat dieser Anteil Ihnen schon alles ermöglicht?

Spannende Fragen? Das finde ich auch!

Na denn, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

New Leaders Club Podcast: Routinen und Rituale

Routinen sind Fluch und Segen zugleich: Sie machen das Leben viel einfacher aber sie bergen auch das Risiko, Dinge immer noch auf die gleiche Art und Weise zu tun, wenn dies längst nicht mehr passend ist. Routinen helfen, zu viel Routine langweilt – wie finden wir den Mittelweg?

Und sind Rituale eigentlich das Selbe?
“Sicher nicht!”, meinen Kristin und ich und erklären auch gerne warum.

Lust reinzuhören? Dann freuen wir uns!

Hier geht’s zur aktuellen Folge auf Spotify: Routinen und Rituale

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Mitdiskutieren? Gerne, wir freuen uns auf Euch!

New Leaders Club Podcast: Wer richtig fragt, führt besser!

Fragen sind ein wichtiges Führungsinstrument, doch immer wieder hören wir, das zu wenig gefragt wird oder aber die falschen Fragen gestellt werden. Das liegt u.a. daran, dass viele Führungskräfte gar nicht wissen, welche Frageformen es alles gibt und wie sie diese zielführend einsetzen könnten. Aber natürlich ist das nur einer von vielen Gründen. Zeitmangel wird auch immer gerne angeführt.

Ein interessantes Thema? Ganz sicher glauben wir, also hör doch mal rein!

Hier ist also die aktuelle Folge unseres Podcasts und der Link zu Spotify:
New Leaders Club Podcast Folge 17

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Viel Spaß beim Anhören!

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#wegbegleiter2023

Arbeitswelt und Führung: aktuelle Trends und Umfragen, Ausgabe 29.07.2023

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr stark zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Somit kommt der Bindung von Arbeitskräften eine immer größere Bedeutung zu. Doch wie bindet man seine Arbeitskräfte? In einer Umfrage der Pawlik-Consultants gaben 60% der Befragten an, dass sie mit den Bindungsangeboten ihrer Arbeitgeber nicht zufrieden sind, wobei sogar jeder Dritte gar kein Angebot zur Mitarbeiterbindung erkennen konnte. Lediglich 16% fanden die Bindungsmaßnahmen genau richtig.

Das sind natürlich Zahlen, die nachdenklich machen, denn schon 39% der Befragten zeigten sich offen für einen Wechsel des Arbeitgebers oder waren gar schon dazu entschlossen.

Für Arbeitgeber dürften daher die sechs Bindungsfaktoren, die in der Studie erarbeitet wurden, von besonderem Interesse sein. Ich möchte allerdings gleich dazu anmerken, dass aus meiner Sicht in diesen sechs Punkten keine großen Überraschungen enthalten sind, sondern sich vielmehr die Faktoren wiederfinden, die seit vielen Jahren unter den Topaspekten für Mitarbeiterzufriedenheit zu finden sind und die ich in diesem Blog auch schon häufig thematisiert habe.

68% nannten Werkstolz, der vor allem aus einem eigenverantwortlichen Gestaltungsbereich entsteht, als wichtigsten Bindungsfaktor. Für zwei Drittel war Flexibilität, die die Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Interessen sicherstellt, besonders wichtig. An dritter Stelle mit 58% der Nennungen liegt der Teambezug oder auch das „Wir-Gefühl“. Wertschätzung (53%), die Mission des Unternehmens (51%) und die individuelle Förderung der Mitarbeitenden (50%) sind die weiteren Aspekte, die in dieser Studie genannt wurden.

Die Studie hält also keine Überraschungen bereit, die Themen sind seit Langem bekannt. Seine Mitarbeitenden zu binden ist demnach kein Hexenwerk und wer gerade mit einer aus seiner Sicht zu hohen Fluktuation zu kämpfen hat, sollte gezielt überlegen, an welchem dieser Stellhebel er kurzfristig ansetzen kann.

Angesichts des Arbeitskräftemangels überall kommt auch dem Thema der Generation 50plus eine immer größere Bedeutung zu. Verfügen diese Mitarbeitenden doch oftmals über ausgezeichnete Fachkenntnisse und kaum ersetzbare Erfahrungen. In Sachen Weiterbildung scheint diese Generation jedoch oftmals vergessen zu werden, wie aus der Arbeitsmarktstudie „Karriere 50 plus“ hervorgeht. 64% der Befragten im Alter von 50 bis 64 Jahren würden sofort an einer Maßnahme teilnehmen, die sie fachlich weiterbildet. 67% würden etwa einen Social-Media-Workshop besuchen oder sich neue IT-Kenntnisse aneignen. Offenbar zielen aber viele Unternehmen mit ihren Angeboten explizit auf jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab, was 49% der Befragten bemängelten. 86% der Befragten fanden in logischer Konsequenz einen Arbeitgeber attraktiver, der spezielle Angebote für die Generation 50plus anbietet. Also liebe Arbeitgeber – bitte die sehr weiterbildungswillige Generation 50plus nicht vergessen.

Trotz aller Krisen – die Unternehmen handeln offenbar dennoch überwiegend im Sinne der Moral und gehen ethisch gestärkt aus der Krise hervor. In einer Studie der LRN Corporation, einem Beratungsunternehmen, gaben 87% der Befragten an, dass Ethik- und Compliance-Erwägungen bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen berücksichtigt werden. 76% der Studienteilnehmer gaben außerdem an, dass sich ihr Unternehmen in der Krise eher auf Werte als auf Prozesse verlassen habe. Das sind doch mal erfreuliche Ergebnisse – weiter so!

Kein Befragungszyklus ohne Homeoffice: Die Universitäten Hohenheim und Potsdam legen gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Verhandlungsforschung e.V. eine Studie zur Qualität von Verhandlungen, die online geführt wurden, vor. Von den 400 Befragten hatten dabei nur 61% das Gefühl, die vorher definierten Verhandlungsziele auch erreicht zu haben! Als vor Corona noch in Präsenz verhandelt wurde, waren dies 71%. Als Gründe führt die Studie zum einen eine erschwerte Koordination von Arbeit und Familie im Homeoffice an. Auch das Fehlen von Tipps und Ratschlägen von Kollegen und Führungskräften wird als Grund genannt. Die Geschäftsbeziehungen leiden dieser Studie zu Folge ebenfalls unter der Arbeit im Homeoffice: 63% der Befragten schätzen die Beziehung zu ihren externen Partnern als schwächer ein. 71% erlebten eine größere Distanz zu den Verhandlungspartnern. Wird aber schon die Ausgangslage als deutlich schlechter als zuvor erlebt, dann können schlechtere Verhandlungsergebnisse natürlich auch nicht verwundern. Um ehrlich zu sein, mich überrascht das alles nicht. Menschliche Beziehungen werden nun mal „face-to-face“ intensiver erlebt als am Bildschirm und das wird sich wohl auch so schnell nicht ändern. Bleibt also die Frage, welche Verhandlungen so wichtig sind, dass man sie unbedingt im persönlichen Gespräch führen sollte? Vielleicht ist ja genau das die wichtigste Erkenntnis, die wir aus dieser Befragung mitnehmen können.

Die 4-Tage Woche liegt seit einigen Monaten und den bahnbrechenden Studienergebnissen aus Großbritannien voll im Trend. Nun legen Studienergebnisse der University of South Australia nochmals nach und bestätigen die 4-Tage-Woche als nachweislich gesund. Die Ergebnisse besagen, dass die Probanden an jedem Tag, an dem sie nicht arbeiten, mehr schlafen (4%), sich mehr bewegten (13%) und weniger Zeit im Sitzen verbrachten (5%). Dies scheinen zwar relativ kleine prozentuale Veränderungen zu sein, dennoch können bereits diese kleinen Veränderungen Stress, Burnout oder auch Depressionen vorbeugen. Die Studienautoren kommen damit auch zu einem eindeutigen Fazit und befürworten die 4-Tage-Woche.

Ein sehr interessantes Studienergebnis legt die WHU – Otto Beisheim School of Management gemeinsam mit der Trinity Business School in Dublin vor. Die Studie untersuchte das Arbeitsverhalten hinsichtlich des Umgangs mit als sehr unangenehm empfundenen Aufgaben. Viele Mitarbeitende neigen dazu, solche Aufgaben im Wechsel mit angenehmen Aufgaben zu bearbeiten, weil ihnen das als weniger belastend erscheint. Die Studie kommt nun zu genau entgegengesetzten Empfehlungen. An arbeitsintensiven Tagen macht der Wechsel keinen Sinn, weil dann der Kontrast der Aufgaben besonders deutlich hervortritt. Laut Studienergebnissen ist es sinnvoller, einmal den Eingangswiderstand – oft auch „innerer Schweinehund“ genannt – zu überwinden und dann dran zu bleiben. Menschen, die in diesem Modus arbeiteten, zeigten sich am Folgetag deutlich weniger erschöpft als die „Wechselarbeiter“. Als förderlich hat es sich auch erwiesen, wenn man bei den unangenehmen Aufgaben nicht ständig unterbrochen wurde, sondern diese ungestört abarbeiten konnte. An dieser Stelle möchte ich noch einen persönlichen Tipp geben: Erledigen Sie die unangenehmen Dinge immer gleich zu Tagesbeginn, sonst schieben Sie die Belastung durch den Tag und das hemmt meistens ihre gesamte Produktivität. Das schlechte Gefühl ist dann ein stetiger Begleiter durch den Tag. Was weg ist, ist weg.

Zum Schluss dieses Beitrags noch einige kurze Blitzlichter:

  • Aus einer Befragung, die die Technikerkrankenkasse gemeinsam mit dem Institut für betriebliche Gesundheitsberatung durchgeführt hat, geht hervor, dass 17,5% der Fehlzeiten in Deutschland auf psychische Belastungen zurückzuführen sind. Damit landen psychische Belastungen unter den TOP 3 Gründen für Fehlzeiten und die Studie geht davon aus, dass diese in den nächsten Jahren auch nicht weniger werden werden.
  • Die Corona-Pandemie hat im Bereich der Digitalisierung zu einem Weiterbildungsschub geführt. Aus dem „D21-Digital-Index“, einer Studie der Initiative 21, ist zu entnehmen, dass nur 16% dieser digitalen Weiterbildungen auch von den Arbeitgebern bezahlt wurden. Vielleicht auch deshalb nahm nur jeder vierte Berufstätige an digitalen Weiterbildungen teil. 69% der Befragten gaben an, dass sie sich neues Digitalwissen vor allem durch Ausprobieren, Internettipps oder Tipps von Freunden aneignen.
  • Im aktuellen HR-Monitor des Marktforschungsunternehmens trendence erwarteten mehr als die Hälfte der 5000 Befragten jährliche Gehaltsverhandlungen. Es muss jedoch nicht immer mehr Geld sein, um die Mitarbeitenden zufrieden zu stellen. Falls eine Gehaltserhöhung nicht möglich ist, wären 59% auch mit zusätzlichen Urlaubstagen zufrieden. 32% reflektierten auf zusätzliche Weiterbildungsangebote und für 29% kämen auch kostenlose Sportangebote infrage. Ich persönlich finde allerdings schon die Erwartungshaltung jährlicher Gehaltsverhandlungen sehr spannend.
  • Ganz aktuell noch eine Zahl, die uns alle nachdenklich machen sollte. Um 22% sind in 2023 die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das teilt die Krankenkasse IKK Classic mit, die damit zu einem aktuellen Krankenstand von 7% der Beschäftigten gelangt. Im Durchschnitt war die Krankschreibungsdauer mit 26 Tagen in 2023 einen Tag länger als im Vorjahr. Ein betriebliches Gesundheitswesen, auch wenn es vielleicht nur einige Teilaspekte aufgreift, ist längst kein Luxus mehr, sondern gehört zu den elementaren Bestandteilen zeitgemäßer Mitarbeiterbindungsprogramme – schon im eigenen Interesse der Unternehmer.

Der nächste Beitrag und Podcast in dieser Reihe erscheint in meinem Blog wieder Ende September 2023.

Alle in diesem Beitrag veröffentlichten Umfrageergebnisse wurden veröffentlicht in den Ausgaben Juli und August von managerseminare.

Glücklich sein

The happiest people don’t have the best of everything,
they make the best of everything.

unbekannt

Über das Glück wird viel geforscht und veröffentlicht. Die Ergebnisse sind spannend und die Glücksforschung hat sich mittlerweile als eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert.

Glücklich sein zu wollen liegt in der Natur des Menschen. Doch was ist Glück?

Legt man den aktuellen World Happiness Report zugrunde, dann leben die glücklichsten Menschen in Finnland gefolgt von Dänemark und der Schweiz. Wir Deutschen folgen erst auf Platz 17 und das, obwohl wir in vielen – wenn nicht fast allen – ökonomischen Kennziffern vor diesen Ländern liegen dürften. Glück ist also offenbar nichts Ökonomisches.

Und ist Glück überhaupt für alle Menschen gleich? Internationalen Studien zufolge wird die Veranlagung zum Glücklichsein zu etwa 50 Prozent von unseren Genen bestimmt. Die Lebensumstände machen (nur!) rund 10 Prozent aus. Die restlichen 40 Prozent haben wir selbst in der Hand.

Ich weiß nicht, ob diese Zahlen genau richtig sind, aber nehmen wir das einmal an. Schon dann wird klar, ob Sie glücklich sind oder nicht, haben Sie zu einem erheblichen Teil selbst in der Hand und ich ganz persönlich glaube, dass die Zahl von 40% noch viel zu niedrig ist.

Machen Sie wirklich das Beste aus jeder Situation? Oder bevorzugen Sie vielleicht doch ab und zu den „Harder-Modus“? „Ich wäre ja joggen gegangen, aber es regnet leider.“ Menschen, die Bewegung glücklich macht, hätten wahrscheinlich zum Springseil gegriffen. Das geht auch in der Wohnung. Beliebt ist auch der Vergleichsmodus – schon mal erlebt? Sie haben sich ein neues Auto gekauft, ein total schicker VW Golf mit allem „Schnickschnack“. Da kommt doch glatt Ihr alter Schulkamerad um die Ecke und steigt aus einem neuen Mercedes Roadster. Vor zehn Sekunden waren Sie noch glücklich, jetzt sind Sie enttäuscht. Wieso hat der ein noch schöneres Auto? Vergleichen macht unglücklich – hören Sie schnellstmöglich damit auf.

Machen Sie das Beste aus Ihren Möglichkeiten?

Sie würden ja gerne, aber der Chef benachteiligt Sie ja immer? Die anderen haben viel bessere Rahmenbedingungen? Sie müssen sich ja auch noch um andere Dinge kümmern, z.B. Kinder, Eltern, etc.? Das mag sein, doch auch damit könnten Sie glücklich sein, in dem Sie die Situation annehmen und für diesen Moment das Beste aus dem machen, was gerade ist. Dann allerdings sind alle anderen raus – Sie ganz allein haben den Schlüssel Ihres Glücks in der Hand, kein Chef, kein Kind, kein Elternteil.

Nehmen Sie die Dinge an, bekennen Sie sich zu Ihrer Verantwortung für Ihr „Glücklichsein“, denn Ihren Schlüssel zum Glücklichsein haben nur Sie selbst in der Hand und niemand anderer. Warten Sie nicht darauf, dass jemand kommt und Sie glücklich macht – die meisten Menschen warten darauf vergebens.

Vielleicht müssen Sie ja noch etwas üben, den Schlüssel richtig zu benutzen!? Viel Erfolg dabei!

aus: Mario Porten, Das knallrote Cabrio, 52 Impulse zur Selbstreflexion, Norderstedt, 2021
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Neue Wege…

… zu gehen ist Teil jeder unternehmerischen Selbständigkeit. Aber auch im Angestelltenverhältnis stellt sich oftmals die Frage nach neuen Aufgaben, in anderen Regionen oder Branchen.

Entsprechend oft habe ich den letzten 14 Jahren dieses Thema schon mit meinen Klienten bewegt.

„Danke für die Ermutigung, jetzt fühlt es sich schon viel leichter an.“
„Danke für den Hinweis, das war nochmal ein super Tipp!“
„Gut, dass wir das so strukturiert aufgearbeitet haben, jetzt sind mir die nächsten Schritte viel klarer!“

Das sind nur drei typische Feed-Backs, die ich sehr oft bekommen habe. Gerade vor bedeutenden Entscheidungen kann es hilfreich sein, nicht alles mit sich selbst auszumachen, sondern sich die ein oder andere Sparringseinheit mit einem externen Partner zu gönnen, der neue Blickwinkel öffnet, die Fragen ausspricht, die man selbst vielleicht gerne verdrängt oder Hilfen anbietet, wie die nächsten Schritte konkret aussehen könnten.

Oft fühlen sich die schwierigen Entscheidungen schnell viel klarer und leichter an, ins Handeln zu kommen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist häufig plötzlich viel einfacher.

Die Erfahrung zeigt auch, dass dafür oft ein bis zwei Coachingsitzungen völlig ausreichend sind, also weder immense Zeit- noch Finanzaufwendungen erforderlich sind.

Vielleicht probieren Sie es einfach mal aus und bleiben damit nicht stehen bei „seems impossible“, sondern kommen zu „done“!

Ich freue mich auf Sie!

#coaching

#unternehmersparring

#wegbegleiter2023

New Leaders Club Podcast: Möge die Macht mit Dir sein!

Ich bin Chef – ich habe Macht!

Macht motiviert, Macht schafft Gestaltungsmöglichkeiten, doch Macht ist als Begriff oft negativ besetzt.
Warum es wichtig ist Macht zu haben und wie man sie richtig ausüben und einsetzen kann, um Menschen zu motivieren, die Dinge voranzubringen und gemeinsam erfolgreich zu sein, darüber habe ich mal wieder mit Kristin gesprochen.

Hier ist also die aktuelle Folge unseres Podcasts und der Link zu Spotify: New Leaders Club Podcast Folge 16

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Viel Spaß beim Anhören!

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New Leaders Club Podcast: Willst Du Recht haben?

Ich bin Chef – ich habe Recht! Wirklich?
Gilt das heute noch?
Ist das überhaupt sinnvoll?
Diese und vor allem die Frage, warum es Führungskräften o viel besser geht, wenn Sie sich von dieser Einstellung verabschieden, diskutieren Kristin und ich der aktuellen Ausgabe unseres Podcasts.

Hier ist der Link zu Spotify: New Leaders Club Podcast Folge 15

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