Arbeitswelt und Führung: aktuelle Trends und Umfragen, Ausgabe 28.09.2021

Die Coronapandemie hat in der Arbeitswelt bereits vieles verändert, da überrascht es nicht, dass sich auch die Erwartungen an die Informationen in Stellenanzeigen verändert haben. In einer Befragung der HR-Beratung Königssteiner Gruppe gaben 74% der 1060 Befragten an, dass sie vor allem Informationen zu den Homeoffice-Regelungen erwarten. 61% wollten sogar die konkrete Ausstattung im Homeoffice wissen, was zeigt, dass eigentlich nicht mehr die Frage des „ob“, sondern bereits vielmehr die Frage des „wie“ im Bezug auf Homeoffice relevant ist. 91% der Befragten interessierten sich darüber hinaus für flexible Arbeitszeitreglungen. Es wird deutlich, dass sich die Merkmale der Arbeitgeberattraktivität bereits verändert haben. Zwar stehen auch Gehalt, Arbeitszeiten und Überstundenreglungen noch hoch im Kurs, aber Informationen zu Resilienz, Krisen- und Gesundheitsmanagement haben erheblich an Bedeutung gewonnen. Interessant ist, dass offensichtlich auch das Thema Klimawandel deutlicher in Fokus rückt. Immerhin 36% der Befragten interessierten sich für Informationen über Job-Bikes.

Die Bereitschaft bei einem Jobwechsel auch umzuziehen, die früher fast als selbstverständlich vorausgesetzt wurde, kann heute nicht mehr ohne weiteres unterstellt werden. Das berufliche Netzwerk Xing legt eine Befragung mit 1000 Teilnehmenden vor, in der eine Mehrheit von 52% nicht bereit war, für einen neuen Job auch umzuziehen. 34% der Befragten war immerhin bereit, zu pendeln, allerdings nur bis 20 KM. Ein Umdenken der Beschäftigten wird in diesen Zahlen deutlich: Die Angst vor sozialer Isolation durch den Verlust des Freundes- und Bekanntenkreises hemmen die Umzugsbereitschaft ebenso wie Angst vor dem Verlust des beruflichen Netzwerkes, was immerhin 36% der Befragten als Grund angaben.

Vielleicht muss in Zukunft auch tatsächlich deutlich weniger aus beruflichen Gründen umgezogen werden, denn hybrides Arbeiten scheint sich als Arbeitsform immer mehr durchzusetzen. Der Büromöbelhersteller Steelcase hat dazu in verschiedenen Phasen der Pandemie 32000 Menschen in zehn Ländern befragt. Die Befragung brachte widersprüchliche Ergebnisse ans Tageslicht. 38% der Befragten fühlten sich im Homeoffice zunehmend isoliert und 23% hatten das Gefühl, dass Entscheidungen langsamer getroffen wurden. Knapp 20% der Befragten gaben an, weniger produktiv zu arbeiten. Auf der anderen Seite begrüßten 37% der Studienteilnehmer eine verbesserte Work-Life-Balance und rund 25% schätzten die gewonnene Flexibilität. Eine Lösung könnte also ein Modell sein, dass Arbeiten im Büro und im Homeoffice verbindet – einige Tage im Büro und andere Tage zu Hause. Eine starke Mehrheit von 72% der befragten Unternehmen sieht in einem solchen hybriden Arbeitsmodell die richtige Lösung für die Post-Corona-Zeit.

Ein hybrides Arbeitsmodell könnte auch mit den Anforderungen der Generationen Y und Z gut in Einklang stehen. In einer Studie des Personalservice-Unternehmens Zenjob stand nämlich autonomes Zeitmanagement für 83% der Generation Z und 84% der Millennials hoch im Kurs. Arbeits- und Privatleben sollen zudem flexibel ineinander übergehen. Neben der persönlichen Autonomie waren für die Befragten vor allem die Identifikation mit dem Arbeitgeber (55%) und die Vielfalt der Aufgaben (53%) wichtig. Auf die Frage, wer diese Anforderungen am besten erfüllen könnte, nannten 32% der Generation Z und 37% der Millennials vor allem den deutschen Mittelstand, der damit in der Arbeitgeberattraktivität deutlich vor den Großkonzernen (20%) lag.

Immer wieder stehen auch die Zukunftskompetenzen im Fokus der Befragungen. Was sind Zukunftskompetenzen und wie gut sind diese heute schon in den Unternehmen ausgeprägt? Die Jobplattform Stepstone legt gemeinsam mit der Unternehmensberatung Kienbaum eine Befragung vor, in der die Hälfte der Unternehmen einen „Skill Gap“ sieht. Damit ist gemeint, dass aktuell die vorhandenen Kompetenzen nicht ausreichen, um für die Anforderungen der nächsten fünf bis zehn Jahre gerüstet zu sein. Von den 3000 befragten Fach- und Führungskräften sahen 50% einen solchen Gap bereits heute als vorhanden an und gar 64% befürchteten, dass dieser Gap in den nächsten Jahren noch größer werden könnte. Während Großunternehmen vor allem durch gezielte Rekrutierung versuchten die Lücken zu schließen, setzten kleinere Unternehmen eher auf Up- und Reskilling ihrer Belegschaft. Neben den digitalen Kompetenzen erscheinen für die Zukunft auch Anpassungsfähigkeit und Lernagilität besonders wichtig.

Einer Studie des Personaldienstleisters Robert Half zufolge glauben übrigens nur 37% der deutschen Führungskräfte, dass Ihr Unternehmen für die digitale Transformation gut aufgestellt ist. 63% der 200 Befragten glaubten hingegen, dass in ihrem Unternehmen Defizite im Know-How der Digitalisierung vorhanden sind. Die Führungskräfte stellen ihren Unternehmen also nach wie vor in dieser Angelegenheit kein gutes Zeugnis aus. Viele Unternehmen stehen damit vor der Aufgabe, neue Experten gewinnen zu müssen, doch 41% der Befragten bewerteten die Fähigkeiten ihres Unternehmens dazu nur als mittelmäßig. Immerhin sahen 75% der Führungskräfte Digitalisierung als eine der wichtigsten Aufgaben ihres Unternehmens an. Da darf dann aus meiner Sicht schon mal die Frage erlaubt sein, welchen Beitrag die Führungskräfte denn selbst zu einer Verbesserung der Situation in ihren Unternehmen leisten möchten?

Zum Schluss noch zwei Blitzlichter:

Eine offene Fehlerkultur wird oft als ein wesentliches Merkmal einer motivierenden Arbeitsatmosphäre diskutiert. Einer Studie der Justus-von -Liebig Universität in Gießen zu Folge trägt eine offene Fehlerkultur jedoch auch maßgeblich zu besseren Entscheidungen bei. Eine Kultur, in der Menschen dazu ermutigt werden, Risiken einzugehen und in der nicht primär nach Schuldigen gesucht wird, trägt also dazu bei, dass weniger falsche Entscheidungen getroffen werden.

Und schließlich noch ein wenig überraschendes, aber doch interessantes Blitzlicht aus dem Bereich Gesundheit: Im ersten Halbjahr 2021 sind die Krankheitstage in Deutschland um 22% zurückgegangen. Das geht aus einer Studie der DAK hervor, die dies darauf zurück führt, dass aufgrund von Abstands- und Maskenregelungen die Erkältungssaison quasi ausgefallen ist. Zugenommen haben allerdings psychische Erkrankungen, was ich in diesem Blog schon mehrfach thematisiert habe. Die Folgen der schnellen Umstellung auf Arbeiten im Homeoffice sind keineswegs verarbeitet. Psychische Erkrankungen nahmen um 10% zu und sind immerhin der Grund für rund ein Fünftel der Erkrankungen.

Vielleicht nähern wir uns in Sachen Pandemiebekämpfung ja so langsam dem endgültigen Durchbruch? Es wäre für uns alle zu hoffen. Die Arbeitswelt wird noch Jahre brauchen, bis neue, nachhaltige Arbeitswelten realisiert sind. Es bleibt also spannend.

Alle Studien wurden veröffentlicht in der Ausgabe 10/2021 von managerseminare.

Selten hat mich ein Zitat…

… so überzeugt wie dieses!

Es gibt so viel zu tun, fangen wir an!

Was schieben Sie schon lange vor sich her, obwohl Sie sich die Veränderung immer wieder vorgenommen haben?

Was hindert Sie, heute zu handeln?

Veränderungen beginnen immer mit dem ersten Schritt, tun Sie ihn!

Es ist soweit: “Inspiration Eichhörnchen” – mein neues Buch

Es hat so viel Spaß gemacht an diesem Projekt, das eher zufällig entstanden ist zu arbeiten. Erst war die Beobachtung der Tiere, dann die vielen Bilder von Ihnen, dann die Idee, was ich daraus machen könnte. Vor allem sollte es auch etwas werden, das es so am Markt noch nicht gibt!

Acht Monate intensiver Arbeit stecken in meinem neuen Buch und auch ich habe dabei viel (vor allem über Eichhörnchen) gelernt.

Den Klappentext des Buches wollte ich hier nicht wiederholen und habe ihn deshalb für Sie eingefügt. Mein Buch bietet die Chance, von der Natur zu lernen und gleichzeitig – quasi zur Auflockerung – die Schönheit der Eichhörnchen zu genießen. Oder kennen Sie jemanden, der Eichhörnchen nicht mag?

Immer wieder begegnet mir im Alltag der Satz: “Ja, Coaching könnte ich auch mal gebrauchen, aber ich habe keine Zeit dazu bzw. kann es mir nicht leisten.”

Mit meinem neuen Buch können Sie sich selber coachen! Ich stelle Ihnen mein Wissen und meine Techniken zur Verfügung. Mein Buch greift viele der wichtigsten Themen, die ich auch immer wieder im Einzelcoaching mit meinen Klienten bearbeite, auf – es ist ein klassisches Workbook!

Hier sind die 22 Coachingimpulse, die mit entsprechenden Techniken unterlegt sind:

Neugierig geworden? Das würde mich freuen!

Investieren in Sie in sich selbst – es lohnt sich!

Mein Buch gibt es gerne portofrei und signiert direkt bei mir!
Mail an: post@marioporten.de

Ich freue mich auf Sie!

Natürlich auch in jeder Buchhandlung oder online:

“Inspiration Eichhörnchen – ein Leitfaden für Ihr Selbstcoaching”

Taschenbuch, 270 Seiten mit fast 200 Farbfotos

ISBN: 978-3-7543-1805-8, erschienen bei BoD Books on Demand, Norderstedt, 2021

Kaufen im BoD Bookshop oder bei amazon.

Der MP Impuls zum Wochenende

Fußball Europameisterschaft – noch vor zwei Jahren hätte mich das begeistert. Wahrscheinlich hätte ich mir viele Spiele angesehen. Fußball, genauer das Schiedsrichterwesen im Fußball, war viele Jahre eines meiner großen Hobbies. Ich war erfolgreich, habe Funktionärsämter bekleidet und vieles mehr. Da war es immer selbstverständlich, die großen Turniere zu verfolgen. Ich fand es auch spannend zu sehen, wie die vermeintlich „Kleinen“ die „Großen“ ärgern und Favoriten straucheln. In den Wochen der großen Turniere habe ich oft viele Spiele am Fernseher verfolgt, insb. da ich mir meine Zeit frei einteilen konnte.

Im Jahr 2021 ist das erstmals vollkommen anders. Es interessiert mich schlicht nicht mehr. Meine Interessen haben sich verändert, das ist zumindest bei mir auch eine Folge der Corona-Pandemie. Es zieht mich nicht mehr an den Fernseher. Meine Zeit ist mir inzwischen zu schade, um sie vor dem Fernseher zu verbringen. Es zieht mich raus in die Natur, wann immer es das Wetter zulässt, bin ich draußen. Ich sitze im Garten, genieße die Sonne, schaue den Tieren zu, fahre Fahrrad an der frischen Luft. Ich kann es nicht leugnen, meine Werte haben sich durch Corona verändert.

Dass sich unsere Werte im Laufe eines Lebens verändern, ist nicht ungewöhnlich. Dafür gibt es viele Anlässe, oftmals gravierende Lebenseinschnitte wie z.B. ein Berufswechsel, eine Krankheit  oder das altersbedingte Ausscheiden aus dem Berufsleben, um nur einige zu nennen. Neue Lebensphasen, andere Werte – das ist nicht ungewöhnlich. In meinem Fall war es keine neue Lebensphase, sondern ein anderes einschneidendes Erlebnis, dass meine Werte verändert hat, denn hätten Sie mich zu Neujahr 2019 gefragt, ob ich glaube, dass ich in meinem Leben nochmal eine Pandemie erlebe, ich hätte mit Sicherheit verneint.

Manchmal merkt man sehr schnell, dass einem manche Dinge plötzlich viel wichtiger sind als vorher, andere hingegen sind einem plötzlich nicht mehr wichtig. Neue Aktivitäten geht man plötzlich mit Begeisterung an, andere, die man lange ausgeübt hat, machen einem keinen Spaß mehr. Auf diese schnellen, sofort spürbaren Entwicklungen kann man gut reagieren, da sie im bewussten Bereich stattfinden. Dort sind wir „Herr unseres Handelns“ und können unser Verhalten anpassen.

Werteveränderungen geschehen aber manchmal auch schleichend, nämlich dann, wenn unser Unbewusstsein sie vorantreibt. In diesen Fällen bemerken wir in der Regel zuerst nicht die Werteveränderung als Ursache, sondern wir bemerken zuerst die Symptome. Solche Symptome können sehr unterschiedlich sein und äußern sich u.a. in Lustlosigkeit, Langeweile, Gleichgültigkeit, nachlassendem oder fehlendem Ehrgeiz, fehlender Motivation und vielem mehr. Dann fragen wir uns plötzlich, warum uns etwas keinen Spaß mehr macht bzw. wir dabei keine Freude mehr empfinden. Früher habe ich das doch immer gerne gemacht, was ist nur los? So oder so ähnlich melden sich dann die inneren Stimmen. Plötzlich können wir uns selbst nicht mehr verstehen, wenn wir daran zurückdenken, womit wir früher unsere Zeit verbracht haben. Wie konnte ich nur…? Auch so eine häufige Stimme in unserem Kopf.

Phasen der schleichenden, zunächst unbemerkten Werteveränderung sind wesentlich schwieriger zu handhaben. Sie gehen für die Betroffenen oft mit langen Zeiten von Unwohlsein, Selbstzweifeln und schlechten, schlimmstenfalls sogar selbstabwertenden Gefühlen einher. Was ist nur los mit mir? Erst wenn uns ein entsprechender Erkenntnisprozess gelingt und wir die sich vollziehende Werteveränderung erkennen, sie also aus dem Unterbewusstsein in das Bewusstsein holen, geht es uns besser. Dann können wir uns neu ausrichten, die Vergangenheit nochmals wertschätzen und die Zukunft aktiv und kraftvoll neu gestalten. Wie lange es dauert, bis dieser Bewusstseinsprozess einsetzt, kann sehr unterschiedlich sein. Manchen gelingt es allein, andere brauchen die Hilfe von Freunden, manche eine professionelle Unterstützung.

Werte ändern sich, das ist etwas ganz Normales. Werte sind die Grundlage unseres Handelns, die Basis auf der alles andere aufbaut. Wir sollten Sie kennen und uns immer mal wieder aktiv mit unseren Werten beschäftigen, denn das hilft, die unbewussten Wertveränderungen schneller bewusst zu machen.

Kennen Sie Ihre beruflichen und privaten Werte? Falls sie nicht sicher sind, empfehle ich Ihnen eine Wertearbeit mit einem Coach, der diese mit Ihnen auch unter Berücksichtigung Ihres Unbewusstseins erarbeiten kann. Für viele meiner Klienten war gerade diese Arbeit ungemein wertvoll – und das soll wirklich kein Werbeblock sein.

Welche Werte haben sich im Laufe Ihres Lebens verändert?

Welche Werte verändern sich vielleicht gerade im Moment, ohne dass es Ihnen bereits bewusst ist?

Haben Sie vielleicht sogar Wertekonflikte und wenn ja, wie gehen Sie mit diesen um?

Vielleicht ist ja genau dieses Wochenende ein guter Zeitpunkt, wieder einmal über Ihre Werte nachzudenken. Viel Freude wünsche ich Ihnen dabei!

In eigener Sache:

Sie haben Interesse an einer Wertearbeit?

Sprechen Sie mit mir – das Informationsgespräch ist für Sie natürlich kostenfrei.

post@marioporten.de

New Leaders Club Podcast: Los geht’s – Folge 1!

Ab heute ist unsere erste Folge online und Ihr könnt sie auf diversen Podcast-Portalen abrufen.

Hier ist der Link zu Spotify: NLC Podcast Folge 1

oder direkt anhören:

Seid dabei und abonniert uns!

Macht mit und diskutiert mit uns – wie sieht Arbeiten und Führen in der Zukunft aus?

Was beschäftigt Euch gerade? Ihr könnt Themen vorschlagen, die wir aufgreifen sollen – seid dabei!

Hier ist Dein direkter Draht zu uns: kristin@kristin-scheerhorn.com oder post@marioporten.de.

#newleadersclub_theartofnewleadership

#führungimwandel

#einfachmenschsein

Sei dabei:

New Leaders Club Podcast

In wenigen Wochen ist es soweit!

Meine Kollegin Kristin Scheerhorn und ich starten einen neuen Podcast rund um die Themen New Leadership und New Work!

Mehr erfahrt Ihr in unserem Teaser – viel Spaß beim Anhören!

New Leaderds Club Podcast – Teaser

Mach mit!
Diskutiere mit uns, schlag Themen vor, die dich interessieren!

Folge uns auf einem der großen Podcastportale, z.B. bei Spotify und verpasse keine Folge! Abonniere uns

#newleadersclub – the art of new leadership

Sei dabei – wir freuen uns auf Dich!